New Faves on 45

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    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    The Fabulous Penetrators – The Hump / Oh My Soul!
    (7”, Stag-O-Lee, www.myspace.com/thefabulouspenetrators)

    Glitterhouse begann vor über 20 Jahren mal als Fanzine für Neo-Sixties, Paisley Pop und Eighties Underground. Das gleichnamige Plattenlabel spezialisierte sich dann gegen Ende der 80er auf Seattle und Grunge. Und nachdem die Helden der Generation X allesamt ins Major Lager gewechselt waren, entdeckte man Roots und Americana, zog um nach Beverungen und etablierte sich als führender Mail Order für die zuletzt genannte Musik. Auf eigenem Label veröffentlichte man fortan leider fast nur noch CDs. Nun haben Reinhard und Rembert das Vinyl wieder entdeckt. Und mit Stag-O-Lee gründeten sie ein Sub-Label für fidelen Lärm Roots affiner und Rock’n’Roll räudiger Provenienz. Eine handvoll Singles sind gerade erschienen. Eine davon ist diese recht gelungene R&B, Garage, Cowpunk Scheibe von The Fabulous Penetrators aus London. ***1/2



    Palm Springs – Blood And Water / Stop Making Plans
    (7”, Rank Records, www.myspace.com/songspalmsprings)

    In einer Auflage von drei Stück erschien die A-Seite dieser Single bereits vor ziemlich genau einem Jahr aus Anlass und in Würdigung der 1000sten Sendung von „Roots“ auf Radio Eins. Nun ist diese wundervolle Aufnahme dank der beiden Enthusiasten hinter Rank Records auch einem größeren Publikum auf Vinyl zugänglich. Und erst vor kurzem am vorletzten November Wochenende präsentierte sich die Band Palm Springs bei drei exklusiven Gigs in Deutschland. In Berlin war der Kreuzberger Privat Club mit rund 60-80 Zuschauern gut besucht. Die Stimmung war entspannt und die musikalische Darbietung exzellent. „Blood And Water“ ist einer der seltsamsten Lovesongs, die ich kenne. So zart und scheinbar einfühlsam. Und doch so trügerisch. Liebesschwüre eines Schwarzsehers. Dabei musikalisch kongenial umgesetzt mit Streichern und einem sehr behutsamen Arrangement. Auch die B-Seite ist von gleicher Güte. Die aus dem Echo gehauchten weiblichen Backing Vocals erinnern mich ein wenig an das „Lullaby for Rosemary’s Baby“. Musik für Verliebte in Zeiten von Wirtschaftskrise und Rezession. Aber das ist wohl schon wieder viel zu profan gedacht. Die Gestaltung des Covers und die Verpackung mit extra Beilagen verdient ein besonderes Lob. ****1/2

    The Q – Issues (10” EP, Time For Action Records, www.myspace.com/theqhq)

    Eine klassische Mod Band aus den englischen Midlands. The Jam standen hier vor allem Pate, aber auch The Purple Hearts, The Secret Affair und indirekt natürlich die Vorbilder aus den Sixties. Diese EP mit vier Tracks ist das Debüt der Briten auf Vinyl. Vier formidable Tracks, die sowohl in Songwriting wie in Instrumentierung und Arrangement komplett in der Tradition der genannten Vorbilder stehen. Das alles klingt fast schon beängstigend authentisch. Bis hin zu den Themen der Songs, die sich mit dem „mehr Schein als Sein“ und mit den idealistischen Wünschen und Träumen der Middle Class Kids beschäftigen. Nichtsdestotrotz ein feine und hörenswerte Platte im tollen Zehn Zoll Format. ****

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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    #5333799  | PERMALINK

    prodigal-son

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    Beiträge: 10,771

    MikkoUnd mit Stag-O-Lee gründeten sie ein Sub-Label für fidelen Lärm Roots affiner und Rock’n’Roll räudiger Provenienz. Eine handvoll Singles sind gerade erschienen. Eine davon ist diese recht gelungene R&B, Garage, Cowpunk Scheibe von The Fabulous Penetrators aus London. ***1/2

    Mikko, kennst Du die anderen 7″ Veröffentlichungen des Labels? Ich bisher nur „Hung Up“ von Cut In The Hill Gang. Sehr gut, finde ich. Laut Labelauskunft soll „Ya Ya Ya (Looking For My Baby)“ der Detroit Cobras ein Knaller sein.

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    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #5333801  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    Prodigal SonMikko, kennst Du die anderen 7″ Veröffentlichungen des Labels? Ich bisher nur „Hung Up“ von Cut In The Hill Gang. Sehr gut, finde ich. Laut Labelauskunft soll „Ya Ya Ya (Looking For My Baby)“ der Detroit Cobras ein Knaller sein.

