Startseite › Foren › Verschiedene Kleinode von Bedeutung › News & Gossip › "Hamburgs Klublandschaft verödet"
-
AutorBeiträge
-
Quote:Molotow Mietvertrag gekündigt
Hamburgs Klublandschaft verödetDer renommierte Musikklub am Spielbudenplatz braucht finanzielle Förderer, um zu überleben.
Von Heinrich Oehmsen
Das Schild über dem Eingang signalisiert aktuelle Rockgeschichte. „Hier spielten live“, steht da, und dann folgt eine imposante Aufzählung von Rockbands. White Stripes, Hives, Bright Eyes, Die Toten Hosen, Wir Sind Helden, Mando Diao, Killers, Hellacopters, Wombats und dicht an dicht Dutzende mehr. Dahinter geht es zwischen orange gestrichenen Wänden eine steile Treppe hinunter ins Molotow. Der Kellerklub am Spielbudenplatz 5, zwischen Operettenhaus und Esso-Tankstelle gelegen, zählt seit 18 Jahren zu den wichtigsten Musikklubs Deutschlands.
Er ist eine Dependance der britischen und amerikanischen Rock- und Independentszene, nahezu jede angesagte neue Band gibt in Hamburg zuerst ihre Visitenkarte hier ab. Doch mit dieser herausragenden Rolle in der Hamburger Klublandschaft könnte es bald vorbei sein. Hauptursache: das Rauchverbot.
„Wir haben unseren Mietvertrag zum 31.12.2008 kündigen müssen, weil er sich sonst automatisch um drei Jahre verlängert hätte“, sagt Pächter Andi Schmidt: „Nach der Einführung des Rauchverbots haben wir in den ersten Monaten dieses Jahres Umsatzeinbußen von mehr als 30 Prozent. Das Molotow kann unter den jetzigen Bedingungen nur defizitär betrieben werden.“ Viele Gäste gehen zum Rauchen vor die Tür des Klubs und trinken dort auch gleich in einem der Kioske oder an der Tankstelle gekauftes Bier, das billiger ist als im Molotow-Ausschank. „Wir kalkulieren gerade bei den Eintrittspreisen sehr knapp, um möglichst vielen Leute Konzertbesuche zu ermöglichen“, sagt Programmmacher Mario Stresow. In der Regel kosten Tickets im Molotow zwischen 10 und 15 Euro, Schnäppchen angesichts immer weiter steigender Konzertpreise. Die jungen Musikenthusiasten, die oft bis zu dreimal in der Woche herkommen, verfügen selten über dicke Portemonnaies.
Trotz der finanziellen Schieflage würden Andi Schmidt und Mario Stresow ihr erfolgreiches programmatisches Konzept gerne fortführen. „Wie benötigen keine einmalige Finanzspritze, sondern Förderer oder Sponsoren, die uns eine finanzielle Grundlage geben können, um weiterzumachen“, erklärt Andi Schmidt. Er ist seit der Gründung des Molotows im Jahr 1990 mit Herzblut dabei, zuerst als DJ, seit 1994 als Pächter und Geschäftsführer. Schmidt und Stresow sind stolz auf ihr Programm und auf die auch internationale Strahlkraft ihres Klubs. Im Mai widmete das britische Musikmagazin „New Musical Express“ dem Molotow eine ganze Seite mit einem Konzertbericht über die Blood Red Shoes. In einer Umfrage des Fachblatts „ME/Sounds“ nach den besten deutschen Klubs landete das Molotow auf Platz drei.
Hilfe versuchte Schmidt auch von der Kulturbehörde und Kultursenatorin Karin von Welck zu bekommen. Behördensprecherin Ilka von Bodungen bestätigt, dass es ein konstruktives Gespräch zwischen der Behörde und dem Molotowbetreiber gegeben habe. Zwar setze sich die Kultursenatorin für eine Stärkung der Klubszene ein, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben steht, aber eine Basisförderung für einen Klub über mehrere Jahre sei nicht möglich. Auch Versuche von Frau von Welck, Sponsoren für das Molotow zu finden, seien leider ohne positives Ergebnis geblieben.
