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Du gräbst hier echt Zeug aus – krass! Dass ich mal auf ein Album von Kurt Rosenwinkel richtig neugierig bin, hätte ich nicht gedacht … und das von Joe Beck (kenne ihn überhaupt nicht, abgesehen von den Aufnahmen mit Miles Davis) macht auch neugierig!
Und die beiden Monk-Alben hatte ich gar nicht auf dem Schirm, als ich vor einiger Zeit mal Monk-Cover rauf und runter hörte … beide noch nie gehört, auf beide jetzt auch neugierig. Bernstein mag ich ja je nach Rahmen als Sideman ganz gerne (Melvin Rhyne auf Criss Cross), mein eines (als ich 2004 Sonny Rollins hörte, war kein Harmonieinstrument dabei, weder Bernstein noch Broom noch ein Pianist) Live-Erlebnis mit ihm war auch ein Orgeltrio, das von Larry Goldings mit Bill Stewart (in kurzen Hosen, weiss ich noch, und sehr gut drauf, fand ich … das war live einiges lebendiger und weniger cool als auf der einen Palmetto-CD, die ich von dem Trio habe). Broom ist für mich Dr. Johns Lower 911 … die spielten in Bern etwas früher (Goldings war im Herbst 2000) ein fabelhaftes Set und die Band liebe ich bis heute sehr!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSilvester-Tipp von Phil Collins: Mit „In The Air Tonight“ ins neue Jahr
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Werbungja, da sind auch für mich viele überraschungen dabei. auf bobby broom (mit dem gleichen trio gibt es auch noch andere alben) wär ich ohne redbeans nicht gekommen, kenne ihn nur als sideman von rollins und david murray, aber dass ich beide monk-alben tatsächlich mag… wir hatten ja damals okazaki solo entdeckt (komplettes monk-songbook), aber darüber hinaus habe ich da nicht über gitarrenversionen nachgedacht. von bernstein kenne ich vor allem das konitz-album PARALLELS, auch das sonst gar nicht meine ecke (mark turner usw.), aber das ist tatsächlich wunderbar. bernstein und broom jetzt in orgeltrios zu vergleichen, stelle ich mir auch sehr interessant vor.
joe beck kam in diesem thread mehrmals ins spiel, aber immer anders, auch vom sound und ansatz her. auch da war ich vom letzten album sehr überrascht. rosenwinkel kenne ich quasi gar nicht, er lebt ja aktuell in berlin, ich könnte ihn bestimmt öfters live sehen, muss ich mal darauf achten. aber fan bin ich nach REFLECTIONS noch nicht. (vor ein paar tagen war hekselman hier, ich bin aber nicht hingegangen). jetzt hab ich noch einiges aus den zehnern und zwanzigern vor mir, das meiste davon kenne ich nicht (u.a. ein okazaki-trio auf tzadik), ich bleibe gespannt.
