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AutorBeiträge
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Stormy Monday(und er nicht ABBA covert :wave:)
Kennst Du die „Dancing Queen“-Version von Luka Bloom? Wenn nicht, würdest Du staunen – als wäre es nie etwas anderes gewesen als ein Folk-Song, ohne dass an der Melodie oder dem Text irgendwas geändert wurde. Kennst Du die „Knowing Me Knowing You“-Version von Evan Dando? Die „Angeleyes“-Version von The Czars? Im ABBA-Katalog gibt es genügend Songs, die in Cashs Repertoire gepasst hätten. „Like An Angel Passing Through My Room“ hätte ich z. B. sehr gerne von Cash gehört. Ich kann’s geradezu vor meinem inneren Ohr hören. Ebenso z.B. „When All Is Said And Done“.
(Sorry, wenn man mir den Ball zuwirft, fang ich ihn, ist doch klar.;-))
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WerbungLieber Rossi, das Luka Bloom- Cover kenn ich und, erröt, finde ich sogar ganz gut…..Aber lass den Rest mal stecken, das war noch nie was und wird auch nix mehr mit den Schweden und mir……brrrrrrrrr, schüttel……
Und wenn Herr Rubin irgendwo noch eine Cash- Version von „Like Ice in the Sunshine“ ausbuddeln würde, müsste ich von einer schottischen Klippe springen….. Das wollen wir doch nicht, HERR RUBIN!--
Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Ich wollte Dir keineswegs die Schweden andienen, aber ob ein Song zu einem Künstler passt oder nicht, hängt doch erstmal allein vom Song ab, wer immer ihn geschrieben und vorher interpretiert hat. Das ist doch eigentlich die Quintessenz der ganzen Cash-Cover. Johnny Cash covert Sting klang für mich z.B. auch erstmal nicht nach einer begeisternden Idee, aber I Hung My Head ist ein Cash-Song wie aus dem Bilderbuch.
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Resteverwertung hin oder her … als Fan diesen großartigen Künstlers freue ich mich über jede posthume Veröffentlichung, die mir mehr Songs bringt …
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I want to take legal adviceHerr Rossi…….. aber ob ein Song zu einem Künstler passt oder nicht, hängt doch erstmal allein vom Song ab, wer immer ihn geschrieben und vorher interpretiert hat. Das ist doch eigentlich die Quintessenz der ganzen Cash-Cover. Johnny Cash covert Sting klang für mich z.B. auch erstmal nicht nach einer begeisternden Idee, aber I Hung My Head ist ein Cash-Song wie aus dem Bilderbuch.
Das unterschreibe ich natürlich!
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Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”Weiß jemand eigentlich, wie American II-IV zustande gekommen sind? Kann es sein, dass sich die Methode „Cash singt; Rubin, Petty & Co. wählen aus, überlegen sich passende Arrrangements in Abwesenheit des Meisters und veröffentlichen, was sie für gut halten“ nicht groß von der Produktion von V-VI unterscheidet? Dass da unter der künstlerischen Direktion von Cash live im Studio one-takes eingejammt wurden und er höchstpersönlich Tracks und Sequencing für Alben und Box im Einzelnen abgesegnet hat, halte ich nicht unbedingt für naheliegend.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Was ein Zufall! Ich habe gerade auf dem Weg zur Arbeit 3, 4 Songs von der „Unearthed“ gehört und mir eine ganz ähnliche Frage gestellt. Eigentlich müßte es doch dazu Andeutungen in dem Unearthed-Booklet geben.
