Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blues › Delta-Blues
-
AutorBeiträge
-
Wenn Dir die Aufnahmequalität nichts ausmacht: The Legendary Sessions 1941/42
--
Highlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
WerbungBeim Delta Blues muss man eben auch mal mit einer schlechteren Aufnahme zufrieden sein.
Kennst Du denn auch „Father of Folk Blues“, und sind die „Legendary Sessions“ gleich gut oder sogar besser ?
--
life is a dream[/SIZE]ferryBeim Delta Blues muss man eben auch mal mit einer schlechteren Aufnahme zufrieden sein.
Kennst Du denn auch „Father of Folk Blues“, und sind die „Legendary Sessions“ gleich gut oder sogar besser ?
Also, ich finde die „Father“ besser, die ist durch die Aufnahmequalität besser zu hören, auch die Titelauswahl ist gut, Die „Sessions“ sind hochinteressant, aber doch mehr für Freaks, die sich mit der Bluesgeschichte befassen möchten.
--
Ich schaue mal rasch in den „Penguin Guide to Blues Recordings“ – Chris Smith hat die Passagen über Son House geschrieben, aus denen ich ein wenig zitiere:
1930 – es gibt eine handvoll Stücke von ca. Juni 1930, sieben um genau zu sein … man findet sie z.B. auf „Masters of the Delta Blues: The Friends of Charlie Patton“ (Yazoo). Die sieben Stücke finden sich auch auf CD 4 der Charley Patton Revenant-Box „Screamin‘ and Hollerin‘ the Blues“.
1941/42 – Library of Congress-Aufnahmen … im „Penguin-Guide to Blues Recordings“ kriegt die Ausgabe von Travelin‘ Man die Höchstwertung inkl. Krönchen, „The Complete Library of Congress Sessions 1941-1942“, die CD umfässt 19 Stücke „in about as good sound as can be got from the original discs.“ Auf der Biograph-CD „Delta Blues“ fehlen ein paar Stücke (sowie die Hälfte von „Levee Camp Blues“) und das Remastering sei „lamentable“. Es werden noch ein paar weitere CDs („sonically acceptable“) erwähnt: „The Field Recordings“ auf Zircon Bleu (11 der House-Stücke zusammen mit einigen Muddy Waters-Stücken von denselben field trips) und „Delta Blues“ auf Arpeggio (enthält 16 der 1 Stücke).
Der Text von Chris Smith zu den 1941/42er Sessions beginnt so: „Son House was probably at his creative and technical peak when he met Alan Lomax. Guitar-accompanied Delta blues (including some significant pieces played without a slide) are the heart and soul of these sessions, but there are also four band numbers of mighty cumulative power, some unaccompanied levee camp hollers, a rag song and the patriotic waltz (!) ‚American Defense‘.“ (S. 285)
live 1965 – Zwei Konzertmitschnitte aus der Zeit der „Wiederentdeckung“: „‚Live‘ At Gaslight Café, 1965“ (Document) und Oberlin College (38 Minuten) („Son House in Concert“, Blue Moon/Magnum America; oder: „New York Central Live!“, Acrobat) …. und bei Fuel 2000 (das Label existiert glaub ich längst nicht mehr) gab’s auch eine Doppel-CD mit beiden, „Son House Revisited“. Die Gaslight-CD („dubbed from a distranctingly hissy tape“) kriegt **1/2, die anderen alle **.
1965 – Das sind dann die „Father of Folk Blues“-Sessions … ich habe hiervon nur die einzelne CD (die kriegt ***1/2), zur Doppel-CD (sie gibt’s ***) steht: „Father Of The Delta Blues‘ second disc contains five alternative takes and seven previously unissued songs, which clarify why it took three days to generate an LP’s worth of material; House’s execution on most tracks is less confident and ‚Shake It And Break It‘ is not the only one that’s simply embarassing.“ (S. 286). In der Folge werden noch zwei Compilations besprochen, die Material von den drei „Kapiteln“ zusammenstellen, die von Scorseses Blues-Projekt und eine von Shout Factory (beide kriegen ***1/2).
