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Ich habe die Kritik zu „One Too Many Salty Swift And Not Goodbye“ aus der 4. Edition des Penguin Guides to Jazz on CD kopiert. Aus meiner Sicht erinnert das vom SDR aufgenommene Konzert aus Stuttgart in manchen Momenten an Sun Ras Free-Jazz Meisterwerke der 1960er, da die Schönheit aus scheinbarem Chaos erwächst. Allerdings ist Cecil Taylor ein extremerer, radikalerer Künstler als Sun Ra. Die gnadenlose Konsequenz, mit der er sich und seine Gruppe vorantreibt, lässt einen großen Teil aller Musik vergleichsweise lahmarschig und ängstlich erscheinen. Taylor hat keine Angst seine Musik dorthin zu führen, wo sie wehtut, wo die Musik aufgrund ihrer schieren Emotionalität körperliche Präsenz besitzt, der sich der Zuhörer nicht entziehen kann. Und bei allem swingt Taylor, aber er swingt hart! Mir fehlt der Überblick in Taylors gigantischem Werk, aber „One Too Many Salty Swift And Not Goodbye“ ist gerade bei Deiner Affinität für Cecil Taylors Musik kein Album, das Du Dir entgehen lassen solltest.
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WerbungBeim schon genannten One Too Many Salty Swift And Not Goodbye handelt es sich um die beste mir bekannte Veröffentlichung von Taylor. Aber insgesamt nehmen sich auch frühere (Unit Structures, Conquistador!) genau wie spätere (Owner of the River Bank) Werke so wenig, dass ich fast eine universelle Empfehlung aussprechen möchte. Ganz großer Jazz.
nail75Aus meiner Sicht erinnert das vom SDR aufgenommene Konzert aus Stuttgart in manchen Momenten an Sun Ras Free-Jazz Meisterwerke der 1960er, da die Schönheit aus scheinbarem Chaos erwächst.
Das lässt sich über sehr vielen guten Free-Jazz sagen.
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Ja, in der Tat, aber darum erläuterte ich die Aussage in den darauffolgenden Sätzen näher. In bestimmten Momenten des ersten Stücks auf CD2 musste ich eben sehr an Sun Ra denken.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.1. Danke euch beiden!
2. Ein Cecil Taylor-thread ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee
3. Benötige ich dieses Werk unbedingt
4. Werde ich mir in den nächsten Tagen meine Cecil Taylor-Alben anhören und dann eine Top 10 Liste hier reinstellen.--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Und bei allem swingt Taylor, aber er swingt hart!
Da würde ich vehement widersprechen. Taylor swingt nicht! Er arbeitet mit Anspannung/Enstpannung (Ekkehard Jost beschrieb es als Spannung/Stocken). Gerade die Tatsache, dass Taylor nicht swingt machte ihn ja lange zum Kassengift der Clubs und Bars. Seine Platten galten lange als unverkäuflich und Kritiker beschrieben seine Musik als „Anit-Jazz“.
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kramerDa würde ich vehement widersprechen. Taylor swingt nicht! Er arbeitet mit Anspannung/Enstpannung (Ekkehard Jost beschrieb es als Spannung/Stocken). Gerade die Tatsache, dass Taylor nicht swingt machte ihn ja lange zum Kassengift der Clubs und Bars. Seine Platten galten lange als unverkäuflich und Kritiker beschrieben seine Musik als „Anit-Jazz“.
Ja, das stimmt. Meine Ausdrucksweise oben ist irreführend, vor allem wenn man Cecil Taylor nicht kennt und vielleicht im klassischen Sinn swingende Musik erwartet. Dennoch gibt es auf diesen Aufnahmen Augenblicke, da entwickelt die Band schon so etwas wie eine avantgardistische Interpretation eines harten, schnellen Swing (beispielsweise das zweite Stück auf CD2 – die haben ja alle keine Titel). Vermutlich hätte ich den Satz oben am besten dennoch weggelassen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Gerne, sofern Du akzeptierst, dass ich keinen Überblick über Taylors Schaffen liefern kann. In 10-20 Jahren sieht das vielleicht anders aus.
