Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AutorBeiträge
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latho
pfingstluemmel […] 12 Years a Slave ist halt typisches Oscar-Beamtentum. Genehmer und gepflegter Film nach Vorschrift.
Ein Film, den man gut finden muss. Ebenso wie Spielbergs Schindler’s List.
Und die auch Beide gut sind/waren. Mich haben sie jedenfalls (beide) stark berührt.
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Werbungpfingstluemmel
[…]
Während Tarantinos Filme immer direkt schon als Meta-Kino zu erkennen sind und Scorseses Gangsterfilme noch mit dem Authentischen liebäugeln, tanzt DePalmas Scarface auf dem Seil zwischen den Stühlen. Wo z.B. Pulp Fiction nicht mehr straightfaced rezipiert werden kann, mag dies unter Umständen bei Scarface noch gelingen. Auch das rechne ich diesem Film als Stärke an.
[…]Kein Riesen-Fan von Scarface, aber die Sichtung ist Dekaden her. Ansonsten: prima formuliert!
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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Transformers: Revenge of the Fallen von Michael Bay
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Transformers: The Last Knight von Michael BayTentpole-Avantgarde starts here.
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A Kiss in the DreamhouseHätte, hätte, Fahrradkette – The Movie. In seinen Einzelteilen durchaus schön und geglückt, verliert hier im Zusammenhang vieles seinen Zauber. Der Soundtrack spiegelt das geradezu gespenstisch wider: Für sich ist jeder eingesetzte Track ein Klassiker, im Ganzen wirkt er aber schludrig kompiliert und lieblos abgespult. Man hält sich am besten an den bezaubernden Momenten fest (vor allem an den schön ausgestatteten und fotografierten, mir kommt sofort die Autowaschanlagenszene in den Kopf) und hangelt sich daran ins Ziel. Oder schaut gleich Le tout nouveau testament.
Jörg Buttgereit wird heute eher wegen seiner Filmexpertise und der geglückten Entschlagnahmung eines seiner Frühwerke bemüht, seine anderen Filme sind ein wenig aus dem Blick geraten und man steckt ihn ungerechterweise in die Amateursplatterecke, wo er bestenfalls mit Olaf Ittenbach in einem Atemzug genannt wird, oder sich gleich in Gesellschaft talentloser Knallchargen wie Andreas Schnaas oder Jochen Taubert (du meine Güte!) befindet. Das wird ihm nicht gerecht und seinen Filmen schon gar nicht, denn auch wenn krudes Gematsche ein Bestandteil ist, hat Buttgereit zusätzlich filmische Ambitionen und weiß diese auch im Rahmen seiner finanziellen und technischen Möglichkeiten umzusetzen. Hot Love, eins der frühen Werke, steht hier stellvertretend für seine Kurzfilme.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Hard Rain – Randy Quaid hat mir gefallen und Morgan Freeman schippert mit goldenem Ohranhänger herum. Der Film ist auch um Längen besser als der ähnliche gelagerte Force of nature mit Mel Gibson.
(Gerne noch Tipps für gute Thriller, in welchen auch die Natur ein Gegner ist.)
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockSam hat hier mal vor Kurzem das Remake von Long Weekend vorgeschlagen. Davon kann man natürlich auch das Original schauen, cleetus.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Gestern mal wieder Velvet Goldmine von Todd Haynes. Keine Ahnung, wie oft ich mir den Film inzwischen angesehen habe, aber Tatsache ist, dass er mich auch gestern wieder von Anfang bis zur letzten Minute des Abspanns begeistert hat.
Würde in einem Ranking meiner liebsten Spielfilme mit Sicherheit im oberen Drittel auftauchen.--
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
wasGestern mal wieder Velvet Goldmine von Todd Haynes. Keine Ahnung, wie oft ich mir den Film inzwischen angesehen habe, aber Tatsache ist, dass er mich auch gestern wieder von Anfang bis zur letzten Minute des Abspanns begeistert hat.