Trotz des Engagements der Kulturbehörde für populäre Musik in Hamburg droht eine Verödung der Klublandschaft, auf die man in der Stadt so stolz ist und die immer wieder als ein kulturelles Aushängeschild Hamburgs genannt wird. Die Schließung der Tanzhalle vor zwei Jahren konnte nicht verhindert werden, auch andere Spielstätten für Livemusik sind gefährdet oder werden geschlossen. Im Kukuun am Spielbudenplatz ist morgen endgültig Feierabend, weil der Betrieb als Bar und Kulturraum wirtschaftlich nicht mehr tragbar war. Das Kukuun-Team arbeitet an Plänen, in eine neue Location umzuziehen. Weiter in der Schwebe ist auch die Zukunft des Mandarin-Kasinos, des ehemaligen Mojo Clubs. Nachdem die Züblin AG, eines der größten deutschen Bauunternehmen, das Grundstück Reeperbahn 1/Zirkusweg gekauft hat, möchte sie nach Auskunft ihrer Sprecherin bereits im kommenden Jahr mit dem Bau der von Architekt Hadi Teherani entworfenen „Tanzenden Türme“ beginnen. Vorher müsste sie die ehemalige Bowlingbahn abreißen, bis heute Domizil des Mandarin-Kasinos. Leif Nüske, Betreiber des 500-Plätze-Klubs mit Schwerpunkt Black Music, weiß von den Plänen nur aus der Zeitung. „Wir sind entspannt“, sagt er. „Uns wurde bereits 2001 mit der Abrissbirne gedroht, sodass wir den Mojo Club geschlossen haben, aber wir sind immer noch hier und planen unser Programm erst mal bis zum Sommer 2009.“ Das mögliche Ende des Molotows kommentierte Nüske mit dem Satz: „Das wäre eine Katastrophe für Hamburg.“ Nüske ist sich mit Molotow-Betreiber Andi Schmidt einig, dass jeder Klub, der einmal geschlossen ist, nie zurückkommen wird. Schmidt fürchtet einen verheerenden Niedergang des weltberühmten Quartiers: „Immer mehr Kneipen, Musikklubs und Striplokale schließen. An ihre Stelle treten Geschäfte von Ketten, wie es sie überall gibt. Das ist der Tod der Reeperbahn. Irgendwann wird es hier aussehen wie an der Wandsbeker Chaussee.“erschienen am 27. Juni 2008
quelle: abendblatt.de
und dazu noch aus dem Ü&G-newsletter (in der hamburger morgenpost erschienen):
Quote:Und hier nun der oben versprochene Toptext von Ralf Köster aka Rüftata 110 [„MFOC-Domteuer und Booker der neuen Top-Lokalität Golden Pudel Club“] :Mein Hamburg
Mein Hamburg hat sich augenscheinlich sehr verändert in den vergangenen Jahren, nur wie? Und wohin? Gern erinnere ich mich an das „Union Kühlhaus“ in Neumühlen, das inzwischen ein Seniorenstift für die pensionierte Upper Class geworden ist. Dort konnte man im Sommer überwintern, wenn man beim illegalen Einstieg eine Taschenlampe dabei hatte, sonst hätte man sich schnell die Beine gebrochen, es war stockfinster. Die gesamte Hafenrandbebauung hat bei mir ein sentimental melancholisches Loch hinterlassen. Meine Welt sind die Ruinen, mir fehlen die dysfunktionalen Denkmäler einer Vergangenheit, für die es kaum noch Zeugen gibt. Bemerkenswerte Ausnahme ist der Park Fiction. Ein von Anwohnern selbst gestaltetes Kleinod mitten im touristisch flachgewichsten St. Pauli. Hier steht der „Golden Pudel Club“, von Rocko Schamoni und Dr. Pommes samt ihrer Gang mit der eigenen Hände Arbeit Stein auf Stein errichtet. Hier ist mein Arbeitsplatz, der schönste der Welt, mit Blick auf den Hafen, wo die großen