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Dann wollen wir die schöne Tradition doch fortführen …
Die Helden
Das Jazzkonzert des Jahres stammt von David Murray und seinem Quartett sowie Saul Williams, die am ersten Abend des Middelheim Jazzfestivals in Antwerpen ein unglaublich tolles Set hinknallten. Die Fahrt nach Antwerpen war die erste – da für 2020 schon Iggy Pop (mit dem Jamie Saft Trio) und Bill Laswell angekündigt sind, ist es gut möglich, dass das wiederholt wird.
Ansonsten gab es viele schöne Konzerte, darunter ein Solo-Set von Wadada Leo Smith, der Thelonious Monk seinen Tribut zollte, gleich drei Abende mit Pierre Favre (der jüngste 80jährige, den ich je erlebt habe!) im Duo mit Philipp Schaufelberger und Samuel Blaser und ein sehr schönes Solo-Konzert von Alexander von Schlippenbach.
Und auch das Carla Bley Trio hörte ich letzten Frühling noch einmal – es schien fast, als gucke Bley schon aus der nächsten Welt vorbei, so fragil und fast schon gespenstisch wirkte sie. Das Trio brauchte länger, um warm zu werden, doch am Ende war auch das wieder ein sehr schöner Abend.
Auch gehört: Marc Ribot und seine Songs of Resistance, Idris Ackamoor und seine Pyramids, Jacques Demierre/Paul Lovens im Trio mit dem deutlich jüngeren Schweizer Bassisten Louis Schild, Han Bennink mit einem leider etwas enttäuschenden Quartett um Omri Ziegele, Charles Lloyd mit seinem zerknitterten weissen Anzug (und in der Swiss Radio Days Jazz Series ist gerade sein hervorragendeds Konzert vom 1967er Montreux Jazz Festival mit Keith Jarrett und Jack DeJohnette erschienen!), Enrico Rava mit seiner Mähne, seinem Charisma, seinem tollen Ton an der Trompete und einer ziemlich wilden Band von jungen Italienern, Pharoah Sanders mit Krücke (aka Begleitband) …
Auf CD brachte dafür Peter Brötzmann ein berückend schönes Solo-Album mit Jazz- und anderen Standards heraus, ebenso trommelte er das alte Brötzmann Trio zusammen und trat mit Alexander von Schlippenbach und Han Bennink in Bremen auf, was auch auf CD greifbar ist. Wadada Leo Smith zieht nicht nur vor Monk (die zugehörige CD kam schon im Herbst 2017 heraus) sondern auch vor Rosa Parks den Hut, ein sehr spezielles Album mit Streichquartett, Trompetenquartett, Drums, Elektronik und Stimmen.
Doch die besten Aufnahmen entdeckte ich gerade erst in den letzten Tage: Joe McPhee gesellte sich im Herbst 2017 zum DKV Trio (Hamid Drake, Kent Kessler, Ken Vandermark), das polnische Label Not Two brachte eine Box mit sechs Konzerten heraus (eine zweite CD desselben Labels von McPhee mit Klaus Kugel und John Edwards, nach der hervorragenden „Journey to Parazzar“, ist erst noch unterwegs zu mir). Die andere umfangreiche Box, die mich fast gleich umhaute, stammt von Barry Guy und seiner Blue Shroud Band, die (ebenfalls bei Not Two) eine weitere Box mit verschiedensten kleinen Formationen und auf der fünften und letzten CD einem neuen Werk für die ganze Band vorgelegt hat.
Ein weiterer Altmeister, der Trompeter Tom Harrell, legte ein neues Album unter eigenem Namen vor, wie sie längst sehr regelmässig bei HighNote erschienen – es ist keins der besten aus der Reihe, doch ganz hervorragend ist das Live-Album, das ihn beim Auftritt im Village Vanguard mit Ethan Iverson präsentiert. Dieser hat eine Band und ein Programm – aus Jazz-Standards – zusammengestellt, alles auf Harrell zugeschnitten, und dieser liefert unfassbar schöne Soli ab.
Und auch das Art Ensemble of Chicago – nur noch Roscoe Mitchell und Don Moye sind von der einstigen Originalbesetzung übrig – legte mit „We Are On the Edge“ zum 50. Jubiläum der Band eine feine Doppel-CD vor, auf der eine Grossformation inkl. Spoken Words im Studio sowie beim Konzert am Edgefest dokumentiert wird. Eher etwas seltsam mutet das Konzert von Roscoe Mitchell/George Lewis und einem programmierten (selbstlernenden) Klavier an, doch auf CD klingt das sehr gut.
Schliesslich erschien auf dem Label des Londoner Cafe Oto eine sehr schöne Doppel-CD von Charles Gayle im Trio mit den fabelhaften Engländern John Edwards und Mark Sanders.
Evan Parker/Barry Guy/Paul Lytton sind mit einem neuen Konzertmitschnitt aus Vilnius zu hören, Evan Parker zudem mit Matthew Wright aus Nickelsdorff mit „Trance Map +“. Auch Joe McPhee ist mit Evan Parker, Lol Coxhill und Chris Corsano auf dem Oto-Label zu hören – etwas schwierige Musik, die aber das allmähliche Hineinfinden lohnt – und wenn am Ende noch John Edwards am Bass auftaucht, passt eh plötzlich alles.
