Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Cover-Art › Die ungeheuer tollsten Überblendungen der gesamten Tonträgerverpackungsdesignhistorie
-
AutorBeiträge
-
Karel Gott „Hudba není zlá“ (1973)
Aus vollkommen nichtigem Anlass war ich hinter dieser LP her. Es ging um einen Dialog im damaligen Spex-Forum, wo ein User von seinem Bedauern darüber berichtete, dass der gute Karel nur durch den „Biene Maja“-Song von der Bevölkerung wahrgenommen werden würde. Worauf ich dieses Cover aus dem Google-Hut zauberte, auf dem man sehr schön sehen kann, wie Karel Gott übrigens von der Biene Maja wahrgenommen wird. Langer Rede kurzer Sinn: Ich fühlte mich verpflichtet, diese LP zu besitzen, bekam sie dann auch nach ein wenig Suchen bei Ebay für ein paar Euro und musste leider meine Hoffnung, als erster Mensch die ungeheure Qualität dieses vollkommen unbeachteten Meisterwerks erkannt zu haben, an der Biegung der Moldau begraben. Coverversionen wie „You’ve Lost That Loving’s Feeling“ (Originalschreibfehler) oder „Amazzing Grace“ (Originalschreibfehler) wurden doch ziemlich schlagermäßig mit Orchester und Streichern zugepampt. Auf einigen (oder allen) Stücken singt Karel Gott tschechisch, was gar nicht so schlecht klingt irgendwie. Insgesamt verzichtbar, außer man schafft es, eine lustige Erinnerung damit zu verknüpfen. Für mich daher unverkäuflich.
Highlights von Rolling-Stone.deLegendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Die besten Gitarristen aller Zeiten: Keith Richards
Immer gegen den Wind: Zum 80. Geburtstag von Bob Seger
Die 50 besten Songs von Willie Nelson
Priscilla Presley über Elvis‘ Tablettensucht: „Er wusste, was er tat“
Werbungsparch
… und die Musik auf In Trance ist in etwas so, wie das Artwork erahnen lässt.Also wie My Bloody Valentine?
; )sparch
Oumar Xosluman Ndiaye – TalibéMal was anderes: Singer/Songwriter aus dem Senegal mit seinem Debütalbum
Sehr schön, dass hier immer wieder afrikanische Cover zum Einsatz kommen, weil ich selbst keine Ahnung davon habe (außer ein bisschen was von Fela Kuti, Tony Allen und so Uralt-78rpm-Kram, den Honest Jon’s bisweilen ausgräbt)
da wir gerade bei Fela sind:
Fela and Afrika 70 – Zombie
Kein Protestalbum sondern eine Kriegserklärung an die seinerzeit herrschende Militärjunta…
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparch
Fela and Afrika 70 – Zombie
Kein Protestalbum sondern eine Kriegserklärung an die seinerzeit herrschende Militärjunta…
Würde ich aber eher als Collage bezeichnen.
Mal ein Cover ohne Kopfschmerzen:
Schöne Platte, aber lange nicht mehr gehört.
--
Bill Callahan – Dream River (2013)
Der Zufall will es, dass kurz nach Einstellen dieses Threads eines der schönsten Überblendungscover veröffentlicht wurde. Und eines der außergewöhnlichsten sowieso, denn es ist keine Foto- oder Film-Überblendung, sondern eine Ölbild-Überblendung. Ich spreche natürlich von Bill Callahans neuer Platte „Dream River“, deren Musik sich ähnlich unmerklich in die Worte einschaltet, wie sich das Gesicht auf dem Bild langsam aus dem Gebirgsmassiv herausschält. Wie eine ständige, nicht wegzubekommene Erinnerung. Man ahnt die Erscheinung erst, …
… und mit zunehmender Entfernung erkennt man dann …
… die eigene Großmutter?