Schiffe keinen Schlaf mehr finden, weil die Bassline der Globalisierung dunkel wummernd einen Takt vorgibt, der ohne Pausen, ohne Zäsuren, ohne Kontemplation auskommen muss. Ich liebe diesen Sound und singe dazu den Fado des Zwangsprivilegierten.Vom „Pudel“ zur Marktstraße, wo ich wohne, gelange ich über Schleichwege, die ich niemandem verrate, nicht einmal meiner Frau, obwohl sie den gleichen Arbeitsweg hat. Sie schmeißt nämlich das „Pudel“-Café namens „Theaterbistro Knallfrosch“, das jetzt täglich tagsüber geöffnet hat, ihr solltet mal kommen und es ausprobieren. Unterwegs freue ich mich über Graffiti und Interventionen, über die vielen kleinen Verschandelungstaten, die dem Lebensgefühl in Hamburg einen halbwegs urbanen Anstrich geben, außer Hundekacke, die finde ich Scheiße, mir ist Katzenkot lieber. Der ungeplanten Kunst im öffentlichen Raum erweise ich meinen Respekt, hier ist die Stadt Spitze, auch im Unverständnis. In meinen Gedanken bin ich bei „OZ“, der alten Hütte.Musik Fetischisten Ohren Charakter, MFOC, das ist meine Kunst seit über 13 Jahren, jeden Sonntag im „Pudel“ und sporadisch bei den Bunker-Fritzen vom Übel & Gefährlich. Immer dabei: Superdefekt, Hamburgs bester vinylfreier DJ, und C.I.Alex Solman, der talentierteste Postkartenmaler der Nachkriegszeit. Ansonsten: Kalte Platten gibt’s bei Otaku in der Feldstraße, warme Speisen in Brachmanns Galeron in der Hein-Hoyer.
Noch ein Wort zur Hamburger Musikkultur. Die ist besser als gefühlt. Geht mal in andere Städte und langweilt euch dort. So wie Felix Kubin, der zieht nach Würzburg, schade.
Ralf Köster
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
WerbungNoch ein Wort zur Hamburger Musikkultur. Die ist besser als gefühlt. Geht mal in andere Städte und langweilt euch dort. So wie Felix Kubin, der zieht nach Würzburg, schade.
Was soll das denn? Will der sich mit Würzburg anlegen? Soll ma kommen, dem hau ich Musikkultur um die Ohren.
Es ist nicht die Aufgabe der Stadt, einen Club über Jahre hinweg finanziell zu fördern. Das ist illusorisch und wirtschaftlich unsinnig. Es müssen eben private Sponsoren gefunden oder die Ticketpreise müssen erhöht werden. Dann ist eben das lobenswerte Konzept der günstigen Tickets nicht mehr haltbar.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.bin mir noch nicht so sicher, was ich von all dem halten soll. vor allem, weil ich das molotow nervig finde, wenn’s voll ist. halbausverkauft ist’s hingegen nett (wenn’s auch meist zu laut ist).
kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das rauchverbot schuld ist (gehe seitdem viel lieber auf konzerte; wobei 3 mal die woche, wie im abendblatt-text angesprochen, wirklich nicht sein muss)…. oder haben andere konzertstätten ähnliche probleme?
und von der tanzhalle war ich auch nie ein fan (trotz toller konzerte von ed harcourt und evan dando).
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Es ist nicht die Aufgabe der Stadt, einen Club über Jahre hinweg finanziell zu fördern. Das ist illusorisch und wirtschaftlich unsinnig. Es müssen eben private Sponsoren gefunden oder die Ticketpreise müssen erhöht werden. Dann ist eben das lobenswerte Konzept der günstigen Tickets nicht mehr haltbar.