Der vor ein paar Jahren schon verstorbene Mulgrew Miller ist auf einer Tripel-CD mit hervorragenden Duo-Aufnahmen mit Kenny Barron noch einmal zu erleben. Ein Konzert stammt von 2005, zwei von 2011, noch knapp jung genug, um nicht im „Archiv“ unten abgehandelt zu werden.
Auch Abdullah Ibrahim hat sich 2019 mit zwei schönen Alben zurückgemeldet. Auf „The Balance“ ist das aktuelle Line-Up von Ekaya zu hören und klingt fokussierter als auf den Konzerten, die es seit Jahren gibt. Dass Ibrahim auch als Pianist nach wie vor etwas zu sagen hat, demonstriert er mit dem Solo-Album „Dream Time“, das tatsächlich eher von der ruhigen Sorte ist, aber aufmerksames Hinhören verdient.
Auch Aki Takase, die Partnerin Schlippenbachs, dem sein Solo-Set (und die davor für Intakt eingespielte, 2020 erscheinende neue Solo-CD „Slow Music for Aki“) gewidmet war, legte ein neues Album vor, das mir überraschend gut gefiel (ich bin bei ihr höchst ambivalent, wie hier bekannt sein
Die nächste GenerationAus der mittleren Generation legten Michael Formanek ein schönes Trio-Album mit Tim Berne und Mary Halvorson vor, von Matthew Shipp gab es neues solo und im Trio mit Nicole Mitchell als Gast. Ralph Alessi legte schon Anfang des Jahres ein schönes Album mit Ravi Coltrane vor,d as nicht ganz an sein letztes auf ECM herankommt, Stephan Crump/Ingrid Laubrock/Cory Smythe taten sich für ein gutes neues Album zusammen, James Brandon Lewis holte für sein Unruly Manifesto die Trompeterin jaimie branch an Bord, deren neues Album bei mir leider durchgefallen ist – trotz grossartiger Rhythmusgruppe, in der besonders Chad Taylor glänzt, den ich im Sommer im Duo mit James Brandon Lewis in Willisau gehört habe (kommt möglicherweise dereinst auf Intakt heraus, jedenfalls wurde das Konzert mit der Absicht mitgeschnitten).
Sehr schön finde ich auch wieder das jüngste Album von Russ Lossing, erschienen auf ezz-thetics, dem neuen, überraschend aktiven Label von Werner X. Uehlinger, der seinen Backkatalog (Hat Hut) verkauft hat.
Auch Anna Webbers Pi-Album „Clockwise“ gefiel mir sehr gut, ebenso das Live-Konzert von Tyshawn Sorey/Marilyn Crispell, das auf demselben Label erschien. Die jüngste von Matt Mitchell ist aber wohl eher nicht mein Fall, und das Trio von Steve Lehman mit Craig Taborn finde ich leider etwas enttäuschend. Dennoch bleibt das Label natürlich interessant (und hat ja auch die oben erwähnte jüngste vom Art Ensemble herausgebracht).
Live war zudem der Artist in Residence des Middelheim Festivals, Ambrose Akinmusire, sehr überzeugend. Am besten gefiel er mir im Quartett (das ich Anfang des Jahres schon in Zürich gehört hatte, nochmal eine Spur besser), aber auch „Origami Harvest“ funktionierte für mich live hervorragend. Lewis/Taylor erwähnte ich bereits, in Willisau hörte ich davor auch das Gabriela Friedli Trio, das mir sehr gut gefiel. Im Rahmen des Unerhört traten dann erstmals Alexander Hawkins/Angelika Niescier gemeinsam auf – das gefiel mir sehr gut, auch wenn meine Vorbehalte gegenüber dem Spiel Niesciers noch nicht ganz vom Tisch sind. Die Zugabe – als die beiden frei improvisierten – bestätigte meinen Eindruck, ebenso wie Hawkins im Gespräch: sie spielt extrem krasses, notiertes Zeug, und mein Eindruck ist, dass sie sich dabei nicht recht freispielen kann. Leider kein Einzelfall unter jüngeren JazzmusikerInnen.
Überraschend gut fand ich dann das Maria Grand Trio, von dem ich zwei Drittel eines langen Sets hören konnte, sehr schön auch ein Solo-Konzert von Kaja Draksler, während Eve Risser mal wieder eher enttäuschte (dafür ist ihre kurze Scheibe auf Clean Feed ziemlich gut!).
Free ImprovGuy und Brötzmann habe ich oben schon erwähnt, die Jazzbezüge sind bei ihnen ja deutlich … weniger klar sind sie bei Fred Frith, dem Intakt eine Tripel-CD gewidmet hat, auf denen zahlreiche Auftritte im Stone dokumentiert werden – auch das eine herausragende Veröffentlichung – unter den Partnern taucht übrigens auch Laurie Anderson auf.
Live war das Konzert vom Kontrabassduo Studer-Frey (Daniel Studer und Peter K. Frey) mit Giancarlo Schiaffini und Hans Koch im Industrieambiente sehr schön, auch die jüngste CD „Zeit“ ist sehr hörenswert. Daniel Studer ist auf dem erwähnten neuen Label ezz-thetics zudem mit einem neuen Werk vertreten, „Extended, for Strings & Piano“, ebenso wie er auf der neuen, daselbst erschienen Scheibe des Trios Kimmig-Studer-Zimmerlin mit George Lewis zu hören ist – beide bei Konzerten in Zürich mitgeschnitten, die ich leider verpasst habe. Die wirklich guten Impro-Konzerte hörte ich 2019 aber nicht, vielleicht bin ich zu den falschen gegangen oder war auch mal an einem Abend falsch gewickelt – kommt alles vor.