1969/70 – Smith: „By 1969 old age had stripped House’s guitar playing down to its essentials, and he would sometimes fluff a line, but hte blues retained their power to possess him, and through im the listener.“ (S. 286). Es werden zwei CDs erwähnt: „At Home (1969)“ (Document, ***) und „Delta Blues and Spirituals“ (Capitol Blues Collection), erstere enthält Aufnahmen aus dem September 1969 („The disc includes some affecting unaccompanied spirituals and two mule-driving hollers, and House adds new – or more likely very old – verses to ‚Preachin‘ The Blues‘. There are better Son House recordings, but At Home is valuable for more than completist reasons), letztere von zwei Club-Auftritten in London aus dem Juni/Juli 1970, „where House was galvanized by the enthusiasm of the audience“ (S. 286).
Fazit: Ich muss noch „The Complete Library of Congress Sessions 1941-1942“ und „Delta Blues and Spirituals“ haben … und wenn’s mich dann packt vielleicht auch noch „At Home (1969)“.
Ach ja, falls das nicht klar sein sollte: im Penguin-System geht das Rating nur bis ****, aber ** ist dennoch eine unfreundliche (keine durschnittliche) Bewertung.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbadengelAlso, ich finde die „Father“ besser, die ist durch die Aufnahmequalität besser zu hören, auch die Titelauswahl ist gut, Die „Sessions“ sind hochinteressant, aber doch mehr für Freaks, die sich mit der Bluesgeschichte befassen möchten.
Kann ich gut nachvollziehen. An der Bluesgeschichte bin ich auch interessiert, aber man hofft doch immer etwas zu entdecken was man eben nicht nur aus geschichtlichem Interesse hört. Mal abgesehen von der Aufnahmequalität, sind viele Aufnahmen aus dieser Zeit ja doch etwas „sperrig“. Man wird eben in eine ganz andere Zeit zurückgeworfen.
--
life is a dream[/SIZE]ferry. Man wird eben in eine ganz andere Zeit zurückgeworfen.
Und das ist das schöne und interessante daran!
--
@gypsy
(Edit, Frage hat sich erledigt)1965 waren die Father of Folk Blues Sessions, ansonsten Danke für die Infos
Die 1941-42 Sessions werde muss ich mir dann auch gelegentlich kaufen.
--
life is a dream[/SIZE]Danke, korrigiert … und ja, die Travelin‘ Man-Ausgabe scheint die beste zu sein, wenigstens gemäss dem Stand von 2004 oder 2005 wohl (der Penguin Guide erschien 2006). Das sind dieselben Aufnahmen, die Dengel meint, ich nehme an in der Ausgabe hier:
http://www.discogs.com/Son-House-The-Legendary-1941-1942-Recordings-In-Chronological-Sequence/master/601925Die 1969er-Aufnahmen (Document) tragen auch noch den Zusatz „Legendary“ … man muss da wohl etwas achtgeben, was man ordert:
http://www.discogs.com/Son-House-At-Home-The-Legendary-1969-Rochester-Sessions/release/2665562Ach so, die 2CD-Augabe trägt tatsächich „Delta Blues“ im Titel:
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEigentlich müsste es ja auch Delta Blues heissen, aber Anfang der Sechziger wurde der Delta- Blues ja als Folk verkauft.
Muddy Waters musste sich ja auch wieder die Akustikgitarre umschnallen.--
life is a dream[/SIZE]ferryEigentlich müsste es ja auch Delta Blues heissen, aber Anfang der Sechziger wurde der Delta- Blues ja als Folk verkauft.
Muddy Waters musste sich ja auch wieder die Akustikgitarre umschnallen.Das stimmt bei seinem Album „Folksinger“ von 1964. Ein klasse Album im Delta Blues Stil.
Ansonsten kann ich auch noch die „American Folk Blues Festival-Serie“ der 60iger Jahre empfehlen. Son House z.B. ist auf dem 67er Album auch vertreten, allerdings nur mit einem Titel. Dafür gibt es auf den einzelnen Alben noch andere Vertreter dieses
Stils wie etwa Bukka White, … Allerdings ist diese Blues-Serie nicht auf einen speziellen „Blues-Stil“ fixiert, sondern geht querbeet durch das Genre.--
Blue, Blue, Blue over you -
Schlagwörter: Charley Patton, Leadbelly, Mississippi John Hurt, Robert Johnson, Skip James, Son House
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.