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gypsy-tail-windFreue mich drauf, Danke Dietmar!
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeHab mal in die Dropboxfolder reingeklickt …. spannend …..
Freu mich, dich hier auch zu lesen.
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@dietmar_: Ich wäre dann auch gerne zum ersten Mal dabei.
Muß mich hier aber noch etwas einlesen in die „Regularien“.--
"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)stefane@dietmar_: Ich wäre dann auch gerne zum ersten Mal dabei.
Muß mich hier aber noch etwas einlesen in die „Regularien“.Grüß dich, stefane, freut mich, wenn du mitmachen möchtest. :)
Der Link führt dich zur Musik. Ziel ist es Interpreten und/oder Titel zu erkennen. Aber davor steht eigentlich Spaß an der Musik zu haben und ein wenig am Raten. Zu gewinnen gibt es nichts Anfassbares, nur den Respekt der Mitrater.
Wenn es Fragen gibt, nur gerne zu.--
damit dietmar nicht so lange warten muss, habe ich mich beeilt war mir ein großes vergnügen, wie man merken wird. irgendein thema hat dieser bft, er scheint mir sehr stimmig in sich, ich komme nur nicht drauf, was es sein könnte.
1 | sonnenaufgang bei leichtem wind. eine oboe. dann kommen andere stimmen hinzu und verteilen sich schön im raum, auf wenigen gemeinsamen noten. schöne getragene stimmung. eine trompete bricht als erste aus, ich habe bei ihr sofort eine starke idee richtung england. von da ausgehend finde ich auch das ensemble und schließlich auch das stück. ich mag das ausgesprochen schöne arrangement, das fließt alles sehr organisch, hat fülle und atem, wirkt nicht akademisch, obwohl sich hier jemand mit klangfarben auskennt (aber eben auch mit den persönlichkeiten der mitspielenden). und der ton der trompete gehört für mich sowieso zu den schönsten und berührendsten, die es im jazz gibt. kannte ich vorher nicht, danke für die auswahl!
2 | noch ein dramatischer einstieg. dann stampfrhythmus mit phasenverschobenem vibrafon. da ist einiges los, das ist aber nur ein trio, oder? paukenschlägelsolo, dann kommt das rhythmisch interessierte vibrafon wieder, das ich ziemlich klassik-nah finde. ah, jetzt kommt noch eine andere percussion ins spiel, worauf wird denn da geklatscht? ich finde das interessant, aber auch sehr akademisch, obwohl es sich auf folkoristische trance-bands bezieht. nicht den hauch einer ahnung, wer das sein könnte. ich könnte mir aber vorstellen, dass die sowas höchstens mal als gimmick zwischendurch spielen, vom vibrafonisten vielleicht abgesehen, der ist ernsthaft richtung steve reich unterwegs. es hat ja auf jeden fall drive, da wird schon jemand ins schwitzen gekommen sein.
3 | ein oder zwei klavier(e) mit einem modernen take on boogie woogie. wenn das nur ein pianist ist: hut ab. wenn es zwei sind, was ich glaube: hübsch. klingt nach 70er, irgendwie nach deutschland oder niederlande. und entweder sind das freejazzer, die zeigen, dass sie auch im traditionellen modus spaß haben und machen können – oder es sind traditionalisten, die sich ein bisschen locker machen. schlippenbach oder zwingenberger. beide zusammen wäre toll. aber am ende scheint mir, es ist doch nur ein pianist. und ich bin auf dem holzweg. zum drummer mag ich wenig sagen, der macht seinen job und mehr nicht.
4 | nochmal klavier, ein trio, relativ aktuell (00er aufwärts, oder?). kurz und darin sehr schlüssig. zunächst frei, mit einer trillerfigur als strukturelement und einem unglaublich aufwendig spielenden bass drum herum. beruhigt sich am ende, wenn das klavier zum thema gelangt ist, dann machen sie auch schnell schluss, damit es in der luft hängen bleibt. gefällt mir, ist jetzt aber auch nicht die frischeste idee zum klaviertrio. könnte überall eingespielt worden sein. nach ecm klingt es nicht, dabei stehen die mikrofone zu nah am geschehen.
5 | das klingt schon eher nach ecm. das ist auch wieder älter. piano-bass-duo, das thema kenne ich nicht, klingt nach europäischem volkslied oder kabarett. walzer. bass bleibt cooler als der in #4, obwohl er auch viel kann. man kann nicht meckern, insgesamt. wie der pianist seine gesten wechselt, das kann man musikschüler*innen zum analysieren geben. das thema sollte man kennen, das interessiert mich.
