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Sonny & Cher: The Beat Goes On / Monday 1967 D-AtlanticEin Hohelied auf die 60er: The beat goes on.
Toll der Anfang: Erst der Bass, dann Sonny: „the beat goes on“, die Orgel, die Drums, Cher. Bald setzen die Bläser ein und es wird Pop, aber es bleibt großartig. Und es wechselt immer wieder zwischen großem Pop und cooler Geste. Das ist kein Protestsong, auch kein ambitioniertes Kunstprodukt, sondern eine verdammt gut gemachte und in vieler Hinsicht überaus stimmige Momentaufnahme der 60s.
Monday ist weitaus zurückhaltender, beinahe schon folkig und sehr schön. Ich mag die Stimme der frühen Cher sehr, auch wenn sie hier stellenweise etwas nasal klingt.
Apropos Sleeve: Man beachte den Anzug von Sonny.
(·) Nicht sonderlich selten, aber manchmal relativ teuer angeboten.
Magazine: Shot By Both Sides / My Mind Ain´t So Open 1978 D-VirginDie Singles-Version eines Songs seiner LP-Fassung vorzuziehen mag manch einem Hörer von heute snobistisch oder gar verschroben erscheinen. Und dann und wann enttäuscht selbige ja auch ein klein wenig, wie oben bei Patti Smith zu sehen war. Hier aber ist eine Single, die mit gutem Grund schlichtweg einzigartig und unverzichtbar ist.
Zunächst einmal ist es natürlich der Titelsong als Song, welcher mit einem melodischen Drive ausgestattet ist, der augenblicklich gefangen nimmt. Ja, und dann ist da noch diese unvergleichliche Produktion, die die Songstruktur derart kongenial in Szene setzt, dass die Band beinahe daran zerbrochen wäre. Aber der Reihe nach.
Wir hören ein Intro mit einer Wand aus Gitarrenakkorden und dann auch gleich schon die charakteristische, aufsteigende Tonleiter der Gitarre, die später den Refrain begleiten wird. Devoto´s kräftige Stimme scheint gar nicht zu dem Bild von dem schmächtigen Kerlchen zu passen, das ich von ihm im Kopf habe. Sie hat die Frechheit des Punk mit der Attitüde des New Wave, während die Musik sich irgendwo zwischen Rock und Punk zu bedienen weiß, durchaus melodisch und rockmäßig fordernd, aber schneidend und cool bis über die Maßen. Neben dem unglaublichen Refrain ist sicherlich auch das Gitarrensolo ein Höhepunkt der Platte. Selbst den Bass holt es aus dem Keller und treibt ihn in Höhen, dass die Luft ernstlich dünn wird, aber sie fangen es wieder auf, am Ende gar mit einem wahnsinnigen Übergang zum letzten Refrain. So unvergleichlich großartig und brillant wurde das Ganze dann also auf die erste Single der neuen Band Magazine gepresst.
Howard Devoto hatte sich nach der ersten Single der Buzzcocks von diesen losgesagt und wollte nun sein eigenes Ding machen. Pete Shelley, sein Buzzcocks-Mitstreiter, hatte bei Shot… aber noch seine Hände mit im Spiel. Als es für die neue Band kurze Zeit später und nach ziemlicher Aufmerksamkeit für die Debüt-Single an die Arbeit für die LP ging, war das Mastertape von Shot By Both Sides dahin. Unbrauchbar geworden. Der grandiose Singles-Song, eines der ultimativen Debüts der Popmusik, musste neu aufgenommen werden, damit er auf der LP erscheinen konnte.
Sie sollen Tage gebraucht haben, eine halbwegs brauchbare Version zustande zu bringen, seien fast daran zerbrochen, wollten sich gar schon wieder auflösen, weil es nicht gelang. Es erschien dann eine deutlich schwächere Version auf dem Album. Diese Single ist also einzigartig, es gibt kein Mastertape mehr davon, keine LP-Veröffentlichung, nicht mal MP3s davon. Nur diese Single und sie ist unvergleichlich. Get it!!!
Aber laut muss man sie hören. Und ich gestehe, dass ich die Platte erst absolut und endgültig ins Herz geschlossen habe, als ich sie ca. ´81 im Ratinger Hof hörte, aufgelegt von Xao Seffcheque.
Auch die Flipside ist feinster Punk mit einem tollen Sax-Solo, aber es kommt natürlich nicht an den genialen Titelsong heran.
(·) Die UK-Ausgabe ist nicht so selten, wie man befürchten könnte. Die dt. Ausgabe wahrscheinlich schon, sie gleicht aber von der Edition her dem UK-Original.
Otis Redding: I Can´t Turn You Loose / My Lover´s Prayer 1967 D-AtlanticEin Bassriff beherrscht das Stück, straight und unerbittlich. Es treibt das Stück mit einem unermüdlichen Groove voran. Ganz geradeaus, ohne jede Pause und ohne Rücksicht, unterstützt noch von einem klassisch fetzendem Soul-Bläsersatz, begleitet es Otis´ kompromissloses Begehren nach einer Frau.
Kein großer Song, überhaupt nicht, kein toller Gesang, Otis shoutet sich durch das Stück, aber ein absoluter Klassiker von der Anlage und seinem Drive her. Und ein Ersatzteillager für manches Follow Up. So lieferte das Bassriff z.B. die Vorlage für das Black Is Black der Los Bravos.
My Lover´s Prayer ist eine von Otis´ schönsten Balladen. Wunderbar stimmig gemacht, fleht er seine Liebste an. Da ist nichts Forderndes mehr und alles so zurückhaltend instrumentiert, wie man es später in dieser Einfachheit und Direktheit kaum noch irgendwo findet.