    Ist es auch. Das und The Fabulous Penetrators sind m.E. die besten der 5 Singles.

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    #5333803  | PERMALINK

    mikko
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    Moderator / Juontaja

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    The Cheeks – Something On My Mind / Redondo Beat – The Spell I’m Under
    (7”, Zentrale Beatschaffe / Cargo, www.myspace.com/zentralebeatschaffe)

    Bereits im letzten Jahr erschien die zweite 7“45 dieser Reihe „Zentrale Beatschaffe“ als Splitsingle mit zwei der besten Neo-Sixties Bands aus Deutschland. Die Cheeks Seite ist die geringfügig bessere, die es ja auch schon in meine TOP 25 aus 2008 geschafft hat. Eine vortreffliche Orgelmelodie und ein Ohrwurm von Song, soundmäßig irgendwo zwischen The Zombies und The Marmalade angesiedelt. Wie gesagt ebenso eingängig und einprägsam mit seiner immer wiederkehrenden Pianofigur, wehmütiger Melodie und einem verschärften Fuzzgitarrenpart in der Mitte, steht die Redondo Beat Seite dem kaum nach. Ich bin begeistert! ****



    The Jaybirds – Take Your Chance / Boy Meets Girl Storyline
    (7”, Time For Action, www.myspace.com/bjjaybird)

    Die beste Neo-Sixties Kapelle aus Österreich sind zweifellos The Jaybirds aus Wien, die in letzter Zeit wieder verstärkt aktiv werden. Diese neue Single auf dem noch relativ jungen deutschen Label Time For Action ist in jeder Hinsicht gelungen. Zwei starke Songs, sachdienlich arrangiert und in perfektem Mod Sound vorgetragen. The Who, The Creation werden da beschworen. Auf jedem Rubble Sampler würden diese beiden Tracks glänzen. Dazu kommt das sehr geschmackvolle und dezente Artpop Design des Singlecovers. Alles Ton in Ton. Und das Vinyl gibt es in violett, allerdings limitiert auf 100 Stück. Danach ist es schwarz. Hätte ich diese Single noch im alten Jahr bekommen, sie wäre weit oben in meinen TOP 25. Offizielles Release Date ist allerdings der 22.1.09, also wird die Single wohl in diesem Jahr oben dabei sein! ****

    Penetration – Our World / Sea Song (7”, Damaged Goods, www.myspace.com/penetrationreanimated)

    Was für eine Überraschung! Erinnert sich noch jemand an „Don’t Dictate“, „Life’s A Gamble“ oder „Firing Squad“? Diese Band um die tolle Sängerin Pauline Murray gehörte zu den besten britischen Acts der Punk und New Wave Ära um 1977-79. Und nun sind sie plötzlich wieder da mit einer brandneuen und ganz aktuellen Single, die den großartigen Singles von damals kaum nachsteht. „Our World“ hat alles, was ich an der Musik dieser Band immer geschätzt habe. Phantastische, mitreissende Melodie, uptempo, optimistisch, fordernd. Die Botschaft ist auch ziemlich eindeutig. Diese Welt gehört uns nicht, wir haben sie nur geliehen. ****

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    #5333805  | PERMALINK

    mikko
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    Black Time – ICU / Corpse Life / Doomsday Parade (7”, Skulltones, www.myspace.com/blacktimemutant77)

    Aus London stammt dieses Garage Punk Trio. „ICU“ (I see you) klingt genau so, als wäre es direkt von einem altem Magnetophonband überspielt worden, dass über 40 Jahre in irgendeinem Speicher vergessen wurde. Songwriting, Arrangement, Attitüde – alles anno 1966 Texas oder Arizona. Der zweite Track ist dann schon mehr 77er Punk oder doch eher Postpunk, wild und roh. Das längliche „Doomsday Parade“ kommt düster und garstig, aber nicht resignativ sondern trotzig daher. Die Single ist auf 500 Stück limitiert und handnummeriert. ***1/2

    Peter Doherty – The Last Of The English Roses / Don’t Look Back (7”, Parlophone, www.myspace.com/gracewastelands)

    Über Petes Drogengeschichten, seine Unzuverlässigkeit und seinen Lebenswandel ganz allgemein sollen die britischen Boulevardzeitungen schreiben. Das interessiert mich nicht. Mich erstaunt nur immer wieder, wie der Junge letztlich die Kurve kriegt. Dieses Lebenszeichen in Form einer ersten Solosingle ist ein positives. Schön abgeklärt, entspannt und nach mehrmaligem Anhören sehr eingängig erklingt diese Hommage an die letzte englische Rose. Graham Coxon spielt Gitarre. Doch erinnert die Aufnahme eigentlich eher an den anderen Blur Mann Damon Albarn und sein Gorillaz Projekt. Doch letztlich ist es nur ein sehr englisches Lied in typischer Britpop Tradition. Sollte Pete tatsächlich erwachsen geworden sein? Die ebenfalls hörenswerte B-Seite „Don’t Look Back“ lässt diese Vermutung zumindest zu. Das Album erscheint auf Vinyl erst Ende April. Ich hab es noch nicht gehört. ****