6 | so, jetzt wird zum ersten mal jazz in versalien geschrieben. quartett, hardbop, thema in latin, bei den soli swing, zum saxofonsolo sticks, unter dem klavier mit besen. und zu a- und b-teil könnte man auch die formel aufsagen. passiert innerhalb dieser formeln irgendetwas neues? nein. die akkorde sind auf reizvolle weise recht offen, finden aber immer wieder zum blues zurück. der tenorsaxer ist gut, mit allen wassern gewaschen, macht alles richtig, ich würde ihm allerdings keinen eigenen sound, vielleicht auch keine eigene stimme zugestehen. bin sehr gespannt, ob die fachleute hier anhand irgendwelcher merkmale auf ihn kommen. beim pianisten geht es mir genauso. schön, die sparsame begleitung, aber vielleicht auch, weil mehr gerade nicht verlangt wird. das einfache thema könnte man kennen, könnte aber auch ein schnell auf dem weg ins studio geschriebener sketch sein. schön, wie effektiv das alles ist, vom gesamteindruck her, das thema verfängt sofort, die stimmung ist da. zum genauen hören verführt es mich aber nicht.
7 | jetzt kühlt sich alles ab, rhytmusmaschinen werden angeworfen und verschiedene melodieinstrumente umspielen sich auf ungefährliche weise. ich bin hier nicht zuständig. könnte interessant sein, wenn das hier aus europa käme. aber ich würde ihnen gerne ein bein stellen oder die heizung hochfahren oder ein feuer legen, irgendetwas, damit sie ins stolpern kommen oder sonstwas anderes machen als das, wofür ihnen mama übers haar streicht. wobei, zu dieser zeit war das wahrscheinlich teenage rebelism.
8 | das kommt entschieden lasziver rüber, ein angefeuchtetes alt, ein träger bass und gestreichelte trommelfelle. ein bekannter standard, auf den ich wieder (bft-typisch) im moment nicht komme. man bräuchte mal eine seite, auf der die alle gesammelt sind und kurz angespielt werden können. auch hier wieder: funktioniert alles bestens, macht mir deutlich, warum ich ab und zu gerne jazz höre, aber mich macht nichts speziell hellhörig hier. tatsächlich finde ich den feuchten saxsound ein bisschen übertrieben. die aufnahme scheint mir relativ aktuell zu sein.
9 | das ist auf andere art lasziv. lauernd, mit schlenkerndem gang und kurzen aufmerksamkeitsblitzen. eine trompete und ein bariton, ohne klavier. trompetensolo gefällt mir ziemlich gut. habe keine ahnung, wer das sein könnte, ich würde es in die 2. hälfte der 50er platzieren. schön. sind alle so kurz, die stücke.
10 | ein groove. beim bass schwingt was mit. dann kommt ein südafrikanisches thema auf 2 (?) sopransaxen mit ordentlich schmelz, was aber vor allem durch die aufnahme erzeugt wird. der kitsch wird im solo sofort auf distanz gebracht, das immer wieder zurückfinden ins thema ist ziemlich clever, da wird mit starken kontrasten gearbeitet, während der groove stur weiterläuft. gefällt mir sehr, sehr gut. keine ahnung, wer das ist, aber es scheint mir europäisch, frühe 80er. vielleicht mit einem südafrikaner in der mannschaft.
11 | tango. aufnahme klingt nach mitte/späte 80er. das ist jetzt das erste stück, das mir nicht gefällt. komplett aufgeschrieben, postmodernes zusammenkleben von versatzstücken mit einem exotischen rhythmus als behelf, das alles aber auch nicht wirklich gut. da müssten leute mal was zu sagen, die auf komplizierte arrangements abfahren, wie @brandstand3000 zum beispiel, mir ist das zu feuilletonistisch. könnte aus frankreich sein.
12 | das ist ja völlig bekloppt, auskomponierte walking-bass-linien für zwei synchron spielende bässe? das thema kann ich nicht einordnen, aber das davoneilende klavier hat schon wieder einen guten humor. und fliegen auch noch die bässe auseinander. was das will, weiß ich nicht, aber ich mag das. geografisch würde ich es am ehesten in die niederlande setzen. ist zwar auch pastiche, aber nicht so zusammengeklebt wie in #11.
13 | lauter aufstampfende klarinetten. das ist jetzt skandinavisch, oder? und ziemlich aktuell. wahrscheinlich alles overdubbs, man hört auch manchmal elektronische bearbeitungen. und dann kommt noch eine steel guitar. europäische folklore & blues, naja. finde ich als sketch ganz witzig. aber auch ein bisschen belanglos.
14 | das schwimmt sich direkt frei, zwei bässe, mit fingern gespielte drums, eine cherryeske trompete. auch ein sketch, viel hübscher.
15 | tolles klavierintro. hier habe ich den eindruck, dass ich das kenne. sehr modernes drum mit höher gestimmten trommeln, das kenne ich von marcus gilmore. ich schätze hier sowieso auf usa. trompete ist mir total vertraut (finlayson? für akinmusire ist sie zu schlank). ich bin hier überhaupt sehr zuhause, von der blöden überleitung ins finish abgesehen. es hat einen inneren drang, sophistication und eine große schnelligkeit in der impulsverarbeitung. also entweder aus new york oder von hyperaktiven nachmachern in berlin oder köln 😉 (für letztere spräche das abgezirkelt zusammengebaute des endes.) toll, ein höhepunkt hier (neben #1 und #10).