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ich weiss gar nicht mehr, warum ich Bernstein mag, wahrscheinlich tatsächlich aus der Zeit vor über 10 Jahren, als ich sehr viel diese Sessions aus dem Smalls gestreamed hab und dann hab ich ihn auch zweimal mit seinem Quartett live gehört, hat beide Male Spass gemacht, einmal in New York im Smalls mit Spike Willner, einmal hier mit Sullivan Fortner… auf das neue Lage Lund Criss Cross Album mit Fortner wartet hier wahrscheinlich ausser mir auch keiner ;)
Nir Felder – IIwie ich die Tage so an Israel dachte, an Gitarristen, an das Smalls, kam mir auch Nir Felder wieder in den Sinn… damals 2010 war er der neue potentielle Star am Gitarrenhimmel, 2014 kam sein erstes Album heraus, dieses hier ist das zweite von 2020… Felder ist kein New Yorker Bebopper sondern, um spotify zu zitieren, „he has often been compared to fellow guitarists Pat Metheny and Joe Satriani as a narrative instrumental storyteller“. Bei der Beschreibung kriegt man ein bisschen Angst, aber die ist eigentlich unberechtigt… für mich war beim hören irgendwie sofort klar, dass das hier die Musik von jemandem ist, der so wie ich Mitte der 90er aufgewachsen ist, vielleicht eine Spur jünger (anderthalb Jahre tatsächlich), jemand der Radiohead super gefunden haben dürfte, Placebo vielleicht, den du nachts um drei aufwecken kannst und fragen was sein liebstes Nick Drake Album ist (und er wird alle drei sofort präsent haben und sich trotzdem nicht entscheiden können)… Das denk ich mir jetzt alles aus, aber die mexikanische Fender Gitarre, die meine Freunde auch hatten, spielt Felder auch als Berklee Professor noch, und dass er in seiner Jugend in den 90ern viel MTV geguckt hat, lernt man online sofort… naja, und II ist ein Fusion-Album, das in meinen Ohren genau aus diesem Geist kommt, das mich quasi in der Musik meiner Jugend abholt… das Cover passt da auch perfekt zu, find ich, das könnte das erste Soloalbum von wem sein, der 2001 gerade seine Britpopband verlassen hat. Und natürlich hört man hier den Gitarrenprofessor da und dort aufblitzen… aber weniger, als man befürchten könnt… tatsächlich hat Felder teilweise so viele Spuren aufgenommen, dass das Album – ironischerweise – viel weniger gitarrenfokkusiert wirkt, als wenn da nur eine Gitarre wäre… und in der Begleitband ist alles nach Vorschrift, Mat Penman am Bass und Jimmy Macbride am Schlagzeug, wobei die zweite Hälfte des Albums näher am Threadthema ist als die erste…
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.Als Sideman kenne ich Bernstein von diversen Aufnahmen … auch die mit Konitz – Das Goldings-Trio (und das von Rhyne) brachte ich vor allem ins Spiel, weil er dort halt de facto Co-Leader ist. Ich mag ihn ganz gerne, für meine Ohren ein ziemlich „klassischer“ Jazzgitarrist, vielleicht fast etwas zu unaufgeregt – und das Monk-Album klingt wie ein interessantes Abweichen von diesen üblichen Pfaden.
Von Rosenwinkel werde ich vermutlich nie Fan (noch weniger als von Turner, den ich ja irgendwie total gerne mag und dann halt doch nicht wirklich). In Luzern, wo er seit 2004 war, scheint er inzwischen nicht mehr zu unterrichten? In Zürich war es deshalb nicht allzu oft zu hören, aber vermutlich hätte es im etwas weiteren Radius (nach Luzern ist’s ja auch weniger als eine Stunde) viele Möglichkeiten gegeben.
Und Joe Beck war für ich bisher immer eher so ein Name (nicht so heftig wie bei Satriani), bei dem ich gleich wegrenne und hoffe, vor Eintreffen der Gitarrenlawine in Sicherheit zu sein – und da klang dieses letzte Album jetzt komplett anders.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaam anfang gab es ja das trio beck/davis/dejohnette, danach natürlich sehr viel fusion, da mag ich auch nicht näher reinhorchen. aber hört euch bei gelegenheit mal das hier an:
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Song for Wounded Knee ist natürlich fantastisch, da muss auch wirklich keiner Angst vor haben, das hat mit Fusion wenig zu tun
hier läuft jetzt das Nir Felder Trio live, live sind sie natürlich näher am Threadthema, weil die technischen Möglichkeiten andere sind… eben noch hier ein längeres Interview geschaut (naja, den Anfang), über Felders frühe Helden (Guns n Roses und Metallica), MTV und Kassetten, wie er dann Stevie Ray Vaughan entdeckte, den man seiner Ansicht nach, noch immer überall in seinem Spiel hört (dass er aber, anders als der Interviewer nie ganz so viel mit Eddie Van Halen anfangen konnte). Grosse Zeiten…--
.redbeansandriceSong for Wounded Knee ist natürlich fantastisch, da muss auch wirklich keiner Angst vor haben, das hat mit Fusion wenig zu tun
Ja, das stach mir auch total ins Auge, als es hier dran war … dazu müsste ich halt in ein Land mit vernünftiger Platten-Grundversorgung ziehen oder doch auch noch mit Streaming anfangen
Wenn ich hier nochmal durch den ganzen Faden ginge, käme ich auf ein bis zwei Dutzend solcher Alben, die mir wegen meiner Art des Musikhörens nicht oder nur schwer (bzw. teuer, Davis mit Beck so ab 30, wenn mir VG+ reicht etwas drunter) zugänglich ist.