    Exlovers – Photobooth / Weightless (7“, Young And Lost Club, www.myspace.com/weareexlovers)

    Noch so eine Sixties beeinflusste Gitarren-Indie-Pop Band aus London. Ihre Debüt Single wirkt ein bisschen unscheinbar, unspektakulär, unauffällig. Könnte Absicht sein. Bei näherem Hinhören bemerkt man jedoch ein paar feine Melodien und ein an die C86 und Anorak Szene der 1980er Jahre erinnernde Attitüde in Sound und Aufmachung. Shoegazer Pop kann man auch sagen. Entwicklungsfähig. ***1/2

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    #5333807  | PERMALINK

    mikko
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    The Left Outsides – The Third Light / Deep Rivers Move In Silence; Shallow Brooks Are Noisy (7”, Hi-Beat Records, www.myspace.com/theleftoutsides)

    Kollege Wolfgang Doebeling hat bereits im Rolling Stone (174, 04/09) die passende Worte gefunden für diese wunderbare Single im limitierten Brokatstoffcover. Die Band – eigentlich nur ein Duo bestehend aus Alison Cotton (voc, viola) und Mark Nicholas (g, harmonica, voc) – besteht seit 2003, stammt aus London und war offenbar letzten Sommer in Berlin zu Gast. Warum hat das niemand mitbekommen? Auch diese von Syd Barrett oder Nick Nicely ebenso wie von Fairport Convention inspirierte Single erschien bereits im Juli 2008. Zum Glück für uns blieb sie weitgehend geheim, sonst hätten wir keines der auf 100 Stück limitierten Exemplare mit handgenähtem Brokatcover mehr abbekommen. ****1/2



    The See See – Keep Your Head / Clap Your Hands And Shake A Chain
    (7”, The Great Pop Supplement / Heron, www.myspace.com/theseeseeband)

    Die zweite Single von The See See aus London bietet wieder wunderschönen Sixties orientierten, ganz leicht psychedelischen Gitarrenpop im Spannungsfeld zwischen Byrds / Buffalo Springfield und neuerem Liverpool Britpop Sound. Besonders „Keep Your Head“ hat wieder diesen magischen, einschmeichelnden Jangle Sound im Verbund mit einer schier betörenden Melodie, die man so schnell nicht wieder los wird. Will man aber auch gar nicht. Ein Album der Band ist angekündigt für die zweite Hälfte des Jahres. ****1/2



    The Sweet Vandals – Thank You For You / Let’s Have Some Fun
    (7”, Unique Records, www.myspace.com/thesweetvandals)

    The Sweet Vandals aus Madrid mit ihrer Sängerin Mayka Edjo erinnern spontan an die großartige Soul Sängerin Sharon Jones. Das ist natürlich vor allem der Stimme und Performance Maykas geschuldet. Die Musik der Spanier orientiert sich zu gleichen Teilen an Motown Soul wie an britischem Hammond dominiertem R&B solcher Bands wie der Animals, Artwoods oder V.I.P.’s, die ja ihrerseits natürlich schwarze Vorbilder von Ray Charles bis zu Otis Redding hatten. „Thank You For You“ ist der eingängigere, groovigere Track. ***1/2

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    #5333809  | PERMALINK

    mikko
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    Crystal Stilts – Love Is A Wave / Sugar Baby
    (7”, Angular Recording Corporation, www.myspace.com/crystalstilts)

    Eine Band aus New York, gegründet 2003, musiziert irgendwo im Spannungsfeld zwischen Velvet Underground, Punk, Suicide und Psychedelia. Vor allem „Sugar Baby“ erinnert stark an Alan Vegas Suicide. Aber auch „Love Is A Wave“ mit schnellem, unruhigem Tempo, starkem Hall auf dem Gesang und einem typischen New Yorker Post Punk New Wave Sound steht in genau dieser Tradition. Es kommt eben alles wieder. Die Single ist gepresst in einem zufälligen Muster schwarz/weiß changierend wie bei diesen Lightshows damals. Sehr schön. ***1/2

    The Dead Weather – Hang You From The Heavens / Are Friends Electric (7”, Third Man, www.thedeadweather.com)

