Ich höre gerade … Blues!

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  • #12059937  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    @ „zoji“ : Dank für Dein detailliertes Feedback …. mir hat die Musik heute ungemein Freude bereitet und insofern ein „Doppelbonus“, dass Du ähnlich empfindest …..

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    #12060103  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 7,283

    Und CD 5 hiervon

    mit haufenweise mir unbekannten Namen.

    zuletzt geändert von zoji

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12060141  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

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    soulpope@ „zoji“ : Dank für Dein detailliertes Feedback …. mir hat die Musik heute ungemein Freude bereitet und insofern ein „Doppelbonus“, dass Du ähnlich empfindest …..

    Gerne. Aber wieso in Anführungszeichen? Ich bin es, der echte zoji, und ich bin so richtig zoji.

    zuletzt geändert von zoji

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12060291  | PERMALINK

    zoji

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    friedrichDie Streicher (und das E-Piano) bei The Thrill Is Gone finde ich toll! Das gibt einen aus heutiger Sicht sehr typischen spät 60er / früh 70er Jahre-Sound und eine schön schummrig-schwebende Athmosphäre.
    Streicher im Soul waren in den 70ern ein modernes und typisches Stilmerkmal und offenbar auch ein Verkaufshit, oder? Das färbte sogar auf Jazz ab, insbesondere bei den von Creed Taylor für sein CTI-Label produzierten Sachen. Selbstgefühlte Jazz-Puristen rümpften vermutlich die Nase, aber das breite Publikum liebte es und aus heutiger Perspektive klingt das originell und charmant. Und warum sollte man das nicht auch mal im Blues versuchen? Auch das honorierte das breite Publikum offenbar mit barer Münze und in meinen Ohren klingt das auch gelungen, originell und charmant. Sicher brauchte Blues damals auch mal einen Modernitätsschub.
    Das To Know You Is To Love You-Album ist sicher auch aus kommerziellen Kalkül entstanden und wird von allmusic mit einer Wertung von *** abgetan. Aber ich denke, auch das ist die Sicht des Puristen. Ich hingegen finde das ziemlich gut, auch weil es vom rechten Pfad abweicht und für B. B. King wurde die gleichnamige Single ein Top 40-Hit.
    Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen: The Best Of B.B.K enthält natürlich *****-Musik. Aber nicht besonders viel davon.

    Da kann ich nur noch geschwätzig drauf antworten.

    Ich sehe keinen anderen Bluesman, der so gut und vor allem erfolgreich darin war über ein paar Jahrzehnte aktuelle Trends zu adaptieren wie B.B. King. Als Gospel eine gewisse Popularität genoss hat er ein Gospel-Album gemacht, Anfang der 60er gibt es (wie bei z.B. Freddie King auch) einen kurzen Sidestep in Richtung Twist, dann Soul und funkige Sounds, etwas später offenbar noch Disco. Auch wenn mir die Jahre kaum bekannt sind erinnere ich mich an an ein Album aus den 80ern, das ich mal besaß mit Drum-Programming und überhaupt einer reichlich elektronischen Soundästhetik oder an den Song mit U2. Trotzdem war er an Gitarre und Gesang auch immer als B.B. King erkennbar. Heute scheint mir das alles sehr konsequent. Trotz aller Unterschiedlichkeiten in den Sounds gibt es eigentlich keinen radikalen Bruch, die Entwicklung ist für mich nachvollziehbar, anders als bei einigen seiner Zeitgenossen kenne ich keinen Moment in seiner Karriere, bei dem ich mir denke „huch, das ist B.B. King?“ (habe ich erst vor zwei Wochen anhand einer John Lee Hooker-Nummer gehabt). Auf der anderen Seite habe ich immer das Gefühl, wenn er in den 60ern für das deutsche TV interessant gewesen wäre, dann wäre er bei Kulenkampf oder Frankenfeld breit grinsend und charmierend eine große Showtreppe hinabgelaufen, ein Bild, was ich mir von Waters oder Hooker eher nicht vorstellen kann (wäre nicht überrascht, wenn es im amerikanischen TV tatsächlich so eine Szene gab). Will sagen, King verkörpert wie kein anderer auch Showbizz-Blues. Das meine ich nicht abwertend, eher im Gegenteil anerkennend. Ich gönne ihm jeden Erfolg und käme auch nicht auf die Idee zu sagen, irgendwann war das kein Blues mehr.

