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AutorBeiträge
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Ich treibs jetzt mal auf die Spitze und eröffne einen Thread zu diesem meiner Meinung nach grandios unterschätzten Album.
By the way: Die Platte zählt nicht zu meinen Lieblings Dylan Platten (wie man in meinen Top 100 unschwer erkennen kann) und ich bin auch nicht religiös veranlagt, und das hier ist auch keine Entschuldigung.
Wenn man die Platte mal rein von den Songs her betrachtet, dann findet man hier durchweg großartiges. Zu Beginn gibt es das knappe aber überzeugende Cover ‚A satisfied mind‘ gefolgt vom etwas rockigeren Titelsong. Die Highlights sind dann natürlich ‚Covenant woman‘, ‚What can I do for you‘ und ‚In the garden‘. Zwischendurch gibt es noch das recht rockige ‚Solid rock‘, daß er auch heute live spielt.
Was mich an der Platte stört ist ihr Klang. Sie klingt irgendwie drucklos, matschig einfach schlampig produziert. Ein Remix á la ‚Street legal‘ würde ihr sicher gut tun. Oder noch besser, es werden gleich die Liveversionen der damaligen Tour veröffentlicht, die sollen laut Paul Williams alle wesentlich besser sein, als das was auf der Platte letztendlich veröffentlicht wurde.--
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WerbungHabe das Teil extra ausgebuddelt, denn in den letzten 5 Jahren habe ich es genau einmal angehört (als ich es mir auf CD nachkaufte!). Die religiösen Texte lassen wir mal außen vor und so beschränken wir uns hier mal auf die Musik.
Habe sie zugegebenermaßen unterschätzt, das Songwriting ist nämlich besser als gedacht. Dass die Musiker was auf dem Kasten haben und spielen können war sowieso klar, der Sound ist jedoch ziemlich beschissen. Jetzt kommt aber das größte Manko: Dylans Stimme ist in meinen Ohren hier eine einzige Katastrophe und spätestens bei „In the Garden“ hofft und sehnt man sich nach der Erlösung von all den Qualen, die aber erst ’ne Viertelstunde später kommt, denn da ist das Teil dann aus. :sauf:--
Shot a man in Reno just to watch him die...Nun ja……Saved…..finde einige der Songs nicht schlecht aber die veröffentlichten Versionen auf dem Album sind leider nur sehr mäßig….Dylan hatte die Songs ja schon Live gespielt als er sie im Studio einspielte….auf der 79er Gospel Tour klangen die Stücke zum teil großartig….es gibt einige sehr schöne Bootlegs…..als er die Songs dann im Studio aufnahm war alles weg was die Stücke auf der vorangegangenen Tour so interresant gemacht hatte..außer dem schönen Cover A Satisfied Mind………..
Ich plädiere für Bootleg Series 5 Contract with the Lord 1+2
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Gute Wahl! Und neben der grandiosen Musik, würde mit den Predigten zwischen den einzelnen Songs historisch interessantes Material vorgelegt ….
A Satisfied Mind gefällt mir übrigens auch in der Version der Walkabouts sehr, sehr gut.
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If you dance, you might understand the words better. David ByrneIch habe Saved auch unterschätzt.Das Album hat durchaus seine höhe Punkte.Aber der große Kracher ist es nicht.
Habe es zuhause Höre es aber selten!!!
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And now ............Hallo Jan,
extra für Dich nach oben geholt. Leider aber nicht so schön ausführlich wie bei Dir (mal sehen, vielleicht demnächst).--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Wie bereits angekündigt folgt jetzt noch eine Song für Song Betrachtung.
Es ist ja kein Geheimnis, daß ich eine Schwäche für Dylan’s religiöse Phase habe. Ich liebe das Album ‚Slow train coming‘, das nicht nur hervorragende Songs bietet sondern auch sehr gut produziert ist. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen Mark Knopfler, keine Ahnung. Bei ‚Saved‘ verhält es sich leider etwas anders, die Songs sind zwar fast noch besser, die Produktion ist aber sehr dürftig. Trotzdem mag ich das Album, vielleicht auch deshalb, weil ich die Songs in diesen Versionen zum ersten mal gehört hatte, und dann erst verschiedene Bootleg Versionen. Wenn es nach mir ginge, dann würde es zu diesem Album einen Remix geben ähnlich zu ‚Street legal‘, und am besten auch gleich mit einem neuen Cover.