    Jack Whites neuester Streich und zugleich so eine Art Supergroup des Alternativ Rock. Mit dabei sind Gitarrist Dean Fertita von The Queens Of The Stone Age, Jack Lawrence am Bass (The Greenhornes, The Raconteurs) und die Sängerin Alison Mossheart von The Kills. Natürlich hört man der Plugside an, dass sie von Jack White mit arrangiert und produziert wurde. Geschrieben wurde der Song jedoch von Mister Fertita und Miss Mossheart. Druckvoller, aggressiver, Rock erklingt aus den Boxen. Mit dröhnendem Bass und schweren Gitarrenriffs. Die Flipside bietet eine rockigere Version von Gary Numans „Are Friends Electric“, die sich im Prinzip jedoch streng an das Arrangement des Originals hält. Wohl ersetzt eine altmodische Orgel den Synthesizer. Sie klingt aber erstaunlicherweise fast genauso. Alisons Art zu singen ist es, die hier stark beeindruckt. ***1/2

    Television Personalties – People Think That We’re Strange / A Glimpse Of My Genius (7”, Elefant Records, www.myspace.com/tvpersonalities)

    Das neueste Lebenszeichen von Dan Treacy. Ein seltsamer Kauz war er ja schon immer. Ziemlich böse abgestürzt war er eine Zeit lang. Und nach seinem Comeback 2004 wirkte er immer noch ziemlich angeschlagen. Davon ist nun nichts mehr zu spüren. „People Think That We’re Strange“ zeigt einen abgeklärten, humorvollen Dan Treacy auf der Höhe seiner Songwritingkunst. Musikalisch knüpft der Track bei früheren typischen TVPs Werken an, wenn auch die ganz große Klasse der frühen Singles von „I Know Where Syd Barrett Lives“ bis zu „Sense Of Belonging“ nicht erreicht wird. Auf der Flipside ein weiteres Beispiel anarchistischer Underground Kultur zwischen Jonathan Richman und Pavement. In dem Song „A Glimpse Of My Genius“ kriegen sie alle ihr Fett ab, von Noel Gallagher bis Lily Allen. Die Single ist exklusiv, limitiert und in weißes Vinyl gepresst. ***1/2

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    bender-rodriguez

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    Schöne Empfehlungen! Die Dead Weather 7″ hatte ich schon auf dem Schirm und wurde bereits bestellt (vor allem bin ich auf die „Are Friends Electric?“-Coverversion gespannt. Alison Mosshart ist ja für manche Überraschung gut…). Und die Crystal Stilts hinterliessen bei mir bereits mit dem Album bleibenden (?) guten Eindruck. Wird auch geordert!

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    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #5333813  | PERMALINK

    mikko
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    The Black Belles – What Can I Do? / Lies
    (7”, Third Man Records, www.myspace.com/theblackbelles)

    Jack White hat gerade das Video zur Debüt Single dieser vier Grazien fertiggestellt. Auf der Webseite von Third Man Records ist es zu bewundern. Und natürlich hat Jack White auch diese formidable Garage Single produziert. Während die A-Seite von der schönen Lead Gitarristin und Sängerin Olivia Jean geschrieben wurde, eine sehr ökonomische und spannungsgeladene Garage Beat Nummer mit drohender Gitarre und hypnotischem Orgelriff, bietet die B-Seite eine nicht weniger faszinierende bizarre Version des Knickerbockers Klassikers „Lies“. Gefährlich! ****

    Broken Bells – The High Road / An Easy Life (7“, Columbia, www.myspace.com/brokenbells)

    Sean Mercer (The Shins) und Brian Burton (a.k.a. Danger Mouse) sind The Broken Bells. Eigentlich wollte ich deren Album zum Album des Monats küren. Und es ist auch wirklich ein sehr schönes Album mit vielen Beatles und Psychedelia Anklängen. Diese Single hier bietet den wohl besten Track der Platte. Sehr einschmeichelnd und einprägsam, aber auch auf eine wohltuende Art distanziert und irgendwie entrückt. Tolle Melodie, sehr stimmiges Arrangement, das Sixties Psychedelia mit modernen Sounds organisch verbindet. Sean Mercers Stimme wirkt betörend. Auf der B-Seite eine hübsche, etwas überkandidelte instrumentale Spielerei, die leider nicht wirklich von Belang ist. ****

    Dum Dum Girls – Jail La La / Play With Fire (7”, Sub Pop, www.myspace.com/dumdumgirls)

    Noch eine Garage Girl Band. In diesem Fall aus Los Angeles und weniger distinguiert als die Black Belles aus Nashville. Dafür mit unbekümmerter Spielfreude und unwiderstehlichem Charme. „Jail La La“ ist eine Uptempo Garage Pop Nummer, die an The Feelies gemahnt. Auf der Flipside eine sparsam instrumentierte Version des Stones Klassikers „Play With Fire“, die dermaßen in Hall gebadet ist, dass sie alleine dadurch vollkommen unwirklich klingt. Sehr fein! ****