Das sehe ich anders. Eine Stadt hat auch einen Kulturauftrag, und der beinhaltet nun mal eben auch die Förderung von Einrichtungen, die sich nicht aus eigener Kraft auf den Beinen halten können. Dass diese Unterstützung einhergehen muss mit einem vernünftigen Konzept der Betreiber ist selbstverständlich. Es kann ja wohl nicht sein, dass eine Stadt wie Hamburg ihren Kulturauftrag ausschliesslich in der Ausrichtung von unsinnigen Massenevents und Sauforgien wie dem Schlager-Move, Hafengeburtstag oder Harley-Days versteht.
Ob die Begründung für die finanziellen Schwierigkeiten so zutrifft, kann ich nicht beurteilen. Ich finde es vor dem Molotow auch gerade im Sommer recht angenehm, käme allerdings nie auf die Idee, mir mein Bier vom Kiosk auf der Reeperbahn zu holen.
--
songbirdEs kann ja wohl nicht sein, dass eine Stadt wie Hamburg ihren Kulturauftrag ausschliesslich in der Ausrichtung von unsinnigen Massenevents und Sauforgien wie dem Schlager-Move, Hafengeburtstag oder Harley-Days versteht.
:bier:
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Ich frage mich nur wie das wirtschaftliche Konzept des Molotow aussieht. Da finden im Monat viele gutbesuchte Veranstaltungen statt, zB Motorbooty oder die ganzen Karsten Jahnke Konzerte, und trotzdem steckt der Laden in finanziellen Schwierigkeiten? Daran soll das Rauchverbot schuld sein? Unglaubwürdig.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Joshua TreeIch frage mich nur wie das wirtschaftliche Konzept des Molotow aussieht. Da finden im Monat viele gutbesuchte Veranstaltungen statt, zB Motorbooty oder die ganzen Karsten Jahnke Konzerte, und trotzdem steckt der Laden in finanziellen Schwierigkeiten? Daran soll das Rauchverbot schuld sein? Unglaubwürdig.
Solche Läden finanzieren sich aber über den Verzehr vor Ort, nicht über die Tickets.
--
Ich hab im Molotow selten was getrunken und hab mich immer ueber die guenstigen Tickets bei teilweise nicht ansatzweise ausverkauften Konzerten gewundert. Und das Jens Lekman-Konzert dieses Jahr war das erste Mal, dass ich mich wirklich darueber gefreut habe, dass da nicht mehr geraucht wird.
--
Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allIch war ehrlich gesagt nie in der Tanzhalle und um das Kukuun trauere ich auch nicht. Das Mandarin-Gebäude soll doch schon seit 10 Jahren abgerissen werden, wie kann das eine Katastrophe für Hamburg sein? da hätte man sich doch schon lange lange nach einer neuen location umgucken können.
Das Ende des Molotow ist allerdings schon ein herber Verlust, wobei sie wirklich nicht mit dem Rauchverbot kommen können. Es rauchen doch immer weniger, Umsatzeinbußen von 30 Prozent halte ich für stark übertrieben.
Das Problem ist doch eher das krasse Überangebot an Konzerten, in der Hauptsaison von März bis Mai und Oktober-November sind oft jeden Tag in den einschlägigen Clubs 3-4 interessante Konzerte, zu Preisen von 20 Euro aufwärts. Wer kann sich das schon 2mal die Woche leisten?
Karten zwischen 10 bis 15 Euro? mag ja sein, aber das zahlt man dann auch für Newcomer und kaum bekannte Bands.„Immer mehr Kneipen, Musikklubs und Striplokale schließen“
äh, wie?
Wobei der Verlust der Striplokale wirklich traurig ist. Wer nicht mehr wirtschaften kann, weil er im Getränkebereich 30% weniger Umsatz macht, sollte sich überlegen ob er gut kalkuliert hat. Anstatt öffentlich rumzujammern und nach der Stadt und Sponsoren zu rufen, sollte man sich alternative Geschäftsmodelle überlegen.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Joshua TreeWobei der Verlust der Striplokale wirklich traurig ist. W
Kannst du da was empfehlen?