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Sonic JuiceUnd zur Frage, ob es irgendwie verwerflich ist, weitere American-Alben auf den Markt zu werfen und mit Cash Kasse zu machen, kann ich mich auch nur zitieren:
Zunächst mal sehe ich überhaupt kein Problem darin, dass mit Cash Geld gemacht wird. Auch nicht damit, dass seine Bekanntheit postum steigt. Was juckt ihn das, solange es aufgrund allseits wachsender Anerkennung seines Werkes geschieht? Dann kann ich mir nicht recht vorstellen, dass ein alter Hase im Musikbiz wie Cash nicht irgendwie vertraglich / testamentarisch geregelt hat, was mit seinem Song-Nachlass geschehen oder auch nicht geschehen darf – und wer daran verdient (seine Familie, Rubin, wer auch immer). Wenn Rubin (bzw. sein Label) nicht die Rechte hätte, könnte er die Songs auch nicht produzieren und veröffentlichen. So einfach sehe ich das. Gegen den Willen von Cash wäre das doch gar nicht denkbar. Zumal: wenn Cash nicht nur im Wohnzimmer vor sich hin klampft, sondern ins Studio geht und mit einem Produzenten etwas aufnimmt, dürfte der Gedanke daran, dass das auch mal jemand außer ihm selbst zu hören bekommen könnte, nicht so fern liegen. Wegen mir kann Rubin auch noch 100 Outtakes und American VI-X veröffentlichen. Die Kaufentscheidung trifft der Fan. Mich ärgern unveröffentlichte Perlen viel mehr als jede überflüssige Veröffentlichung.
Ja, okay. Ich sehe das halt anders.
Sonic Juice@tolo.: Ich fände es prima, wenn Du mal wieder zu Dir zurück kommst und nicht schon wieder irgendwelche Gespenster als virtuelle Opponenten für Deine Streitschriften imaginierst. Jetzt gibt es also eine „Betroffenheitsjury“, die irgendwo tagt.
Es ging um die Herrschaften, die über die Vergabe von MTV Awards, Grammys und die Trophäen der American Music Association entschieden und entscheiden. Ich finde es darüberhinaus auch nicht ungehörig, den Zusammenhang zwischen Ableben des Künstlers und Goldregen (ab AMERICAN IV) zu hinterfragen. Mit Gespensterei hat das nichts zu tun.
Und die nächste Hypothese ist jetzt, dass es sich „im schlimmsten Fall“ (ob der nun existiert oder nicht) um Outtakes handele, die „im beiderseitigen Einvernehmen“ von Cash und Rubin (aha, es spricht die Augenzeugin) nicht für eine Albumverwertung taugten.
Bei den zeitgenössischen Coverversionen war es so, dass sie meist von Rubin angeschleppt und in Cashs Wohnzimmer ausprobiert, angenommen oder eben auch verworfen wurden. Über die Herkunft dieser Outtakes, die zu V und VI wurden, sollte man schonmal nachdenken dürfen. “Falls” die von Cash abgelehnten Songs (die er aber zu Testzwecken an- oder gesungen hat) tatsächlich in die Verwertung als Grundmaterial für AMERICAN V oder VI eingegangen sind, hielte ich dies schon zumindest für nachfragenswert.
Das erste American-Album hat mich aber aufgrund der unerwarteten Paarungen (Danzig etc.) und diesem düsteren Image gereizt und darauf bin ich dann auch auf seine alten Aufnahmen gestoßen.
Ausgezeichnet. [Das ist so gemeint, wie es dasteht.] Welcher Cash gefällt Dir besser?
Bei den ersten American-Alben war er übrigens auch noch ziemlich gut bei Stimme. Wie hast Du es denn geschafft, Dir in jungen Jahren sein gesamtes Frühwerk draufzuschaffen, ohne auch nur ein Ohr an die zunehmend medial präsenten und allseits gefeierten American-Alben zu verschwenden?
Ich habe hoffentlich nicht geschrieben, dass es Verschwendung wäre, jene AMERICAN-Alben zu hören. Über die Umstände dieses Abfeierns und die sehr gezielte Zusammenstellung der Songs für eine bestimmte Zielgruppe kann man allerdings schon den einen oder anderen Gedanken “verschwenden”; ebenso über die Nachlassverwertung.
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nail75@tolo: Nun ist Cash nicht der einzige Musiker, der altert. Bob Dylan singt nicht mehr so wie 1965 und Brian Wilson auch nicht. Das ist der Gang der Dinge. Abgesehen davon solltest Du nicht so viel spekulieren, was jemand „im Kopf hat“, wenn er Cash hört. Das bringt nichts.
nail, es ging doch nur um meinen Kopf. Darin macht mir der Bariton von früher Freude, die sterbende Stimme macht mich traurig.