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    mikko
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    The Fleur De Lys – The Two Sides Of The Fleur De Lys (7”EP, Acid Jazz, www.myspace.com/lesfleurdelys66)

    Keine neue Band und auch keine neuen Aufnahmen. Doch diese vier Tracks der britischen Freakbeat und Mod Kult Combo sind hier zum ersten Mal offiziell zugänglich. Les Fleur De Lys waren wie gesagt eine englische Mod Band, die neben ihren eigenen recht unterschiedlichen Singles auch die Backings für ein paar Singles der südafrikanischen Soul und Beat Sängerin Sharon Tandy einspielte und mitunter auch als Tandys Begleitband auftrat. So auch hier. Die ersten beiden Titel dieser EP sind Demos, die mit Sharon Tandy und im zweiten Fall auch mit ihrem Gesangspartner Tony Head aufgenommen wurden. „Gotta Get Enough Time“ erklingt da ganz in der Tradition solcher Sharon Tandy Klassiker wie „Hold On“ oder „Daughter Of The Sun“. „Yeah, I Do Love You“ dagegen steht in der Tradition der Northern Soul Nummern, für die Miss Tandy ebenso bekannt ist. Auf der Flipside zunächst eine Mod Beat Nummer „Wait For Me“ mit schöner Hammond Orgel und knalligem Gitarrenriff. Und dann gibt es noch eine rohe aber überzeugende Live Version von „Circles“, dem Pete Townshend Song, mit dem The Fleur De Lys bekannt wurden. Alles in allem eine lohnende Ergänzung zum bislang veröffentlichten Repertoire der Band. ****

    The Moons – Torn Between Two / Leaving Here (7“, Acid Jazz, www.myspace.com/themoonsofficial)

    Und noch eine wunderbare Mod Beat Band aus dem UK. Doch im Gegensatz zu The Fleur De Lys ist diese hier eine junge Band und das ist ihre Debüt Single. „Torn Between Two“ ist eine typische leicht melancholische Midtempo Nummer in der Tradition solcher Bands wie The Poets aus Glasgow oder auch Simon Dupree & The Big Sound aus Portsmouth. Eine im Prinzip ganz schlichte aufsteigende Melodielinie, die einen unvermittelt gefangen nimmt. Ein klassischer Refrain fehlt, aber die Melodie steigt wieder ab zu einer Art Refrain. Es folgt eine Bridge, die zu einem heftigen Solo überleitet. Und dann wiederholt sich das Ganze, um schließlich nach und nach zu verklingen. Die eigenartige blaue Stimmung ist perfekt. Auf der B-Seite eine recht passable Version des Motown Klassikers „Leaving Here“. Inzwischen gibt es übrigens schon eine zweite Single und ein Album, die beide bereits unterwegs sind zu mir. ****



    The Satelliters – Lost In Time / Try It Out
    (7”, El Beasto, www.myspace.com/thesatelliters)

    Eine neue Single von Deutschlands führender aktiver Garage Beat Band. „Lost In Time“ entstand in Kooperation mit Neal Ford, einem Veteran der US Garage Punk Szene der Sixties. Er schrieb den Text 1969 kurz nachdem sich seine Band The Fanatics aufgelöst hatte. Die Musik der vier Hessen bringt dazu die typischen Zutaten, eine schwirrende Orgel, Fuzzgitarren und ein solides Rhythmusgerüst von Bass und Drums. Der Track hat ein leicht psychotisches Flair. Dagegen ist „Try It Out“ auf der Flipside eine sehr krachige Garage Punk Nummer ohne große Fisimatenten. Die Single kommt in schwarz/rot geflammtem Vinyl. ***1/2

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    The Dead Weather – Die By The Drop / Old Mary (7“, Third Man, www.myspace.com/thedeadweather)

    Das zweite Album von The Dead Weather ist ein Lehrstück in Krach, Sound, Attitüde. Songs, die man im Gedächtnis behält, finden sich darauf eher nicht. Und auch diese beiden Tracks hier, auf einer 7“ ausgekoppelt, machen da keine Ausnahme. Und doch geht von den rohen ungeschliffenen Aufnahmen eine erstaunliche Faszination aus. Diese Dynamik, dieser ökonomische Einsatz der Mittel mit dem Ziel höchster Effektivität, dieser kontrollierte Lärm, das ist Rock Urgewalt ohne Rockismus, ohne Klischees, ohne Kompromisse. Herrlich! ****



    The Dolly Rocker Movement – Our Brave New World / Mystery Man
    (7“, Bad Afro, www.myspace.com/thedollyrockermovement)

