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vorgarten(von hier).
Danke – hab grad den ganze Blog-Post gelesen… der Bericht aus Paris liesse sich trefflich in einen Einakter verwandeln, grossartig!
Allerdings ist das natürlich auch seitens von Jarrett ein Verhalten, das dem Publikum das Konzert nachhaltig verdirbt… bei allem Respekt ist es ja nicht so, dass er – „I’m doing this for you!“ – seinerseits nicht auch auf die Konzertsituation MIT PUBLIKUM (das besteht aus Menschen, diese wiederum haben allerlei physische und mentale Defekte, dazu gehören leider nunmal auch Hustanfälle) angewiesen ist, um seine Musik entstehen zu lassen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
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Werbunggypsy tail windDanke – hab grad den ganze Blog-Post gelesen… der Bericht aus Paris liesse sich trefflich in einen Einakter verwandeln, grossartig!
Allerdings ist das natürlich auch seitens von Jarrett ein Verhalten, das dem Publikum das Konzert nachhaltig verdirbt… bei allem Respekt ist es ja nicht so, dass er – „I’m doing this for you!“ – seinerseits nicht auch auf die Konzertsituation MIT PUBLIKUM (das besteht aus Menschen, diese wiederum haben allerlei physische und mentale Defekte, dazu gehören leider nunmal auch Hustanfälle) angewiesen ist, um seine Musik entstehen zu lassen.
ja klar. aber was soll’s – jarrett ist halt ein nerd, dessen ganzes wesen wohl hoch kompliziert zwischen kontrollwahn und esoterischer auflösungsidee hin und her schwankt, aber das publikumsbeschimpfungsthema (ein jarrett-standard) ist irgendwie auch öde.
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gypsy tail wind das besteht aus Menschen, diese wiederum haben allerlei physische und mentale Defekte
Solange sich diese „Defekte“ darin äußern, dass sie im Konzert (bei einem Solo-Klavier-Konzert!) nicht still sein können, sollen sie zu Hause bleiben. Im Ernst!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Solange sich diese „Defekte“ darin äußern, dass sie im Konzert (bei einem Solo-Klavier-Konzert!) nicht still sein können, sollen sie zu Hause bleiben. Im Ernst!
Das sehe ich auch so.
Und Dank an vorgarten für den sehr interessanten Link. Ich habe das „Carnegie Hall“ Konzert damals nicht besonders intensiv gehört und habe es überhaupt nicht mehr präsent. Ist die Nähe zu Cecil Taylor wirklich so stark?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Spuren von Taylor sind schon in den Atlantic-Sessions auszumachen… aber ob man die beispeilsweise auf „Radiance“ auch noch hört, will ich in den kommenden Wochen mal nachhören.
Was das Gehuste betrifft: klar ärgert’s, aber mal ehrlich: mit der Einstellung sitzt man doch am besten daheim vor der Stereoanlage und zieht vorher das Telefon aus… ist dasselbe wie im Kino – klar nerven die anderen Besucher manchmal, aber das Erlebnis ist eben doch ein ganz anderes. (Und nein, ich bin kein chronischer Huster – solche sollten auch in der Tat zuhause bleiben – aber wenn man mal husten muss, dann muss man halt.)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy tail windWas das Gehuste betrifft: klar ärgert’s, aber mal ehrlich: mit der Einstellung sitzt man doch am besten daheim vor der Stereoanlage und zieht vorher das Telefon aus… ist dasselbe wie im Kino – klar nerven die anderen Besucher manchmal, aber das Erlebnis ist eben doch ein ganz anderes. (Und nein, ich bin kein chronischer Huster – solche sollten auch in der Tat zuhause bleiben – aber wenn man mal husten muss, dann muss man halt.)
Nein, die Einstellung ist vollkommen richtig. Ich wünschte, mehr Musiker würden darauf achten, dann würde ich auch wieder häufiger Konzerte besuchen. Ins Kino gehe ich schon seit Jahren praktisch gar nicht mehr. Ich verstehe einfach nicht, warum viele Leute nicht zwei Stunden einfach mal die Klappe halten können und ausserdem immer reflexartig irgendwelche Scheiße in sich reinstopfen müssen, nur weil sie sich einen Film anschauen.
