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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@grievous-angel: „Captain Fantastic“ ist ja auch kein schlechter Film (vor allem filmisch nicht), aber die ideologische Botschaft, die transportiert wird, löst bei mir Würgen aus. Man bedient sich der Faszination alternativer Lebensentwürfe, um sie komplett zu diskreditieren – es gibt nur einen Weg ein glückliches Leben zu führen – den althergebrachten „American Way of Life“. Und wie die Hauptfigur zu dieser Einsicht gebracht wird, ist mindestens niederträchtig.
„Boyz N The Hood“ hat auch einen richtig krassen Oberlehrerunterton, nicht mal halb versteckt, sondern frontal. Sah ich vor wenigen Wochen erst wieder. Trotzdem immer noch gut. Cube war nie wieder auf diesem schauspielerischen Niveau.
Wie siehst du denn Peckinpahs Flic zum Dylan-Schlager „Knockin‘ On Heaven’s Door“?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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harry-rag
Captain Fantastic“ ist ja auch kein schlechter Film (vor allem filmisch nicht), aber die ideologische Botschaft, die transportiert wird, löst bei mir Würgen aus. Man bedient sich der Faszination alternativer Lebensentwürfe, um sie komplett zu diskreditieren – es gibt nur einen Weg ein glückliches Leben zu führen – den althergebrachten „American Way of Life“. Und wie die Hauptfigur zu dieser Einsicht gebracht wird, ist mindestens niederträchtig.Kann ich wie gesagt gut nachvollziehen, mich haben diese alternativen Lebensentwürfe während dem Film durchaus inspiriert, da habe ich auch im Nachhall die prokapitalistische Message gut ausblenden können.
„Boyz N The Hood“ hat auch einen richtig krassen Oberlehrerunterton, nicht mal halb versteckt, sondern frontal. Sah ich vor wenigen Wochen erst wieder. Trotzdem immer noch gut. Cube war nie wieder auf diesem schauspielerischen Niveau.
Fand ihn auch gut, obwohl ich mir den Film um einiges intensiver vorgestellt habe. Kann auch nicht sagen, warum.
Wie siehst du denn Peckinpahs Flic zum Dylan-Schlager „Knockin‘ On Heaven’s Door“?
Ist jetzt nicht unbedingt ein Fave von mir, die Musik im Film war aber neben 2-3 ikonischen Szenen auf jeden Fall ein Highlight – ich besitze das Album bislang noch nicht.
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Everybody wants some!! (Toller Film, mäandernd wie ein stiller Fluß)
The Equalizer 2 (🙄, ich weiß Fuqua normalerweise durchaus zu schätzen für das was er tut, aber das niveaulose Draufhalten der Kamera bei ultrakomplizierten Tötungsvorgängen die eigentlich keinen Sinn machen, gepaart mit schlechtem CGI-Wasser im Finale war mir zu viel. )
To all the boys I loved before (🙄)--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Gundermann (Andreas Dresen, 2018)
Gerhard Gundermann, „der singende Baggerfahrer“ bzw. „Der Rio Reiser der Niederlausitz“.
Die Hälfte unserer besten Freunde sind Ossies. Die fieberten diesem Film sehr erwartungsvoll entgegen und sahen ihn vor uns. Ersten Äußerungen merkte man an, dass diese nicht ganz erfüllt worden sind.
Der gesamte Osten der Republik und Bob Dylan kennen Gundermann, im Westen kennt ihn fast niemand. Traf für mich voll zu, auch wenn ich schon mal mehr unbewusst eine Gundermann LP gehört habe.
Am letzten Sonntag haben meine Freundin und ich ihn in unserm Lieblingskino Delphi gesehen … und waren begeistert. Vor allem von den Songtexten des Gundermannschen Outputs. Sehenswert!!! (Vor allem natürlich für Wessies, die Gundermann bisher nicht kennen).
Bin auf die Diskussion mit unseren Freunden nach unserm Urlaub gespannt. Dass da Gundermann aufgelegt wird, versteht sich von selbst.