    „Kommerzielles Kalkül“ wäre für mich übrigens kein Grund zur Ablehnung. Auch wenn das heute vielleicht anders wahrgenommen wird ist Blues für mich eigentlich mit der ersten kommerziellen Aufnahme seinem Wesen nach durchaus eben auch zutiefst kommerzielle Musik. Ich glaube nicht, dass wir heute viele Bluesmusiker kennen würden, wenn Blues nicht auch kommerziell verwertbar gewesen wäre. Das ist ja auch thematisch schon angelegt. Wenn der Bluesman nicht über das ihn verlassende Baby und das Vögeln sang, geht es doch oft darum, wie es sich ohne einen Dollar oder eben mit vielen Dollars in der Tasche anfühlt. Für mich wiederum würde es sich auch falsch anfühlen, Musiker die einem verarmten, marginalisierten, rassistisch unterdrückten Umfeld entstammen dafür zu kritisieren, dass sie ihre Kunst auch dafür nutzen, dem zu entkommen.

    Was mir erst im Rahmen dieser Konversation bewusst wurde: King ist wohl der Musiker, bei dem die größte Zeitspanne zwischen ältester Aufnahme und jüngstem Album liegt, die ich besitze (Da steige ich bei anderen z.T. für ihre Frühphase sehr verehrten Acts aus anderen musikalischen Ecken viel früher aus, bei denen bin ich viel strenger) Könnte auch sein, dass Buddy Guy mittlerweile die Nase knapp vorn hat oder ich gerade einen übersehe, vermutlich aber keinen der ähnlich häufig und konstant aufgenommen und veröffentlicht wurde. Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Musiker, dessen Karriere einen so großen Teil der Bluesgeschichte und der Entwicklung des Blues widerspiegelt, wie King.

    Es liegt für mich eben deshalb aber auch in der Natur der Sache, dass ich auf Grund persönlicher Vorlieben da nicht jede Entwicklung mitgehen mochte.

    Dazu kommt, dass er von Beginn an smoother war als einige Weggefährten. Dort, wo ich ihn absolut spitze finde ist er für mich gleichauf mit Waters oder Hooker. Gleichzeitig gibt es von ihm aber auch einfach viel weniger, was für mich persönlich absolut oberstes Regal ist, sogar weniger als von Leuten mit vergleichsweise kurzer Karriere wie Howlin´ Wolf oder Little Walter. Das liegt einfach daran, dass ich letztlich dann eben doch an einen kratzigeren und knorzigeren Sound besser andocken kann.

    Mit Purismus hat das meiner Meinung nach weniger zu tun. Keine Ahnung, wie ich hier wahrgenommen werde, aber selbst habe ich mich nie als Purist betrachtet, schon wegen des Weges der mich zum Blues geführt hat nicht. Bin mir auch nicht sicher, ob das im Blues noch eine Rolle spielt. Ich kenne das nur von späteren Autoren, die retrospektiv über die 50er und 60er berichten, als Weißbrötchen den Blues gerade erst für sich entdeckt hatten, ohne dass die Verfasser sich selbst damals vorherrschende Meinungen zu eigen gemacht hätten. Selbst wenn es das vereinzelt noch gibt kann ich mir nicht vorstellen, dass das gewichtige Stimmen in einer eventuellen Blues-Community wären. Ich muss allerdings zugeben, dass ich in meinem Umfeld immer alleine mit meiner Blues-Vorliebe stand und nie viel Austausch hatte (an dieser Stelle erwarte ich von Euch ein mitfühlendes „oooooohhh“.), ich war nie Teil irgendwelcher Blueszirkel. Tatsächlich kann ich mich nicht erinnern, je zuvor so viel Austausch über Blues gehabt zu haben wie in diesem Forum (btw danke dafür, auch bei und gerade für unterschiedliche Perspektiven). Kann daher natürlich sein, dass das außerhalb meines Wahrnehmungsfeldes heute noch heißer diskutiert wird, als ich vermute.

    Die Nummer mit den Crusaders schließlich erinnert mich aber leider aus den genannten Gründen und trotzdem vor allem daran, warum das Album bei mir nie Kaufanreiz auslöste. Finde ich ziemlich langweilig, weder Sound noch Ausdruck packt mich. Kann das aber auch nicht einordnen, ich habe von den Crusaders nur ein Album und kenne auch nichts weiter. Aus demselben Grund halte ich mich aus Jazz- und Soul-Diskussionen gerne raus. Keine Ahnung, welches Gewicht puristische Perspektiven im dortigen Meinungsspektrum haben. Bin da bestenfalls randständiger Beobachter.

    zuletzt geändert von zoji

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12060293  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    zoji

    soulpope@ „zoji“ : Dank für Dein detailliertes Feedback …. mir hat die Musik heute ungemein Freude bereitet und insofern ein „Doppelbonus“, dass Du ähnlich empfindest …..

