Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Death Proof (Quentin Tarantino)
-
AutorBeiträge
-
Er ist plotmäßig ein bisschen überflüssig, weil die Story – bis die zweite Schippe Mädels im Auto sitzt – einem einzigen Coitus Interruptus gleicht. Aber, verdammt! VERDAMMT!
--
sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENHighlights von Rolling-Stone.deWerbungeindeutig der Film mit den hübschesten Füßen!
--
Habe ich mal aus dem Der letzte Film den ich gesehen habe– Thread rübergezogen:
Sonic JuiceDEATH PROOF (****)
Robuster Spaß, ersetzt nebenbei auch noch spielend 20 Seiten im „Vinyl vs. CD“-Thread.
Wird seinen vollen Charme aber wohl nur im Double Feature entfalten können.latho
Da bin ich mir gar nicht so sicher (werde das Experiment aber auch machen). Diese Ruhe, die der Film stellenweise hat, auch die Zärtlichkeit, könnten verloren gehen.Tja, weiß nicht. Nach Drüberschlafen bin ich mittlerweile eher bei ***1/2. Liegt wohl darin, dass mir das ganze doch etwas zu krude zusammengezimmert (bzw. meinetwegen auch absichtlich darauf gestylt) ist und mir diesmal insbesondere die Protagonistinnen und deren um Coolnis und Toughness ringende Plaudereien letztlich ziemlich gleichgültig waren. Jedenfalls dürfte dieser aufgesetzte Vintage Style im Double Feature noch mehr Charme entfalten, so war das Geknakse, Geblende, Gerausche, Schwarzweiß-Farb-Gewechsel doch eher eine nostalgische Spielerei, die man schulterzuckend oder auch leicht amüsiert zur Kenntnis nimmt, und nicht – wie bei Kill Bill – eine Erweiterung des Ausdrucks.
Steht m.E. in keiner Konkurrenz zu der Kraft, Ruhe und Zärtlichkeit, die Tarantino für Pam Grier und Uma Thurman aufgewendet hat, schon weil er sich da über Filmlänge auf nur eine Diva konzentrieren wollte. An deren Austrahlung kamen die Darstellerinnen hier alle nicht ran, wobei mir die erste Gang noch interessanter schien als die zweite. Insbesondere diese Stunt-Frau hat so lange genervt, bis sie endlich mal auf der Motorhaube saß. Der Lap Dance war ein laues Lüftchen im Vergleich zum Strip von Salma Hayek in From Dusk Till Dawn. Tarantino’s Gastauftritt als Barmann war unbeholfen und pointenlos… Es bleiben ein vorhersehbar und wenig überraschend grandioser Kurt Russell, viele Frauenfüßchen, massig Autoadrenalin, etwas Gore und ein Haufen Schadenfreude sowie ein vorhersehbar lässiger Soundtrack auf der Habenseite – und beim Gang aus dem Kino ein Gefühl der Leere und Ratlosigkeit. So gesehen für mich bislang der schwächste Tarantino, wenn auch der bessere „Crash“. Dass er weiterhin rücksichtslos, souverän und konsequent seinen filmischen Leidenschaften fröhnt, ist natürlich trotzdem schön anzusehen.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)OldBoyEr ist plotmäßig ein bisschen überflüssig, weil die Story – bis die zweite Schippe Mädels im Auto sitzt – einem einzigen Coitus Interruptus gleicht.
Ich weiss, was Du meinst, sehe das aber eher als eine Stärke des Films an. Gerade dadurch, dass die Exposition so ausführlich ausfällt, entfaltet der Unfall in der Filmmitte eine um so größere Schockwirkung.
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Zoe Bell fand ich übrigens toll.
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"FifteenJugglersZoe Bell fand ich übrigens toll.
ich fand die Frau, oder zumindest ihre Rolle sehr nervig.
eine volldurchtrainierte erwachsene Frau mit dem Verhalten einer 13Jährigen?!
nein! das kann man nicht gutheißen.--
fargoich fand die Frau, oder zumindest ihre Rolle sehr nervig.
eine volldurchtrainierte erwachsene Frau mit dem Verhalten einer 13Jährigen?!
nein! das kann man nicht gutheißen.Du meinst, ab sofort sollen sich gefälligst alle Tarantino-Charaktere wie Erwachsene verhalten? Dann sähe allerdings die Mehrzahl seiner Filme komplett anders (und selten besser) aus.
--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Sonic JuiceHabe ich mal aus dem Der letzte Film den ich gesehen habe– Thread rübergezogen:
Ok, gute Idee.
