Oh! 😲
Das erste At The Deer Head Inn-Album hatte mich damals vom vorurteilsbehafteten Keith Jarrett-Verächter zum Liebhaber bekehrt. Das war ein relativ niederschwelliger Zugang, da das Album so unprätentiös und entspannt daher kommt, hat aber dennoch ne Weile gedauert bis das nach und nach in meine Gehörgänge und Gehirn gesickert ist. Aber das habe ich hier schon öfter erzählt.
Ich glaube, ich wäre viel lieber im Deer Head Inn persönlich mit dabei gewesen als in der Kölner Oper oder im Blue Note. Dachte immer, dass At The Deer Head Inn die einzige und komplette Aufnahme dieser „warm humid, rainy, foggy autumn night in the Pocono Mountains“ gewesen wäre. Hat das KJ-Trio damals zwei Sets gespielt?
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“
(Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)