    Gerne. Aber wieso in Anführungszeichen? Ich bin es, der echte zoji, und ich bin so richtig zoji.

    🧐🤯😂 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12060523  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Als ich über weitere Arhoolie Favs nachdachte …. :

    Mance Lipscomb „The Titanic“ (Arhoolie)   1964 …. aufgenommen an meinem 4ten Geburtstag 🎂 😇 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12060561  | PERMALINK

    soulpope
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    Memories …. sweet memories …. :

    John Jackson  „John Henry“ (Arhoolie)     1965 ….

     

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12060573  | PERMALINK

    soulpope
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    Sweet memories …. revisited …. :

    Sam Chatmon „I Stand And Wonder“ (Arhoolie)     1960 …. der Titel ist Programm ….

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    #12060655  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    so, mal wieder etwas Blues…..

    eine schneidende Gitarre spielt er hier, der Freddie:

    FREDDIE KING – Getting Ready…

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    #12061021  | PERMALINK

    soulpope
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    Lil‘ Son Jackson „Turn Down Lamp Down Low“/“The GirI Love“ (Arhoolie)       1960 ….

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    #12061125  | PERMALINK

    soulpope
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    Robert Belfour „Pushin My Luck“ (Fat Possum)          2003 …. bei mir muss der guade Man nicht mehr erneut sein Glück versuchen – denn er hat bereits alles richtig gemacht …. suprige Scheibn ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12061407  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

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    Wieder ein toller Lauf von Dir, ich habe aber nur das Lipscomb– und das John-Jackson-Album, von Chatmon und Lil‘ Son Jackson nur andere, aber das ist auch für mich alles ganz tolles Zeug. Den Vogel ab schießt für mich aber tatsächlich ausgerechnet der Jüngste, Belfour. An Pushin My Luck kann ich eigentlich nur in Superlativen denken. Natürlich bezüglich der Performance, aber ich finde es auch super aufgenommen, ich kenne nur wenige Studioalben, die mir so sehr das Gefühl geben, dabei zu sein. Otis Taylor wäre bei mir vermutlich mehr als einmal dicht dran, aber würde ich mir wirklich mal die Mühe machen Vergleiche zu ziehen, läge Pushin My Luck in diesem Jahrhundert wahrscheinlich vorne. Vielleicht auch der Musiker, bei dem ich es am meisten bedauere, dass ihm nicht mehr Zeit verblieb. Fantastisches Album.

    zuletzt geändert von zoji

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    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12061411  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

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    asdfjkloeso, mal wieder etwas Blues….. eine schneidende Gitarre spielt er hier, der Freddie: FREDDIE KING – Getting Ready…

    … und jawollja!

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12061421  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    zoji Wieder ein toller Lauf von Dir, ich habe aber nur das Lipscomb– und das John-Jackson-Album, von Chatmon und Lil‘ Son Jackson nur andere, aber das ist auch für mich alles ganz tolles Zeug. Den Vogel ab schießt für mich aber tatsächlich ausgerechnet der Jüngste, Belfour. An Pushin My Luck kann ich eigentlich nur in Superlativen denken. Natürlich bezüglich der Performance, aber ich finde es auch super aufgenommen, ich kenne nur wenige Studioalben, die mir so sehr das Gefühl geben, dabei zu sein. Otis Taylor wäre bei mir vermutlich mehr als einmal dicht dran, aber würde ich mir wirklich mal die Mühe machen Vergleiche zu ziehen, läge Pushin My Luck in diesem Jahrhundert wahrscheinlich vorne. Vielleicht auch der Musiker, bei dem ich es am meisten bedauere, dass ihm nicht mehr Zeit verblieb. Fantastisches Album.

    Ja  :yes:   :yes: ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12061971  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

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    Muddy Waters – Train Fare Home

    Eine seiner frühesten Singles für Aristocrat Records, veröffentlicht im Herbst 1948.

    „Well, you know if I happen to get lucky
    Honey, and win my train fare home
    Well, you know I believe I’ll go back down in Clarksdale
    Little girl, that’s where I belong“

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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