Würde in einem Ranking meiner liebsten Spielfilme mit Sicherheit im oberen Drittel auftauchen.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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The House that Jack built (2018, Regie: Lars von Trier) mit Matt Dillon, Uma Thurman und Bruno Ganz
Auf Netflix. Ein echter Lars von Trier. Spinnert, vertrackt, assoziativ, voll von Zitaten, Anspielungen und Querverweisen. Unterteilt in fünf Akte schildert ein gestörter Serienmörder im Gespräch mit Bruno Ganz seine Untaten, die er wie ein höheres Kunstwerk inszenierte. Interessant die Passagen, in denen der Film abschweift, von NS-Architektur, Weinanbau, der Malerei von William Blake und Sturzkampfbombern im Zweiten Weltkrieg erzählt. Und wie Killer Jack, der sich selbst Mr. Sophistication nennt, von dort aus Verbindungen zu seinen Morden herstellt. In diesem Zusammenhang versuchte wohl von Trier, seiner Filmfigur Jack etwas Hannibal-Lecter-haftes zu verleihen, in der Figurenzeichnung. Für Bruno Ganz, der 2019 verstarb, war das eine seiner letzten Rollen. Der rote Mantel, den Jack im letzten Drittel der Handlung trägt, erinnert an „Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Das Ende im Kühlhaus ist … grotesk. Sehr guter Film.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!pfingstluemmelSam hat hier mal vor Kurzem das Remake von Long Weekend vorgeschlagen. Davon kann man natürlich auch das Original schauen, cleetus.
Stimmt, danke, den hatte ich mir damals schon vorgemerkt (auf meiner unsichtbaren Schreibmaschine).
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBajocero (Unter Null) – Lluis Quiliz (2021, SPA)
Recht netter Film um die Entführung eines Gefangenentransporters der Polizei.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Monos zeigt die Auflösungserscheinungen einer Gruppe Kindersoldaten im kolumbianischen Hochland und Dschungel, in einer Kreuzung aus dem offensiv zitierten Lord of the Flies und Apocalypse Now, verbunden mit der Naturpoesie eines Werner Herzog. Hervorstechender Soundtrack aus Elektronikflächen und bearbeiteten Naturgeräuschen von Mica Levi (die man vielleicht für ihre Soundtrackarbeit zu Under the Skin kennen kann), brillante und außergewöhnlich stimmungsvolle Bilder von Kameramann Jasper Wolf. Nutzt die offensichtlichen Vorbilder zu seinem Vorteil und konzentriert sich auf die Stärken des Kinos, welche von vielen gewöhnlichen Filmemachern normalerweise vernachlässigt werden. Tipp.
Außerdem sah ich zwei weitere Filme von Ulrich Seidl: Die letzten Männer und Spaß ohne Grenzen. Vor allem letzterer ein sehr gutes Beispiel für Seidls Art das Objekt seiner Wahl anzustarren, bis sich die tieferliegenden psychotischen Schichten wie von alleine an die Oberfläche begeben. Wie immer in der Form streng komponiert und voller Witz, legt Seidls scripted reality den allgegenwärtigen Horror frei. Gegner würden von Sozialporno sprechen und ja: Der cringe ist real, das Fremdschämen echt. Ein falsches Überlegenheitsgefühl will sich beim Zuschauer jedoch nicht einstellen, dagegen stemmt sich Seidls Inszenierung und das Wissen des katholischen Regisseurs um die Fehlbarkeit aller Menschen, vor allem auch um die eigene.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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Errementari – Der Schmied und der Teufel (2017)
Freie Interpretation eines spanischen Märchens über einen einsiedlerischen Schmied, der in seiner Werkstatt in einem Käfig einen dem Teufel ähnelnden Dämon gefangen hält, den er mit heißen Eisen foltert. Als die Dorfbewohner den Schmied lynchen wollen und dessen Schmiede stürmen, da sie dort einen verlorenen Goldschatz vermuten, trifft der Schmied auf ein kleines Waisenmädchen, das zuerst irrtümlich den Dämon befreit und dann vor dem Fegefeuer der Hölle gerettet werden muss. Außerdem leidet der Dämon an einer Zwangsneurose und muss, sobald man sie vor ihm ausleert, zwanghaft Kichererbsen zählen … ?!? … Wirkt wie ein horroresker Jim-Henson-Film. Jene Kreaturen gegen Ende des Films, die die sündigen Seelen durch das Höllentor leiten, sehen aus wie einem Gemälde von Hieronymus Bosch entsprungen, offenkundig haben sich die Filmemacher von diesem Maler inspirieren lassen.
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Jim Henson und noch ’ne Schippe Horror oben drauf? Das halte ich nicht aus, mich hat schon The Dark Crystal völlig fertig gemacht.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
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Ich liebe Jim Henson. Sein Sohn Brian Henson führt ja das Lebenswerk seines Vaters weiter … und dehnt es aus, indem er Puppenfilme mit gewalttätigen und erotischen Inhalten produziert, mit dem Label „Puppet Up!“, wovor sein Vater, der auf saubere Familienunterhaltung und PC bedacht war, immer auf Distanz gegangen war.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent! -
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