Hier nun mein Versuch, die Platte anhand ihrer Songs näher zu beschreiben:
A Satisfied mind
Zum Einstieg ein kurzes aber wunderbares Traditional. Auf die Idee diesen Song einzuspielen ist die Band wohl erst im Studio gekommen. Zumindest gehörte es aber nicht zum ständigen Live Repertoire.Saved
Dieser Somg war für mich immer der Schwachpunkt der Platte. Ein rockiges Stück, das hier aber nicht so recht in die Gänge kommen will. Ganz anders die Toronto Version vom 20.04.1980, diese Version ist wirklich hervorragend.Covenant woman
Einer meiner Lieblings Dylan Songs. Der Text ist zwar, wie bei den meisten Songs hier, eher einfach gehalten, aber gerade hier liegt auch die Stärke dieser Songs. Dieser hier ist sozusagen ein religiöses Liebeslied. Und es hat einige sehr schöne Zeilen wie z.B. ‚I’ve been broken, shattered like an empty cup‘. Ich finde das sehr bewegend. Sehr schön, auch wenn klanglich nicht so gut, ist die ‚Contract with the Lord‘ Version.What can I do for you
Ein Dankeslied sozusagen. Der Refrain kommt immer vor den Strophen, was ungewöhnlich ist. Sehr gut auch das Harmonica Solo, aber leider nicht hier sondern wiederum auf der Toronto Version. Im Gegensatz zu den Liveversionen gibt es hier noch ein Intro, das aber nicht so recht zum Song passen will.Solid rock
Das zweite rockige Stück. Funktioniert hier wesentlich besser als ‚Saved‘ und findet sich auch heute noch in Dylan’s Live Repertoire.Pressing on
Ein Gospel Stück, das sich langsam entfaltet. So schlimm wie Paul Williams finde ich diese Version nicht (er schreibt etwas von unerträglichem Hämmern), aber die Toronto Version ist besser. Hier hat er es als zweite Zugabe gespielt.In the garden
Ein weiterer großartiger Song mit ungewöhnlichem Aufbau. Es gibt keinen Refrain sondern nur Strophen die aus jeweils 6 Zeilen bestehen, von denen die Zeilen 1,2,5,6 innerhalb der jeweilegen Strophe gleich sind. Auch ein Song, der sich langsam aufbaut. Leider besitze ich keine vollständige Liveversion.Saving grace
Eine Anlehnung an ‚Amazing grace‘ und ebenfalls sehr schön.Are you ready
Zum Schluß ein bluesiges Stück, das hier ebenfalls sehr gut funktioniert. Ein simples Riff, das sehr schön ausgereizt wird, es macht Spaß zuzuhören.Dylan selbst war mit dieser Platte wohl auch nicht besonders glücklich. Scheinbar hat er damals versucht die Veröffentlichung zu verhindern. Unter normalen Gesichstpunkten kann man diese Platte wohl auch nicht bewerten.
Meine Bewertung sieht nun wie folgt aus:
Songs: *****
Produktion: **--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Wieso kann man die Platte als normaler Hörer nicht unter normalen Gesichtspunkten beschreiben?
Die Produktion ist schlampig **
Die Texte sind scheiße *
Die Musik ist ziemlich gut ***1/2
Die Band ist großartig *****
Das Cover ist furchtbar *Macht einen Schnitt von exakt **1/2.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.oha. cover gleichwertig mit musik und text bewerten. interessanter ansatz. ich möchte aber noch um eine differenzierung in künstlerische qualität und technische umsetzung (druckqualität) bitten.
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but I did not.oha. cover gleichwertig mit musik und text bewerten. interessanter ansatz. ich möchte aber noch um eine differenzierung in künstlerische qualität und technische umsetzung (druckqualität) bitten.
Da ist was dran.
Wie eine Platte klingt, die in einem so beschissenen Cover erscheint, will ich erst gar nicht wissen!
Ich distanziere mich vom fett gedruckten Satz, stelle aber fest, dass in diesem Fall wirklich alles mit allem zu tun hat. Ein Song besteht nun mal aus Text UND Musik UND Interpretation. Eine schöne Melodie mit miesem Text ist schöne Musik, aber kein guter Song. Ein toller Text mit Berieselungs-Mucke ist ein feines Gedicht, aber kein guter Song. Einen guten Song, von Jeff Lynne produziert, muss ich mir noch lange nicht gerne anhören.
Auch die Bemerkung zum Cover meine ich halbwegs ernst: Das unterstreicht auf seine Weise alles, was an diesem Album schief gelaufen ist. Es illustriert die Texte, die komplette Humorlosigkeit, den unsagbar heiligen Ernst. Die Musik illustriert es nicht, denn dann gäbe es neben blutrot auch noch schwarz und weiß und vor allem grau. Sowie the blues.
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Hallo Jörg,
mit normalen Gesichtspunkten meinte ich, daß es eben nicht möglich ist die Platte wie sonst üblich mit einer Sternebewertung zu versehen.Du verteilst für die großartige Band 5 Sterne. Warum eigentlich? Es hat ja nichts gebracht und ist somit nutzlos.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Hallo Jörg,
mit normalen Gesichtspunkten meinte ich, daß es eben nicht möglich ist die Platte wie sonst üblich mit einer Sternebewertung zu versehen.Du verteilst für die großartige Band 5 Sterne. Warum eigentlich? Es hat ja nichts gebracht und ist somit nutzlos.
Von wegen nutzlos! Die Band bringt (neben den Melodien, versteht sich) das Album immer mal wieder auf meinen Plattenteller. Was mit feinen Melodien passiert, wenn die statt an eine gute Band an lauter zusammengewürfelte Haufen geraten, hört man an „Shot Of Love“.
Eigentlich kann man alles mit Sternen bewerten, selbst meine Postings :D
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Also ‚Shot of love‘ finde ich von der Produktion her wesentlich besser als ‚Saved‘. Auf ‚Saved‘ spielen zwar klasse Musiker, aber bei den Studioaufnahmen schien irgendwie die Luft etwas raus zu sein. Nichtsdestotrotz mag ich die Platte.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Also ‚Shot of love‘ finde ich von der Produktion her wesentlich besser als ‚Saved‘.
Minderheitenmeinung! Und Minderheiten müssen bekanntlich brutal unterdrückt werden!
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Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.Also ‚Shot of love‘ finde ich von der Produktion her wesentlich besser als ‚Saved‘.
Minderheitenmeinung! Und Minderheiten müssen bekanntlich brutal unterdrückt werden!
Meinst Du wirklich? Sollte man vielleicht mal eine Umfrage dazu machen (welche der beiden Platten besser produziert ist).
:D
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab? -
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