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Zunächst ein paar Dinge zum Anfang: Ich war mir nicht ganz sicher wo dieser Thread am besten aufgehoben wäre; da ich aber vorhabe mich größtenteils mit Alben zu beschäftigen, die ich für außergewöhnlich gut halte, habe ich mich für diesen Bereich hier entschieden. Falls es Beschwerden diesbezüglich geben sollte, kann das Ganze gerne verschoben werden.
Außerdem werde ich nicht die allseits beliebten Sternewertungen vergeben, sondern eine Skala mit 10 Stufen benutzen. Dabei werde ich gewohnt sparsam mit den Punkten umgehen; von meinen ca. 900 bewerteten Alben hat genau eines 10/10, immerhin stolze 6 Stück 9/10 erhalten, also nicht wundern, wenn ein positiv klingendes Review vermeintlich nicht zu einer „niedrigen“ Wertung passt. (Wer sich die Punktewertungen in Sterne umrechnen will, rechnet einfach n+1 und hat die Wertung in RS-Form; also z.B. 4/10 -> **½ )
Ich werde unregelmäßig Reviews hier reinstellen – immer wenn ich mal zu wenig zu tun habe. Ich habe bisher meistens eher Wertungen solo gepostet und nicht allzu viel dazu geschrieben – ich dachte, das könnte ich mal ändern. Die meisten Alben werden sich wohl eher unterhalb des normalen Forenradars befinden; ich hoffe, dass sie trotzdem – oder gerade deswegen – zumindest teilweise auf Interesse stoßen werden.
Feedback/Kritik/Anregungen/whatever ist natürlich immer willkommen.In diesem Sinne:
Li Jianhong – San Sheng Shi (李剣鴻 – 三生石)Dies ist mein erstes Album des chinesischen Künstlers, der Titel bedeutet grob übersetzt „Die Drei Steine des Lebens“; zumindest wenn die Kanji das gleiche bedeuten wie im Japanischen, der chinesischen Sprache bin ich leider nicht mächtig. Muss man auch nicht sein, um dieses Album in seiner Gänze genießen zu können, Vocals findet man weit und breit keine. Lediglich ein Track ist auf dem Album enthalten, ein Gitarrensolo mit einer Länge von knapp 51 Minuten. Das Wort „Gitarrensolo“ ruft jetzt unter Umständen falsche Assoziationen hervor, um „klassisches“ Gitarrenspiel handelt es sich nämlich nicht. Vielmehr ist das Stück ein einziger Block aus verzerrtem Sound, dessen pulsierende Energie einen von Anfang an in seinen Bann zieht. Es entwickelt sich spannend und vermittelt besonders zu Anfang fast euphorische Freude. Mit der Zeit driftet Li aber in immer düsterere und dunklere Sphären ab. Aber gerade wenn man meint, dass die Dunkelheit endgültig die Oberhand gewinnen und in Verzweiflung münden wird, sind wieder kleine Lichtstrahlen am Himmel zu sehen. Lichtstrahlen…? Nein, eher Feuer ist es, dass dann aus dem Himmel schießt und eine fast gewalttätig klingende Hoffnung verbreitet. Hoffnung auf was? Das weiß man nicht, aber die Kraft alles zum Guten zu wenden ist da und beendet das Inferno mit einem grandiosen Finale. Chaos übernimmt die Führung bis schlussendlich der hypnotisch dröhnende Sound die ganze Welt verschlingen zu wollen scheint. Und plötzlich lässt es nach, wird fast ruhig. Aber diese ruhigen letzten 2-3 Minuten gehören zu den intensivsten der ganzen Scheibe. Als würde die Erde selbst stöhnen, nachdem so lange auf sie eingehämmert wurde. Die Szene entfernt sich, die Reise neigt sich dem Ende zu, was bleibt ist eine unheimliche Leere.