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
aus der mopo ( Sven Niechziol):
Den Brief mit der Kündigung des Mietvertrages habe ich mit einem Gefühl der Erleichterung eingeworfen“, sagt Andi Schmidt. Der Betreiber des weit über Hamburg hinaus bekannten Clubs Molotow am Spielbudenplatz ist mit 45 Jahren nicht etwa ausgebrannt. Er zieht einfach die Reißleine, Ende Dezember ist das Molotow am Ende. Denn sein Kellerclub mit einer Kapazität von etwa 300 Besuchern arbeitet seit Monaten defizitär. „Dabei sind die Besucherzahlen konstant. Doch der Umsatz am Tresen hat sich dramatisch verschlechtert. Es gab Abende mit 200 zahlenden Gästen, und am Tresen hatten wir nicht einmal 400 Euro in der Kasse“, so Andi.
Genau diese Einnahmen aber sind wichtig, denn ein Club wie das Molotow hat ähnlich hohe Fix-Kosten für Personal, GEMA oder Strom wie ein doppelt so großer Saal. Diese Kosten müssen durch den Getränkeumsatz erwirtschaftet werden – die Eintrittsgelder decken vor allem Künstler-Gagen und Catering.
Eigenverschulden schließt Schmidt aus, denn „hier arbeiten schon alle für einen Hungerlohn“. Und mal wieder das Rauchverbot als Verursacher zu brandmarken, wäre falsch. Schmidt: „Die Leute haben einfach weniger Geld, und das geben sie dann vorher auf der Straße für billiges Dosenbier zum Vorglühen aus. Dazu kommt, dass jeder Laden, der hier verschwunden ist, von der ¸Weltbühne` bis zur ¸Tanzhalle`, und jede Neueröffnung eines Discounters den Kiez uninteressanter für potenzielle Kunden macht.“ Und Schmidt fügt hinzu: „Vom katastrophal unattraktiven Spielbudenplatz ganz zu schweigen. Da wünscht man sich ja die alten Holzbaracken zurück“.
Seinem Schicksal einfach so ergeben will der Clubmacher sich aber nicht – schließlich fühlt er sich seinen Mitarbeitern gegenüber verantwortlich und er liebt seinen Club, nimmt dabei eine dauergleitende Arbeitszeit bei selbstausbeuterischer Entlohnung in Kauf. „Aber sich mit offenen Augen in den Ruin stürzen, das mach ich nicht, denn auch die jährliche Clubförderung im Schnitt von 10000 Euro langt nicht“, so der Molotow-Besitzer. Im Moment ist er auf der Suche nach Sponsoren – einem Mäzen oder einem Partner – wohl wissend, dass die Erfolgsaussichten nicht rosig sind. Vieles läuft darauf hinaus, dass die Kulturbehörde der Stadt als alleiniger Retter dastehen könnte. Und zwar, wenn dort aus der Einsicht, dass Hamburgs vielfältige Musikszene mit ihren Bands, Clubs und Labels ein wichtiger Werbeträger und Arbeitgeber ist, entsprechende Konsequenzen gezogen werden.
--
thokeiEs gab Abende mit 200 zahlenden Gästen, und am Tresen hatten wir nicht einmal 400 Euro in der Kasse“, so Andi.
das ist natürlich erschreckend. Nicht einmal 1 Bier pro Person?
Joshua TreeAnstatt öffentlich rumzujammern und nach der Stadt und Sponsoren zu rufen, sollte man sich alternative Geschäftsmodelle überlegen.
Schon, aber das sind doch peanuts, die das Molotow benötigt. Helmut und Hannelore Greve haben für die Elbphilharmonie 30 Millionen locker gemacht, die könnten doch auch mal eine fürs Molotow bereitstellen. Dann müsste man vielleicht aber auch mal Helmut Lotti buchen.
was meinen denn die anderen Nordlichter dazu? observer, g. greinen, hat&beard?
Ich finde es sehr schade, dass das Molotow zumacht. Ich bin zwar nicht so häufig dort (oder überhaupt auf Konzerten), aber ich mag den Laden. Ich hätte auch kein Problem damit, mehr für die Tickets zu zahlen.
--
God told me to do it. -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.