Britney Spears

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  • #565223  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,665

    So,

    jetzt mal ein netter Artikel aus der popwissenschaftlichen Fach-Postille FAZ. Für alle, die die Schnauze voll haben vom Britney-Bashing (tschuldigung Britney Spears-Bashing).
    Der Versuch einer kleinen Rehabilitation für die gute Frau Spears. Fröhliche Lektüre!

    Keine Gnade für Britney Spears

    Von Tobias Rüther

    Eine gezeichnete Frau: Spears vor Gericht

    13. November 2007

    Der ehemalige Kanzleramtschef Horst Ehmke hat einmal erzählt, wie ein Sozialdemokrat vor Jahren seinen Kollegen zum Parteibeitritt mit den Worten überreden wollte: „Zahlste zwei Mark und darfst Carlo Schmid duzen!“ So billig kam man früher nur selten davon, wenn man als kleiner Mensch einen großen duzen wollte. Inzwischen ist es spottbillig geworden, öffentliche Figuren zu duzen – ganz egal, wie unerreichbar sie sind, ob das herausragende Politiker sind wie es Carlo Schmid einer war, Profifußballer oder Superstars.

    Mit Britney Spears zum Beispiel sind alle auf first name basis. Und das suggeriert eine Vertrautheit, mit der zugleich jeder Respekt verloren geht. „Britney“, schreiben sie in Zeitungen und Magazinen, im Internet und in Blogs, „Britney“, sagen sie im Fernsehen, „Britney“, die „Skandalnudel“, die Drogensüchtige, die Glatzenträgerin (siehe auch: Britney Spears: Vom Sexsymbol zum Wrack) und desorientierte Mutter, die um das Sorgerecht für ihre zwei kleinen Kinder kämpft – diese fünfundzwanzigjährige Britney Spears darf jeder duzen.

    Eine öffentliche Frau

    Und nicht nur duzen, auch öffentlich auf die Couch legen: Beides hat kürzlich der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer getan, er hat „Britney“, wie er sie nennt, in einem Magazinbeitrag als Narzisstin pathologisiert und über ihren Drogenkonsums spekuliert – als wäre so eine Therapiesitzung nicht das Intimste, was einem Menschen passieren könnte. Als müsste man einen Menschen nicht erstmal von Angesicht sprechen, bevor man eine Diagnose stellt.

    Aber Britney Spears ist nicht mehr nur einfach ein Mensch, sondern vor allem „eine öffentliche Frau“, eine Prominente, die ihre Krankenakte vor aller Augen angelegt hat: Das ist dann das Zwei-Mark-Argument, mit der Klatschjournalisten rechtfertigen, warum sie der Sängerin auf Schritt und Tritt folgen und jede ihrer bei Rot überfahrenen Ampel zählen – und warum sie verbreiten, wie wenig Geld Britney Spears gemessen an ihren Ausgaben für Kleider im Monat für wohltätige Zwecke spendet.

    Oft trifft es junge Frauen

    So etwas steht inzwischen nicht mehr nur in bunten, sondern auch in seriösen deutschen Blättern. Komisch, dass es so oft junge Frauen trifft, Paris Hilton oder der jungen amerikanischen Schauspielerin Lindsay Lohan ergeht es nämlich genauso. Pete Doherty dagegen ist eher die Ausnahme von der Regel, außerdem ist das Image des suchtkranken englischen Sängers eher das des letzten ungezähmten Rockrebellen. Bei Britney Spears aber war der Weg vom Kinder- zum Superstar genauso rasant wie der in den Abgrund. Ihre Karriere schien in einem Alter beendet, wo andere Menschen ihre erst beginnen, und so schlägt der Neid von eben um in triumphierende Schadenfreude. Und ist sie auch noch so angeschlagen, und versucht sie noch so verzweifelt, wieder auf die Beine zu kommen: Ihre Kritiker lassen das nicht zu.

