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Es ist schon erstaunlich, wie schnell hier von „rechtem Geschwätz“ die Rede ist, wenn man einen Gedanken mal etwas weiter führt.
Vorgestern mal wieder auf Netflix:
Mad Max: Fury Road (George Miller, 2015)
Ein echter Action-Kracher. @pfingstluemmel irrt in allen Punkten und @krautathaus liegt mit seiner Beurteilung des Films vollkommen richtig.
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Werbungtalkinghead2Es ist schon erstaunlich, wie schnell hier von „rechtem Geschwätz“ die Rede ist, wenn man einen Gedanken mal etwas weiter führt. Vorgestern mal wieder auf Netflix: Mad Max: Fury Road (George Miller, 2015) Ein echter Action-Kracher. @pfingstluemmel irrt in allen Punkten und @krautathaus liegt mit seiner Beurteilung des Films vollkommen richtig.
Den Hanks Film fand ich gut. Ob die Kiowa den toll fanden, ist mir dabei eher nicht so wichtig. Den Mad Max Film fand ich eher durchschnittlich.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Ich habe auch lange gezögert, mir den vierten Teil von Mad Max zu geben, weil da eine so lange Zeit dazwischenlag. Insgesamt fand ich ihn aber dann doch recht überzeugend und habe ihn inzwischen mindestens drei mal angeschaut.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!napoleon-dynamite
Also the Second Coming?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ich hoffe, dass Henry Cavill noch länger Snyders Muse bleibt – das Superman-Drittel vom „Justice League“-Revamp hätte gerne schon stand-alone vier Stunden dauern können.
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A Kiss in the DreamhouseFür Regisseur Panos Cosmatos dient die Story eines Films als Ausgangspunkt, um Stimmungen aufzufächern, die er in eigenartige Bilder übersetzt, welche in der Grundierung dem B-Film (in all seinen Varianten: Horror, Fantasy, Sci-Fi, Action,…) entliehen sein können, in ihrer Machart jedoch stets auf die erste Garde des Unterhaltungskinos und des Autorenfilms verweisen. So kann man die Geschichte von Mandy in einem knappen Satz auf den Punkt bringen: Vietnamveteran rächt die Ermordung seiner geliebten Freundin blutig an einer rauschvergifteten Bikergang.
Wer Cosmatos Vorgänger und Debüt Beyond the Black Rainbow gesehen hat, muss sich ob der simplen Grundzutaten des Rachefilms nicht grämen, sein Talent liegt in der Fokussierung der Nebensächlichkeiten des gewöhnlichen Films, nämlich der Dinge, die sich am Rande und nur halb bewusst oder unbewusst abspielen. Mandy läuft zu keiner Zeit Gefahr Ein Mann sieht purpur zu werden, auch wenn die Macho-Momente Charles Bronsons durchaus auftauchen; einer der Bösewichte hakt sogar ausdrücklich nach, ob Protagonist Red (gespielt von Nicolas Cage) einen death wish habe. Die glorifizierte Beschützerstruktur des Patriarchats steht in Mandy zur Disposition und bröckelt stetig über knapp zwei Stunden im wilden Farbenspiel.
Wenn also die Route klar ist und die Straße schnurstracks geradeaus führt, hat man viel mehr Zeit aus den Fenstern des Vehikels zu schauen und Panos Cosmatos (zusammen mit Kameramann Benjamin Loeb) sorgt für visuelle Besonderheiten am laufenden Band, mal kontemplativ-mystisch und flächig aufgetragen, dann in grellen, blitz- und gewitterartigen Horrortableaux, die den Videothekengeist der 1980er atmen. Das führt zu einer ähnlichen Atmosphäre wie in Baskin oder The Void, die das aufgeschlossene Horrorpublikum in den letzten Jahren erfreuten und ebenfalls mit einem beherzten Schlenker in die Welt von Nicolas Winding Refns Valhalla Rising, wenn auch etwas weniger tragisch, denn Cosmatos inszeniert Mandy mit einem deutlichen Augenzwinkern.
Offensichtlich wird dies im zweiten Teil des Films, wenn Nicolas Cage Jagd auf die Motorradgang machen darf, und auch in der New-Age-Sekte aufräumt, mit treffsicheren One-Linern, die selbst Bruce Willis in Die Hard gut gestanden hätten. Diese Verlagerung von Lysergsäure auf Testosteron sorgt für den erhöhten Unterhaltungswert von Mandy, der sich anfangs Zeit für Set und Setting nimmt, dies aber in einer halluzinatorischen Weise, sodass man Cosmatos mit runtergeschraubtem Herzschlag neugierig und staunend folgt, bis die Action flimmernd ins Gesichtsfeld explodiert.
Dem weniger drogenaffinen Publikum jubelt Cosmatos gleich mehrfach gängige Trip-Erfahrungen unter, wie die sich andauernd morphenden Farbgebungen oder synästhetischen Pseudo-Eindrücke, gipfelnd in einer sich creepy-anschleichend visualisierten, transpersonalen Erfahrung beim Aufeinandertreffen des Gurus und Reds titelgebender Freundin Mandy. Überhaupt fühlt sich der Zuschauer mal mehr, mal weniger dem Psycho-Acid ausgeliefert, natürlich ohne die simple Struktur wirklich aufzulösen. Es handelt sich um Ausschmückungen, um nuancierte Nebenstränge, dankbare Spielereien, die möglich werden. Und wie bei einem echten LSD-Trip funktioniert Cosmatos Film am besten, wenn man das Steuer aus den Händen gibt und sich auf den Kurs des neuen Steuermanns einlässt.
