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bgigliHendrix liebte die Gitarre, er ging praktisch nicht ohne sie in’s Bett. Und er liebte sie mit einer Innigkeit, die nach wie vor hörbar war und ist. Das ganze mit einer erotischen Komponente so verbunden, dass dieses Instrument für ihn DAS Ausdrucksmittel schlechthin bedeutete. Hendrix sprach durch dieses Instrument so unmittelbar wie Callas und Caruso es mit ihren Stimmen taten und in denen ebenfalls der emotionale Gehalt in der Phrasierung vor einem steht. Wie er es in Hinsicht auf klangliche Ausdrucksmittel förmlich dreidimensional erforschte, wird in den endlosen konservierten Studiosessions deutlich. Gerade sie liefern ein eben nicht so breit im allgemeinen Bewusstsein deutliches Bild von den unenendlichen Ideen, Versuchen und Fantasien, die er diesem, seinem Instrument widmete. Schwer vorstellbar, dass er die Gitarre je aufgegeben hätte.
This.
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WerbungbgigliHendrix liebte die Gitarre, er ging praktisch nicht ohne sie in’s Bett. Und er liebte sie mit einer Innigkeit, die nach wie vor hörbar war und ist. Das ganze mit einer erotischen Komponente so verbunden, dass dieses Instrument für ihn DAS Ausdrucksmittel schlechthin bedeutete. Hendrix sprach durch dieses Instrument so unmittelbar wie Callas und Caruso es mit ihren Stimmen taten und in denen ebenfalls der emotionale Gehalt in der Phrasierung vor einem steht. Wie er es in Hinsicht auf klangliche Ausdrucksmittel förmlich dreidimensional erforschte, wird in den endlosen konservierten Studiosessions deutlich. Gerade sie liefern ein eben nicht so breit im allgemeinen Bewusstsein deutliches Bild von den unenendlichen Ideen, Versuchen und Fantasien, die er diesem, seinem Instrument widmete. Schwer vorstellbar, dass er die Gitarre je aufgegeben hätte.
Ich wollte den guten Jimi ein bisschen denjenigen entreissen, die ihm am Ende selbst fürs Gitarrestimmen zugejubelt haben. Ich schätze Hendrix auch für seine Soundsuche im Studio und könnte mir vorstellen, dass er sich später dem afroamerikanischen und indianischen Kontext wieder mehr, und dem Rock wieder weniger, zugewendet hätte. Daher kam mir Hancock und der Fusion-Kram in den Sinn (denn der Blues-Boom war Anfang der 70er auch schon wieder am Abklingen). Elektronischer sah ich ihn dann in Zeiten werden, in denen Gitarrenhelden nichts galten. Eine Hinwendung zum HipHop und zu Samples hätte ich dem neugierigen Soundsucher ohne weiteres zugetraut, wahrscheinlich auch durch sein Gitarrenspiel getriggert und ergänzt. Ich kann mir aber eben auch gut vorstellen, dass er für sich irgendwann eine zeitlang das Gitarrespiel als auserzählt betrachtet hätte. Irgendwann hätte Erotik zum Instrument vielleicht nicht mehr der größte Ansporn für einen an Innovationen interessierten Soundmann wie Hendrix sein mögen. Alles Spekulation. Aber bitte macht aus Hendrix nicht auf ewig nur den Übergitarristen, der euch mit Übergitarristenlicks das Leben versüßen soll. Ich glaube, Hendrix täte man mehr recht, wenn man ihm ein paar unberechenbare Volten in diesem kleinen Was-wäre-wenn-Spiel zugestehen würde. Selbst wenn einem diese Volten persönlich nicht zusagen sollten.
Herzlichen Dank jedenfalls an alle für das Feedback zu meiner kleinen Spinnerei!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Für Hendrix war die Gitarre immer Mittel zum Zweck nie Selbstzweck. Ich glaube schon, dass Jazz eine Option für ihn war, wie man bei den Sessions mit Larry Young beobachten kann. Eine Zusammenarbeit mit Miles Davis wäre wohl wahrscheinlich gewesen, Hancock wohl auch. Und Soundeexperimente sowieso. Ob er so weit gegangen wäre wie Jeff Beck, dessen Weg in den Fusionrock letztendlich doch in einer Sackgasse mit Jan Hammer endete, glaube ich nicht unbedingt, dazu war er zu sehr Instinktmusiker. Aber bei Miles hätte er zumindest sein theoretisches Fundament, dessen Defizite ihm immer bewusst waren, erweitern können. Neugierig genug und musikalisch fantasievoll genug war er. Spekulation, wohl war, aber hochinteressant!
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bgigliFür Hendrix war die Gitarre immer Mittel zum Zweck nie Selbstzweck. Ich glaube schon, dass Jazz eine Option für ihn war, wie man bei den Sessions mit Larry Young beobachten kann. Eine Zusammenarbeit mit Miles Davis wäre wohl wahrscheinlich gewesen, Hancock wohl auch. Und Soundeexperimente sowieso. Ob er so weit gegangen wäre wie Jeff Beck, dessen Weg in den Fusionrock letztendlich doch in einer Sackgasse mit Jan Hammer endete, glaube ich nicht unbedingt, dazu war er zu sehr Instinktmusiker. Aber bei Miles hätte er zumindest sein theoretisches Fundament, dessen Defizite er sich immer bewusst war, erweitern können. Neugierig genug und musikalisch fantasievoll genug war er. Spekulation, wohl war, aber hochinteressant!