Sonic Juice
Tja, weiß nicht. Nach Drüberschlafen bin ich mittlerweile eher bei ***1/2. Liegt wohl darin, dass mir das ganze doch etwas zu krude zusammengezimmert (bzw. meinetwegen auch absichtlich darauf gestylt) ist und mir diesmal insbesondere die Protagonistinnen und deren um Coolnis und Toughness ringende Plaudereien letztlich ziemlich gleichgültig waren. Jedenfalls dürfte dieser aufgesetzte Vintage Style im Double Feature noch mehr Charme entfalten, so war das Geknakse, Geblende, Gerausche, Schwarzweiß-Farb-Gewechsel doch eher eine nostalgische Spielerei, die man schulterzuckend oder auch leicht amüsiert zur Kenntnis nimmt, und nicht – wie bei Kill Bill – eine Erweiterung des Ausdrucks.Es mag sein, dass das im eigentlichen Grindhouse-Film mehr Sinn ergibt.
Sonic Juice
Steht m.E. in keiner Konkurrenz zu der Kraft, Ruhe und Zärtlichkeit, die Tarantino für Pam Grier und Uma Thurman aufgewendet hat, schon weil er sich da über Filmlänge auf nur eine Diva konzentrieren wollte. An deren Austrahlung kamen die Darstellerinnen hier alle nicht ran, wobei mir die erste Gang noch interessanter schien als die zweite. Insbesondere diese Stunt-Frau hat so lange genervt, bis sie endlich mal auf der Motorhaube saß. Der Lap Dance war ein laues Lüftchen im Vergleich zum Strip von Salma Hayek in From Dusk Till Dawn. Tarantino’s Gastauftritt als Barmann war unbeholfen und pointenlos… Es bleiben ein vorhersehbar und wenig überraschend grandioser Kurt Russell, viele Frauenfüßchen, massig Autoadrenalin, etwas Gore und ein Haufen Schadenfreude sowie ein vorhersehbar lässiger Soundtrack auf der Habenseite – und beim Gang aus dem Kino ein Gefühl der Leere und Ratlosigkeit. So gesehen für mich bislang der schwächste Tarantino, wenn auch der bessere „Crash“. Dass er weiterhin rücksichtslos, souverän und konsequent seinen filmischen Leidenschaften fröhnt, ist natürlich trotzdem schön anzusehen.Crash habe ich nicht gesehen, für mich ist es der zweitstärkste Tarantino (vor Jackie Brown). Ich kann Deine Einwände im übrigen gut nachvollziehen, werte sie allerdings nicht so stark. Es bleiben Bedenken, deswegen bei mir auch „nur“ ****1/2. Die erste, „tote“ Gruppe hatte für mich auch mehr Flair, obwohl in der zweiten Zoe Bell und Rosario Dawson gut bis sehr gut waren.
Ich mochte die erste Hälfte vor allem, weil Tarantino (ok, sein Auftritt war jetzt nicht der Bringer) die erste Gruppe so ruhig, mit viel Geduld und eben Zärtlichkeit porträtiert (nein, natürlich sind das keine „echten“ sondern „Tarantino-Mädels“, aber wer hier Realismus oder besser „Realismus“ verlangt, ist selber schuld – nicht auf Dich bezogen, SJ). Die Crash-Szene ist ein selten trauriges Sinnbild für zerstörtes Leben, das hätte auch gut den Film abschließen können.FifteenJugglersZoe Bell fand ich übrigens toll.
Ja, für den Anfang doch nicht schlecht
FifteenJugglersDu meinst, ab sofort sollen sich gefälligst alle Tarantino-Charaktere wie Erwachsene verhalten? Dann sähe allerdings die Mehrzahl seiner Filme komplett anders (und selten besser) aus.
Word, brother!
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Was Zoe Bell halt fehlt, ist die Ladylikeness (falls es dieses Wort gibt) Tarantino-Ladys sollen killen und spinnen, aber dabei gefälligst immer Ladys bleiben.