Auf CD könnte man hier wieder die von Evan Parker/Matthew Wright oder die McPhee/Coxhill/Parker/Corsano erwähnen, aber auch das wunderbare erste Solo-Album von Michaël Attias oder jenes von Gasser 3 (Bandleader Jürg Gasser ist Saxophonist und gehört zur Trägerschaft der WIM in Zürich, ich kenne ihn dort aber nur als den freundlichen Herrn, der öfter Kasse/Bar macht, spielen hörte ich ihn live leider noch nie – zum Trio gehören zudem einmal mehr Peter K. Frey am Bass und Dieter Ulrich).
Christoph Erb, der Luzerner Saxophonist, der 2017 ein superbes Opening-Set in Willisau spielte, führt zudem sein Label veto fort, in der „veto exchange“-Reihe brachte er ein schönes Album im Trio mit Frantz Loriot und Yasumune Morishige heraus. Die einst zur Dokumentation von Erbs regelmässigen Austäuschen mit Chicagoer MusikerInnen ins Leben gerufene Reihe möchte ich hier im Forum schon längst mal vorstellen.
Aus dem ArchivEine ganz wundervolle Veröffentlichung erschien gleich zu Beginn des Jahres: neue Aufnahmen von Jeanne Lee/Ran Blake, die auch zum Jahresende noch ganz oben auf der Liste stehen, direkt vor dem 4-CD-Set „Topographie Parisienne: Dunois, April 3d, 1981“, das ein sehr langes Konzert des Trios Derek Bailey/Han Bennink/Evan Parker (auch in Solos und Duos zu hören) dokumentiert.
Ferner erschienen auf ezz-thetics Aufnahmen von Jimmy Giuffre und John Coltrane aus Graz, die man zwar schon hören konnte, aber nicht in der hervorragenden Klangqualität (Teil 2 von Coltrane folgt 2020).
NoBusiness hat zudem 2019 eine neue Reihe mit Archiv-Veröffentlichungen von Sam Rivers gestartet und gleich zwei hervorragende Konzerte aus dessen besten Jahren veröffentlicht. Bei ECM kam ein Konzert von Paul Bley/Gary Peacock/Paul Motian heraus, das ich zwar seit Jahren kannte – dessen offizielle Veröffentlichung dennoch höchst willkommen ist.
Bertrand Gastaut brachte auf seinem rührigen Label DarkTree zudem ein hervorragendes Konzert von Horace Tapscott aus dem Jahr 1998 heraus (während auf Soul Jazz ein höchst willkommenes Reissue von „Live at I.U.C.C.“ von 1979 erschien).
Hervorragend sind auch die Veröffentlichungen von Cannonball Adderley und Etta Jones auf Reel to Real – erstere dokumentiert den vergessenen Giganten bei Club-Gigs in Seattle 1966/67, letztere die Sängerin bei einem enorm stimmungsvollen Gig bei der Left Bank Jazz Society in Baltimore 1972.
Auch von Woody Shaw (Basel 1980, Onkel Pö’s 1979) und Dexter Gordon (Subway 1973) kamen dieses Jahr wieder neue Live-Aufnahmen heraus, erstere sind hervorragend, die von Gordon eher mittelprächtig.
Bei allen drei Abschnitten hätte es mehr zu sagen gegeben – zu den Konzerten habe ich meist berichtet, über CDs können wir gerne hier oder noch lieber an passender anderer Stelle weiterdiskutieren … doch eine gerade erst entdeckte Neuheit möchte ich noch erwähnen, weil sie eh untergeht: eine (aus technischen Gründen) verloren geglaubte Aufnahme des sonst nicht dokumentierten Trios Borah Bergman/Wiler Morris/Sunny Murray stellte sich dennoch als brauchbar – und als verdammt gut! – heraus.
Vermisst seit 2019Dr. John
Andy Scherrer
Richard Wyands
Buddy Terry
Jack Sheldon
Joseph Jarman
Ginger Baker
Lisle Atkinson
Milcho Leviev
Herbert Joos
Harold Mabern
Larry Willis
Vic Juris
Wanda Warska (von der ich leider kaum was kenne)
Eddie Duran
Ruud Jacobs
Garrett List
Cleve Pozar
Michel Legrand
Emil Richards
Kadri Gopalnath
Doris Day
João Gilberto
Chris Albertson
Ira Gitler
André Francis
Jan-Erik Konshaug
Gerry Teekens- Dieses Thema wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von gypsy-tail-wind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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WerbungIn Listenform das ganze nochmal:
Die Konzerte
* * * * *
David Murray feat. Saul Williams – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
* * * *1/2
Ambrose Akinmusire Quartet – Zürich, Moods – 22.1. (Bericht)
Ambrose Akinmusire Quartet – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.