Danke, bgigli. Mich hätte total interessiert, wie sich Hendrix in so ein dichtes Ensemblespiel wie das von Miles Davis zu „Get Up Iith It“ oder „On The Corner“-Zeiten eingefügt hätte. Im FusionROCK hätte ich ihn auch nicht gesehen. Lohnt sich denn, in die Sessions mit Larry Young mal reinzuhören? Wo ist das drauf?
Formidable kleine Spinnerei, wahr. Who knows….
https://www.bing.com/videos/search?q=who+knows+hendrix&&view=detail&mid=3693F40977440975D8B33693F40977440975D8B3&FORM=VRDGAR--
Bis eine(r) heult.............. Contre la guerre
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Auf West Coast Seattle Boy findet man einen zwanzig Minuten langen Ausschnitt mit Larry Young. Sessionimprovisation, aber hypnotisch!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Hendrix im Kulturzeit-Schwerpunkt im 3Sat. Prinzipiell eine gute Idee, aber ein uninformierter Moderator und als Kronzeuge Uli Roth, der leider Hendrix‘ Bedeutung kaum in überzeugende Worte fassen kann. Vertane Chance für die Redaktion zu zeigen, dass man sich der Bedeutung von Hendrix wirklich bewusst ist. Klaus Walter, Ernst Hofacker oder Frank Schäfer hätten das sicher überzeugender gebracht.
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Da hat nun auch der Jimi seinen 75. Geburtstag. Für mich ist er schon immer maßlos überschätzt worden. Seine aufheulenden Gitarrenklänge mochte ich noch nie, egal wie viele Leute glauben, dass er sein Instrument fast wie ein Gott beherrscht hat. Berühmt wurde er wohl vor allem für seine Mätzchen auf der Bühne: mit der Zunge die Gitarrenseiten bedienen oder die Gitarre in Brand zu stecken und zu zerkloppen, das ist wohl das, was vielen in Erinnerung geblieben ist. Eine interessante politische Randnote wert ist vielleicht noch seine Woodstock-Variante der amerikanischen Nationalhymne, vor allem vor dem Hintergrund der damaligen Vietnam-Problematik, aber das ist auch Schnee von gestern und ob es nun wirklich ein politisches Statement oder eher ein Gag war, wen interessiert das heute noch. Hinzu kommt seine Drogenabhängigkeit, die für Schlagzeilen sorgte. Verkaufsschlager und Hits waren seine Platten wohl nie. Jimis Interpretation von „All along the Watchtower“ ist der einzige Titel, den ich heute von ihm noch auflegen und hören würde. Meine Meinung.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
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In einer Woche redet niemand mehr über Hendrix. Wollen wir wetten? War bei Elvis auch so ähnlich. Der war zwar der wesentlich schlechtere Gitarrist, dafür aber der bessere Sänger. Haben die beiden heute noch einen Einfluss auf die aktuelle Musikszene? Ich glaube nicht.
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Mein Lieblingsgitarrist wäre heute also 75 geworden. Was hätten wir noch erwarten können/dürfen, wenn seine ganz steile Karriere länger als nur diese vier Jahre gedauert hätte!?? Es bleiben zumindest sehr viele, sehr memorable Lieder und drei Kassiker-Alben.
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Jokerman. Jetzt schon 70 Jahre Rock 'n' RollWelcher Schelm hat denn schon wieder an Emils Tonne gerüttelt?
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)wahr(…)
Aber so ganz ließ ihn die Vergangenheit doch nicht los. 2006 veröffentlichte Hendrix ein Remix-Album von „Electric Ladyland“ und nannte es „Indian Motherland“, um daran zu erinnern, dass weit mehr als die Hälfte der heute lebenden Afroamerikaner indianische Vorfahren mütterlicherseits besitzen. Das Remix-Album wurde zwiespältig aufgenommen. Hendrix entfernte so gut wie alle Effekte von den Originalbändern und konzentrierte den Sound fast ausschließlich auf Rhythmuspattern und kurze Gitarrenspuren. Kritiker sprachen von einem „HipHop-Album ohne HipHop“ und einem „digitalen Desaster“, andere lobten die „moderne Stammesmusik, die zeigt, dass Hendrix zwar wieder Gefallen an seinen vergangenen Leistungen gefunden zu haben scheint, aber offenbar zum Glück nicht gewillt ist, sich auf Endlostourneen mit nostalgischen Oldiedarbietungen den Arsch vergolden zu lassen“.(…)@wahr: Großartig!
Aber dieses Remix-Album, hat das nicht Bill Laswell in den 90ern veröffentlicht?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
friedrich
Aber dieses Remix-Album, hat das nicht Bill Laswell in den 90ern veröffentlicht?ha, Laswell kam mir da auch in den Sinn.
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catch-23
friedrich
Aber dieses Remix-Album, hat das nicht Bill Laswell in den 90ern veröffentlicht?ha, Laswell kam mir da auch in den Sinn.
Liegt fast auf der Hand, oder?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
Schlagwörter: Jimi Hendrix, The Jimi Hendrix Experience
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