Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Das Vinyl-Forum › LP Faves › kramers LP Faves
-
AutorBeiträge
-
Kai Bargmann
Einmal den Beat einspielen, dann die Fills per Overdub. Bill Berry gehört ja bekanntlich nicht zu den Virtuosen – das dürfte hier sein Schicksal gewesen sein. Bei den Amateuren hört man das stärker, bei den Profis weniger.Die Drumfills auf „Stumble“ klingen aber nicht so, als wenn sie im ersten Durchlauf misslungen wären. Es sind einfach zusätzliche Drums. Was für meinen Eindruck spricht ist, dass die Drums so ausgiebig und dynamisch eingesetzt wurden, dass sie gar nicht nur „Übergänge“ darstellen, sondern einen perkussiven Sondereinsatz…
Du sagtest doch selbst, dass sie nachträglich eingespielt klingen. Klar: welcher Drummer kann schon 2 Drumparts auf einmal einspielen?? Der Grundrhytmus läuft (für mich eindeutig) weiter auf der ersten Spur, insofern kann es auch kein klassischer Drumfill sein, denn dann müsste der Drummer ja unterbrechen. Es sind zwei Drumeinlagen, die auch gar nicht den Eindruck erwecken sollen, es handele sich um einen durchgängigen Drumpart…
--
Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
Werbungkramer Ich habe Ninks Buch auch und obwohl ich vor jeder Plattenbesprechung die Fakten normalerweise nochmal recherchiere, habe ich es in diesem Fall nicht konsultiert, da es zwar sympathisch geschrieben aber nicht so gut recherchiert ist. (Ich dachte bei der Story mit dem kaputten Auto hätte es sich um die Session zur Hib-Tone 7″ gehandelt).
Stimmt wohl, das Buch ist etwas undurchsichtig in dieser Darstellung:
Er schreibt erst, dass IRS immerhin eine fix und fertig produzierte EP bekamen. Dann schreibt er, der 800 US-$-Vorschuss hätte nicht gereicht um ein neues Auto zu bezahlen, weswegen die Macke des Bandwagens zur Verzögerung bei den Sessions von „Chronic Town“ führte…
Die Daten sprechen da schon eher Bände:
Chronic Town wurde im Oktober 1981 aufgenommen, der Vertrag im Mai 1982 geschlossen.
An Kai nochmal: Du argumentierst erst die Aufnahmen klängen „amateurhaft“, „unausgegoren“ etc. Und jetzt, nachdem Du Daten kennst, siehst Du Dich bestärkt…also was denn nun?? Hört man Fehler oder sind sie nur dann offenkundig, wenn die Aufnahmeumstände einen unglücklichen Verlauf vermuten lassen..?
--
@ Senol:
Über einen (bzw. in einem) Viervierteltakt Vierteltriolen zu spielen, darf man einem guten Drummer schon zutrauen. Ich empfehle, wenn es um einen STEADY Beat mit gleichzeitig COOLEN Breaks in EINEM Take geht, zum Beispiel Omar Hakim . . .
Mal abgesehen davon verlieren wir uns im Detail. Es sind nicht ALLEIN die Fills, das war ein Beispiel/Indiz dafür, warum das Album nicht so toll ist wie kramer es sieht, auf seine ausdrückliche Nachfrage. Es geht mir um die Haltung, vgl. meinen vorigen Post, und ich sollte vielleicht dazu sagen, dass ich R.E.M. (bis 1992) für eine großartige Band halte.
Es spricht nichts dagegen, sich bei aller Liebe kritisch mit dem Schaffen auseinanderzusetzen und evtl. vorhandene Schwächen anzusprechen.
--
„Weniger, aber besser.“ D. RamsSENOL PIRGON
An Kai nochmal: Du argumentierst erst die Aufnahmen klängen „amateurhaft“, „unausgegoren“ etc. Und jetzt, nachdem Du Daten kennst, siehst Du Dich bestärkt…also was denn nun?? hört man Fehler oder sind sie nur dann offenkundig, wenn die Aufnahmeumstände einen unglücklichen Verlauf vermuten lassen..?Ich sehe keinen Widerspruch: Ich hörte einige Schwachstellen, und fühle mich jetzt durch die Faktenlage in meiner Wahrnehmung bestätigt.
--
„Weniger, aber besser.“ D. Rams@ Kai: Ich weiß doch, dass Du R.E.M. liebst, und ich tue das mit kleinen Abstrichen (wegen „Up“ und „Around The Sun“) auch…
Ich will auch keine misslungenen Drumeinsätze verherrlichen. Aber: „Chronic Town“ wäre doch Deiner Ansicht nach nicht viel besser, wenn nur die Drums richtig gesetzt worden wären, oder?