Cash wäre ohne Rubin auch gestorben, aber vermutlich nur als mäßig bekannter Country-Künstler einer vergangenen Zeit. Als letztes bedeutendes Cash-Album hätte „At St. Quentin“ gegolten. Seien wir doch froh, dass es anders gekommen ist und dass eine jüngere Generation durch diese Alben seine Musik entdeckt hat.
Zusammen mit dem Studioalbum HELLO, I’M JOHNNY CASH ist AT SAN QUENTIN tatsächlich das letzte bzw. vorletzte bedeutende Cash-Album.
Mir gefällt American V übrigens sehr gut, besser jedenfalls als IV. Sonic Juice hat in seinem Text die Highlights genannt. Das muss man nicht so sehen, aber man muss sich auch nicht extra besonders schwer machen. Ja, Cash hat 90 Studioalben veröffentlicht und mindestens 75 davon sind schlechter als American V.
Na hör mal! Auf der IV ist immerhin HURT. Okay, bei der V kommen wir diese Woche nicht mehr zusammen. Ansonsten hast Du aber Recht. Es gab tatsächlich eine Menge Müll. Wäre die 75 verhandelbar?
Stormy MondayTolo, den „Folksinger“ kann ich durchaus erkennen, nicht nur wegen A.R. Vol.1. Da steht der Sänger allein mit seiner Gitarre und singt. Wie Folksinger eben singen. Mein Favourit von allen A.R.s übrigens. Tatsächlich habe auch ich mich geärgert über die vielen Schmocks, die plötzlich Cash „schon immer toll“ fanden, obwohl sie nur „Ring of Fire“ von den H-Blocks kannten oder „diesen tollen Film“….. Laffen, halt. Eine zeitlang lief „mein“ Johnny auf jedem „coolen“ Event oder als Hintergrund für beliebige RTL-Bauer sucht Sau- Produktionen. Aber: als Johnny gerade frisch verbuddelt war, unterhielt ich mich mit meiner Kölner Freundin Anke, einem alten Fan, über „10 Meter Cash bei Saturn“ und wie sie das fast körperlich schmerzte…..Und mir blieb nur ein: „na, aber deswegen wird „unser“ Johnny doch nicht schlechter……“
Und so ist es auch mit A.R.Vol 6 bis ……Solange da seine Gitarre ist und seine Stimme (und er nicht ABBA covert ), ist mir jedes Fitzelchen Tonspur willkommen. Und so wird es mir wahrscheinlich auch bei Dylan, Waits und Richards gehen, so ich deren Abtreten noch erlebe……
Ja, da ist was dran. Vielleicht hab ich mich tatsächlich ein wenig verhoppelt, weil mich auch etwas geärgert hat. Ich werde eine Tasse Tee machen und darüber nachdenken (über das Hoppeln, nicht über das Tee machen).
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tolomoquinkolomWelcher Cash gefällt Dir besser?
Für mich am wichtigsten sind 1. die Sun-Singles, 2. die American-Alben (V vorne), 3. die „Hello, I’m Johnny Cash“-LP. Dann diverse andere Columbia-LPs…
Bei „Hurt“ hatte ich übrigens das Problem, das Original sehr zu schätzen und seine Version (auch mit der anstandsschonenden Textänderung „I wear this crown of thorns„) deshalb nicht ganz so vorbehaltslos in die Arme schließen zu können. Ich finde auch, dass der Text bei Trent Reznor besser aufgehoben ist. Cash ist kein Goth oder Emo, der sich die Oberarme anritzt.
Wann und wie bist Du denn auf Cash gestoßen und mit welchen Werksabschnitten hast Du Dich eingangs beschäftigt? Wie gesagt erscheint es mir außergewöhnlich, in den 90er oder 2000er Jahren eine unvestellte Erstberührung mit seinem Frühwerk gehabt zu haben, ohne zunächst über die Rubin-Werke auf ihn aufmerksam geworden zu sein. Und in den 80ern hat ja kein Hahn nach ihm gekräht.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceFür mich am wichtigsten sind 1. die Sun-Singles, 2. die American-Alben (V vorne), 3. die „Hello, I’m Johnny Cash“-LP. Dann diverse andere Columbia-LPs…
Bei „Hurt“ hatte ich übrigens das Problem, das Original sehr zu schätzen und seine Version (auch mit der anstandsschonenden Textänderung „I wear this crown of thorns„) deshalb nicht ganz so vorbehaltslos in die Arme schließen zu können. Ich finde auch, dass der Text bei Trent Reznor besser aufgehoben ist. Cash ist kein Goth oder Emo, der sich die Oberarme anritzt.
