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na dann:
1 – eine digital arg komprimierte rahmentrommel mit schellen, wahrscheinlich aus dem nahöstlichen raum. ein paar rhythmen werden vorgeschlagen und wieder aufgegeben. dann kommt eine klarinette, ein gähnender bass und eine violine (bratsche?) dazu, letztere hält sich eher nicht an westliche konventionen. der raum wird voller, schlagzeug, flöte. ein thema, ein orgelton und eine hektische perkussion sorgen für etwas spannung. keine ahnung, was das ist, vielleicht ein fusion aus jazzern und fernöstlichen traditionalisten, mir bleibt das leider zu illustrativ.
2 – bassklarinettentrio, passt ganz gut nach #1. hier wird auch mit verschiedenen rhythmen gespielt und es reicht auch hier ein kleines thema. der swingteil verlangsamt und beschleunigt sich, das ist schon irgendwie energy music, die aus ziemlich vielen töpfen nascht und dabei im wesentlichen spielfreudig sein will. so richtig haut’s mich nicht vom hocker, dafür ist es mir auch zu gepflegt und fett aufgenommen, für liegesessel, mit platz für wippende füße. dachte kurz an sclavis, aber das ist bestimmt neuer, vielleicht cleanfeed-zeugs.
3 – gefällt mir besser. klingt europäisch, freier jatzzz mit tänzerischen und performativen elementen, die tröten und das geklapper der kleinen dinge könnte auf han bennink hinweisen, vielleicht ist das auch schlippenbach am klavier. dramaturgisch überzeugt mich das auf anhieb, mit dem tänzerischen beginn, dem kurzen innehalten und der angeworfenen maschine, die die angezogenen elemente wieder nach außen schießt. „free mandela“ – das begrenzt die aufnahme immerhin auf vor 1990. mit dem titel gibt es was von irène schweizer. hier ist @gypsy-tail-wind der fachmann, denke ich.
4 – ein verschrobener blaskappellenwalzer, der ordentlich (sehr ordentlich!) ins stolpern gerät. komisches schlagzeug. 2 trompeten? posaune, sax. so spielt man wohl erst ab seit den 1990ern. bisschen achselzucken von meiner seite. will nicht viel, macht aber viel, schön, dass es den beteiligten spaß bereitet. ah, dann noch ein thema, könnte auch was afrikanisches sein. da muss wieder gypsy ran (europäischer freejazz mit afrikabezug). posaunensolo gefällt mir dann plötzlich doch ganz gut. schön auch, wie sie wieder ins thema findet. baritonsax dagegen ziemlich langweilig.
5 – weiter gehts mit dem geklapper. sehr schönes (auch afrikanisches?) thema, ist auch alles sehr gedrechselt, macht mir aber spaß. schöne aufnahme, trocken und direkt. im gegensatz zu 4 haben die musiker hier sofort biss, schlagzeuger gefällt mir auch viel besser. das altsax kenne ich irgendwoher, glaube ich. super drumsolo, aber auch in der begleitung bleibt es kreativ, was sich sehr sexy am stoisch bleibenden bass reibt. bestes stück bisher.
6 – sprung in einen live-höhepunkt, das publikum hat scheinbar schon ordentlich grund zum feiern gehabt, ich kenne das natürlich, komme aber gerade nicht drauf. das ekstatische klavier verwahrlost, kollektive klapperorgie, ein paar petrowskysche altsaxschreie. schon vorbei. schwierig, solch einen moment zu isolieren und hier einzubinden.
7 – wieder so ein afrikanistisches zirkelthema, altsax-klavier-duo, letzteres nimmt sich gleich abdullah ibrahim zum vorbild, macht dann aber wahnsinnig viel, ohne auch nur ein bisschen an den harmonien zu arbeiten. bisschen unlässig. die kleinen störungen übernimmt dann das sax, wirkt aber wie eine verordnung. ist aber kurz & tut nicht weh.
8 – viel lässiger. klingt nach späten 70ern, frühen 80ern. unschön aufgenommener akustikbass, der aber äußerst schön bearbeitet wird. das auf-den-akkorden-(eher dem akkord)-hängen verweist sehr deutlich auf mal waldron, den ich hier auch ganz stark vermute. das wird alles ganz ungehetzt immer spannender und bekommt irgendwann etwas richtig drängendes, die harmonien kippen, der rhythmus wird alle paar takte anders betont, und der bassist macht immer genau das richtige. zweiter höhepunkt hier, obwohl es wirklich nur eine miniatur ist.