    Gegründet wurde diese Band 2002 in Sydney, Australien. Inzwischen lebt Mastermind Daniel Poulter jedoch in L.A. und hat dort neue Musiker für seine Band gefunden. Diese Single erschien bereits im vergangenen Jahr und war Vorbote eines neuen dritten Albums. Während die frühen Platten der Band eher nach Pub Rock klangen, hat mit der Umbesetzung Psychedelia Einzug gehalten. Sitar, flirrende Gitarrenklänge, kreiselnde Orgeltöne und treibende Rhythmen begleiten die beiden stimmungs- und geheimnisvollen Songs hier. Hörenswert! ****

    Frantic Romantics / M.O.T.O. (7“ Split-EP, Squoodge Records, www.myspace.com/franticromanticsbln)

    Die Frantic Romantics sind eine Berliner Punk / Powerpop Combo, die sich an Vorbildern wie den Real Kids, New York Dolls u.ä. orientiert. Ihre beiden Tracks hier „Love Me Like A Lover“ und „May I Stare At You“ sind denn auch schnörkellos und schlicht und mit dem nötigen Aplomb vorgetragen. Die zweite Band ist Punk-Urgestein M.O.T.O. aus Chicago, inzwischen in New Orleans ansässig. Auch deren Nummern „Battleship“ sowie „Waw“ werden mit viel Druck und Elan dargeboten. Beide Bands klingen so, als wären die letzten 30 Jahre nicht gewesen. Leider fehlt den Songs dann doch die entscheidende im Gedächtnis bleibende Hookline. **1/2

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    #5333819  | PERMALINK

    mikko
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    Lana Loveland – Black Glove / Missing Illusions (7”, Butterfly Records, www.myspace.com/lanaloveland)

    Miss Loveland spielte in den 90er Jahren elektrische Orgel in einer Berliner Neo-Sixties Combo namens Cox Orange. Leider löste sich diese Band 1997 auf, ohne irgendeinen Tonträger zu hinterlassen. Lana Loveland, die damals wohl noch gar nicht so genannt wurde, wagte dann den Sprung über den großen Teich und landete in L.A., wo sie sich bald darauf der wiederbelebten Music Machine von Sean Bonniwell anschloss. 2002 lernte sie Rudi Protrudi kennen, der sie kurzerhand als Organistin der Fuzztones engagierte. Aber Lana zog es nach Europa zurück. Sie organisierte 2004 eine Europa Tournee der Music Machine und kehrte dann in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Rudi blieb also nichts weiter übrig, als ihr 2005 nachzufolgen. Lana und Rudi leben nun in Berlin, und bei den Fuzztones spielt inzwischen auch noch der frühere Cox Orange Gitarrist mit. Auf Lanas erster eigener Single spielt ebenfalls eine Hälfte der alten Cox Orange Besetzung. Und Rudi konnte als Bassist gewonnen werden. Die beiden Tracks stammen auch noch aus Cox Orange Zeiten. Psychedelischer Garage Beat ist das. „Black Glove“ bezieht sich auf den schwarzen Handschuh, den Lana bei der Music Machine an einer Hand zu tragen pflegte. Der Track lebt vor allem von der Produktion, der hypnotischen Orgel und dem treibenden Beat. Und auch „Missing Illusions“ verströmt in erster Linie Atmosphäre. Auch hier dominiert die Orgel. Lanas Gesang ist eingebettet in geheimnisvollen psychedelischen Sound. Die B-Seite der Single ist aufgrund ihrer Atmosphäre sogar etwas gelungener, wie ich finde. ***1/2

    Last Calls – s/t (12” EP, Svart Records, www.myspace.com/lastcalls)

    Last Calls aus Tampere, Finnland, sind eine sechsköpfige Roots Pop/Rock Band, deren Musik einem Aki Kaurismäki Film ebenso wie einem Film von David Lynch entstammen könnte. Dezente Keyboard Flächen hinter getragenen Slide Gitarren, Fender Rhodes Piano über einem sachten mit dem Besen gestrichenen Beat. „Dead July“, „Bad Luck Charm“, „Maria’s Arms“ und „Irene” heißen die Tracks auf dieser formidablen Debüt 12”. Ruhig, melancholisch, schön. ****

    The X-Ray Harpoons – Zombie Love (7“EP, Copase Disques, www.myspace.com/xrayharpoons)

    Garage Rock lebt! Dieser an The Seeds, Music Machine, The Fuzztones, The Standells u.a. geschulte Stil ist nicht tot zu kriegen. Und es gibt auch hier in Deutschland immer wieder junge Bands, die genau so klingen wie ihre Vorbilder. Musiziert wird mit Vintage Instrumenten und Equipment. Und so klingt es dann auch. Vier Songs, alle selbst geschrieben und mit Fuzzgitarren, Farfisa Orgel und der richtigen Attitüde vorgetragen. Auch die Frisuren und Klamotten der Musiker sind absolut stilecht. Alles prima soweit, nur die Songs sind halt keine Klassiker. The X-Ray Harpoons kommen übrigens aus Bonn am Rhein. ***

