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AutorBeiträge
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jim hall, jimmy woode, daniel humair, it’s nice to be with you (1969)
je nachdem was redbeans noch so findet, könnte dies vorläufig mein letztes gitarrentrioalbum aus den 60ern sein, und endlich das erste von jim hall, den behrendt auf europatour schnell mit dem mps-label verknüpft und in berlin ins telarc-studio einlädt. das coverfoto sieht natürlich mehr nach süddeutschland aus, aber man muss bedenken, dass die bockwurst in berlin erfunden wurde. ob sie der tochter von hall schmeckt, kann man nur mutmaßen, aber das ständchen, das er ihr auf dem album spielt („young one, for debra“), sollte ihr schon gefallen haben. auf diesem und noch 2 anderen stücken begleitet sich hall per mehrspur-verfahren selbst, conversation with himself, das ist ganz hübsch, weil mit leicht unterschiedlichen gitarrensounds eingespielt. im trio allerdings sitzt der gitarrenton nicht so perfekt, sehr voll und dunkel und indirekt, kommt damit dem bass in die quere und wirkt ein bisschen muffelig, ganz anders empfinden die nationalstolzen stimmen im netz, die hier wieder die audiotechnisch beste hall-aufnahme überhaupt hören, made in germany. ich höre ein nicht ganz eingestimmtes nebenwerk, on the fly aufgenommen, mit eigensinnigen begleitern, die auch was zu sagen haben und sagen wollen, und so murmelt sich das verträumt auf bockwürsten durch schwarze wälder, während woanders die effektgeräte angeschlossen werden. es ist 1969.
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WerbungAs long as it had a groove, it came in handy in a variety of situations. (Eric Ineke, aus den Liner Notes zu dieser CD)
hier ist gerade 1972, ich haenge immer noch bei Overgaauw…
die Band ist natuerlich viel zu gross fuer diesen Thread, aber ist schon spannend, die erste Garde des niederlaendischen Profijazz auf den Spuren von Miles und anderen zu hoeren, Frans Elsen (p) und Piet Noordijk (as), die Leader, kommen aus der Jazz Behind the Dikes Generation, und auch z.B. Eric Ineke (dr) und den Perkussionisten Wim van der Beek haett ich jetzt eher in die Mainstreamecke gesteckt, Overgaauw sowieso… Kaihatu spielt eindeutig E-Bass… das Solo von Overgaauw ab ca 1:25 ist erstmal ueberraschend… die NJA CD, auf der dieser Track zu finden ist, muss wohl ins Haus…--
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,507
vorgarten jim hall, jimmy woode, daniel humair, it’s nice to be with you (1969) je nachdem was redbeans noch so findet, könnte dies vorläufig mein letztes gitarrentrioalbum aus den 60ern sein, und endlich das erste von jim hall, den behrendt auf europatour schnell mit dem mps-label verknüpft und in berlin ins telarc-studio einlädt. das coverfoto sieht natürlich mehr nach süddeutschland aus, aber man muss bedenken, dass die bockwurst in berlin erfunden wurde. ob sie der tochter von hall schmeckt, kann man nur mutmaßen, aber das ständchen, das er ihr auf dem album spielt („young one, for debra“), sollte ihr schon gefallen haben. auf diesem und noch 2 anderen stücken begleitet sich hall per mehrspur-verfahren selbst, conversation with himself, das ist ganz hübsch, weil mit leicht unterschiedlichen gitarrensounds eingespielt. im trio allerdings sitzt der gitarrenton nicht so perfekt, sehr voll und dunkel und indirekt, kommt damit dem bass in die quere und wirkt ein bisschen muffelig, ganz anders empfinden die nationalstolzen stimmen im netz, die hier wieder die audiotechnisch beste hall-aufnahme überhaupt hören, made in germany. ich höre ein nicht ganz eingestimmtes nebenwerk, on the fly aufgenommen, mit eigensinnigen begleitern, die auch was zu sagen haben und sagen wollen, und so murmelt sich das verträumt auf bockwürsten durch schwalze wälder, während woanders die effektgeräte angeschlossen werden. es ist 1969.