*an den Hut greifend* *“Ladys“ sagend* *dabei mit der stimme leicht hochgehend, den Saloon verlassend*
--
sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENWenn wir mal strikt im Grindhouse-Wertungssystem für schnelle Kicks im Schmuddelkino bleiben:
Ich mag satte Handkanten-Action und Samurai Cat Fights lieber als röhrende Motoren.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic Juice
Steht m.E. in keiner Konkurrenz zu der Kraft, Ruhe und Zärtlichkeit, die Tarantino für Pam Grier und Uma Thurman aufgewendet hat, schon weil er sich da über Filmlänge auf nur eine Diva konzentrieren wollte. An deren Austrahlung kamen die Darstellerinnen hier alle nicht ran, wobei mir die erste Gang noch interessanter schien als die zweite. Insbesondere diese Stunt-Frau hat so lange genervt, bis sie endlich mal auf der Motorhaube saß. Der Lap Dance war ein laues Lüftchen im Vergleich zum Strip von Salma Hayek in From Dusk Till Dawn. Tarantino’s Gastauftritt als Barmann war unbeholfen und pointenlos… Es bleiben ein vorhersehbar und wenig überraschend grandioser Kurt Russell, viele Frauenfüßchen, massig Autoadrenalin, etwas Gore und ein Haufen Schadenfreude sowie ein vorhersehbar lässiger Soundtrack auf der Habenseite – und beim Gang aus dem Kino ein Gefühl der Leere und Ratlosigkeit. So gesehen für mich bislang der schwächste Tarantino, wenn auch der bessere „Crash“. Dass er weiterhin rücksichtslos, souverän und konsequent seinen filmischen Leidenschaften fröhnt, ist natürlich trotzdem schön anzusehen.Ja, das stimmt. Die Stunt-Tussis nervten und wirkten auf mich nie glaubwürdig. Der erste Teil war viel besser, aber auch nicht wirklich mitreißend. Natürlich immer insgesamt noch ein ordentlicher Film, aber – und auch da stimme ich SJs Einschätzung zu – der schwächste Tarantino.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.OldBoyWas Zoe Bell halt fehlt, ist die Ladylikeness (falls es dieses Wort gibt) Tarantino-Ladys sollen killen und spinnen, aber dabei gefälligst immer Ladys bleiben.
Ladylikeness – also wie eine Lady aussehend? Bei Tarantino?
OldBoy
*an den Hut greifend* *“Ladys“ sagend* *dabei mit der stimme leicht hochgehend, den Saloon verlassend*Aber ein sauberer Abgang.
Sonic JuiceWenn wir mal strikt im Grindhouse-Wertungssystem für schnelle Kicks im Schmuddelkino bleiben:
Ich mag satte Handkanten-Action und Samurai Cat Fights lieber als röhrende Motoren.Kill Bill mochte ich auch lieber – lag aber nicht am Genre (wenn Tarantino überhaupt noch Genre ist).
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.FifteenJugglersDu meinst, ab sofort sollen sich gefälligst alle Tarantino-Charaktere wie Erwachsene verhalten? Dann sähe allerdings die Mehrzahl seiner Filme komplett anders (und selten besser) aus.
nein,so war es nicht gemeint!
die Figuren sollten so geschrieben sein, oder gespielt werden, daß sie einem nicht nerven, egal wie alt,jung,böse,dumm oder fanatisch die auch sein mögen.--
Ich habe kürzlich zu den beiden „Grindhouse“-Filmen folgenden Artikel geschrieben, den ich Euch nicht vorenthalten will:
„Death Proof“ vs. „Planet Terror“
„Grindhouse“ bezeichnete vor allem in den 1960er und 1970er Jahren in der Umgangssprache der amerikanischen Filmbranche ein Kino, das bevorzugt sogenannte Exploitation-Filme zeigte, also Genre-Filme (z.B. Horror, Martial Arts, Italo-Western) mit einem hohen Anteil an Sex und Gewalt. In den Kinos wurden diese Filme häufig zu Double Features kombiniert. Das gleichnamige Filmprojekt der befreundeten Regisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez entstand durch die gemeinsame Vorliebe für diese Art Kino.
Das ursprüngliche Konzept sah zwei Filme von relativ kompakter Länge vor, die von Fake-Trailern für nicht existierende Filme sowie erfundenen Werbespots begleitet wurden. Obwohl die Filme im Endergebnis länger als geplant wurden, erfolgte der Start als Double Feature in den USA am 6. April 2007. Aufgrund des eher bescheidenen Einspielergebnisses wurde anschließend allerdings beschlossen, die Filme im Ausland getrennt in die Kinos zu bringen, wobei Tarantinos „Death Proof“ in einer längeren Fassung zur Vorführung kam. In Deutschland erfolgte der Kinostart von „Death Proof“ am 19. Juli, der Start von „Planet Terror“ ist für den 2. Oktober vorgesehen (aller Voraussicht nach ebenfalls mit zusätzlichem Material).
Die Herangehensweise der beiden Regisseure an das Projekt ist höchst unterschiedlich, was auch – aber nicht nur – mit ihrem unterschiedlichen individuellen Stil zu tun hat.