Wird man hier nun die drei Steine des Lebens – etwas Essenzielles also – finden können oder nicht? Universell lässt sich das sicher nicht beantworten, gerade in so abstrakter Musik wird jeder etwas anderes hören und andere Details entdecken. Für mich jedenfalls stellt das Album etwas besonderes dar, es ist jedes Mal wieder ein echter Trip. Wer etwas mit Noise anfangen kann oder sich in dieser Richtung mal umschauen will, sollte es sich nicht entgehen lassen. Es ist zweifelsohne ein Highlight des Genres – und das bisher beste Album 2008.
Wertung: 6/10--
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WerbungMueti… und das bisher beste Album 2008.
Wertung: 6/10:lach::wow:Irgendwie lustig, aber er kann es einfach nicht!:lol:
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollMuetiwas bleibt ist eine unheimliche Leere.
Das ist die Gefahr in diesem Leben.
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smash! cut! freeze!Was soll das denn, Dr? Schaffst Du es nicht, von 6/10 auf die Sternewertung umzudenken.
@mueti
schöner Text, aber die Platte ist mir völlig unbekannt.--
Mick67Was soll das denn, Dr? Schaffst Du es nicht, von 6/10 auf die Sternewertung umzudenken.
Doch, doch. Habe ja bayerisches Abitur!!
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll@mueti: Das ist schon der richtige Platz für den Thread. Ich freue mich auf weitere Reviews. Schreib doch bei Gelegenheit auch mal was zu Deinem 10/10-Album.
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Herr RossiIch freue mich auf weitere Reviews.
Ebenso! Von den ersten Abwehrreflexen solltest du dich nicht abschrecken lassen. Ich bin zugegeben auch immer ein wenig konsterniert bei deinen Punktevergaben, aber durch Texte wird das, denke ich, ins richtige Licht gerückt. Ich freue mich auf einen Thread, der Musik vorstellt, die ansonsten hier keine große Lobby hat. Ich bin sehr gespannt auf mehr!
Mueti[…]Für mich jedenfalls stellt das Album etwas besonderes dar, es ist jedes Mal wieder ein echter Trip.[…]
Klingt sehr spannend! Bitte weitermachen!
Und wenn es nach mir ginge, könntest Du die Bewertungen auch ganz weglassen. Sie sind beim Hören von Musik eh nur im Weg.
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You can't fool the flat man!Sehr gute Idee, Mueti, weitermachen !
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When shit hit the fan, is you still a fan?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Banana JoeUnd wenn es nach mir ginge, könntest Du die Bewertungen auch ganz weglassen. Sie sind beim Hören von Musik eh nur im Weg.
Aber wie soll man sonst… und vergleichen… und überhaupt…
Weitermachen!
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@mueti: Eigentlich eine feine Idee, das Sounduniversum des Noise/Industrial/(„Dark“-)Ambient, etc. in die hörende Welt hinauszutragen. Ob Du auf viel Gegenliebe stösst, darüber lässt sich natürlich nur spekulieren… Ich persönlich bin recht skeptisch und habe bereits vor einiger Zeit resigniert. Daher sehe ich’s als vergebene Liebesmüh an, (noch) irgendwelche ausführlicheren Beiträge z.B. zu Lustmord, Current 93, Inade, Merzbow, Robert Rich, Nurse With Wound und Konsorten zu verfassen…
Nun gut, der Sound des von Dir rezitierten Albums liest sich zwar teilweise recht spannend, geht mir persönlich aber bereits zu sehr in eine (von mir vage verortete) „Eso“-Richtung (?). Ein gewisser „industrieller“ Background, bzw. ähnlich gelagerte Düsternis wird von mir als Basis beansprucht.
Hätte ein paar Ambient-Industrial-Tipps für Dich:
Inade – „The Crackling of the Anonymus“
Formal Logic Decay – „Lovstakken“
Endura – „Watcher“--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad@mueti: Sehr schöner interessanter Text… Bitte weitermachen!
P.s.: Dein Wertungsystem werde ich wohl nie ganz nachvollziehen können, aber dass macht in diesen Fall ja rein gar nichts…
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Krausdr.musicIrgendwie lustig, aber er kann es einfach nicht!