Wadada Leo Smith solo – Unerhört, Winterthur, Theater am Gleis – 28.11. (Bericht)
James Brandon Lewis–Chad Taylor Duo – Jazzfestival Willisau – 1.9. (Bericht)
Ambrose Akinmusire „Origami Harvest“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
Pierre Favre/Philipp Schaufelberger – Zürich, Lebewohlfabrik – 9.4. (Kurzbericht)
Charles Lloyd „Kindred Spirits“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
Enrico Rava „Rava Special Edition 80th Birthday“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
* * * *
Alexander von Schlippenbach – Zürich, Helferei – 5.11. (Bericht)
Alexander Hawkins/Angelika Niescier – Unerhört, Zürich, Moods – 1.12. (Bericht)
Carla Bley Trio – Zürich, Moods – 17.5. (Kurzbericht)
Kontrabassduo Studer-Frei/Hans Koch/Giancarlo Schiaffini – Zürich, Schlosserei Nenninger – 2.3. (Kurzbericht)
Tamriko Kordzaia/Tobias Gerber/Tomas Korber – WIM, Fr 22.2. (Kurzbericht)
Gabriela Friedli Trio – Jazzfestival Willisau – 1.9. (Bericht)
Schnellertollermeier – Taktlos, Zürich, Kanzlei – 14.3. (Kurzbericht)
Maria Grand Trio – Zürich, Moods – 9.11. (Bericht)
Marc Ribot „Songs of Resistance“ – Zürich, Moods – 11.2. (Bericht)
Pierre Favre/Samuel Blaser – Zürich, Lebewohlfabrik – 2.4. (Kurzbericht)
Kaja Draksler solo – Unerhört, Zürich, Helferei – 27.11. (Bericht)
Eric Legnini – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
* * *1/2
Gianni Gebbia/Luca Lo Bianco/Marco Käppeli – WIM – 15.3. (Kurzbericht)
Ambrose Akinmusire „Mae Mae“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 17.8.
Idris Ackamoor & The Pyramids – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
Pierre Favre/Samuel Blaser – Zürich, Theater Stok – 28.3. (Kurzbericht)
Nils Petter Molvaer – Crossroads, Parma, Casa della Musica – 5.6. (Kurzbericht)
Evergreen 5+ feat. Ambrose Akinmusire – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.
Eve Risser Solo – Taktlos, Zürich, Kanzlei – 14.3. (Kurzbericht)
Elisabeth Coudoux Solo / Beat Keller-Oliver Roth – Zürich, WIM – 1.2. (Bericht)
Jacques Demierre/Louis Schild/Paul Lovens – WIM, Fr 15.2. (Kurzbericht)
Chris Jeger/General Arka – Zürich, WIM – 15.3. (Kurzbericht)
Manuel Mengis/Philipp Schaufelberger/Christian Weber/Marcel Papaux – Zürich, WIM – 25.1.
Omri Ziegele Tomorrow Trio w/Christoph Irniger – Zürich, Moods – 30.9. (Bericht)
* * *
Joe Lovano Trio Tapestry – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 19.8.
Pharoah Sanders – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
Kenny Werner Quartet – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
Bottom Orchestra – Unerhört, Zürich, Moods – 1.12. (Bericht)
Jazzbaragge Wednesday Jam (feat. Peter Madsen) – Zürich, Moods – 27.3. (Kurzbericht)
Tribute to Toots Thielemans by Grégoire Maret & Kenny Werner + Guests – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.
Sarah Buechi/Franz Hellmüller/André Pousaz – Unerhört, Winterthur, Theater am Gleis – 28.11. (Bericht)
Joshua Abrams & Natural Information Society – Taktlos, Zürich, Kanzlei – 14.3. (Kurzbericht)
Bericht zum Middelheim Jazzfestival: Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4
Die Tonträger
:: Neuheiten ::* * * *1/2
DKV Trio & Joe McPhee – The Fire Each Time*
Barry Guy – Odes and Meditations for Cecil Taylor/Intensegrity: The Small Formations
Ethan Iverson/Tom Harrell – Common Practice
Fred Frith – All Is Always Now: Fred Frith Live at The Stone
Peter Brötzmann – I Surrender Dear
Matana Roberts – Coin Coin Chapter Four: Memphis
Art Ensemble of Chicago – We Are On the Edge: A 50th Anniversary Celebration
Vijay Iyer/Craig Taborn – The Transitory Poems
Charles Gayle/John Edwards/Mark Sanders – Seasons Changing
Wadada Leo Smith – Rosa Parks: Pure Love*Alexander Hawkins – Iron Into Wind (Pears from an Elm)
Anna Webber – Clockwise
Kimmig-Studer-Zimmerin and George Lewis – Kimmig-Studer-Zimmerin and George Lewis
Ralph Alessi – Imaginary Friends
Russ Lossing Trio – Ways
Evan Parker/Barry Guy/Paul Lytton – Concert in Vilnius
Evan Parker/Matthew Wright – Trance Map +: Crepuscule in Nickelsdorf
Kenny Barron/Mulgrew Miller – The Art of Piano Duo – Live* * * *
Brötzmann/Schlippenbach/Bennink – Fifty Years Later: Live at the Lila Eule Bremen 26.05.2018
Tomeka Reid Quartet – Old New
Eve Risser – Après un rêve
Daniel Studer – Extended, for Strings & Piano
Michaël Attias – échos la nuit
Gasser 3 (Jürg Gasser) – Espresso Galattico
Joe McPhee/Lol Coxhill/Chris Corsano/Evan Parker – Tree Dancing
Abdullah Ibrahim – The Balance
Matthew Shipp Trio/Nicole Mitchell – All Things Are
Kontrabassduo Studer-Frey – Zeit*
Roscoe Mitchell/George Lewis – Voyage and Homecoming
Stephan Crump/Ingrid Laubrock/Cory Smythe – Channels
James Brandon Lewis – An Unruly Manifesto