Was fällt mir zu „Dream River“ ein? Goethe. Der hatte auch im Alter zu sehr reduzierten Naturgedichten gefunden, mitunter schien er allen verbalen Ballast über Bord geworfen zu haben, die Überbleibsel um die Hälfte reduziert und dann noch 2/3 der Verse gestrichen. So ist auch Callahan. Irgendwann wird er womöglich sogar noch die vagesten Songstrukturen als Ballast empfinden. Auf „Dream River“ ist er auf einem guten Weg dahin, ein sich langsam veränderndes Gesamtgebilde an Tönen die Geschichte der Worte stärken oder kommentieren zu lassen. Und wenn dazu eben Flöte und Fiedel nötig sind, soll es halt so sein. Andererseits scheut er ja auch keine bedrohlich aufsteigende E-Gitarre. Frei sein in den Mitteln, und sie nur so sparsam einzusetzen, wie nötig. Neben Julia Holters „Loud City Song“ das genaueste Musikgedicht, das mir dieses Jahr untergekommen ist.
Auf der Rückseite von „Dream River“ wird übrigens auch übergeblendet:
Wenn User Kassengestell schon nicht das Cover postet, kann er ja vielleicht ein paar Worte zur Musik verlieren…;-)
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
Poppa Lou mit seinem Sandwich und seinem Grinsen und seinem Altsaxophon und seinen unerträglichen Ansichten … aber irgendwie muss man den Kerl halt doch mögen und die drei Alben mit Überblendungscover, die es bei Blue Note von ihm gab, sind ziemlich gut … irgendwie ist der Typ ja liebenswert in seiner Schrulligkeit
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaKrautathausWenn User Kassengestell schon nicht das Cover postet, kann er ja vielleicht ein paar Worte zur Musik verlieren…;-)
Ja gerne..die gute Shelby hat vor ca 12 Jahren Nashville den Rücken gekehrt, nach dem sich, trotz über 10 Alben, so der richtige Erfolg nie einstellte.
Das letzte Album ist dann eindeutig der Americana Richtung zuzuordnen; Folk, Soul und leichter Countrytouch geben sich die Hand, diesmal auf breiter akustischer Gitarrenbasis. Ihre stärkste „Waffe“ war schon immer ihre Stimme, die wiederum ad hoc überzeugt. Alle Instrumente, Lyrics, Produktion in einer Hand durch Shelby.
--
A trip to England without a trip to Scotland is just a trip to England.Gute Güte, der Donaldson scheint ja ein notorischer Überblendungsüberzeugungstäter zu sein. Die erwähnten „unerträglichen Ansichten“ muss ich mir mal anlesen. Danke fürs Posten der schönen Cover und für den Kommentar.
Ebenfalls danke für Shelby Lynne und den Kommentar dazu.
Linda Perhacs – Parallelograms (1970)
Kleines großes Folk-Wunderwerk von Linda Perhacs, der ausgebildeten Zahnhygienikerin, die ihre Songs in Zeichnungen zu notieren verstand. Wurde von einem Filmmusik-Komponisten entdeckt, als sie ihm die Zähne säuberte und man ins Gespräch kam (wahrscheinlich hat sie mehr sagen können als er). Leider stand die Herstellung des Albums unter keinem guten Stern, was die Vermarktung und die Pressqualität der LP anbelangt. Enttäuscht wandte sich Linda Perhacs vom Musik-Business ab, um fortan mehrere Jahrzehnte wieder Zahnzwischenräume zu schrubben. Hat in Devendra Banhart einen großen Fan. Die beiden sind mittlerweile befreundet. Zarter zwischenweltlicher Folk, mit elektronischen Einschüben und kleiner Band ziemlich einmalig in Szene gesetzt. Lohnt sich immer noch. Platte ist diverse Male wiederveröffentlicht worden.
Geht doch. Sehr schön.
--
The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerreStormy MondayGeht doch. Sehr schön.
Was geht denn jetzt so schön, was vorher offenbar nicht ging?
Naja, Malibu schrieb von Kopfweh und O’Bee ist wahrscheinlich implodiert……. Manche Überblendung ist für die Äuglein schwere Kost. Aber das „Perhacs“- Cover ist toll.
--
The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerre -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.