Es sollte auch die einzige „guitar trio“ Session von Jimmy Woode bleiben …. btw zur Soundqualität : sein Bass wurde in 60ern/früh70ern bei Gigi Campi Produktionen bzw den frühen Mal Waldron Aufnahmen für Enja wesentlich besser aufgenommen …. off topic ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)In der Rubrik „Ich höre gerade Jazz“ wurde er als Mitglied der Band von Eddy Louiss gepostet, da fiel mir doch sofort diese schöne Trio-Einspielung ein:
JIMMY GOURLEY – The Jazz Trio
zuletzt geändert von asdfjkloe--
tatsaechlich war mein Weg vorhin genauso, ich bin nach dem Louiss Album weiter zu Gourley… (und dann kam irgendwas dazwischen)
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George Freeman – The Good Lifepresenting: der vielleicht aelteste Gitarrist, der je im g/b/dr Format aufgenommen hat… Die beiden Sessions fanden im letzten Sommer statt, wenige Wochen nach Freemans 95. Geburtstag, nicht lange vor dem Tod von Joey de Francesco, dem Organisten auf den ersten drei Tracks – so ungefaehr seine letzten Aufnahmen also… die hinteren vier Tracks sind dann mit Carl Allen (dr) und Christian McBride (b), der Freeman ein bisschen fordert… will jetzt nicht behaupten, dass wegen diesem Album der ganze Thread umgeschrieben werden muss, aber es macht auf jeden Fall Spass…
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.joe pass, eberhard weber, kenny clare, intercontinental (1970)
passt super zu jim hall in berlin, klarer bockwurst-zusammenhang. die drei wurden in villingen schwenningen zusammengeführt und tatsächlich sehr vernünftig aufgenommen, ein schönes organisches ganzes ergibt das, federnd ineinanderfließend fast… wäre es nur nicht so langweilig. joe pass hatte den bebop überlebt und war in seiner zweiten karriere als sanfter allrounder, der durchbruch diesbezüglich kam gleich danach, VIRTUOSO (1973), von norman granz für pablo produziert, e-gitarre solo, danach hatte keiner mehr nach kenny breau gerufen. hier aber schlaf ich ein, da ist so gebremst und niederschwellig angenehm, dass ich denke, ich höre einen remix von allen alben bisher, auch das material kam jetzt schon mehrfach, „lil darling“, „i cover the waterfront“, und, ok, statt „corcovado“ oder „insensatez“ hier halt mal wieder „meditation“. kein working trio natürlich, daran mag es natürlich auch liegen, dass hier nicht der schwarzwald brennt.
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larry coryell, mervin bronson, harry wilkinson, at the village gate (1971)
und hier ist die bockwurst dann gegessen. ein einziges langes gitarrenschweinesolo, mit allen effekten, die bis dato zur verfügung standen, pseudo-gesangseinlagen als verwirrungsstrategie, auch an coryells spektakuläres entré auf chico hamiltons THE DEALER ist längst nicht mehr zu denken, an „wes gomery changed my life“ auch nicht, hier wird radikal umgeschwenkt auf das, was man eigentlich damals hörte, keine 4 monate nach dem tod von hendrix, selbst cream hatte sich schon wieder aufgelöst, kein wunder, dass ein junger jazzgitarrist da schwach wird. bei miles war der platz durch mclaughlin besetzt (der sowas leider nie im trio eingespielt hat), sonst gab es noch nicht so viel rockjazz, aber das hier ist auch eigentlich kein jazz – bei der nächsten aufnahme aus montreux finde ich das aber schon nicht mehr so eindeutig zu behaupten.
gitarre und e-bass unisono, dann sich voneinander entfernend, riffs als hypnotische struktur, die soli kreisen drum herum, der schlagzeuger variiert breaks, versucht die spannung zu halten und muss kein elvin jones sein. zwischendurch darf was daneben gehen. die gitarre muss schrill sein, anspringen, elektrifizierung des raums und des publikums. neue töne im village gate, dem ort für gitarrentrio-liveaufnahmen.
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vorgarten
und hier ist die bockwurst dann gegessen. ein einziges langes gitarrenschweinesolo, mit allen effekten, die bis dato zur verfügung standen, pseudo-gesangseinlagen als verwirrungsstrategie, auch an coryells spektakuläres entré auf chico hamiltons THE DEALER ist längst nicht mehr zu denken, an „wes gomery changed my life“ auch nicht, hier wird radikal umgeschwenkt auf das, was man eigentlich damals hörte, keine 4 monate nach dem tod von hendrix, selbst cream hatte sich schon wieder aufgelöst, kein wunder, dass ein junger jazzgitarrist da schwach wird. bei miles war der platz durch mclaughlin besetzt (der sowas leider nie im trio eingespielt hat), sonst gab es noch nicht so viel rockjazz, aber das hier ist auch eigentlich kein jazz – bei der nächsten aufnahme aus montreux finde ich das aber schon nicht mehr so eindeutig zu behaupten.
