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Jacques Palminger war Schlagzeuger bei den Waltons und Dackelblut, gehört neben Heinz Strunk und Rocko Schamoni zum anarchischen Unterhaltungskollektiv Studio Braun und macht ansonsten noch alles mögliche zwischen Musik, Theater und Body Painting. Geiler Typ!
Palmingers erstes Album hat den Wahn- und Wortwitz seiner Arbeiten bei Studio Braun, wie bereits die vorhergehenden Singles „Deutsche Frau“ (mit Filmorchester Babelsberg!) und „Die `Henry` Maske“ gezeigt haben. Erstaunlich und erfreulich ist, dass seine nicht sonderlich dem Flow verpflichteten spoken word-Tiraden/ Phantasien auf Albumlänge tatsächlich auch als Pop funktionieren. Das liegt daran, dass seine Worte hier von der säuselnd-lasziven Soulstimme von Rica Blunck umschlungen und in die mal auf dicken Dub Beat, mal auf Italo-Disco-Girlanden setzenden Arrangements von Victor Marek gebettet werden. Und dass die Melodien und Einfällen nach meinem ersten Eindruck einfach oft genug so gut sind, dass man auch ohne explizite Humorlaune oder Saint Tropez-Strandpanorama an den Tracks seinen Spaß haben kann.
Sympathie für das explizit Hanseatische in der unabhängigen Pop-, Hip Hop- und Humorszene des letzten Jahrzehnts von Studio Braun über DJ Koze bis International Pony erleichtert den Zugang sicherlich. Wer sich an einzelnen ungewöhnlichen Wortfindungen -und Kombinationen, dem Traumdialog in „Ohren am Beispiel“ ab Minute 3:00 und insbesondere jener Stelle, an der Palminger in „Playboy“ dieses formvollendete hach! haucht, verwundern und erbauen kann, ist im Boot.
Auf MySpace kann man sich das ganze Werk anhören:
http://www.myspace.com/palmingerAnspieltipps:
– Ich mag Chopin (jawohl, ein grandioses Cover von „I Like Chopin“)
– Deutsche Frau
– Harter Rock (eine „Sexual Healing“-Variation)
– Worte nur Worte
– Playboy
…Kritik auf SPEX.de: http://www.spex.de/3021/rezensionen.html
(Ich habe die LP leider in Hamburg aufgrund übertriebener Zögerlichkeit am Tresen gelassen, werde den Fehler aber alsbald ausbügeln, wenn der erste Eindruck anhällt.)
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Schlagwörter: Hamburg, heinz strunk, jacques palminger, rocko schamoni, studio braun
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