    Diesen erbarmungslosen Zynismus spürt man auch jetzt wieder, da „Blackout“ erscheint, ihr Comeback-Album. Im Grunde begann es schon im September, als Britney Spears bei den MTV Music Awards zum ersten Mal seit langem wieder eine Bühne betrat und ihre neue Single sang, die „Gimme more“ heißt, was allgemein als Desaster betrachtet wurde: Diese Speckrollen! Dieses Herumgestöckel! Dieser Stöhngesang! Menschen, die Britney Spears noch nie getroffen haben, sagten Dinge über sie, die sie ihr bestimmt nicht ins Gesicht sagen würden – detailliert und voller Häme (siehe auch: MTV Awards: Vier Trophäen für Timberlake).

    Passabler Produzentenpop

    Dabei ist „Gimme more“ wie die ganze neue Platte sehr passabler amerikanischer Produzentenpop geworden. Zwölf Lieder, die von Britney Spears‘ kieksig-metallischer Stimme leben, vom schweren Bass und Soundeffekten. Es biepst hier, pluckert da und dengelt dort: Musik zum Herumfahren, Tanzmusik. Zwar ist kein Lied von jenem Kaliber dabei, den das überbordende „Toxic“ von 2004 hatte – aber „Gimme More“ ist ein Anfang, um wieder dorthin zu gelangen, wo Britney Spears einmal stand: ganz oben, zu Zeiten von „Toxic“, als Madonna sie küsste und ein T-Shirt trug, auf der ihr Name glitzerte. „Britney Spears“ stand dort übrigens. Nicht „Britney“.

    Kaum ein Ferndiagnostiker käme aber darauf, Britney Spears für ihren Versuch, sich wieder aufzurappeln, den gleichen Respekt zu zollen wie Madonna, die genauso anstrengend sein kann, wenn sie sich mal wieder „neu erfindet“. Im Gegenteil: Britney Spears wird selbst ihr privates Unglück als Kalkül ausgelegt. „Wer in den vergangenen Monaten Subversion witterte und glaubte, die Künstlerin würde dem Markt durch Selbstzerstörung eine wichtige Ressource entziehen“, behauptete der Kritiker von „Spiegel Online“ in seiner Besprechung von „Blackout“, „kann jetzt bestaunen, wie sich Selbsterniedrigung in Profit ummünzen lässt.“

    Die nächste Hinrichtung

    Das heißt also, Britney Spears kämpft um das Sorgerecht ihrer Kinder, um mehr Platten zu verkaufen? So eine unfaire Zuspitzung würde sich der Kritiker natürlich verbitten. Es steht aber doch da: „Keine Demütigung, die sich nicht ins kommerzielle Kalkül einpassen ließe.“ Dann wird noch der Titel einer ihrer größten Hits – „Oops I did it again!“ – zum Karrieremotto umgedeutet: „Ich kann nicht aufhören: Das sagt der Neurotiker, der Süchtige, der Unternehmer.“ Und fertig ist die nächste Hinrichtung, die sich in Mitgefühl tarnt, hinter der aber nur blasierte Verachtung steckt.

    Im Grunde lässt sich überhaupt nichts mehr zu Britney Spears sagen. Selbst die positiven Rezensionen zu „Blackout“ sprechen eigentlich nur zu sich selbst. Zu sagen, dass es mutig von Britney Spears ist, sich als „Executive Producer“ auf die Hülle von „Blackout“ zu schreiben, wenn alle über sie lachen; darum zu bitten, doch endlich von der Musik zu reden, von einem schönen Lied wie „Perfect Lover“ und nicht von Drogen, Prozessen oder den Unterhaltszahlungen – alles steht sofort unter Verdacht, nur wohlgemeint zu sein.

    Es ist fast unmöglich geworden, unbefangen über die amerikanische Sängerin zu schreiben, weil einfach zu viel Ressentiment im Raum steht, das erst mal weggeräumt werden muss. Britney Spears ist zum Politikum geworden, wer sich zu ihr äußert, bezieht Partei – weil es auch eine Frage der Politik ist, einer jungen Mutter das gleiche Recht auf Eskapaden zu gestatten wie zum Beispiel einem Robbie Williams. Und da gibt es eben eine Partei, die duzt.