Erb/Loriot/Morishige – Dry
Michael Formanek – Even Better
Matthew Shipp – Invisible Light, Live Sao Paulo
Chris Speed Trio – Respect for Your Toughness
Abdullah Ibrahim – Dream Time
Stéphan Oliva/Sébastien Boisseau/Tom Rainey – Orbit
Nick Dunston – Atlantic Extraction
Franz Koglmann Septet – Fruits of Solitude
Harris Eisenstadt – Canada Day Quartet Live
Lage Lund – Terrible Animals
Aki Takase – Hokusai: Piano Solo* * *1/2
Gabriele Mitelli/Rob Mazurek – Star Splitter
Lucas Gillan – Chit-Chatting with Herbie: Lucas Gillan’s Many Blessings Plays „Herbie Nichols Trio“
Julian Lage – Love Hurts
Tom Harrell – Infinity
Steve Lehman Trio + Craig Taborn – The People I Love
Roscoe Mitchell – Littlefield Concert Hall, Mills College, March 19-20, 2018
Saadet Türköz/Elliott Sharp – Kumuska* * *
Gil Evans Orchestra – Hidden Treasures, Volume One: Monday Nights
Human Feel – Gold
jaimie branch – Fly or Die II: bird dogs of paradise
Yves Theiler Trio – We—
*) auf 2018 datiert aber Anfang 2019 erschienen
:: aus dem Archiv::* * * * *
Ran Blake/Jeanne Lee – The Newest Sound You Never Heard: European Recordings, 1966/1967
Derek Bailey/Han Bennink/Evan Parker – Topographie Parisienne: Dunois, April 3d, 1981* * * *1/2
Woody Shaw Quintet – Basel 1980
John Coltrane Quartet – Impressions Graz 1962 [Volume 1]
Nat King Cole – Hittin‘ the Ramp: The Early Years (1936-1943)
Sam Rivers – Sam Rivers Archive Project, Volume 2: Emanation (1977)
Stan Getz – Getz at the Gate: The Stan Getz Quartet Live at the Village Gate, Nov. 26 1961
Jimmy Giuffre 3 – Graz, Live 1961
Woody Shaw Quintet – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Vol. 1, Hamburg 1979
Paul Bley/Gary Peacock/Paul Motian – When Will the Blues Leave (1999)
Horace Tapscott with the Pan Afrikan Arkestra and the Great Voices of UGMAA – Why Don’t You Listen? Live at LACMA, 1998
Sam Rivers – Sam Rivers Archive Project, Volume 1: Emanation (1971)
Cannonball Adderley – Swingin‘ in Seattle: Live at the Penthouse 1966-1967
Borah Bergman/Wiler Morris/Sunny Murray – Monks
Charles Lloyd Quartet – Montreux Jazz Festival 1967 (Swiss Radio Days Jazz Series Vol. 46)* * * *
Masahiko Satoh/Sabu Toyozumi – The Aiki
John Coltrane – Blue World
Bill Evans – Bill Evans in England
Etta Jones – A Soulful Sunday: Live at the Left Bank
Wes Montgomery – Back on Indiana Avenue: The Carroll DeCamp Recordings
Tubby Hayes – Grits, Beans and Greens: The Lost Fontana Sessions 1969 (Deluxe)* * *1/2
Betty Carter – The Music Never Stops
Dexter Gordon – At the Subway Club 1973
Louis Armstrong – Live in Europe (Dot Time)
Lookout Farm – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Hamburg 1975* * *
Duke Ellington – Uppsala 1971* *1/2
Alice Babs Meets Erwin Lehn and His Südfunk-Tanzorchester (1952-55)
Miles Davis – Rubberband
:: 2018 Nachzügler ::* * * *1/2
Eric Dolphy – A Musical Prophet: The Expanded 1963 New York Studio Sessions [LP: 2018, CD: 2019]
Frank Kimbrough – Monk’s Dream: The Complete Compositions of Thelonious Sphere Monk [in Europa 2019 erschienen]
Dodo Marmarosa – On the Coast 1945-1947, 1952* * * *
Fred Hersch Trio -Live in Europe
Larry Grenadier – The Gleaners* * *1/2
Stéphan Oliva/Stéphane Oskéritzian – Cinéma Invisible--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-wind In Listenform das ganze nochmal: aus dem Archiv:: * * * *1/2 Woody Shaw Quintet – Basel 1980 John Coltrane Quartet – Impressions Graz 1962 [Volume 1] Woody Shaw Quintet – At Onkel Pö’s Carnegie Hall, Vol. 1, Hamburg 1979 Paul Bley/Gary Peacock/Paul Motian – When Will the Blues Leave (1999) * * * * Tubby Hayes – Grits, Beans and Greens: The Lost Fontana Sessions 1969 (Deluxe)
Da bist aber streng ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Shaw in Basel ist knapp vor der Maximalpunktzahl @soulpope – aber ich musste sie halt doch von Blake/Lee bzw. Bailey/Bennink/Parker absetzen, da ich diese beiden ein ganzes Stück toller finde …
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gypsy-tail-windShaw in Basel ist knapp vor der Maximalpunktzahl @soulpope – aber ich musste sie halt doch von Blake/Lee bzw. Bailey/Bennink/Parker absetzen, da ich diese beiden ein ganzes Stück toller finde …
Das kam aus meinem Herzen (oder so) …. ich schätze Dein Bemühen um Differenzierung, welche bei dieser Art von Reihung natürlich eine höchstpersönliche ist ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)Von der Tubby Hayes-Session bin ich übrigens tatsächlich ein klein wenig enttäuscht – also auf hohem Niveau, bei grössten Erwartungen dann doch nicht ganz so super. Auf die grosse Box warte ich leider noch immer, die Post ist in dieser Zeit des Jahres ja oft etwas langsamer – aber auf die Box freue ich mich natürlich sehr!