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gypsy tail windSpuren von Taylor sind schon in den Atlantic-Sessions auszumachen… aber ob man die beispeilsweise auf „Radiance“ auch noch hört, will ich in den kommenden Wochen mal nachhören.
Taylor-Spuren gab es immer mal wieder, das stimmt. Ich werde mir das Carenegie-Hall Set doch mal besorgen, allein der Ansatz der kürzeren Parts zugunsten von längeren Improvisationen reizt mich.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...kramerNein, die Einstellung ist vollkommen richtig. Ich wünschte, mehr Musiker würden darauf achten, dann würde ich auch wieder häufiger Konzerte besuchen. Ins Kino gehe ich schon seit Jahren praktisch gar nicht mehr. Ich verstehe einfach nicht, warum viele Leute nicht zwei Stunden einfach mal die Klappe halten können und ausserdem immer reflexartig irgendwelche Scheiße in sich reinstopfen müssen, nur weil sie sich einen Film anschauen.
Ok, ok, komm mal wieder runter! Ich mag auch keine Popcornfressenden schwatzenden und dauernd ihre Smartphones betrachtenden Leute im Kino – aber da, wo ich hingehe (und in Berlin sollte es weiss Gott auch solche Orte geben!?), dahin verirrt sich diese Sorte Leute sehr, sehr selten.
Und ja, natürlich wünsche ich mir auch Ruhe und Aufmerksamkeit an Konzerten (die nervigen gratis geladenen Sponsoren neulich bei McCoy Tyner haben enorm gestört), aber ich erlebe das an Jazzkonzerten eigentlich nie als Problem, weder in kleinen Klubs noch in grösseren Hallen.
atomTaylor-Spuren gab es immer mal wieder, das stimmt. Ich werde mir das Carenegie-Hall Set doch mal besorgen, allein der Ansatz der kürzeren Parts zugunsten von längeren Improvisationen reizt mich.
Das ist auf „Radiance“ auch so mit den kurzen Parts… die Carnegie Hall kenn ich nicht.
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Und ja, natürlich wünsche ich mir auch Ruhe und Aufmerksamkeit an Konzerten (die nervigen gratis geladenen Sponsoren neulich bei McCoy Tyner haben enorm gestört), aber ich erlebe das an Jazzkonzerten eigentlich nie als Problem, weder in kleinen Klubs noch in grösseren Hallen.Das stimmt, bei Jazz schwatzen die Besucher eigentlich nicht, das ist viel mehr ein Problem bei Pop/Rock.
Ich meinte oben, dass man mit chronischem Husten eben nicht in ein Solo-Klavier-Konzert gehen sollte. Dass mal jemand hustet ist bei einer größeren Menge an Menschen kaum zu vermeiden.
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Carnegie kenne ich nicht, aber auf Radiance lebt Jarrett seine freieren Seiten auch durchaus stark aus.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Ich meinte oben, dass man mit chronischem Husten eben nicht in ein Solo-Klavier-Konzert gehen sollte. Dass mal jemand hustet ist bei einer größeren Menge an Menschen kaum zu vermeiden.
Mit Pop/Rock kenn ich mich schlecht aus, da ich selten solche Konzerte besuche.
Sonst stimme ich Dir zu.Und Entschuldigung @kramer, falls ich mich etwas aufgeregt habe… an sich hast Du ja recht, bloss sehe ich das eine Spur gelassener. Jedenfalls will ich mich deswegen eigentlich gar nicht streiten.
nail75Carnegie kenne ich nicht, aber auf Radiance lebt Jarrett seine freieren Seiten auch durchaus stark aus.
Dann muss ich die bald mal wieder hören… @atom (oder vorgarten?): ich würd mich freuen, mal etwas mehr über das Carnegie Hall Konzert zu lesen hier!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy tail windUnd Entschuldigung @kramer, falls ich mich etwas aufgeregt habe… an sich hast Du ja recht, bloss sehe ich das eine Spur gelassener. Jedenfalls will ich mich deswegen eigentlich gar nicht streiten.