Wann und wie bist Du denn auf Cash gestoßen und mit welchen Werksabschnitten hast Du Dich eingangs beschäftigt? Wie gesagt erscheint es mir außergewöhnlich, in den 90er oder 2000er Jahren eine unvestellte Erstberührung mit seinem Frühwerk gehabt zu haben, ohne zunächst über die Rubin-Werke auf ihn aufmerksam geworden zu sein und in den 80ern hat ja kein Hahn nach ihm gekräht.
Von HURT mag ich beide Versionen sehr gerne, auch, weil sie jeweils andere Emotionen bzw. anderen Schmerzen transportieren.
Bin mal (95 oder 96) in einer Stöberkiste auf I WOULD LIKE TO SEE YOU AGAIN, JOHNNY 99 und CARRY’IN ON WITH JOHNNY CASH & JUNE CARTER gestoßen und habe die drei Platten mitgenommen. Kein musikalischer Instinkt, sondern ich fand das 99-Cover cool, das von CARRY’IN krass und beim dritten war es einfach dessen Titel. JOHNNY 99 war ein Volltreffer und obwohl es ein 80er-Album von Cash ist, halte ich es für eines seiner wirklich guten. Das gleiche gilt auch für das Cash-Carter-Album, während I WOULD LIKE sich als nicht so toll herausstellte. Ein paar Monate danach habe ich ROCKABILLY BLUES, ORANGE BLOSSOM SPECIAL und HELLO, I’M JOHNNY CASH kennengelernt, anschließend noch ALL ABOARD THE BLUE TRAIN, JOHNNY CASH WITH HIS HOT AND BLUE GUITAR sowie das unterschätzte Gospel-Album A BELIEVER SINGS THE TRUTH. AMERICAN I & II kamen dann erst viel später und zusammen mit den beiden Gefängnis-Alben. Auch wenn in der Folge immer mal wieder ein weiteres Album dazukam, war meine Beschäftigung nie systematisch und ohne diese Kiste wäre ich vermutlich auch erst über diese Rubin’sche Reihe zu Cash gekommen.
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Ja, Johnny 99 hat wirklich tolle Momente. Carryin‘ On ist putzig. Rockabilly Blues und das Gospel-Album kenne ich noch nicht, mag aber seine frühen Gospel-Aufnahmen durchaus.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)tolomoquinkolomnail, es ging doch nur um meinen Kopf. Darin macht mir der Bariton von früher Freude, die sterbende Stimme macht mich traurig.
Zusammen mit dem Studioalbum HELLO, I’M JOHNNY CASH ist AT SAN QUENTIN tatsächlich das letzte bzw. vorletzte bedeutende Cash-Album.
Na hör mal! Auf der IV ist immerhin HURT. Okay, bei der V kommen wir diese Woche nicht mehr zusammen. Ansonsten hast Du aber Recht. Es gab tatsächlich eine Menge Müll. Wäre die 75 verhandelbar?
Ja, zumal ich auch eine Menge Alben nicht kenne.
Jetzt musst Du sogar die IV verteidigen. „Hurt“ mag ich nicht besonders, weder von NIN noch von Cash. Ist aber keine große Sache.
Es ist einfach nur schade, dass Du das Lebensbejahende dieser Musik nicht erkennst. Etwas Trauriges hat es natürlich in manchen Momenten dennoch.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Hm, so richtig spannend klingt die VI nicht, aber ich habe sie noch nicht konzentriert gehört: http://3voor12.vpro.nl/luisterpaal/
Wie findet ihr sie nun?--
Ich höre. Bis jetzt toll.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater? -
Schlagwörter: American Recordings, Country, Johnny Cash
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