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
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    mikko
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    Action Biker – Hesperian Puisto / Tears With You Tears Without (7”, Destination Pop, www.myspace.com/actionbiker)

    Hinter Action Biker verbirgt sich nicht etwa eine Bande von Motorradfahrern, die Born To Be Wild grölt. Nein, es ist der Künstlername einer jungen Frau aus Schweden, die in dem Jahr geboren wurde, als Kraftwerks Tour De France erschien und Dolly Mixture ihre legendäre Doppel-LP Demonstration Tapes rausbrachten, 1983. Sarah Nyberg Pergament heißt diese junge Frau bürgerlich, und Musik macht sie bereits seit 2002. Vor zwei Jahren erschien ihr Debütalbum Hesperian Puisto in Schweden. Der Titeltrack, der hier zum ersten Mal auf Vinyl erscheint, ist ein hübsches, verträumtes Stückchen Electro Pop. Ziemlich minimalistisch erinnert es sowohl ein bisschen an die ähnlich gesinnten Au Revoir Simone aus New York wie auch ganz entfernt an die Young Marble Giants, deren Meisterwerk Colossal Youth noch vor der Geburt unserer Heldin hier erschien. Hesperian Puisto ist ein zentral gelegener Park in Helsinki, ähnlich dem Central Park in New York. Mit Helsinki und diesem Park verbindet die Sängerin offenbar Einiges. Der Track auf der B-Seite der Single ist neu und exklusiv und ähnlich verträumt und fragil wie die A-Seite. Das hier ist übrigens die erste Veröffentlichung eines neuen Pop Labels aus Berlin. ***1/2



    The Coral – 1000 Years / The King Has Died
    (7”, Deltasonic, www.myspace.com/thecoral)

    Inzwischen ist ja auch das Album Butterfly House erschienen, das natürlich leicht ein Album des Monats geworden wäre, wenn ich nicht meist lieber unbekannten Bands und Künstlern der Vorzug gäbe. 1000 Years ist schlicht großartig! Eine klassische Sixties Pop Single, die mich besonders an die Moody Blues der späten 60er erinnert. Übrigens auch an meine Freunde The Grip Weeds aus New York. Aber The Coral benötigen solche Vergleiche gar nicht. Dieser Song, diese Aufnahme ist so prägnant wie majestätisch. The King Has Died erscheint exklusiv auf der Single. Eine leicht melancholische Britpop Nummer mit diesem für die Band typischen zeitlosen Retro Flair. ****1/2

    Fay Hallam Trinity – Mode Selector EP (7“EP, Tryptic Records, www.myspace.com/fayhallamtrinity)

    Fay Hallams Stimme, ihre Art zu singen, zu phrasieren ist unvergleichlich und unverwechselbar. Es ist wirklich eine Schande, dass sie mit ihrer wunderbaren Musik kein größeres Publikum erreicht. Sicher, der Sound ist nicht neu, die Songs sind nicht immer herausragend, aber das ändert doch nichts daran, dass es immer wieder eine große Freude und Zufriedenheit bereitet, wenn man sie hört. Es ist immer der gleiche Hammond dominierte Mod Sound. Leicht Soul orientiert, meist von einem groovenden Bass getrieben. Oder bisweilen etwas ruhiger, auch melancholischer, aber immer absolut überzeugend und mitreißend. So auch hier bei diesen vier Tracks, die alle von ihr selbst geschrieben wurden. ****

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    mikko
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    Lothar – Blacksmith Blues EP (7“EP, Lorna Records, www.myspace.com/lotharfinland)

    Lothar ist eine 4-köpfige Garage Rock Blues Band aus der kleinen Gemeinde Keuruu, die ziemlich genau in der Mitte Finnlands liegt. Gegründet haben die vier Jungs die Band 1998 nachdem sie sich auf dem Provinssi Rock Festival (einem der größten Festivals in Finnland) getroffen hatten und schnell feststellten, dass sie mit The Sonics, The Nomads, Motörhead, Ramones u.a. ganz ähnliche musikalische Vorlieben pflegten. Nach einigen Veröffentlichungen auf CD ist dies nun ihre erste Vinyl EP, der eben genannte Vorlieben deutlich anzuhören sind. Wobei das Songwriting wohl auch sehr von Blues und Southern Rock Bands der 1970er Jahre beeinflusst ist. Bleibt die Frage, wer von den Jungs hat Verwandte oder Bekannte in Deutschland, die Lothar heißen? ***1/2

