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Marvin Gaye – Live At The London Palladium (1977)
Auf dem Flohmarkt gewesen. Wollte eigentlich nichts kaufen und habe nur mal so in den Plattenkisten gestöbert. Marvin Gaye Live At The London Palladium herausgezogen und bloß mal angeschaut. Sollte € 12,- kosten, stellte sie zurück, wollte ja eigentlich nichts kaufen. Sagt der Händler “ Ich gebe sie dir für einen Zehner!“ Ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte, und so wechselte die Doppel-LP den Besitzer.
Marvin Gaye, der Schnulzen-Sänger mit eine Stimme wie Schokolade, der Charmeur und Womanizer, der Erotomane, der Tänzer aber auch der „social commentator“, das alles im Schnelldurchlauf auf drei Plattenseiten. Glamourös, schillernd, ganz große Show und Marvin Gaye, die Rampensau, wickelt das Publikum um den Finger. Einer dieser magischen Momente, bei denen man wünscht, dabei gewesen zu sein. Als Zugabe auf Seite 4 die Studioaufnahme seines Disco-Hits „Got to Give It Up“.
Doch so großartig diese Show war, so sehr war Marvins Gayes Privatleben 1977 aus den Fugen geraten: Ärger mit der Ex-Frau, Probleme mit den Drogen, die Karriere daheim in den USA stockte wohl auch ein bisschen. Nichts als Sorgen! Und angeblich litt er sogar unter Lampenfieber! Umso faszinierender ist dieses Album.
Ich vermute, diese Video stammt von der gleichen Europa-Tour:
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Highlights von Rolling-Stone.deIn diesen legendären Tonstudios entstanden große Alben
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WerbungDie habe ich auch, ist wirklich toll! Nein, ein glücklicher Mensch war er gewiss nicht. Wie James Brown, wie Nina Simone, wie Miles Davis, wie so viele schwarze Künstler, die damals nach künstlerischer Unabhängigkeit streben.
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@bullschuetzDie habe ich auch, ist wirklich toll! Nein, ein glücklicher Mensch war er gewiss nicht. Wie James Brown, wie Nina Simone, wie Miles Davis, wie so viele schwarze Künstler, die damals nach künstlerischer Unabhängigkeit streben.
Das waren alle vier wohl in sich sehr widersprüchliche Charaktere mit teils schwierigen Lebensgeschichten. Jeweils wohl auch sehr unterschiedlich. Nina Simone hatte meines Wissens ernsthafte psychische Probleme, James Brown war ein kontrollsüchtiger Egomane und Marvin Gaye hatte mindestens eine vermurkste Familiengeschichte und immer wieder Krach mit Motown. Bei Miles Davis weiß ich nicht genau. Allen gemein ist, dass sie als Afro-Amerikaner und damit quasi schon mit einem Problem auf die Welt kamen. Aber das erzeugte wohl auch den Druck, vielleicht auch das Befreiende, das ich in ihrer Musik zu hören meine. Doch das führt hier zu weit.
Im oben geposteten Video kann man ca. ab 15:30 sehen, wie Marvin Gaye bei „Let’s get it on“ („It’s kinda warm in here, let me get comfortable.“) erst sein atemberaubendes Sakko, danach mehr und mehr ablegt und anfängt an seinem Hosenbund zu fummeln – sehr zur hörbaren Begeisterung seiner weiblichen Fans. Auf Live At The London Palladium kann man diese Szene zumindest hören. „Oooh baaaby …“
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
Schlagwörter: Marvin Gaye
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