    Text: F.A.Z., 13.11.2007

    http://www.faz.net/s/RubE219BC35AB30426197C224F193F54B1B/Doc~E06862B6C4F73464E9E62ED450D8E849B~ATpl~Ecommon~Scontent.html

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    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #565225  | PERMALINK

    sunspot

    Registriert seit: 18.10.2003

    Beiträge: 6,513

    Herr Rüther darf sich gerne moralisch überlegen fühlen, Britney äh Frau Spears kriegt von mir trotzdem weder Mitleid noch mehr Respekt als unbedingt nötig. DER Zug ist schon lange abgefahren, da hat sie Pech gehabt.

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    #565227  | PERMALINK

    masureneagle

    Registriert seit: 05.11.2004

    Beiträge: 1,562

    Los Angeles (dpa) – Der Vater von Popstar Britney Spears (26) ist am Freitag von einem kalifornischen Gericht damit betraut worden, die Angelegenheiten seiner kranken Tochter zu regeln. Es sei „im besten Interesse“ der Sängerin, wenn Jamie Spears vorübergehend als Bevollmächtigter eingesetzt werde.

    So urteilte eine Richterin in Los Angeles. Britneys geschiedene Eltern, Jamie und Lynne, hatten einen Tag nach der Einweisung ihrer Tochter in ein Krankenhaus einen entsprechenden Antrag gestellt. „People.com“ zufolge kann der Vater vorübergehend die Finanzen der Sängerin regeln, bei ihrer Behandlung mitreden und über Besucher an Spears‘ Krankenbett entscheiden. Am Montag wollte das Gericht über die weitere Vorgehensweise beraten.

    Sam Lutfi, ein enger Bekannter und Berater der Sängerin, wurde unterdessen von der Richterin angewiesen, sich von Spears fernzuhalten. Er verfolge Britney, hieß es zur Begründung, berichtete „tmz.com“. Lutfi war in den vergangenen Wochen häufig an Spears‘ Seite gesehen worden und hatte Reportern auch Auskunft über ihren Zustand gegeben.

    Zwischen den Eltern, mit denen die Sängerin nur sporadisch Kontakt hat, und Lutfi ist ein Streit entbrannt. Er warf ihnen öffentlich vor, sich nur an ihrer Tochter bereichern zu wollen. Britney könne ihre Angelegenheiten selbst regeln, sagte Lutfi der Zeitschrift „People“.

    In der Nacht zum Donnerstag war die 26-Jährige – eskortiert von der Polizei – unter der ärztlichen Vorgabe „5150“ in die geschlossenen Abteilung des UCLA Medical Centers eingeliefert worden.

    Diese gilt für Patienten, die eine Gefahr für sich selbst oder für andere Menschen darstellen. Sie bleiben gewöhnlich 72 Stunden in ärztlicher Obhut. Danach kann auf Wunsch des Patienten oder der Angehörigen eine zweiwöchige Behandlung folgen.

    Schon Anfang Januar hatte Spears einem Nervenzusammenbruch erlitten. Weil die Sängerin ihre beiden Kinder Jayden James (1) und Sean Preston (2) nicht fristgerecht bei ihrem Ex-Mann Kevin Federline abgeben wollte, fuhren Streifenwagen der Polizei sowie Feuerwehr und Rettungswagen zu dem Haus der 26-Jährigen in Beverly Hills. Ein Richter sprach ihr daraufhin das Besuchsrecht für die Söhne ab.