--
Kai Bargmann
Worum es mir generell geht: Es gibt im Forum eine Tendenz zum Geniekult. Dazu gehört, aus Mängeln heraus entstandene Einfälle oder Effekte als großartiges, gewolltes Stilmittel umzudeuten.Aus Mängeln oder Unerfahrenheit können tatsächlich großartige Dinge entstehen (Spontanität, Chuzpe, etc.). Das kategorisch als gewolltes Stilmittel auszulegen, oder gleich von Genie zu sprechen, ist aber nicht weniger falsch als die hier im Forum oft anzutreffende, blinde Verehrung perfekter Handwerker.
Konnte in kramers Text übrigens nichts von Deiner Beobachtung feststellen, Du etwa?--
SENOL PIRGON
Ich will auch keine misslungenen Drumeinsätze verherrlichen. Aber: „Chronic Town“ wäre doch Deiner Ansicht nach viel besser, wenn nur die Drums richtig gesetzt worden wären, oder?Neeeiiinnnn! Wie schon gesagt: Es ist ein INDIZ i.S.v. vielen Details, die ddas Album alles andere als perfekt scheinen lassen. Ich schrieb auch von Hippeligkeit etc. – bitte nochmal den Thread lesen.
Der Ausgangspunkt war kramers Post, in dem er sinngemäß schrieb, wie perfekt (produziert) dies Albums sei.
Ich habe sodann versucht, diese (nimms nicht persönlich, kramer!) naiv-glorifizierende Sichtweise mit einigen sinnstiftenden Argumenten zu entkräften.
--
„Weniger, aber besser.“ D. Ramsweilstein
Konnte in kramers Text übrigens nichts von Deiner Beobachtung feststellen, Du etwa?Kramers ERSTER Satz lautet:
„Alles was R.E.M. zumindest bis in die Mitte er 80er Jahre ausmachen sollte ist hier bereits in voller Perfektion entwickelt:”
Bitte vor dem Meinen lesen.
--
„Weniger, aber besser.“ D. RamsKramer meinte bestimmt „perfekt“ im übertragen Sinne von „stimmig“, „einheitlich“…nicht technisch auf jede Millisekunde Einspielung bezogen. Daher stimme ich Kramer auch zu, dass Chronic Town in seiner Kompositionsstringenz, der Energie und der Band-Interaktion durchaus perfekt ist.
Bei bewegender Musik kann doch nie von handwerklicher Perfektion die Rede sein, daher kann man das nur so auslegen…
--
weilsteinDas kategorisch als gewolltes Stilmittel auszulegen, oder gleich von Genie zu sprechen…
Es ging um dieses Zitat.
--
Nun habt euch doch nicht so.
--
How does it feel to be one of the beautiful people?SENOL PIRGONKramer meinte bestimmt, „perfekt“ im übertragen Sinne von „stimmig“, „einheitlich“…nicht technisch auf jede Millisekunde Einspielung. Daher stimme ich Kramer auch zu, dass Chronic Town in seiner Kompositionsstringenz, der Energie und der Band-Interaktion durchaus perfekt ist.
Weiß Kai doch, er wollte doch nur mal das böse Wort benutzen.
--
Aha, dann habe ich heute genug Erkenntnisse gewonnen. Morgen geht mein Leben weiter…
@ Clau: Wir haben uns nur so, weil uns Musik am Herzen liegt, nicht, weil wir uns als Besserwisser darstellen wollen…;-)--
SENOL PIRGONBei bewegender Musik kann doch nie von handwerklicher Perfektion die Rede sein
Es geht mir auch nicht um handwerkliche Perfektion, auch wenn gelegentlich, s. weilstein, das Gegenteil suggeriert wird.
Mein Punkt ist, dass Chronic Town ein gelungener Beginn ist, aber R.E.M. sich dann noch beträchtlich gesteigert haben.
Hast Du beim Hören nicht den Eindruck, dass die Aufnahmen gehetzt klingen, und dass das bei Murmur nicht (mehr) der Fall ist?
--
„Weniger, aber besser.“ D. RamsStimmt, „Murmur“ ist etwas behutsamer, bedächtiger, gemäßigter. Aber die Songs auf „Chronic Town“ vertragen den gehetzten Drive doch. Keiner will „Perfect Circle“ doppelt so schnell, aber „1.000.000“ auf auf „Pilgrimage“-Länge wäre mir zu träge. Der nasale Gitarrenton auf „1.000.000“ verlangt den Druck…und auch „Wolves, Lower“ knistert in meiner Phantasie so mehr…
--
-
Schlagwörter: Faves, kramer, LP Faves, User Reviews
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.