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-windVon der Tubby Hayes-Session bin ich übrigens tatsächlich ein klein wenig enttäuscht – also auf hohem Niveau, bei grössten Erwartungen dann doch nicht ganz so super. Auf die grosse Box warte ich leider noch immer, die Post ist in dieser Zeit des Jahres ja oft etwas langsamer – aber auf die Box freue ich mich natürlich sehr!
Jo, „Mexican Green“ +
für mich seine besten Stunden ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)@gypsy-tail-wind: sehr schöner Jahresrückblick 2019!
mal wieder ein Wahnsinnspost! Ich hatte ja das Gefuehl, endlich mal wieder ein bisschen mehr Zeit fuer Jazz gehabt zu haben… aber im Vergleich ist es doch sehr sehr ueberschaubar… Mein guter Vorsatz fuers neue Jahr ist, naechstes Mal ein paar mehr von den Neuerscheinungen gehoert und vielleicht auch gekauft zu haben… von den oben gelisteten kenn ich gerade mal zwei (Julian Lage und Lage Lund, beide bei schwachen ****)… um die hundert Platten und CDs hab ich dann doch gekauft, aber das war fast alles altes Zeug (vieles davon allerdings ganz hervorragend)… Immerhin gab es dieses Jahr mal ein paar mehr Konzerte, neben Middelheim mit gypsy noch ein paar hier im Paradox, die eigentlich alle **** oder besser waren … (Soft Machine nur fast, aber dafuer kann ich jetzt sagen, ich haette Soft Machine mal live gehoert…)
* * * *1/2
Ambrose Akinmusire Quartet – Paradox Tilburg – 6.11.
THE QUARTET-NL ft. Benjamin Herman-Peter Beets-Ernst Glerum-Han Bennink – Paradox Tilburg 4.10.
Ambrose Akinmusire Quartet – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.
Charles Lloyd „Kindred Spirits“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
Enrico Rava „Rava Special Edition 80th Birthday“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
Ambrose Akinmusire „Origami Harvest“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
David Murray feat. Saul Williams – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
Ray Anderson – Han Bennink – Ernst Glerum – Paul van Kemenade – Paradox Tilburg – 15.5.* * * *
The Necks – Paradox Tilburg 23.10.
Peter Bernstein Quartet – Paradox Tilburg 15.10.
Eric Legnini – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.* * *1/2
Soft Machine – Paradox Tilburg 29.11.
Evergreen 5+ feat. Ambrose Akinmusire – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.
Idris Ackamoor & The Pyramids – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.
Pharoah Sanders – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 15.8.* * *
Joe Lovano Trio Tapestry – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 19.8.
Ambrose Akinmusire „Mae Mae“ – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 17.8.
Kenny Werner Quartet – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 16.8.
Tribute to Toots Thielemans by Grégoire Maret & Kenny Werner + Guests – Middelheim Jazz Festival, Antwerpen – 18.8.--
.Das Programm im Paradox ist echt gut! Besser, als was ich hier in Zürich zu hören kriege, seitdem Fabrikjazz-Reihe bzw. das originale Taktlos Festival tot sind – auf die Festivals bin ich oben gar nicht gross eingegangen, hatte mich zu dem Thema im Lauf des Jahres ja öfter ausgelassen. Neulich wurde das Unerhört in der NZZ übrigens ganz in meinem Sinn als „Konzertreihe“ beschrieben … dort hörte ich ja Smith, Draksler, Hawkins/Niescier, aber eigentlich alle nicht bei richtigen Festival-Abenden (sondern zwei bei Double-Headern, Draksler bei einem Randkonzert) … beim Taktlos waren Schnellertollermeier das beste, aber ich war ja nur an einem Abend genügend interessiert, um hinzugehen. Das neue 2020er-Festival wird von Sylvie Courvoisier kuratiert, aber zum Programm ist weiterhin gar nichts bekannt (12. bis 14. März, wär mal an der Zeit, die Website zu aktualisieren, liebe Leute!). In Willisau war ich auch wieder nur an einem Konzert, dem Abschlussblock am Sonntagnachmittag, der aber ziemlich toll war. Artacts liess ich aus, gedenke aber im März wieder hinzufahren, doch das gehört dann in den anderen Thread.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDanke Flurin für deine umfassenden, erhellendenen, auch erinnernden Beschreibungen und Listen. :)
Ich beschränke mich vorerst auf Livemusik in diesen Jahr. Ich habe kaum einen Überblick welche Alben ich 2019 erwarb und welche in diesem Jahr erschienen. Vielleicht schreibe ich später noch zu den einen oder anderen Album etwas?