Du musst Dich nicht entschuldigen. Ich habe das gar nicht als Streit aufgefasst und aufgeregt habe ich mich schon gar nicht. Ich weiß längst, dass vielen meine Vorstellungen in dieser Hinsicht als krass empfinden und habe mich damit abgefunden. Ich renne ja auch nicht auf Konzerte und weise die Leute zurecht, sondern bleibe in vielen Fällen einfach lieber zu Hause. Kein Problem. Ich mag einfach diese arrogante Art nicht, mit der viele Leute (ich meine niemanden hier im Thread) Kunst „konsumieren“. Viele scheinen auch zu Konzerten mit der Einstellung zu gehen, dass sie sich alles erlauben können, nur weil sie Eintritt bezahlt haben. Ich kann Jarretts Einstellung und seine Forderungen gegenüber dem Publikum daher auch zu 100% nachvollziehen.
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gypsy tail wind@atom (oder vorgarten?): ich würd mich freuen, mal etwas mehr über das Carnegie Hall Konzert zu lesen hier!
CARNEGIE kenne ich auch nicht, aber selbst wenn wäre ich mit dem taylor-vergleich überfordert, weil ich mich nie vertieft mit taylor beschäftigt habe. jarretts spielweise auf RADIANCE kam mir immer sehr originell vor, im vergleich zu anderen piano-solo-alben (da kenne ich von taylor z.b. willisau, die gefiel mir von ihm bisher auch am besten), aber auch im vergleich zu jarretts sonstigen alben.
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Ich find’s mehr krass formuliert als krass in der Sache
Was Jarrett betrifft… ich sehe halt auch noch den Aspekt, ob man im Klub oder in der fast schon sakralen Klassik-Halle spielt. Im Klub ist das Publikum viel naher und unmittelbarer (man hört es auf der Blue Note Box durchaus, dass das ein relativ kleiner Raum ist und dass da ein begeistertes Publikum drinsitzt), im Konzertsaal finde ich es persönlich oft viel schwerer, in die Musik hereinzufinden, es ist zu hell, es sind zu viele Leute da, es ist zu eng (ok, im Klub kann’s auch eng werden, aber dann sitzt man mitten unter Fans, im Konzertsaal sitzt man mitten unter… ja, Du hast es gesagt: Kulturkonsumenten, viele davon von der eher eigenartigen Sorte).
Ich habe zuwenig Einblick ins Musikbusiness, um zu verstehen, warum gewisse „grosse“ Leute noch immer Klubs spielen und andere wie Jarrett das eigentlich nicht mehr tun. Jedenfalls habe ich z.B. im KKL in Luzern (an sich ein wunderbarer Bau von Jean Nouvel) schon einige Konzerte gehört (Sonny Rollins, Brad Mehldau Solo & Trio – der hat dort auch mal unterbrochen, um einen Hobbyphotographen in der vordersten Reihe zurechtzuweisen -, Remember Shakti und ein paar weitere… eigenltich haben nur McLaughlin und Zakir Hussain da reingepasst, indische Musiker sind sich ja von daheim Betonbunker mit tausenden Plätzen gewohnt und treten da auch völlig normal auf… bei Rollins flog der Funke nicht ganz, Mehldau war zwar gut – und das unverstärkt agierende Trio ein schöner Beweis dafür, wie gut die Akustik des grossen Saals im KKL ist – aber auch da stimmte der Rahmen einfach nicht…
Von den Jazz-Konzerten in der Zürcher Tonhalle will ich gar nicht erst anfangen… da sitzt man und wähnt sich als der einzige Jazzfan, alles steif zwinglianisch und adrett gekleidet, die Akustik beschissen (auf Drummer wird oft ganz verzichtet, die ältere Dame in der dritten Reihe könnte es ja zu laut finden…)So ist das… aber in den Konzerten in der Roten Fabrik (wo neben der Fabrikjazz-Reihe auch die Festivals Taktlos und Unerhört stattfinden) oder im Mooks, hatte ich bisher echt keine Probleme.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenCARNEGIE kenne ich auch nicht, aber selbst wenn wäre ich mit dem taylor-vergleich überfordert, weil ich mich nie vertieft mit taylor beschäftigt habe. jarretts spielweise auf RADIANCE kam mir immer sehr originell vor, im vergleich zu anderen piano-solo-alben (da kenne ich von taylor z.b. willisau, die gefiel mir von ihm bisher auch am besten), aber auch im vergleich zu jarretts sonstigen alben.