9 – freiheitsprogrammmusik, der leader erzählt uns die geschichte selbst, booker ervin erzählt sie weiter. ich bin kein großer fan dieser phase mit den hauseigenen „beethoven“-arrangements, aber biss hat das natürlich auch. und wie.
10 – der nächste großmeister, und der (wie wir wissen) zentrale track dieses bfts. schön, das mal wieder zu hören, bei mir ging das immer auf der ASCENSION-doppel-cd unter, so richtig eigenständig wahrgenommen habe ich es erst kürzlich. der afro-gesang ist natürlich cultural appropriation, der singende, klappernde, klingelnde gast kommt aus new orleans und nervte so lange in der lokalen szene mit seinem exotischen instrumentarium, bis er ein calypso quartett gründete, an die westküste zog und neue instrumente erfand, wie ich gerade lese. super, wie coltrane den einbindet, wartet, bis der vortrag zu kratzen anfängt, um langsam die modale magie drum herum zu weben. ein puls entsteht, und dann wird aufgefahren. sehr schön hier donald garretts angeschrägte bassklarinette, die sanders mit seinen flattersounds verlängert, bis sie alle (nur) ein paar zentimeter abheben. eine muschel höre ich auch noch. etwas hilflos hier der pianist (merkwürdig die „falschen“ akkorde nach der 8-minuten-marke), so recht mag er dem sonoritätenkabinett nichts hinzufügen, bis er den solo spot bekommt, den er allerdings sehr lässig für die eigene geschichte freiräumt. was hätte seine nachfolgerin hier gespielt? super, die von der conga aufgegriffene blockakkord-ratlosigkeit, dann greift lewis nochmal zur muschel und peppt die klaviertonalität auf, das solo dauert entschieden zu lange, aber alles groovt so lässig vor sich hin, das hat ja auch was. die schläge aufs metall sind garantiert von sanders. so we sing this melody. verrückt, wie sehr sich der leader hier zurück hält. was für ein schöner, entspannter trip.
11 – das ist wahnsinnig toll, macht mich aber auch wahnsinnig, weil ich nicht darauf komme. das vibrafon klingt nach ernest dickerson, aber das idiosynkratische klavier klingt nicht nach ra oder hill, eher nach ran blake. das scheint mir ein standard zu sein, aber die klavierbegleitung lenkt mich auf tolle weise ständig davon ab. i fall in love too easily? ziemlich genau mein ding, ich hab das auch schon mal gehört, davon bin ich überzeugt. noch ein tolles schlagzeugsolo. vielleicht weiß das ja jemand anderes auf anhieb. wahnsinnsende, sehr riskant. toll.
12 – das schwächste stück auf einem sehr schönen album, aber natürlich tricky ausgewählt, weil hier nur die hälfte der musiker mitspielt. anfang bisschen langweilig, viel pedal, dazu die trademark-gletscherklarheit des labelsounds. man hört die notenblätter rascheln und die stoffhosen am stuhlbein schaben. die luftigen grooves, die bei vollständigkeit des ensembles noch mitreinspielen, braucht es für mich leider. mein lieblingsstück vom album würde gleich danach folgen.
13 – das mag ich. scheint ein quasi auskomponiertes solostück zu sein, von dem hier zwei takes übereinandergelegt wurden, so dass sich der eindruck von einander verfolgenden linien ergibt? schön schnörkellos gespielt, bestimmt eigentlich kein akustikspezialist, er hat keine wirkliche tonschönheit (wie der herr – auf etwas anderem instrument – vor ihm), aber die direktheit hat was. irgendwas schleift im hintergrund, das ist ein aufgeschnappter moment, mit dem man ein bisschen herumgespielt hat. natürlich keine ahnung, von wem das ist. aber ein schöner ausklang, der nochmal in eine andere richtung geht.
vielen dank für diesen schönen mix, der vor allem eine sehr stimmige dramaturgie hatte. aber so richtig aus afrika ist nichts dabei, oder? bin gespannt, was die anderen schreiben werden.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vorgarten …. vielen dank für diesen schönen mix, der vor allem eine sehr stimmige dramaturgie hatte. aber so richtig aus afrika ist nichts dabei, oder? bin gespannt, was die anderen schreiben werden.