David Murray Quartet ft. Saul Williams und Charles Lloyd Kindred Spirit – beide in Middelheim erlebt – sind meine Konzerthöhepunkt dieses Jahres, das allerdings nicht sehr üppig mit Terminen bestückt war. Natürlich muss ich auch Enrico Ravas Special Edition 80th Birthday nennen und die Auftritte von Ambrose Akinmusire in unterschiedlichen Projekten (auch in Middelheim) nennen. Leider konnte ich den Anschluss Akinmusires Reihe in Middelheim, den Auftritt seines Quartetts, nicht mehr miterleben.
Überhaupt die Tatsache Pharoah Sanders auf einer Bühne erlebt zu haben, zähle ich auch zu den besonderen Momenten in diesem Jahr, auch wenn er geschwächt wirkte, deswegen seine Band mit erhöhter Energie spielte, waren die kurzen Minuten, die er spielte, schön.
Es hat mich auch gefreut, dass wir uns – und redbeansandrice – in Belgien kennenlernen konnten. :)Was gab es sonst noch an erinnerswerten Auftritten?
Im Februar hat mir Phil Donkin & Masterfrown gefallen. Der Bassist Phil Donkin mit dem Altsaxophonisten Tom Challenger, Joris Roelofs an der Bassklarinette und den Drummer Martin France. Roelofs* sah ich noch ein zweites Mal im vergangenen Jahr, später dazu mehr, France kenne ich über Kenny Wheeler, Challenger war mir bis dato nicht bekannt. Donkin kannte ich von einigen, recht unterschiedlichen Aufnahmen, die die eine Gemeinsamkeit hatten, sie gefielen mir.Am 22. März sah ich Richie Beirach mit Reiner Witzel, Christian Scheuber und Joscha Oetz, die als Trio ›Drei im roten Kreis‹ unterwegs sind. Das Konzert ließ mich ein wenig ratlos zurück. Keine Frage Beirach spielte toll, ich genoss jede Sekunde davon. Zu jeder Zeit ist man sich seines Könnens bewusst. Doch warum tourt er mit so einer (größtenteils) drittklassigen Band? Den Bassisten Joscha Oetz möchte ich ausdrücklich von diesem Ettikett ausnehmen, ich sah ihn schon sehr gut in unterschiedlichen Bands, seiner eigenen „Perfektomat“ mit Niels Klein, Simon Nabatov, Laura Robles und Bodek Janke oder ebenso gut im Kontrabassquartett „BASZ“ mit Dieter Manderscheid, Sebastian Gramms und Robert Landfermann. Aber den Saxophonisten Reiner Witzel und den Drummer Christian Scheuber halte ich für große Langweiler, deren Können recht schnell Grenzen finden.
So spitzte ich jedes Mal meine Ohren an, wenn Beirach spielte. Wahrscheinlich war mein Seufzen zu hören, wenn Saxophon oder Schlagzeug dazu kamen? ;)Eine Woche später, am 29. März, gab es ein Konzert mit Tobias Meinhart Berlin People ft. Kurt Rosenwinkel (Ludwig Hornung – p, Tom Berkmann – b und Mathias Ruppnig – dr). Durchaus ein schönes Konzert, mit immer wieder guten Momenten, doch hängengeblieben ist mir trotz des prominenten Gitarristen nicht viel. Ich bin aber auch nicht der ganz große Rosenwinkel-Freund und die Gitarre hat es bei mir in der Jazzmusik oft nicht leicht zu überzeugen, das ist rein subjektiv.
Am 29. September trat Mulatu Astatke mit einer tollen Band im Rahmen des düsseldorf festivals auf. Dabei waren außerdem: “James Arben – musikalische leitung, saxophon [und flöte] Byron Wallen – trompete Danny Keane – cello Alexander Hawkins – piano, keyboard John Edwards – kontrabass Richard Olatunde Baker – percussion
Jon Scott – schlagzeug“
(aus dem Programmheft)
Toller Abend, mit tollen Solisten. Wenig Überraschendes, was nicht überraschend war. Aber es macht schon großen Spaß wenn die Maschine loslegt und wenn Solisten wie Byron Wallen, Danny Keane, John Edwards und vor allem Alexander Hawkins dabei sind.Am 12. Oktober erfüllte ich mir einen weiteren langjährigen Wunsch: endlich konnte ich Han Bennink sehen. Zusammen mit dem Bassklarinettisten Joris Roelofs* wurde Musik aus dem aktuellen Album „Icarus“ gespielt. Roelofs habe ich beide Male gerne gesehen, der kann schon was an der Bassklarinette. Bei Han Benninks war es mir auch wichtig einen guten Blick auf die Bühne zu haben, das ist mir bei manchen Konzerten schon auch zweitrangig. Doch Han bot das erwartete Spiel, sowohl musikalisch als komödiantisch war es eine große Freude. Ich bedauerte ein wenig, dass nicht Eric Dolphys „Something Sweet, Something Tender“ gespielt, zum einen wegen Benninks Verbindung zu Dolphy (Last Exit) und wenn man schon eine Bassklarinette in Reichweite und das Repertoire hätte den Dolphy hergegeben, wäre schön und ein Leichtes gewesen das auch zu spielen.