gitarre und e-bass unisono, dann sich voneinander entfernend, riffs als hypnotische struktur, die soli kreisen drum herum, der schlagzeuger variiert breaks, versucht die spannung zu halten und muss kein elvin jones sein. zwischendurch darf was daneben gehen. die gitarre muss schrill sein, anspringen, elektrifizierung des raums und des publikums. neue töne im village gate, dem ort für gitarrentrio-liveaufnahmen.Aber ich denke doch:
TRIO OF DOOM mit John McLaughlin, Jaco Pastorius, Tony Williams
Es gibt auch Live-Aufnahmen auf der Platte…
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asdfjkloeAber ich denke doch:
TRIO OF DOOM mit John McLaughlin, Jaco Pastorius, Tony Williams
Es gibt auch Live-Aufnahmen auf der Platte…ja klar, ich meinte um 1969/70 herum, als er bei miles war. das trio of doom war 1979, habe ich auf meiner liste, kenne ich aber noch nicht.
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lary coryell, chuck rainey, bernard purdie, fairyland (1971)
das schnell noch hinterher, finde ich schon ein interessantes album, auch wenn das gegniedel sehr schnell nervt, aber hier behält coryell den bezug zum jazz aufrecht, fährt auch ein paar effekte zurück, lässt sich auf einen jam ein. rainey ist ein viel beweglicherer bassist und bernard purdy hat keine break-variationen nötig, sondern swingt auf seine weise einfach durch. der bruch zu den bebop-gitarristen ist krass, vor allem im sound, aber es ist ja auch nicht gerade so, dass ab 1970 alle so wie coryell gespielt haben – noch nicht mal er selbst. da differenziert sich was aus, neue sounds sind möglich und zu integrieren, die frage ist nur, ob sich das reduzierte gitarrentrioformat für die offenen strukturen der frühen 70er, die kollektiven fairylands, eignet.
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Jimmy Woody, Bernard Purdy… Welttag des Ypsilon… Die Coryell Alben muss ich unbedingt mal hören … (Hall kannt ich, lief vorhin auch nochmal, nicht so toll wie erinnert aber schon gut …)
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.jack wilkins, mike moore, bill goodwin, windows (1973)
und das ist auch gleich die antwort, sicherlich eins der schönten alben in diesem format überhaupt, steht in jedem forum zum thema als geheimtipp, zurecht. wilkins, moore und goodwin greifen einen faden auf, den eigentlich bisher nur dennis budimir gesponnen hat (an SPRUNG FREE war goodwin als drummer ja beteiligt), die gelöste linie, die sich rhythmisch emanzipiert, abercrombie entwickelt sowas zur gleichen zeit (dazu später). wilkins‘ ton ist eine schönheit für sich, weich, warm, virtuos getupft und gerattert, schillernd, aber auch scharf, es gibt ja auch saiten aus seide. die aufnahme betont die elastizität des schlanken trio-gebildes, in dem wirklich zugehört wird. und dann das material: lauter postbop-perlen, „windows“ von corea, „pinocchio“ von shorter, „red clay“, „naima“… offene strukturen, die sanft ein bisschen gebogen werden.
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redbeansandriceJimmy Woody, Bernard Purdy… Welttag des Ypsilon… Die Corryell Alben muss ich unbedingt mal hören … (Hall kannt ich, lief vorhin auch nochmal, nicht so toll wie erinnert aber schon gut …)
„stones“ aus FAIRYLAND war eins der beiden stücke in meinem bft, die nicht identifiziert wurden…
aber wer ist jimmy woody?--
vorgarten
asdfjkloeAber ich denke doch: TRIO OF DOOM mit John McLaughlin, Jaco Pastorius, Tony Williams Es gibt auch Live-Aufnahmen auf der Platte…
ja klar, ich meinte um 1969/70 herum, als er bei miles war. das trio of doom war 1979, habe ich auf meiner liste, kenne ich aber noch nicht.
a ja, und wie sieht es aus mit „Emergency!“ aus 1969, das McLaughlin gemeinsam mit Larry Young und Tony Williams einspielte?
zuletzt geändert von asdfjkloe--
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Schlagwörter: Gitarre, guitar jazz, Jazzgitarre
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