Solo ist bei Taylor immer hörenswert – und Willisau war eine Sternstunde! (Was schelte ich mich noch immer, dass ich da nicht vor Ort war!). „For Olim“ (teil der Soulnote/Blacksaint-Box) oder „Dark to Themselves“ (Enja) wären da weitere Einstiegsempfehlungen. „Garden“ (zwei Volumes, Hat) scheint geplant zu sein als Reissue.
Die wirklich „harten“ Sachen von Taylor sind aber die Unit-Aufnahmen, beginnend mit dem grossartigen „Nefertiti, the Beautiful One Has Come“ (Revenant 2CD mit den kompletten Aufnahmen, Jimmy Lyons und Sunny Murray sind dabei – auf der „Holy Ghost“-Box von Ayler gibt’s noch ein 20-minütiges Stück, in dem die Gruppe zum Quartett wird – heftig, historisch bedeutsam, grossartig! Eine japanische Ausgabe von „Nefertiti“ mit allen Stücken gibt’s glaub ich auch noch). Spätere Tips wären etwa „One Too Many Salty Swift and Not Goodbye“ (Hat 2CD), die Duos mit Roach (2CD, auch in der Blacksaint/Soulnote-Box) und Anthony Braxton (eins auf Blacksaint in der Braxton-Box, das andere bei Hat), das Feel Trio mit William Parker & Tony Oxley (ich kenne und liebe v.a. die 10CD-Box „Two T’s for a Lovely T“ (Codanza), muss mich auch mal noch um den Rest kümmern… Taylors Diskographie ist riesig, es gibt bestimmt noch ein Dutzend andere zentrale Werke, aber das ginge hier zu weit!Hab jetzt grad „Radiance“ aufgelegt. Hab das Gefühl, ich hab sie seit kurz nach dem Erscheinen (2005) nicht mehr angehört. In den Liners von Jarrett gibt er ein paar Erklärungen ab:
The first 13 tracks are discrete pieces drawn from each previous piece, and constitute the entire concert in Osaka. The second piece would not have existed without the first, etc. The audience in Japan also was not prepared for this format, so you will notice no applause at times. Not so strangely, this gave me a chance to really know what to play next. It was a gift to have no applause. Not so much of a gift was the coughing, but still, after experimenting with taking some of the coughs out of the mix, I opted for everything to be there. The event lays itself out as it happened. I was slightly shocked to notice that the concert had arranged itself into a musical structure despite my every effort to be oblivious to the overall outcome. I should not have felt this way, however, for the subconscious musical choices of sequence were made out of the personal need for the next thing. This is what one should keep in mind while listening. We are all players and we are all being played.
~ Keith Jarrett, aus den Liner Notes zu: Keith Jarrett – Radiance, ECM 1960/61, 2005
Dieses Geschwafel ist manchmal schon etwas grenzwertig (we are all being played… the event lays itself out… das Unterbewusstsein…), denn vieles davon ist ja doch sehr trivial. Aber egal, was er zum Gehuste schreibt klingt hier für einmal recht gelassen.
Was mich ein wenig wundert: ein Musiker, der vorgibt, dermassen von seiner eigenen Musik, seiner Erfindungsgabe, der Hingabe an den Augenblick, absorbiert zu sein – warum lässt er sich so leicht aus dieser „Zone“ zurück in die Realität reissen? Warum steht er nicht viel mehr drüber?--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
Was mich ein wenig wundert: ein Musiker, der vorgibt, dermassen von seiner eigenen Musik, seiner Erfindungsgabe, der Hingabe an den Augenblick, absorbiert zu sein – warum lässt er sich so leicht aus dieser „Zone“ zurück in die Realität reissen? Warum steht er nicht viel mehr drüber?das wundert mich gar nicht – jemand, der so viel darüber redet, absorbiert zu sein etc, ist offensichtlich jemand, für den dieser Zustand keine Selbstverständlichkeit ist… wer mental absolut stabil ist, wird auch nicht viel davon reden, wie es ihm geht… klar erzählt Jarrett jetzt nicht besonders viel von den Momenten, die er nicht will, denen, in der er seine Konzentration nicht beisammen hat, was weiß ich – aber es scheint mir relativ klar, dass er jemand ist, der permanent um den richtigen Geisteszustand kämpft…
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Schlagwörter: ECM, Gary Peacock, Jack DeJohnette, Jazz, Keith Jarrett
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