Vielen Dank für Deine schönen Kommentare, werde morgen darauf eingehen. Und natürlich freut es mich, dass Dir der Mix gefällt :-).
Das Thema „Afrika“ ist eher abstrakt gefasst. Die Titel haben schon etwas mit Afrika gemeinsam, auch wenn es zum Großteil nicht die typischen Künstler sind.
Und ich habe mich auch gefragt, was typische afrikanische Elemente sind und ob diese in den Titel zu finden sind?
Kann man sagen, dass Africa die Geburtsstätte des Jazz ist? Und wenn ja, welche afrikanischen Elemente prägen/prägten den Jazz? Oder ist der afrikanische Einfluss nicht merklich hörbar? Ist Jazz dann doch mehr ein amerikanisches Ding?
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Hey @mr-badlands,
ich lade mir Deinen BFT gerade herunter und werde ihn mir in den nächsten Tagen anhören. Vorab schon mal besten Dank dafür. Erfahrungsgemäß brauche ich ein paar Tage, um was dazu zu schreiben. Voraussichtlich ab nächstes Wochenende gibts was von mir zu lesen.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)mr-badlands
Und ich habe mich auch gefragt, was typische afrikanische Elemente sind und ob diese in den Titel zu finden sind?
Kann man sagen, dass Africa die Geburtsstätte des Jazz ist? Und wenn ja, welche afrikanischen Elemente prägen/prägten den Jazz? Oder ist der afrikanische Einfluss nicht merklich hörbar? Ist Jazz dann doch mehr ein amerikanisches Ding?das sind ja gleich mal ganz große fragen, die man kaum direkt beantworten kann, denn was soll „africa“ sein, abgesehen von einer bezeichnung für einen ziemlich großen kontinent? klar kann man musikalische traditionen in den herkunftsorten von verschleppten menschen mit frühem jazz abgleichen und trotzdem das hybride als eigenständigkeit betonen, wie das z.b. ted gioia hier macht. oder vor allem die transatlantische erfahrung als urform von tatsächlich fluidem kultur- und diaspora-konzept herausarbeiten wie paul gilroy in seinem „black atlantic“. aber du hast ja auch sachen mit nord- und südafrika-bezug dabei. ich weiß nicht, wie man das vereinheitlichen könnte.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vorgartenna dann:
1 – eine digital arg komprimierte rahmentrommel mit schellen, wahrscheinlich aus dem nahöstlichen raum. ein paar rhythmen werden vorgeschlagen und wieder aufgegeben. dann kommt eine klarinette, ein gähnender bass und eine violine (bratsche?) dazu, letztere hält sich eher nicht an westliche konventionen. der raum wird voller, schlagzeug, flöte. ein thema, ein orgelton und eine hektische perkussion sorgen für etwas spannung. keine ahnung, was das ist, vielleicht ein fusion aus jazzern und fernöstlichen traditionalisten, mir bleibt das leider zu illustrativ.Wir sind hier in Nordafrika und es handelt sich wirklich um ein Zusammenspiel aus Europa und Nordafrika. Ich habe mir es nicht leicht gemacht mit der Auswahl der ersten beiden Stücke. Und ich habe einige Kombinationen aus den beiden Alben durchprobiert. Der Grund für die Auswahl war letztlich, dass ich einen langsamen Einstieg wollte. Ich finde das sehr übersichtlich gestaltet, die Themen, die anfangen, wieder enden, bevor ein neues beginnt. Doch ein Hauptmotiv gibt es ja auch und dem kann ich gut folgen. Auf diesem Album finden sich Stücke, die einzeln gesehen „besser“ sind, doch mir ging es ja um einen stimmigen bft. Ich bin ja auch noch mit dem klassischen Albenformat groß geworden und habe dann den Aufstieg der CD kurz später mitbekommen…
vorgarten2 – bassklarinettentrio, passt ganz gut nach #1. hier wird auch mit verschiedenen rhythmen gespielt und es reicht auch hier ein kleines thema. der swingteil verlangsamt und beschleunigt sich, das ist schon irgendwie energy music, die aus ziemlich vielen töpfen nascht und dabei im wesentlichen spielfreudig sein will. so richtig haut’s mich nicht vom hocker, dafür ist es mir auch zu gepflegt und fett aufgenommen, für liegesessel, mit platz für wippende füße. dachte kurz an sclavis, aber das ist bestimmt neuer, vielleicht cleanfeed-zeugs.