Eine tolle Platte von Otis mit einem absoluten Floorshaker auf der einen und einer seiner schönsten Balladen auf der andren Seite. Ja, und einem schönen Sleeve.
(·) Selten. Aber nicht teuer, weil die Leute was anderes sammeln. ;)--
FAVOURITESHighlights von Rolling-Stone.deWerbungToday´s Tops:
1 Magazine
2 Dusty
3 Patti (oder umgekehrt, weiß noch nicht sicher)
4 Costello
5 Otis
6 Sonny & Cher--
FAVOURITES@otis: Wieder mal Volltreffer. „I Just Don’t Know …“ ist ganz wunderbar, und „Shot By Both Sides“ hat mich direkt erwischt, als ich es kürzlich erstmals hörte (obwohl es dann offensichtlich nur die Album-Fassung ist).
„Oliver’s army“ hat mich vor einigen Jahren für Elvis Costello vereinnahmt. Dieses Piano-Motiv kam mir sehr vertraut vor – und tatsächlich ist es laut Costello eine Verbeugung vor jener Gruppe, über die wir schon diskutiert haben. Costello ist wohl ein großer ABBA-Fan, wie ich bei Andrew Oldham gelesen habe. Ich erzähle hoffentlich nichts falsches, Tops?--
Ja, schöne Auswahl (vielleicht bis auf Sonny & Cher) ! Bin mal gespannt wie hoch Shot By Both Sides einsteigen wird…
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Kein Clash- oder Pistols-Album, sondern Magazines „Real Life“ war 1978 das Album, was mich mit Punk/New Wave anfreundete. Und darauf natürlich „Shot by Both Sides“ DER Übersong – schon in der (wie Du schreibst) schwächeren Version. Würde wirklich gerne mal die Single-Version im Vergleich dazu hören.
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down by the river i shot my babyOh ja! „Shot By Both Sides“ ist unvergleichlich! – Was soll ich nun darüber noch schreiben in meinem Singles Thread, der am kommenden Wochenende debütieren wird?
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!@mikko: Der Songtitel muss schon eingelöst werden – „Shot By Both Sides“. Das Problem wird sich für Weilstein (vermute ich mal?) und mich (räusper, wird kein 7“-Thread, etwas anderes Konzept …) noch dringlicher stellen. Ansonsten: Ich bin gespannt!
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1 Elvis Presley: Heartbreak Hotel
2 The Clash: London Calling
3 The Beach Boys: Good Vibrations
4 The Byrds: Mr. Tambourine Man
5 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
6 James Carr: The Dark End Of The Street
7 Bobby Fuller Four: I Fought The Law
8 The Rolling Stones: Paint It Black
9 The Jimi Hendrix Experience: The Wind Cries Mary
10 The Beach Boys: I Get Around
11 Otis Redding: I´ve Been Loving You Too Long (To Stop Now)
12 Magazine: Shot By Both Sides
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30 Dusty Springfield: I Just Don´t Know What To Do With Myself
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47 Patti Smith: Gloria--
FAVOURITESotis
Ich habe für Dominick Birdseys Website vor ca. einem Jahr einen Text zu Horses geschrieben, der meine Sicht zu Gloria und Horses zum Ausdruck bringt. Deshalb halte ich mich hier kurz. Wer mag, kann das dort nachlesen, auch wenn es nicht leicht zu finden ist. Unten auf Oktett klicken und dann bei Patti. Ich bin der Fuß.Du kannst die Seite auch direkt verlinken.
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Wake up! It`s t-shirt weather.@ Otis
Deine Saat geht auf (s. Weilstein und Mikko), finally.
Meine Reihenfolge hier: 1. Magazine (mit gewaltigem Abstand), dann 2. Costello, 3. Otis, 4. Dusty, 5. Patti, 6. S & C@ Herr Rossi
Fan vielleicht nicht, aber Bewunderer ihres Könnens schon. Das Piano in „Army“ ist straight aus dem Abba-Buch.
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otis
Ich habe für Dominick Birdseys Website vor ca. einem Jahr einen Text zu Horses geschrieben, der meine Sicht zu Gloria und Horses zum Ausdruck bringt. Deshalb halte ich mich hier kurz. Wer mag, kann das dort nachlesen.Sorry, kurz mal off-topic: hatte ihn jetzt erst gelesen, aber dein Text zu „Horses“ ist wirklich ganz ausgezeichnet. Ich denke, da ist einiges enthalten, das auch meine Liebe zu dem Album begründen könnte. Auch wenn ich vor 30 Jahren noch nicht lebte.
Was du allerdings zur Single-Version schreibst schreckt mich ein wenig ab. Ich glaube, die brauche ich dann wirklich nicht.--
In der Liste ist die falsche Dusty-Single hervorgehoben. Ansonsten wie immer sehr schöne Texte.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Danke, jugglers. Bei Dusty war noch mehr durcheinander. So wie es jetzt ist, sollte es vorläufig sein.
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FAVOURITESotisDanke, jugglers. Bei Dusty war noch mehr durcheinander. So wie es jetzt ist, sollte es vorläufig sein.
Ja, so macht die Reihenfolge für mich mehr Sinn. (Obwohl ich „Preacherman“ ganz vorne stehen hätte …)
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Die meisten würden die Preacher Man vorziehen. Sie stehen ja auch noch eng beieinander. Mal sehen. Das Problem ist immer die augenblickliche Euphorie, wie ich gelernt habe.
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