Der „Manha da Carnaval“ von Beck ist wahnsinnig schön – danke!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbayoutube als streaming, das sich nicht ganz wie streaming anfühlt, gibt es natürlich auch noch
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.Danke, hatte irgendwie gedacht, erfolglos danach gesucht zu haben … war dann wohl eins der vielen anderen Alben
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten(…) und auch da gibt es wieder distinktionsstrategien wie z.b. von @friedrich, denn es lag natürlich überhaupt nicht im sinne der erfinder, dass man sich anschließend nicht an den namen des bandleaders erinnern kann. (…)
Der Bandleader war Mike Boone. Wenn es uns auf Distinktionsstrategien angekommen wäre und wir diese foursquare-Website gekannt hätten, hätten wir natürlich unbedingt im West Village ein hippes Frühstück eingenommen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich
Der Bandleader war Mike Boone. Wenn es uns auf Distinktionsstrategien angekommen wäre und wir diese foursquare-Website gekannt hätten, hätten wir natürlich unbedingt im West Village ein hippes Frühstück eingenommen.
…und euch danach nicht mehr daran erinnern können, was ihr gegessen habt
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vorgarten
friedrich
Der Bandleader war Mike Boone. Wenn es uns auf Distinktionsstrategien angekommen wäre und wir diese foursquare-Website gekannt hätten, hätten wir natürlich unbedingt im West Village ein hippes Frühstück eingenommen.
…und euch danach nicht mehr daran erinnern können, was ihr gegessen habt
Richtig schlimm wird es, wenn man sich nicht mehr daran erinnern kann, was man am Vorabend getrunken hat.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)joe morris, william parker, gerald cleaver, altitude (2011)
ich bin in den zehnern, und joe morris hatten wir noch gar nicht, obwohl er seit jeher im trio aufnimmt, manchmal auch mit banjo. interessanterweise ja der lehrer von mary halvorson, die auch derek bailey mag, das wäre so die linie.
das hier sind live-aufnahmen aus dem stone, und sie klingen sehr frisch. parkers strukturierendes gegrummel scheint etwas an sich zu haben, was leute wie cecil taylor, charles gayle oder joe morris viele angebote macht, hier wird nicht viel nachgedacht, scheint mir, sondern in den gleichen fluss gesprungen, auch cleaver zieht zwischendurch kräftig durch. für zwei der vier stücke wechselt parker auf die sintir (anderer name für eine guembri, die bass-laute aus der gnawa-tradition), das ist dann soundmäßig auch nochmal eine schöne variation des trios, mit einer hynotisierenden basis.--
vernon reid, jamaaladeen tacuma, grant calvin weston [free form funky freqs], bon vivant (2013)
das ist ein studio-jam von drei leuten, die sich gut kennen und hier ein bisschen spaß miteinander haben. natürlich kann vernon reid funk, aber sein hauptinteresse liegt nicht unbedingt darin. wenn er loslegt, geht es schon mehr in eine sehr aufwendige version von heavy metal, zu der calvin weston genug einfällt, aber eben auch nichts eigenes. die lose struktur hilft da auch nicht, aber mir scheint das auch kein projekt zu sein, das auf dauer und konzert-tourneen angelegt ist, sie probieren sounds aus und auch, ein bisschen anders zu grooven. ornette coleman ist geisterhaft präsent, aber er greift nicht ein.
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ich möchte noch ein Trio aus 2007 nachliefern:
Fabien Degryse Trio – The Heart of the Acoustic Guitar
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Schlagwörter: Gitarre, guitar jazz, Jazzgitarre
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