War Beyond the Black Rainbow noch ein durch kindliche Eindrücke von VHS-Covern gespeister psychotronischer Spaziergang durch die Vorstellungswelten und Gedankenräume des Regisseurs, konkretisieren sich in Mandy die Erfahrungen mit den Filmen der 1980er Jahre, manchmal sogar so weit, dass man die Vorbilder benennen kann und etwa “Hellraiser” schmunzelt, bevor sich die Assoziation auflöst oder neue Wege einschlägt. Dies macht Beyond the Black Rainbow in meinen Augen zum besseren Film, Mandy aber leichter goutierbar und problemloser konsumierbar.
Ehrensache, dass bei so viel optischem Aufwand (es finden sich sogar kurze Zeichentricksequenzen) auch die Splattereffekte von Hand gestaltet wurden und sich sehen lassen können. Sie fügen sich ebenso nahtlos in Panos Cosmatos Drogen- und Freaks-Panoptikum wie der stimmend ätherisch bis zupackend produzierte Soundtrack von Jóhann Jóhannsson. Ein Schwanengesang, denn der begabte und beliebte Filmkomponist starb kurz nach der Vollendung dieses Scores.
Als Filmliebhaber aus der Welt der konventionellen Storygetriebenheit kann man schon recht früh erkennen, ob man wirklich Lust auf die zweistündige Mandy-Experience verspürt: Cosmatos eröffnet seinen Film mit farblich passend getünchten Aufnahmen von Waldarbeitern und Helikopterflügen zur Musik von King Crimsons Starless, eine wundervolle Einstimmung, die der ersten Hälfte des Films dieses kristalline Glitzern der Geräusche und Farben verleiht, welche sich beim Abklingen eines LSD-Rausches einstellen. Mehr hätte es für mich schon gar nicht mehr gebraucht; ein unterliegendes Gefühl tiefer Zufriedenheit schwappt von hier aus in die restlichen Szenen und erfüllt den Film mit einem inneren Leuchten, welches die rauhbeinige Racheoberfläche spielend durchdringt. “So, what you huntin’?” – “Jesus freaks.” “I didn’t know they were in season, man.” It’s all too beautiful.--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Ich freue mich übrigens schon auf
der passt bestimmt hervorragend in eine Filmnacht mit Schraders Dog Eat Dog, The Color Out of Space und Mandy. Vielleicht sogar Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Wieder mal eine tolle Rezi zu Mandy, Pfingstlümmel. Und zwischen den Zeilen liest sich das ziemlich experienced. ;)
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreAm 19.04. ist Bicycle Day. Der höchste Feiertag des Jahres.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Bin ehrlich gesagt etwas vorsichtig geworden, mit diesem Fahrrad noch Trips zu unternehmen. Hat aber auch mit meinem Alter, den Fertigkeiten der Mechaniker bei der Herstellung und daraus folgendem Misstrauen zu tun. Es gibt wenig Ehr unter Mechanikern these days. Die alten Touren mag ich aber nicht missen, die täten jedem Erdling gut.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerrestormy-mondayWieder mal eine tolle Rezi zu Mandy, Pfingstlümmel. Und zwischen den Zeilen liest sich das ziemlich experienced. ;)
Ich mag ebenfalls mal Danke sagen für deine Rezensionen, Pfingstlümmel. Auch wenn ich manches anders bewerte, mit Gewinn lese ich deine Texte eigentlich immer.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famestormy-mondayBin ehrlich gesagt etwas vorsichtig geworden, mit diesem Fahrrad noch Trips zu unternehmen. Hat aber auch mit meinem Alter, den Fertigkeiten der Mechaniker bei der Herstellung und daraus folgendem Misstrauen zu tun. Es gibt wenig Ehr unter Mechanikern these days. Die alten Touren mag ich aber nicht missen, die täten jedem Erdling gut.
Aus den genannten Gründen habe ich den Trip nie unternommen. obwohl der Wunsch im Prinzip immer da war. Allerdings habe ich eine Tour in die Pilze gemacht, und diesbezüglich unterschreibe ich deinen letzten Satz Wort für Wort.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotoerwolf Ich mag ebenfalls mal Danke sagen für deine Rezensionen, Pfingstlümmel. Auch wenn ich manches anders bewerte, mit Gewinn lese ich deine Texte eigentlich immer.
Das kann ich so zurückgeben und ganz unverbindlich erwähnen, dass ich immer noch an der Top 50 Zombiefilme von dir interessiert bin.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDas kann ich so zurückgeben und ganz unverbindlich erwähnen, dass ich immer noch an der Top 50 Zombiefilme von dir interessiert bin.
Upps, das ist mir echt untergegangen. Jetzt aber ist ein Anfang gemacht.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDrei unzerstörbare Klassiker und ein mir unbekannter Film. So darf’s gerne weitergehen.
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