Zunächst „Planet Terror“, im originalen Double Feature der an erster Stelle stehende Film. Dessen Plot könnte durchaus einem Horrorfilm der 70er Jahre entstammen: Eine texanische Kleinstadt wird von sogenannten „Sickos“ heimgesucht, zombie-artigen Gestalten, die die lokale Bevölkerung dezimieren. Der Widerstand wird angeführt von der Go-Go-Tänzerin Cherry Darling (Rose McGowan) und ihrem Ex-Lover El Wray (Freddy Rodriguez), einem Latino mit mysteriöser Vergangenheit. Ein Krankenhaus und ein Barbecue-Restaurant, beide mit merkwürdigem Personal, sind wichtige Schauplätze. Ferner spielen eine Armeeeinheit und ein zwielichtiger Wissenschaftler zentrale Rollen.
Abgesehen von der Thematik verbreitet Rodriguez‘ Film allerdings ziemlich wenig 70er-Jahre-Flair und unterscheidet sich auch nur geringfügig von anderen Filmen des Regisseurs. Vor allem sein Vampir-Stripper-Film „From Dusk Till Dawn“ kommt in den Sinn. Ohne diesen gesehen zu haben, wage ich zu behaupten: Die Unterschiede zu „Planet Terror“ dürften sich in Grenzen halten. Wahrscheinlich fährt der Letztgenannte ein paar Ekel-Splatter-Gags mehr auf. Tatsächlich sind es so viele, dass sich nach einer Weile ein gewisser Ermüdungseffekt einstellt – wie auch der Film insgesamt in der von mir gesehenen Fassung etwas zu lang geraten ist.
Was hingegen Tarantinos Umgang mit seinen 70er-Jahre-Vorbildern betrifft, kommt für „Death Proof“ vor allem ein Attribut in den Sinn: streng. Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Film macht einen Riesenspaß und ist absolut mitreißend. Die Strenge bezieht sich ausschließlich auf die naturgetreue Spiegelung der verehrten Werke. Nun ist Tarantinos Zitierwut ja berühmt (kaum eine 08/15-Fernsehzeitungs-Besprechung kommt ohne die bereits zum Stereotyp geronnene Bezeichnung „Zitate-Meister“ aus). Während die Zitate jedoch bis einschließlich „Jackie Brown“ meist eher beiläufig in Form von bestimmten Kameraeinstellungen oder Dialogzitaten erfolgten, ist seit „Kill Bill“ eine andere, wesentlich konsequentere Herangehensweise zu beobachten. Die Zitate in der erwähnten Form werden beibehalten, zusätzlich werden jedoch Figuren und Locations bis hin zu vollständigen Szenen mehr oder weniger komplett übernommen und der originalgetreuen Optik (Farben, Beleuchtung etc.) erhöhte Bedeutung beigemessen. Der wesentliche Unterschied zwischen „Kill Bill“ und „Death Proof“ besteht allerdings darin, dass die Vorbilder für „Kill Bill“ recht verschiedenen Genres und Subgenres entstammen und der Film daher teilweise etwas heterogen wirkt. „Death Proof“ dagegen bezieht sich fast ausschließlich auf das eng umgrenzte Genre der 70er-Roadmovies und Vollgas-Rebellen-Filme (wobei Klamauk à la „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ dankenswerterweise außen vor bleibt). All dies führt dazu, dass, obwohl Tarantinos eigene Handschrift deutlich sichtbar bleibt, sich vor allem in der zweiten Filmhälfte ein authentisches 70er-Jahre-Feeling einstellt. Dies ist unter anderem auch daran abzulesen, dass die Anzahl der künstlich eingefügten Filmschäden deutlich geringer ist als bei Rodriguez. Es braucht hier einfach keine zusätzlichen Mittel, um dem Zuschauer klar zu machen, dass es sich hier um eine Hommage handelt.
Ein weiterer erkennbarer Unterschied: Während Rodriguez sich offensichtlich den ganzen 70er-Jahre-Schund aus reinem Spaß an der Freude anschaut (sozusagen „le trash pour le trash“) und sich auch selbst in seinen Filmen für kaum eine Geschmacklosigkeit zu schade ist, betätigt sich Tarantino quasi als cinephiles Trüffelschwein und sucht nach dem Edlen, sprich: der Kunst, im Film-Schmodder.
