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AutorBeiträge
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Released 14th October on Bella Union in the UK/Europe
Tracklisting:
1. Fanfare
2. Dear Friend
3. Her Hair Is Growing Long
4. Love To Love
5. Future Vision
6. Moses Pain
7. Cecil Taylor
8. Illumination
9. Desert Trip
10. Fazon
11. New Mexico
12. Lovestrong
13. All The Way DownRubrik: Platten, die einen eigenen Thread verdienen.
Im Prinzip haben wir alle Schlagworte zum neuen Album von Jonathan Wilson schon gelesen: David Crosby, Laurel Canyon, Steinway, West Coast 70s Groove, Pink Floyd, etc.
atom hat im Thread zum Vorgängeralbum „Gentle Spirit“ (2011) bereits ebendiese und noch ausführlichere Worte zu Jonathan Wilson gefunden. Eine der aktuell für mich wertvollsten Rezensionen zu „Fanfare“ gibt es direkt im aktuellen Rolling Stone von Arne Willander, hier nachlesen:
http://www.rollingstone.de/reviews/alben/article496758/jonathan-wilson-fanfare.html
Von meiner Seite nur so viel: dieses Album flasht mich nun schon seit Wochen.
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WerbungSicherlich ein gutes Album, mir ist es aber stellenweise zu verspielt und zu lang. „Her Hair Is Growing Long“ führt ins Nichts, „Dear Friend“ wäre als reiner Walzer ohne die Gitarrenexzesse ausreichend gewesen. Am tollsten sind die Songs 4-7, „Love To Love“ ist endlich mal präzise und fassbar, „Moses Pain“ klingt wie Dylan in den 70s und „Future Vision“ wie ein überambitionierer Jackson Browne Song. Ganz toll sind die zahlreichen Background Vocals von Crosby, Nash und Browne. Und „Fazon“ hat fast das Zeig zum Klassiker.
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and now we rise and we are everywhere@nikodemus: gerade der verspielte Charakter des Albums übt für mich den großen Reiz aus, die überwiegend ausufernden, atmosphärischen Songs geben der Platte den richtigen Flow. Witzig auch, dass Du beispielsweise „Love To Love“ positiv hervorhebst. Für mich ist das jenes Stück auf „Fanfare“, das ich einfach so mitnehme, aber keinesfalls dabei aufatme (es passt einfach ins Gesamtkonzept). Spätestens hier wird allerdings klar, dass wir aber bei der Herangehensweise an dieses Album vermutlich aus völlig unterschiedlichen Ecken kommen. Ich hätte vor den ersten Hörproben auch eher nicht damit gerechnet, dass „Fanfare“ etwas für mich sein könnte.
„Her Hair Is Growing Long“ mag ins Nichts führen, ich liebe speziell den Sound, die mit Hall hinterlegte Stimme und den Klang der Gitarre bei diesem Stück. Das ist schon irgendwie magisch finde ich, sehr kontemplativ, dennoch aufwühlend.
Obwohl es auf dem gesamten Album für mich nicht viel herauszuheben gibt, muss ich mich Arne Willander anschließen und highlighte „Cecil Taylor“ als aktuellen Lieblingstrack.
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Ja, „Cecil Taylor“ finde ich auch ganz groß.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit Pink Floyd wenig anfangen kann und in deren Erbe sieht sich ja Wilson.--
and now we rise and we are everywhereBin etwas spät zu der Party, aber egal -hier kommen meine Eindrücke:
Wir alle kennen jenes märchenhafte Bild: In farbenprächtige Gewänder gehüllte Herolde heben im gleißenden Licht eines strahlend blauen Tages ihre goldenen, fahnenbehangenen Trompeten an die Lippen, um eine Fanfare zu blasen: es gilt, etwas Bedeutendes ankündigen.
Welche Botschaft will der kalifornische Musiker, Produzent und Gitarrenbauer Jonathan Wilson mit seinem dritten Album „Fanfare“ verkünden? Ganz einfach: Musik ist wichtig. Nicht mehr und nicht weniger. Zu wichtig, um sie all Jenen zu überlassen, die, nachdem sie ihre Seelen verkauft haben, dazu verdammt sind, in ihren Computern immer und immer wieder die gleichen öden Top-40-Hits zu fabrizieren – als Business Case am BWL-Reißbrett von Leuten entworfen, die zu Musik ungefähr dasselbe Verhältnis haben, wie der Wolf zum Lamm. Musik soll betören und umgarnen, verspielt sein und auf verschwenderische Weise einhüllen, glücklich machen, traurig machen, authentisch sein und sich selbst genügen. Oder wie es in Wilsons „Desert trip“ heißt: „Fill your heart with songs“.