1. Nefertiti…
2. Silent Tongues
3. One Too Many Salty Swift…
4. The World Of Cecil Taylor
5. Winged Serpent (Sliding Quadrants)Nichts, was ich von ihm kenne, hat mich weniger als beeindruckt. Mir fehlen aber beispielsweise die FMP-Aufnahmen komplett. Was sind Deine liebsten Alben von Taylor?
Ich frage auch mal alle anderen, insbesondere Vega4.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Gerne, sofern Du akzeptierst, dass ich keinen Überblick über Taylors Schaffen liefern kann. In 10-20 Jahren sieht das vielleicht anders aus.
1. Nefertiti…
2. Silent Tongues
3. One Too Many Salty Swift…
4. The World Of Cecil Taylor
5. Winged Serpent (Sliding Quadrants)Nichts, was ich von ihm kenne, hat mich weniger als beeindruckt. Mir fehlen aber beispielsweise die FMP-Aufnahmen komplett. Was sind Deine liebsten Alben von Taylor?
Ich frage auch mal alle anderen, insbesondere Vega4.
Uneingeschränkt empfehlen kann ich (in etwa dieser Reihenfolge):
Nefertiti The Beautiful One Has Come (Revenant Reissue)
One Too Many Salty Swift and Not Goodbye
Alms / Tiergarten (Spree)
Erzulie Maketh Scent
In East Berlin
Legba Crossing
Looking (Berlin Version) Solo
2 Ts For A Lovely T
Conquitador!
Unit Structures
Indent
Solo
Jazz Advance
3 Phasis
Love For Sale
The World Of Cecil Taylor
Jumpin‘ PunkinsAlles * * * * bis * * * * *
atom, jetzt kommst du.
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Ich kenne leider zu wenig aus der Zeit nach 1975, so dass ich kaum ergänzende Empfehlungen aussprechen kann. Meine beiden Favoriten sind ebenfalls das Cafe Montmartre Set auf Revenant sowie „One Too Many Salty Swift And Not Goodbye“.
Ansonsten schätze ich noch die Candid Alben „The World Of Cecil Taylor“ und „Jumpin‘ Punkins“ sowie den fabelhaften Solo Mitschnitt vom Montreux Konzert 1974 titels „Silent Tongues“.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...@kramer: Ich habe Dir ja die Freedom-LPs von „Nefertiti“ abgekauft. Wodurch ist das Revenant-Set eigentlich um so vieles besser? Oder ist es gar nicht so viel besser?
„Silent Tongues“ ist wirklich ganz großartig. Das solltest Du Dir unbedingt anhören, wenn Du „Indent“ magst.
Winged Serpent (Sliding Quadrants) ist übrigens ein auf Soul Note erschienenes „Big Band“-Album u.a. mit Enrico Rava, Tomasz Stanko, John Tchicai und William Parker. Sehr hörenswert, habe ich erst gestern wieder eingelegt.
Cool, dass Ihr beide „One Too Many“ auch so toll findet wie ich!
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75@kramer: Ich habe Dir ja die Freedom-LPs von „Nefertiti“ abgekauft. Wodurch ist das Revenant-Set eigentlich um so vieles besser? Oder ist es gar nicht so viel besser?
Es ist besser, weil vollständiger!
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Ein paar Tage vor dem Cafe Montmatre Konzert gab es in Kopenhagen ein gemeinsames Konzert des Cecil Taylor Trios und Albert Ayler. Das 22 minütige Extrakt findet man in der Revenant Box „Holy Ghost“ bzw. auf dem 3LP Auszug gleichen Namens.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...1. One Too Many Salty Swift and Not Goodbye
2. Silent Tongues
3. Alms/Tiergarten (Spree)
4. Nefertiti, the Beautiful One Has Come
5. The Cecil Taylor Unit
6. Conquistador!Ein mittelmäßiges Album habe ich von Taylor auch noch nicht gehört.
Allerdings habe ich manchmal den Eindruck, daß er sich, besonders in langsamen Passagen, oft wiederholt.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
newk
Ein mittelmäßiges Album habe ich von Taylor auch noch nicht gehört.
Nun ja, „The Dance Project“ ist nicht gerade ein Meisterwerk und „Coltranetime“ ebenfalls nicht.
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Schlagwörter: Avantgarde, Cecil Taylor, Free Jazz, Jazz
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