Jetzt weiß ich auch, was das verbindende Element der ersten beiden Stücke ist :-), die Klarinette. Was mich beeindruckt ist die Power des Schlagzeugs. In diesem Fall hält das Schlagzeug alles sehr dicht beieinander, trotz des freien Teils. Im Gegensatz zu #4, bei dem das Schlagzeug alles für einige Zeit bewusst auseinander bröseln lässt. Für mich rockt das unglaublich und das kurze Haupt-Klarinetten-Thema, das ist für mich der Ohrwurm dieses bft. Das Album ist übrigens visuell ein Genuß, auch wenn es Dir zu glatt gebügelt ist. Cleanfeed ist es nicht, Du weißt es mittlerweile, oder? Es wurde in Afrika aufgenommen.
vorgarten3 – gefällt mir besser. klingt europäisch, freier jatzzz mit tänzerischen und performativen elementen, die tröten und das geklapper der kleinen dinge könnte auf han bennink hinweisen, vielleicht ist das auch schlippenbach am klavier. dramaturgisch überzeugt mich das auf anhieb, mit dem tänzerischen beginn, dem kurzen innehalten und der angeworfenen maschine, die die angezogenen elemente wieder nach außen schießt. „free mandela“ – das begrenzt die aufnahme immerhin auf vor 1990. mit dem titel gibt es was von irène schweizer. hier ist @gypsy-tail-wind der fachmann, denke ich.
Das ist sehr europäisch, das stimmt., doch auch afrikanisch. EIne Kombination. Die Aufnahme stammt aus den 80ern. Ich empfinde das Klavier beindruckend, der Kontrast zwischen dem Schrägen, teilweise knochentrocken und sehr energetisch gespielt und dann diese unglaublich gefühlvoll und leise gespielten Noten. So als ob das Klavier leise am Fundament des Titels abtropft. Dann geht es wieder richtig zur Sache. Ich wollte die Energie in den ersten Stücken hoch halten
vorgarten4 – ein verschrobener blaskappellenwalzer, der ordentlich (sehr ordentlich!) ins stolpern gerät. komisches schlagzeug. 2 trompeten? posaune, sax. so spielt man wohl erst ab seit den 1990ern. bisschen achselzucken von meiner seite. will nicht viel, macht aber viel, schön, dass es den beteiligten spaß bereitet. ah, dann noch ein thema, könnte auch was afrikanisches sein. da muss wieder gypsy ran (europäischer freejazz mit afrikabezug). posaunensolo gefällt mir dann plötzlich doch ganz gut. schön auch, wie sie wieder ins thema findet. baritonsax dagegen ziemlich langweilig.
Der Hauptakteur ist hier der Schlagzeuger, der nicht aus Europa oder Afrika kommt. Mir gefällt hier besonders das Schlagzeug, dass alles sehr gekonnt auseinander fallen lässt. Man denkt irgendwann, jetzt ist es vorbei, die bekommen die Kurve nicht mehr, doch dann plötzlich arbeiten sie sich wieder in ein Thema und schließlich zum Hauptthema vor. Alles ziemlich frei und neu. Es fließen traditionelle Element aus dem Senegal ein, kombiniert mit afrikanischen Schlagzeug/Percussion Stilen (hab‘ ich gelesen ;-)).
vorgarten5 – weiter gehts mit dem geklapper. sehr schönes (auch afrikanisches?) thema, ist auch alles sehr gedrechselt, macht mir aber spaß. schöne aufnahme, trocken und direkt. im gegensatz zu 4 haben die musiker hier sofort biss, schlagzeuger gefällt mir auch viel besser. das altsax kenne ich irgendwoher, glaube ich. super drumsolo, aber auch in der begleitung bleibt es kreativ, was sich sehr sexy am stoisch bleibenden bass reibt. bestes stück bisher.
