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I’ve had about five bands recently, but Denny has always been there. He’s the nucleus. He understands what I’m trying to do, and even when he doesn’t understand it, it’s cool, because he does the right thing. So when I play the music I write, and it’s a quartet, I use Denny on guitar. Since he’s playing with Steely Dan, there are times when he’s hard to get. The idea with Denny is to have something musically good that can be merchandised without going against anything in my soul. I don’t want to sell records just to sell records. I want to sell them to be in a position where I can do more with my music and let everyone know‘ I have a lot of music to be heard.
(Downbeat Interview mit Hawes aus dem Heft vom 16. Dezember 1976)
Eine der überraschenderen Wendungen in den späteren Jahren von Hawes‘ Karriere war das Quartett, das er mit dem Steely Dan Gitarristen Denny Diaz hatte… Hawes hatte zu der Zeit einen neuen Manager, Bernie Gelb, der offenbar versuchte, Hawes ein bisschen mehr Richtung Yacht Rock zu vermarkten, es gab gemeinsame Auftritte mit Seals and Croft und Joan Baez (ok, die ist nicht per se Yacht Rock, aber der gemeinsame Track mit Hawes hat was davon, link, Confessions corner: ich kann mit Joan Baez rein gar nichts anfangen… Bernie Gelb
war vor allem ihr Manager)… und dann gab es das grössere Projekt, die gemeinsame Band mit dem Gitarristen Denny Diaz von Steely Dan, um die es Hawes in jenen Jahren scheinbar echt ernst war – wie man auch an dem Zitat oben erkennt…ein kurzes Video mit Bild von Mai 1975 gibt einen ersten Eindruck, Anmoderation von Baez… Diaz ist von Haus aus ein von Billy Bauer ausgebildeter Jazzgitarrist – aber natürlich zu der Zeit vor allem auch Solist in einer der efolgreichsten Rockbands… und ich könnte schon verstehen, wenn Hawes gedacht hat, dass ihm Steely Dan auf irgendeine Art musikalisch dann doch näher ist als Weather Report oder Bitches Brew… Wie stellt man sich so eine Band von Diaz und Hawes jetzt vor? Ein bisschen wie das Intro von Rikki Don’t Lose That Number auf Albumlänge? Ganz schlecht trifft das nicht, auch wenn es natürlich nicht ganz fair ist… Diaz hat bei Steely Dan gelernt, sich auch mal zurückzunehmen (touring with Steely Dan was “kinda like going to war: hours of boredom, followed by seconds of terror.” s hier), das hilft. Seinerzeit ist kein Album der Band erschienen, bei mir liefen gestern zwei Sachen rauf und runter:
zunächst Something Special, ein live tape von Juni 1976, das 1994 erschien, und eher jazzig ist, mit einer kleineren Rolle für Diaz und Leroy Vinegar (b) und Al Williams (dr). Daneben gibt es ein live tape von August 1976 aus San Francisco, das man zB hier oder hier hören kann – dort steht, man habe es mit Carol Kaye (eb) und Al Williams (dr) zu tun – ich bin mir da nicht so sicher, wie gut das belegt ist… In der Fernsehsendung oben ist Woody Theus am Schlagzeug und ein unbekannter Bassist. Das ist ein Jahr früher, Sommer 75, und noch elektrischer… Tatsache ist, dass auf dem tape aus San Francisco ein elektrischer Bass zu hören ist, und dass die Rolle von Diaz deutlich grösser ist als auf Something Special… ich find das tape insofern spannender als Something Special… Generell ist es ntürlich super spannend, zu hören, wie Hawes versucht, einen Platz für sich in der populären Kultur von Los Angeles in den späten 70ern zu finden… zum akustischen Klavier ist er zurückgekehrt, aber zurück in den Jazzkeller will er doch nicht…Newport Juli 1975 kann man sich auch noch anhören, ein Jahr früher, link, ein kurzes Set von 25 Minuten… da find ich nichts zum lineup, aber es ist ein sehr spannender Mix von Stilen, die elektrische Phase ist schon wieder auf dem Weg nach draussen, aber noch nicht ganz vorbei… die Gitarre müsste eigentlich Diaz sein, es ist etwa einen Monat nach der Fernsehsendung mit Baez… und das Schlagzeug klingt eigentlich auch nach Sonship Theus, zumindest ähnlich busy…
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.Highlights von Rolling-Stone.deWerbungVielen Dank – nach „Something Special“ hätte ich gestern tatsächlich fast mal gefragt
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbawobei „Something Special“ gefühlt tatsächlich ein bisschen ungewöhnlich ist, weil sich Diaz sehr zurücknimmt…
Hampton Hawes – At the Great American Music Hallauf dem Tape aus Newport 1975 behauptet Hawes, er habe seine Suite „The Status of Maceo“ speziell für diesen Anlass geschrieben… das mag sein, gespielt hat er es jedenfalls bereits einen Monat früher bei einem Live Konzert in der Great American Music Hall in San Francisco, die auf dieser Platte, die bei Concord erschien, dokumentiert ist… in San Francisco spielt er das Stück allerdings solo, während er für die Standards auf der anderen Seite der Platte durch den ziemlich agilen, lokalen Bassisten Mario Suraci begleitet wird… Tatsächlich gibt es bei Wolfgang’s Vault noch ziemlich viel mehr aus diesen späten Jahren von Hawes, teilweise das gleiche wie im letzten Post (oder auf dieser Platte hier), aber es ist nochmal mehr… ich hatte die Platte immer als hübsch aber nicht essentiell abgespeichert… „essentiell“ ist vielleicht nicht, aber sie ist schon besser, als ich sie in Erinnerung hatte…
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.Die 10 Minuten im eingebetteten Video (mit der Baez-Ansage) finde ich sehr okay … aber ich würd wohl doch erstmal die akustischen Lücken der 50er und 60er füllen wollen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDie 10 Minuten im eingebetteten Video (mit der Baez-Ansage) finde ich sehr okay … aber ich würd wohl doch erstmal die akustischen Lücken der 50er und 60er füllen wollen.
weiss nicht wie klar ich da in dem Post war, und ich hab auch nicht perfekt überall drauf geachtet, aber ich denk eigentlich, dass bei den 1976er Aufnahmen wie Something Special kein Keyboard mehr dabei ist, oder kaum noch… 1975 mischt er noch ein bisschen (aber auf Great American Music Hall zB nicht), da ist das Klavier zwar zurück, aber die Keyboards sind noch nicht weg… aber ja, ich hab auch noch viele Lücken in den früheren Jahrzehnten, und hab mir gerade All Night Sessions Vol. 3 gekauft, um das ein bisschen anzugehen…
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Schlagwörter: Black California, Contemporary Records, Hampton Hawes, West Coast Jazz
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