    Billy MacKenzie – Return To Love / The Soul That Sighs (7”, Destination Pop, c/o Gilbert Blecken, Unter den Rüstern 13, 12167 Berlin)

    Billy MacKenzie war der Sänger der Associates, einer jener typischen Eighties Pop Bands, mit denen ich eigentlich nie so recht etwas anfangen konnte. Wobei ich fairerweise sagen muss, dass das in erster Linie an meiner Abneigung gegen rein artifizielle Electro Pop Musik liegt. Ein toller Sänger war MacKenzie zweifellos. 1997 nahm er sich leider im Alter von 39 Jahren von Depressionen getrieben das Leben. Diese originale Demoversion von Return Of Love nahm Billy mit seinem musikalischen Partner in der 1990ern Steve Aungle auf. Der Song und vor allem seine Atmosphäre haben etwas betörend Hymnisches. Hier, aber mehr noch bei The Soul That Sighs, erinnert mich MacKenzie auch an Scott Walker. Wie gesagt, diese Musik ist nicht unbedingt meine Tasse Tee. Jedoch die Songs und die Stimme sind schon gut, das zumindest muss ich anerkennen. ***

    Imelda May – Psycho / My Baby Left Me (7”, Decca, www.myspace.com/imeldamay1)

    Aus Dublin stammt diese recht junge und ansehnliche Chanteuse. Ihre Musik klingt allerdings, als wäre sie bereits über 50 Jahre alt (die Musik, nicht die Sängerin). R&B und Rock and Roll in einem leicht aufpolierten und hoch getunten Style. Trotzdem absolut stilecht, keine Bange. Das von ihr selbst verfasste Psycho stünde den Cramps oder Sonics durchaus ebenso gut an. Auf der B-Seite der Single zollt sie Arthur Crudup (und Elvis) den gebührenden Tribut. Die Single kommt in reinweißem Vinyl, obwohl sie ziemlich schwarz klingt. ****

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    Brokof – a/b (10”EP, Goldrausch, www.myspace.com/brokof)

    Brokof ist eine Band aus Berlin. Zeitgleich mit ihrem Debütalbum (leider nur als CD erhältlich) veröffentlichen sie diese 10“ EP mit fünf Tracks. Opener ist das locker leichte „Smile“, eine sommerliche Pop Melodie über einem schlichten 4/4 Takt. Hübsch und schnell ins Ohr gehend, aber nicht auf Dauer überzeugend. Bester Track auf der Scheibe ist das verhaltene doch hypnotische „Angels“. Auch hier ein monotoner durchgehender Rhythmus. Darüber eine seltsam schwebende Melodie, wie sie Postpunk oder Grunge Bands Anfang der 90er Jahre gerne spielten. Gitarren Feedback und ein nach Slide klingender Effekt verstärken den Eindruck des Ungewissen. Auf der B-Seite nach einem kleinen unscheinbaren Folksong dann der Versuch, so etwas wie eine Hymne zu kreieren. So ein bisschen Bruce Springsteen oder U2 für Arme mit viel Aplomb und Distortion. Zum Glück mehr Bruce als Bono. Alles in allem knapp ***



    Cranium Pie – Rememberrr/bw Mothership
    (7“, Bracken Records, www.myspace.com/craniumpie)

    Cranium Pie ist eine fünfköpfige Band aus Bath (UK), deren Musik wirklich so klingt, als hätten die Jungs nicht nur alle Pink Floyd Platten bis ca. 1971 sondern auch noch den damaligen Output der Canterbury Szene sowie die eine oder andere Krautrock Scheibe obendrein verinnerlicht. Überbor-dende Soundeffekte auf Gesang und Percussion, Theremin, Moog Synthesizer, andere Keyboards und sogar ein bisschen Gitarre, Bass und Schlagzeug. Die beiden eher getragenen Songs ertrinken leider in diesem Meer aus Sound und Zitaten. Für die Psych Party natürlich dennoch bestens geeignet. ***1/2

    The Flight Reaction – Won’t Give In /bw I Lost You (7“, Copase Disques, www.myspace.com/theflightreaction)

    Die bessere von zwei 7“45s, die zeitgleich in Stockholm aufgenommen und nun beim rührigen Hamburger Label Copase Disques veröffentlicht wurden. Eine schwedische Neo-Sixties und Garage Band also. Alle vier Musiker haben bereits in diversen anderen schwedischen Bands dieses Genres gespielt. Der Sound ist demzufolge „amtlich“. Die Songs sind recht typisch, und man fragt sich immer, woher stammt jetzt diese Zeile, jener Refrain, diese Bridge? Zumindest bei „Won’t Give In“ komme ich zu keinem Ergebnis. Aber ich krieg dien Song schon nicht mehr aus dem Kopf. ***1/2

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