16 | weiterentwickelte evans-schule mit blinzeln richtung hancock. könnte so jemand wie bob degen sein. ist das eine shorter-komposition? vielleicht sogar „fall“? die großen tastaturabrutschläufe sind nicht ganz geschmackssicher (hoffentlich nicht joachim kühn), auch manche verzierungen… ah, jetzt kommt ein heiseres sopran, und es spielt kein shorter-thema – wenn das degen ist, könnte das dann heinz sauer sein. ziemlich schön gespielt jedenfalls, sehr stimmig, das ganze. das muss man können.
17 | ich bin schon im finish. und dieser bft hat es mit angefeuchteten rohrblättern. und keine liebe für gitarren – dafür ist hier ein e-bass dabei, oder? ein sonores abschlussstück, das schöne akkorde vor sich her trägt. toller moment, wenn das schlagzeug „einsetzt“. ich würde jetzt richtung john surman weitersuchen, ist aber bestimmt ganz woanders zuhause. ausgesprochen schön.
vielen dank für diesen abwechslungsreichen, gut abgehangenen blindfoldtest ohne billige effekte und schnöde tricks. bis auf ein, vielleicht zwei stücke mag ich wirklich alles, so ging’s mir, glaube ich, noch nie. bin sehr gespannt, wo das alles herkommt. und ich werde natürlich noch ein bisschen weiterforschen.
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vorgartenvielen dank, @dietmar_, sehr schön, dass das geklappt hat. hab schon durchgeskippt, erkenne nichts, fühle mich aber direkt sehr wohl und freue mich auf die erkundungsreise. von denen, die auch mal mitgemacht haben, fallen mir noch ein: @sandman @cloudy @irrlicht @udw @gruenschnabel @thelonica und bestimmt vergesse ich noch einige.
Gestern schon reingehört, jetzt auch gerade. Track 3) habe ich vielleicht auch schon erkannt. Die 2. Reihe ab Track 6) gefällt mir gut.
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ah, das thema von #8 ist natürlich das hier.
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Sehr viel Freude haben mir deine differenzierten Beschreibungen gemacht, vorgarten. Einige Male konnte ich auch schmunzeln. Aber da steckt schon viel Richtiges drin.
Habe ich das richtig verstanden, du hast die 1 erkannt?
Ich bin über den Tag unterwegs, die Arbeit. Wenn ich zuhause bin, schaue ich was z.B. das Schlaggerät auf 2 ist. Ich meine, es wird im Booklet erwähnt. Ich hoffe, ich finde dann auch etwas Zeit auf deine Kommentare näher einzugehen.
So ganz allgemein gefragt: ich weiß nicht genau, wie die Vorgehensweise hier ist? Fällt ein richtiger Name oder das richtige Herkunftsland, bestätigt man gleich?
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@vorgarten: Dein Schreiben ist beeindruckend.
thelonica
vorgartenvielen dank, @dietmar_, sehr schön, dass das geklappt hat. hab schon durchgeskippt, erkenne nichts, fühle mich aber direkt sehr wohl und freue mich auf die erkundungsreise. von denen, die auch mal mitgemacht haben, fallen mir noch ein: @sandman @cloudy @irrlicht @udw @gruenschnabel @thelonica und bestimmt vergesse ich noch einige.
Gestern schon reingehört, jetzt auch gerade. Track 3) habe ich vielleicht auch schon erkannt. Die 2. Reihe ab Track 6) gefällt mir gut.
Freut mich zu lesen. :)
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dietmar_
Habe ich das richtig verstanden, du hast die 1 erkannt?ja, zweifelsfrei. aber da werde ich nicht der einzige bleiben
#8 habe ich vielleicht auch, aber noch nicht die richtige version… kommt der leader aus der schweiz?dietmar_
So ganz allgemein gefragt: ich weiß nicht genau, wie die Vorgehensweise hier ist? Fällt ein richtiger Name oder das richtige Herkunftsland, bestätigt man gleich?nein. man könnte hier natürlich einfach ganz viele namen droppen, das wäre zu einfach. auf meine frage zu #8 hier könntest du sowas wie „heiß“ oder „kalt“ sagen, da bliebe immer noch spielraum für verirrungen
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8) müsste ziemlich bekannt sein. Bei 10) hört man auch den Einfluss von Eric Dolphy raus, aber das dürfte ganz klar Ende der 70er bis frühe 90er entstanden sein. (Anmerkung: möchte mich nicht auf ein Jahrzenhnt festlegen. Also 70er, 80er oder 90er vielleicht)
zuletzt geändert von thelonica--
zu #8: die Schweiz liegt auf dem gleichen Kontinent.
zu #10: die zeitliche Einordnung ist nicht richtig. Einen Einfluss Dolphys möchte ich hier nicht absprechen.
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Schlagwörter: blindfoldtest, Jazz, Jazz BFT
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