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    Weil Stars wie Spears immer wieder von Paparazzi verfolgt werden, will Dennis Zine, Stadtratsmitglied in Los Angeles, eine „persönliche Sicherheitszone“ für Prominente in Hollywood gesetzlich verankern. Aufdringliche Fotografen sollten so verpflichtet werden, Abstand zu halten. Zine verwies in der „Los Angeles Times“ auf das nächtliche Chaos, als Spears ins Krankenhaus gebracht wurde.

    Als Begleitschutz hatte die Polizei zwei Dutzend Beamte auf Motorrädern, in Streifenwagen sowie einen Hubschrauber zu dem von Paparazzi umlagerten Haus des Popstars geschickt. Der Polizeichef von Los Angeles, William Bratton, verwies auf bestehende Gesetze, die zu schnelles Fahren, unerlaubtes Betreten von Grundstücken und Personenbelästigung unter Strafe stellten.

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    #565229  | PERMALINK

    woody-guthrie

    Registriert seit: 17.07.2002

    Beiträge: 696

    Sie kann nichts!

    WG

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    "You end up lika a dog that`s beat too much..."
    #565231  | PERMALINK

    art-vandelay

    Registriert seit: 07.10.2005

    Beiträge: 3,382

    #565233  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    Gefällt, nur die Punchline (Womanizerwomanizeryoureawomanizer) muss ich mir noch schönhören.

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    #565235  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Herr RossiGefällt, nur die Punchline (Womanizerwomanizeryoureawomanizer) muss ich mir noch schönhören.

    Genau mein Eindruck.

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    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #565237  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    „Blackout“ war groß, „Circus“ wird sogar noch besser. Die wahre Königin des Pop holt sich ihren Thron zurück!

    #565239  | PERMALINK

    fincky87

    Registriert seit: 30.05.2008

    Beiträge: 6,716

    ???

    Also „Blackout“ war furchtbar und der Vorbote zu „Circus“ ist noch schlimmer. Aber nun gut, ein Erfolg wirds dennoch.

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    #565241  | PERMALINK

    bomberalfi

    Registriert seit: 15.03.2008

    Beiträge: 954

    Pippi Spears im Rolling Stone! Ich glaube es einfach nicht! Und wird von Spezialisten auch noch ernst genommen und diskutiert! :doh:

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    #565243  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,757

    bomberalfiPippi Spears im Rolling Stone! Ich glaube es einfach nicht! Und wird von Spezialisten auch noch ernst genommen und diskutiert! :doh:

    Magst du die neue Platte nicht?

    --

    #565245  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    bomberalfiPippi Spears im Rolling Stone! Ich glaube es einfach nicht! Und wird von Spezialisten auch noch ernst genommen und diskutiert! :doh:

    Schade, dass Du nicht zum Inner Circle gehörst.

    --

    #565247  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    bomberalfiPippi Spears im Rolling Stone! Ich glaube es einfach nicht! Und wird von Spezialisten auch noch ernst genommen und diskutiert! :doh:

    und tokio hotel heute auf seite 3 (der kompletten seite 3!) im hamburger abendblatt. in der wochenendausgabe! was kommt als nächstes?!

    (hoffentlich berichtet der rolling stone auch über das comeback von boyzone?! sonst sehe ich mich wohl gezwungen, den rolling stone in zukunft zu boykottieren)

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
    #565249  | PERMALINK

    cassavetes

    Registriert seit: 09.03.2006

    Beiträge: 5,771

    firecracker(hoffentlich berichtet der rolling stone auch über das comeback von boyzone?! sonst sehe ich mich wohl gezwungen, den rolling stone in zukunft zu boykottieren)

    Wem Britney ähnlich sauer aufstößt, der dürfte den deutschen „Stone“ eigentlich schon seit 1999 nicht mehr lesen dürfen, als La Spears das erste von bisher zwei Malen auf dem Cover war. Und, so viel sei noch gesagt: Sie sah beide Male topp aus!

    #565251  | PERMALINK

    firecracker

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 13,381

    ich muss wohl den smiley vergessen haben. jetzt dann eben. ;-)

    gibt „schlimmere“ cover-motive.

    --

    Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
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