Abgesehen von den zeitlich vorgezogenen Middelheim-Konzerten, waren das alles Termine aus der düsseldorfer Jazz Schmiede.
Kurz vor Nikolaus gab es dann noch ein Highlight im Loft in Köln:
das von Schlippenbach Trio mit Evan Parker und Paul Lytton. Für mich ein richtig schöner Jahresabschluss in einem verhältnismäßig ruhigen Konzertjahr, wenn ich mal das ungewohnte weite Reisen nach Antwerpen zu Middelheim Jazz außen vorlasse. Schlippenbachs Spiel gefiel mir richtig gut, packend Parker mit enormer Ausdauer und schönen Ton und Lytton war Angelpunkt des Ganzen und spielte teils ziemlich ungewohnte Dinge für mich jedenfalls, eine mehr als würdige Vertretung für Paul Lovens außerhalb Berlins.Die Konzerte mit Bennink und Schlippenbach/Parker/Lytton kommen in meiner Einschätzung fast an die Konzerte in Middelheim (Murray/Williams und Lloyd) heran. Jeweils fehlt ein kleiner Tick, der auch kaum zu benennen ist, für die erweiterte Jahreskrone. Aber es ist und bleibt immer eine subjektive Angelegenheit.
Das waren die prägendsten Jazzkonzerterlebnisse des Jahres. Es gab noch ein paar andere Sachen, doch wenn ich mich nicht mehr an die Namen erinnere beim betrachten der Fotos, dann kann ich darüber auch nichts schreiben. In Middelheim gab es noch ein paar weitere gute Sachen, doch belasse ich es mal mit einem Hinweis auf den betreffenden Thread.
Flurin, ein kleiner Fehler ist dir wohl unterlaufen: bei „Free Improv“ schreibst du vom Tripelalbum Bill Frisells auf Intakt, das soll wohl Fred Frith bedeuten, nehme ich an? ;)
Ich hoffe selbst, dass ich nicht allzu viele Flüchtigkeitsfehler gemacht habe, unterwegs vom Phone aus, kann da schon mal etwas übersehen.
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In Zahlen:
DAVID MURRAY QUARTET ft. SAUL WILIAMS, Middelheim (Belgien), 15.8. *****
CHARLES LLOYD ‚KINDRED SPIRITS‘, Middelheim (B), 16.8. *****HAN BENNINK – JORIS ROELOFS, Jazz Schmiede, Düsseldorf, 29.9. ****1/2
VON SCHLIPPENBACH TRIO mit EVAN PARKER und PAUL LYTTON, Loft, Köln, 4.12. ****1/2ENRICO RAVA SPECIAL EDTION 80th BIRTHDAY, Middelheim (B), 16.8. ****
AMBROSE AKINMUSIRE ‚ORIGAMI HARVEST‘, Middelheim (B), 15.8. ****
PHIL DONKIN & MASTERFROWN, Jazz Schmiede, Düsseldorf, 22.2. ****
MULATU ASTATKE, düsseldorf festival, 29.9. ****
PHAROAH SANDERS QUARTET, Middelheim (B), 15.8. ***1/2 – ****KENNY WERNER QUARTET ft. Dave Liebman, Middelheim (B), 16.8. ***1/2
RICHIE BEIRACH mit Reiner Witzel, Christian Scheuber und Joscha Oetz, Jazz Schmiede, Düsseldorf, 22.3. ***1/2
TOBIAS MEINHART BERLIN PEOPLE ft. KURT ROSENWINKEL, Jazz Schmiede, Düsseldorf, 29.3. ***1/2IDRIS ACKAMOOR & THE PYRAMID, Middelheim (B), 15.8. **1/2
zuletzt geändert von dietmar_--
dietmar_
Flurin, ein kleiner Fehler ist dir wohl unterlaufen: bei „Free Improv“ schreibst du vom Tripelalbum Bill Frisells auf Intakt, das soll wohl Fred Frith bedeuten, nehme ich an? ;)Danke, ist korrigiert!
Und die Freude übers Kennenlernen ist natürlich gegenseitig!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
dietmar_
Flurin, ein kleiner Fehler ist dir wohl unterlaufen: bei „Free Improv“ schreibst du vom Tripelalbum Bill Frisells auf Intakt, das soll wohl Fred Frith bedeuten, nehme ich an? ;)Danke, ist korrigiert!
Und die Freude übers Kennenlernen ist natürlich gegenseitig!bin erleichtert, dass ich nicht der einzige bin, der immer bill frisell und fred frith verwechselt. :)
wahr
gypsy-tail-wind
dietmar_
Flurin, ein kleiner Fehler ist dir wohl unterlaufen: bei „Free Improv“ schreibst du vom Tripelalbum Bill Frisells auf Intakt, das soll wohl Fred Frith bedeuten, nehme ich an? ;)Danke, ist korrigiert!
Und die Freude übers Kennenlernen ist natürlich gegenseitig!bin erleichtert, dass ich nicht der einzige bin, der immer bill frisell und fred frith verwechselt. :)
Liegt wohl am FrFr. Aber tatsächlich kann ich die beiden ziemlich gut auseinander halten. ;)
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Schlagwörter: 2019, Jahresrückblick, Jazz
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