Interessanter Artikel aus dem Tagesspiegel zum Film: https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/gundermann-im-kino-gerhard-gundermann-baggerfahrer-rockstar-verraeter/22937040.html
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“Mother!“ (Darren Aronofsky)
Bibelvariation als Psycho-Kammerspiel. Die infernale letzte halbe Stunde war ziemlich beeindruckend.“Mission: Impossible – Fallout“ (Christopher McQuarrie)
Tom Cruise: schon 56… doch er rennt und rennt und rennt. Würde mir gefallen, wenn er noch die Puste für ein, zwei weitere M:I-Filmchen dieses Kalibers hätte. Und mittlerweile irgendwie fast schon sympathisch: das Festhalten an der Fehlbesetzung Ving Rahmes.“Phantom Thread“ (Paul Thomas Anderson)
Elegant… und reizvoll: ein Hauch von Sadomasochismus bei FSK-Einstufung ab 6.--
Ali G Indahouse (2002) auf netflix
Natürlich ein pubertärer und teilweise flacher Spass. Trotzdem großartig, hab mich schlapp gelacht.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~In der letzten Woche:
Der Mann vom großen Fluß (OT: Shenandoah, 1965, Regie: Andrew V. McLaglen) ***
Das Gesetz der Familie (OT: Trespass against us, 2016, Regie: Adam Smith) ****
Born to be blue (2015, Regie: Robert Budreau) ***1/2
Blackkklansman (2018, Regie: Spike Lee) ****
Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (2017, Regie: Arne Feldhusen) ****--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killBlacKkKlansman – Spike Lee
Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück – Terence Hill
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Slept through the screening but I bought the DVD
“Brimstone“ (Martin Koolhoven)
In den zusammengetragenen durchwachsenen Rezensionen auf Wikipedia fallen Worte wie “unnötig verwirrend, prätentiös, sadistisch, überlang“ und “trashig“. Ich frage mich, ob es heutzutage tatsächlich immer noch verwirrt, wenn ein (ohnehin vermeintlich überlanger) Film seine geradlinige Geschichte in vier Stücke hackt und neu arrangiert. Und ob die auf einem Stativ verankerte Kamera mittlerweile schon als Indiz für Prätention gilt.Den Film so wahrzunehmen hat aber dennoch seine Berechtigung. Allerdings treten all die Eigenschaften in Maßen auf, in einem stimmigen Gleichgewicht, sodass aus Überlänge Kurzweiliges, aus Prätention Gefälliges und aus einem Hauch von Trash mindestens mittelgroßes Kino wird. Am Ende des Jahres resümierend werde ich das bestimmt nicht missen wollen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
So kann man sich doch zumindest sicher sein, einen interessanteren Film zu sehen, wenn die Krimiserienfreaks ihn für „prätentiös, sadistisch“ und „trashig“ halten. Kein Qualitätsmerkmal, aber ein Fingerzeig.
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harry-rag@grievous-angel: „Captain Fantastic“ ist ja auch kein schlechter Film (vor allem filmisch nicht), aber die ideologische Botschaft, die transportiert wird, löst bei mir Würgen aus. Man bedient sich der Faszination alternativer Lebensentwürfe, um sie komplett zu diskreditieren – es gibt nur einen Weg ein glückliches Leben zu führen – den althergebrachten „American Way of Life“.
Mir ging dieses kurzgedachte „Natur=gut, Zivilisation=schlecht“ ehrlich gesagt mindestens genauso auf den Sack wie die vorhersehbare Auflösung und die tote Mutter als plot device. Aber der Film hat ein paar sehr schöne Bilder und der Noam Chomsky Day-Gag ist gut.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Dass ich kein Fan von diesem Aussteigen für Besserverdienende bin, steht in meiner Bewertung des Films.
Harmony Korine hat einen neuen: The Beach Bum. Könnte was werden. Zumindest ist Benoît Debie am Start.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
DVD-Fundstück des Monats: Am Wochenende für drei Euro auf dem Grabbeltisch auf dem Bürgersteig vor dem Frankfurter Plattenladen „Die Röhre“ zufällig entdeckt:
Puppenmord (1990)
Britischer schwarzer Humor basierend auf dem Roman gleichen Namens von Tom Sharpe.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Gestern im Kino: BlacKkKlansman (Spike Lee, USA 2018) – ein paar Längen vielleicht, aber unbedingt sehenswert! Sehr schön die Szene auf dieser selstamen Fussgängerbrücke im Tobel, die Unterhaltung über die afro-amerikanischen Film-Heroen reden (die Gretchenfrage lautet natürlich: Shaft oder Superfly?).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Naked Lunch (Regie: David Cronenberg, 1991)
Frei nach William S. Burroughs. Zum ersten Mal gesehen. Total trippy. Wie eine surreal-kafkaeske Wanderung durch zusammengefügte Edward-Hopper-Gemälde in Pastellfarben, untermalt von Free-Jazz-Improvisationen von Ornette Coleman. Faszinierend und abstoßend zugleich. Ferner fühlte ich mich an den Roman „Rohstoff“ von Jörg Fauser erinnert.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent! -
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