Das ist erst am Abend vor der Einstellung des bft reingekommen. Es war der Rhythmus, der den Ausschlag gab. Marokko und Frankreich könnte man als Tip geben.
vorgarten6 – sprung in einen live-höhepunkt, das publikum hat scheinbar schon ordentlich grund zum feiern gehabt, ich kenne das natürlich, komme aber gerade nicht drauf. das ekstatische klavier verwahrlost, kollektive klapperorgie, ein paar petrowskysche altsaxschreie. schon vorbei. schwierig, solch einen moment zu isolieren und hier einzubinden.
Das ist ein kurzes Live Stück einer relativ bekannten und sehr eigenen Combo. So eine Art Marsch am Anfang und dann der tolle Rhythmus. Der perkussive Höhepunkt. Anschließend soll wieder Dampf rausgenommen werden.
vorgarten7 – wieder so ein afrikanistisches zirkelthema, altsax-klavier-duo, letzteres nimmt sich gleich abdullah ibrahim zum vorbild, macht dann aber wahnsinnig viel, ohne auch nur ein bisschen an den harmonien zu arbeiten. bisschen unlässig. die kleinen störungen übernimmt dann das sax, wirkt aber wie eine verordnung. ist aber kurz & tut nicht weh.
Hier geht der Dampf etwas raus, durchatmen. Etwas leichteres. Wieder ein Duo, diesmal mit anderem Partner. Der Partner ist auch Kulturaktivist. Das Album hat Afrika-Bezug.
vorgarten8 – viel lässiger. klingt nach späten 70ern, frühen 80ern. unschön aufgenommener akustikbass, der aber äußerst schön bearbeitet wird. das auf-den-akkorden-(eher dem akkord)-hängen verweist sehr deutlich auf mal waldron, den ich hier auch ganz stark vermute. das wird alles ganz ungehetzt immer spannender und bekommt irgendwann etwas richtig drängendes, die harmonien kippen, der rhythmus wird alle paar takte anders betont, und der bassist macht immer genau das richtige. zweiter höhepunkt hier, obwohl es wirklich nur eine miniatur ist.
Der Bassist und der Pianist, ja beide sind die Hauptakteure. Das Piano passte für mich sehr gut wieder nach vorgehendem Stück. Dieses „auf dem Akkord-hängen bleiben“ hat auch etwas bluesiges, finde ich. Schön, dass es Dir gefällt. Der Pianist ist richtig erkannt.
vorgarten9 – freiheitsprogrammmusik, der leader erzählt uns die geschichte selbst, booker ervin erzählt sie weiter. ich bin kein großer fan dieser phase mit den hauseigenen „beethoven“-arrangements, aber biss hat das natürlich auch. und wie.
Diese LP habe ich schon lange, ist ja ein Klassiker, doch noch nie richtig gehört. War selbst überrascht von diesem Titel. Wusste gar nicht, dass er auch ein Poet ist. Ist auch sehr politisch. Mir gefällt die Energie auch sehr gut. Das Ende leitet dann in den Haupttitel über.
vorgarten10 – der nächste großmeister, und der (wie wir wissen) zentrale track dieses bfts. schön, das mal wieder zu hören, bei mir ging das immer auf der ASCENSION-doppel-cd unter, so richtig eigenständig wahrgenommen habe ich es erst kürzlich. der afro-gesang ist natürlich cultural appropriation, der singende, klappernde, klingelnde gast kommt aus new orleans und nervte so lange in der lokalen szene mit seinem exotischen instrumentarium, bis er ein calypso quartett gründete, an die westküste zog und neue instrumente erfand, wie ich gerade lese. super, wie coltrane den einbindet, wartet, bis der vortrag zu kratzen anfängt, um langsam die modale magie drum herum zu weben. ein puls entsteht, und dann wird aufgefahren. sehr schön hier donald garretts angeschrägte bassklarinette, die sanders mit seinen flattersounds verlängert, bis sie alle (nur) ein paar zentimeter abheben. eine muschel höre ich auch noch. etwas hilflos hier der pianist (merkwürdig die „falschen“ akkorde nach der 8-minuten-marke), so recht mag er dem sonoritätenkabinett nichts hinzufügen, bis er den solo spot bekommt, den er allerdings sehr lässig für die eigene geschichte freiräumt. was hätte seine nachfolgerin hier gespielt? super, die von der conga aufgegriffene blockakkord-ratlosigkeit, dann greift lewis nochmal zur muschel und peppt die klaviertonalität auf, das solo dauert entschieden zu lange, aber alles groovt so lässig vor sich hin, das hat ja auch was. die schläge aufs metall sind garantiert von sanders. so we sing this melody. verrückt, wie sehr sich der leader hier zurück hält. was für ein schöner, entspannter trip.