Wie reflektiert das Ganze ist, zeigt bereits die Covergrafik: Dort, wo der flüchtige Betrachter nur eine verspieltes Zitat des berühmten Deckenfreskos „Die Erschaffung Adams“ aus der Sixtinischen Kapelle zu erkennen meint, entgeht ihm ein entscheidendes Detail: Beträgt noch bei Michelangelo der Abstand zwischen der Hand Adams und der Gottes nur wenige Zentimeter, sodass der Lebensfunke mühelos überspringen kann, so ist er auf dem Cover von „Fanfare“ um ein vielfaches größer – das Überspringen ist nicht länger selbstverständlich und wird zum ungewissen Ergebnis einer auf sich zu nehmenden Anstrengung. Feinsinniger lässt sich Zivilisationskritik grafisch kaum ausdrücken.
Natürlich kann man sämtliches intellektuelle Geschwurbel über die Musikrezeption (Frank Zappa, anybody?) auch schlicht überspringen und sich von der großartigen Musik verzaubern lassen. Jedes einzelne der dreizehn Stücke, mehr Rhapsodie als Song, ist handwerklich auf sehr hohem Niveau komponiert und eingespielt sowie opulent produziert. Und ja, „Fanfare“ rockt!
Die Stücke, die stilistisch von Folk über Westcoast-, Gitarren- und Prog Rock bis zu Jazz reichen, stecken voller Reminiszenzen an eine Zeit, die der 39-jährige Wilson einmal als die „goldene Ära der Musikproduktion“ bezeichnet hat, ohne dabei in ein bedeutungsloses Kopieren abzugleiten. Wilson gelingt es vielmehr, die vielfältigen Einflüsse zu etwas Neuem zu verschmelzen. Hier sollte sich niemand täuschen lassen: Diese Musik ist nicht „retro“, sondern im Gegenteil modern. So kann populäre Musik im 21. Jahrhundert klingen, die sich nicht mit Wiederholung begnügen will.
Nietzsche hat einmal notiert, dass ein Leben ohne Musik ein Irrtum sei. „Fanfare“ setzt hinter diesen Satz ein Ausrufezeichen. Album des Jahres. Mindestens.
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
William KiteAlbum des Jahres. Mindestens.
Nicht im RS-Forum: Mehr als Rang 28 war (leider) nicht drin …
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***Tja, wenn man dann auch noch sieht, dass Jonathan Wilson u.a. von Back Sabath, David Bowie und Tocotronic „überholt“ worden ist, kann man nur feststellen, dass die Geschmäcker wohl wirklich verschieden sind…
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percy-thrillington "If you don't feel it, don't play it"Registriert seit: 04.02.2008
Beiträge: 2,050
William KiteTja, wenn man dann auch noch sieht, dass Jonathan Wilson u.a. von Back Sabath, David Bowie und Tocotronic „überholt“ worden ist, kann man nur feststellen, dass die Geschmäcker wohl wirklich verschieden sind…
Ich finde alle vier gut
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*** Konsens-Heini der Umfrage "Die 20 besten Tracks der Talking Heads" ***Klar sind die gut, aber in musikalischer Hinsicht besser als JW? Wohl eher nicht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Fazon finden die meisten Frauen toll.
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Ja? Trotz oder wegen des Saxophons?
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and now we rise and we are everywhere
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Es liegt wohl am geschmeidigen groove. Den song sollte man daher immer parat haben.
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William KiteTja, wenn man dann auch noch sieht, dass Jonathan Wilson u.a. von Back Sabath, David Bowie und Tocotronic „überholt“ worden ist, kann man nur feststellen, dass die Geschmäcker wohl wirklich verschieden sind…
… oder wir zitieren Jonathan Wilson: „Wem´s zu lang ist, der kann ja was anderes hören!“
Gute Rezension, auch bei mir das Album des Jahres – mindestens :sonne:
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Piiijiii… oder wir zitieren Jonathan Wilson: „Wem´s zu lang ist, der kann ja was anderes hören!“
Gute Rezension, auch bei mir das Album des Jahres – mindestens :sonne:
Ganz genau!
btw, woher stammt denn das Zitat?--
William KiteGanz genau!
btw, woher stammt denn das Zitat?Weiß ich leider nicht mehr genau … ein Interview, dass ich online gelesen habe.
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Schlagwörter: Jonathan Wilson
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