Jetzt aber endlich zum Inhalt: Jungle Julia (Sydney Tamiia Poitier), ein weiblicher Radio-DJ, feiert mit ihren beiden Freundinnen Arlene (Vanessa Ferlito) und Shanna (Jordan Ladd) ihren Geburtstag. Auf dem Weg zu einer Bar in Austin werden die drei unbemerkt von einem Mann in einem aufgemotzten schwarzen Chevrolet verfolgt. Dabei handelt es sich um Stuntman Mike (Kurt Russell), der anschließend in der Bar charmant mit Arlene flirtet, sich später aber als Psychopath erweist, der mit seinem speziell verstärkten Auto Jagd auf junge Frauen macht. Während der sehr ausgiebigen (aber niemals langweiligen) Exposition, die fast die komplette erste Hälfte des Films einnimmt, lernt man jede der drei Freundinnen ziemlich gut kennen und hat das Trio irgendwann innerlich nach Identifikationsgrad sortiert. Selbst wenn man weiß oder ahnt, was kommt, entfaltet deshalb die Unfallszene in der Filmmitte eine recht heftige Schockwirkung.
In der zweiten Filmhälfte wird der Spieß dann umgedreht. Nun ist es Stuntman Mike, der nach einer missglückten Attacke gnadenlos von drei Frauen durch die ausgebleichte kalifornische Landschaft gehetzt wird, die hier als Stand-In für Tennessee dient. In einer wunderbaren Sequenz bahnen sich dabei zwei bereits reichlich demolierte Muscle Cars ihren Weg über einen stark befahrenen Highway und rempeln dabei hässliche moderne Geländewagen gleich im halben Dutzend zur Seite. Zielgenauer kann man seine Verachtung für das sowohl technisch als auch filmisch weitgehend sterile 21. Jahrhundert kaum ausdrücken. Da behaupte noch einer, bei Tarantino gäbe es keine Aussagen!
Abgesehen von den Dialogen ist diese Sequenz so ziemlich der einzige Hinweis, dass wir uns im Jahr 2007 und nicht 1971 befinden. Nein, stopp – da ist natürlich noch etwas. Etwas, das in den 70er-Jahren im Exploitation-Kino höchstens sehr vereinzelt vorkam, bei Tarantino aber seit „Jackie Brown“ Standard ist: Die Frau in der Rolle der toughen Kämpferin, die zurückschlägt – hier allerdings erstmals begleitet von eindeutig sexuellen Konnotationen, die sich auch im teils nicht jugendfreien Dialog niederschlagen. Psychologen dürften an diesem Film ihre wahre Freude haben.
Das Ende schließlich ist von solcher Abruptheit, Durchschlagskraft und gleichzeitig absoluter Stilsicherheit, dass es bei der von mir besuchten Kinovorstellung spontanen Applaus gab, obwohl es sich um eine normale Vorstellung und nicht etwa eine Premiere handelte.
All dies ist unterlegt von dem schönsten Tarantino-Soundtrack seit „Pulp Fiction“. Vor allem der während des Abspanns laufende Song „Chick Habit“ von April March setzt sich dermaßen im Gehörgang fest, dass er von dort wohl nur mittels eines chirurgischen Eingriffs wieder entfernt werden kann.
Fazit: Während für Tarantinos „Death Proof“ eine uneingeschränkte Empfehlung samt Ausrufezeichen gilt, beschränkt sich diese im Fall von „Planet Terror“ auf Fans des Genres.
MM--
"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Bezüglich „From Dusk To Dawn“ liegst Du richtig, das auch dort ermüdende Gesplatter wird Dir vermutlich nicht gefallen. Auf Planet Terror bin ich gleichwohl gespannt.
FifteenJugglersAbgesehen von den Dialogen ist diese Sequenz so ziemlich der einzige Hinweis, dass wir uns im Jahr 2007 und nicht 1971 befinden.
Die SMS-Nachrichten sind natürlich auch dezente Hinweise auf das Jahr 2007.;-)
FifteenJugglers
Etwas, das in den 70er-Jahren im Exploitation-Kino höchstens sehr vereinzelt vorkam, bei Tarantino aber seit „Jackie Brown“ Standard ist: Die Frau in der Rolle der toughen Kämpferin, die zurückschlägt – hier allerdings erstmals begleitet von eindeutig sexuellen Konnotationen, die sich auch im teils nicht jugendfreien Dialog niederschlagen.Da bin ich mir nicht so sicher, kenne aber bislang noch zu wenige Filme aus dem Bereich. Allerdings vermute ich, dass starke Frauentypen wie Foxy Brown, Lady Snowblood, die Schwertschwingerin aus „Sex & Fury“ und „Female Yakzua Tale“, die rächende Nonne aus „School Of The Holy Beast“ oder die Heldin aus „Thriller – en grym film“ nicht unbedingt Einzelfälle der 70ies-Exploitation-Filme waren, oder?
--
I like to move it, move it Ya like to (move it) -
Schlagwörter: Quentin Tarantino
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.