Entspannt wird es erst nach mehrmaligem Hören :-). Fantastisch ist, wie sich das aufbaut, der Beginn fast unmerklich, aus dem nichts, mit den leisen Trommeln. Es ist ein Ritual, ein afrikanisches. Ich möchte nicht wissen, wieviel selbstgebautes Zeug der Gast mit brachte ;-). Ich habe über dieses Stück sehr schöne Zeilen gefunden, die ich gerne zu einem späteren Zeitpunkt hier reinstellen möchte. Es waren diese Zeilen, die, zusammen mit der Musik, mich zu diesem Thema inspirierten. Das erklärt meine offenen Fragen vielleicht. Das Klavier ist nicht sehr prägnant, bis auf eine Stelle, wie ich finde…muss nochmal reinhören. Die schrägen Akkorde um Minute 8 sind mir gar nicht aufgefallen. Frei und schräg ist es ja in großen Teilen. Und die Zurückhaltung des Leaders ist mir auch aufgefallen. Die gesungenen Worte geben dem Ganzen mit Halt.
vorgarten11 – das ist wahnsinnig toll, macht mich aber auch wahnsinnig, weil ich nicht darauf komme. das vibrafon klingt nach ernest dickerson, aber das idiosynkratische klavier klingt nicht nach ra oder hill, eher nach ran blake. das scheint mir ein standard zu sein, aber die klavierbegleitung lenkt mich auf tolle weise ständig davon ab. i fall in love too easily? ziemlich genau mein ding, ich hab das auch schon mal gehört, davon bin ich überzeugt. noch ein tolles schlagzeugsolo. vielleicht weiß das ja jemand anderes auf anhieb. wahnsinnsende, sehr riskant. toll.
Das ist auf einem frühen Klassiker des Künstlers. Ich wollte es unbedingt drauf haben, auch nach dem Longtrack. Du hast es schon sehr gut beschrieben :-). Afrika kommt auch ohne afrikanische Beteiligung vor. Und wir haben den dritten Großmeister in Folge.
vorgarten12 – das schwächste stück auf einem sehr schönen album, aber natürlich tricky ausgewählt, weil hier nur die hälfte der musiker mitspielt. anfang bisschen langweilig, viel pedal, dazu die trademark-gletscherklarheit des labelsounds. man hört die notenblätter rascheln und die stoffhosen am stuhlbein schaben. die luftigen grooves, die bei vollständigkeit des ensembles noch mitreinspielen, braucht es für mich leider. mein lieblingsstück vom album würde gleich danach folgen.
Da gebe ich Dir Recht. Es gibt bessere Stücke auf dem Album, allerdings fand ich den Übergang sehr gut, vom vorherigen. Und mit Hinblick auf die Gesamtzeit von ca. 80min bin ich immer noch zufrieden mit dem Stück. Es ist auch schön nachdenklich. Kurz vor Ende passte das für mich gut.
vorgarten13 – das mag ich. scheint ein quasi auskomponiertes solostück zu sein, von dem hier zwei takes übereinandergelegt wurden, so dass sich der eindruck von einander verfolgenden linien ergibt? schön schnörkellos gespielt, bestimmt eigentlich kein akustikspezialist, er hat keine wirkliche tonschönheit (wie der herr – auf etwas anderem instrument – vor ihm), aber die direktheit hat was. irgendwas schleift im hintergrund, das ist ein aufgeschnappter moment, mit dem man ein bisschen herumgespielt hat. natürlich keine ahnung, von wem das ist. aber ein schöner ausklang, der nochmal in eine andere richtung geht.