Ich verstehe nicht ganz warum du so beharrlich der Meinung bist, dass dein Wertungssystem irgendwie besser oder richtiger wäre als meins.
Herr Rossi@Mueti: Das ist schon der richtige Platz für den Thread. Ich freue mich auf weitere Reviews. Schreib doch bei Gelegenheit auch mal was zu Deinem 10/10-Album.
Irgendwann bestimmt, aber erstmal traue ich mich da noch nicht ran.
Banana Joe
Und wenn es nach mir ginge, könntest Du die Bewertungen auch ganz weglassen. Sie sind beim Hören von Musik eh nur im Weg. ;)Eigentlich eine gute Idee…aber letztendlich liebe ich halt immer noch Statistiken, Wertungen und das kommentarlose Hinklatschen von Listen – eine Wertung wegzulassen würde mich also doch Überwindung kosten. :lol:
Außerdem befürchte ich, dass in dem Fall trotzdem wieder Nachfragen nach ebendieser kommen würden.Bender Rodriguez@Mueti: Eigentlich eine feine Idee, das Sounduniversum des Noise/Industrial/(„Dark“-)Ambient, etc. in die hörende Welt hinauszutragen. Ob Du auf viel Gegenliebe stösst, darüber lässt sich natürlich nur spekulieren… Ich persönlich bin recht skeptisch und habe bereits vor einiger Zeit resigniert. Daher sehe ich’s als vergebene Liebesmüh an, (noch) irgendwelche ausführlicheren Beiträge z.B. zu Lustmord, Current 93, Inade, Merzbow, Robert Rich, Nurse With Wound und Konsorten zu verfassen…
Nun gut, der Sound des von Dir rezitierten Albums liest sich zwar teilweise recht spannend, geht mir persönlich aber bereits zu sehr in eine (von mir vage verortete) „Eso“-Richtung (?). Ein gewisser „industrieller“ Background, bzw. ähnlich gelagerte Düsternis wird von mir als Basis beansprucht.
Hätte ein paar Ambient-Industrial-Tipps für Dich:
Inade – „The Crackling of the Anonymus“
Formal Logic Decay – „Lovstakken“
Endura – „Watcher“Ja, Industrialeinflüsse werden sich hier nicht viele finden lassen. Düster ist das Album durchaus, aber esoterisch…? Ich schätze die Schuld an diesem Eindruck ist eher meinem Review in die Schuhe zu schieben.
Desweiteren habe ich nicht vor mich auf bestimmte Genres zu beschränken, auch wenn bestimmt desöfteren ein Album aus den von die genannten Eckchen dabei sein wird.
Und danke für die Empfehlungen, mir sagt keiner der Namen etwas.Vega4
P.s.: Dein Wertungsystem werde ich wohl nie ganz nachvollziehen können, aber dass macht in diesen Fall ja rein gar nichts…Das war auch eine Hoffnung von mir, den Fokus davon ein wenig abzulenken, bzw. die Sichtweise zu relativieren, da das hier ja desöfteren auf Unverständnis stößt.
Auch danke an alle anderen für die positiven Reaktionen, immerhin handelt es sich hier um ein erstes „richtiges“ Review.
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MuetiIch verstehe nicht ganz warum du so beharrlich der Meinung bist, dass dein Wertungssystem irgendwie besser oder richtiger wäre als meins.
Da besteht auch keinerlei Logik. Vergiss es einfach.
Sehr ansprechende Beschreibung, Mueti. Dem werde ich sicherlich noch nachgehen, klingt so als könne es was für mich sein. Longtracks, Klanglandschaften, Atmosphäre, mmh…Sobald Arvo, A silver Mt.Zion und Shalabi effect den Weg zu mir gefunden haben…;-)
:wave:
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Hold on Magnolia to that great highway moon@mueti: Auch meinerseits Applaus und Ermutigung zu weiteren Rezensionen. Liest sich sehr gut!
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I like to move it, move it Ya like to (move it) -
Schlagwörter: User Reviews
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