Das ist ein Cover eines Saxophonsiten, der sehr frei arbeitete. Angeblich ist dieser Musiker Gitarrist. Ist sehr eigen und ruhig. Der Titel gibt dem bft seinen Namen
vorgartenvielen dank für diesen schönen mix, der vor allem eine sehr stimmige dramaturgie hatte. aber so richtig aus afrika ist nichts dabei, oder? bin gespannt, was die anderen schreiben werden.
Gerne, freut mich, dass Dir die Zusammenstellung gefällt :-)!
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vielen dank für die schönen hinweise und erklärungen. ich forsche weiter und antworte auch noch mal ausführlicher, aber zunächst halte ich mich mal zurück.
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Dann hier auch mal mein Senf zum neuen BFT – und danke an Mr. Badlands für seine Mühe!
Titel 1:
Mit dem Thema „Afrika“ hätte ich diese Nummer jetzt anfangs erstmal nicht unbedingt assoziiert… Es beginnt mit Getrommel, das mich nicht so arg mitreißt. Erst, als dann auch andere Instrumente einsetzen und sowas wie eine Melodie gezupft wird, wird es für mich interessant. Ab da höre ich sehr gerne zu, und es entwickelt sich etwas Mitreißendes, was an der Melodie / den Melodien, aber auch sehr stark an der Instrumentierung selbst liegt. Ich kann nicht jedes Instrument identifizieren; finde aber alle toll und im Zusammenspiel ganz großartig!Titel 2:
Beginnt schon mal aufregender als Nr. 1, wenn ebenfalls auch nicht wirklich „afrikanisch“. Ist mir insgesamt etwas zu hektisch, was das Lead-Instrument da spielt. Gleichzeitig bleibt die hektische Melodie mir aber sofort im Kopf.Titel 3:
Hier finde ich keinen rechten Zugang, da mir eine erkennbare Melodie fehlt. Das ist mir zu sehr Free Jazz.Titel 4:
Da kommen mir schon bei den ersten Takten Gedanken an bayrische Blasmusik in den Sinn. Danach wird es dann ebenfalls wieder viel zu experimentell für mich. Ich finde keinen roten Faden in diesen hingetupften Tönen der Blasinstrumente. Wieder wird das mit dem Einsetzen weiterer Instrumente besser für meine Ohren, aber unterm Strich eben doch nichts, was mich insgesamt besonders kickt.Titel 5:
Ein sehr schwungvoller Titel, der mich zum Mitwippen bringt. Muss ich aber noch öfter hören, um noch besser reinzufinden, denn auch er ist von der Grundtendenz eher hektisch und irgendwie ungeordnet.Titel 6:
Wieder für mich ein Highlight in diesem BFT. Ich mag den Percussion-Part sehr. Der Anfang erinnert mich übrigens an ein anderes (sehr bekanntes) Jazz-Stück, auf dessen Titel ich aber gerade nicht komme.Titel 7:
Auch dies von Beginn an ein mitreißender Titel mit einer Melodie, der ich gut folgen kann und auch folgen will. Mir gefällt hier (neben dem Saxofon-Solo) sogar der Piano-Part – und das, obwohl ich doch sonst, wie schon öfter hier gesagt, mit Klaviermusik nicht so arg viel anfangen kann…Titel 8:
Hier ist meine erste Assoziation bei den ersten Takten des Stücks (Streicher) das Summen einer Biene… Und auch hier bin ich von dem, was das Klavier (vor allem da am Anfang !) spielt, überaus angetan! Tolles Stück!Titel 9:
Wow, diesmal ein Titel mit Stimme, Gesang! Auch der hat mich sofort, vor allem, als dann noch die Trompeten einsetzen. Irgendwann geht’s dann Richtung Blues, und ich fühle mich an die US-Südstaaten erinnert. Okay, vielleicht so in Richtung Problem Südstaaten-Sklaverei (ich sage nur: „Freedom“!), dann wäre der Bogen zu „Afrika“ wieder gespannt…? Wie auch immer: sehr, sehr toller Titel!Titel 10:
Beginnt etwas schleppend, wird dann irgendwann spannender. Letztlich ist mir der Titel aber insgesamt zu lang, und ich merke, wie meine Aufmerksamkeit schwindet. Der Gesang ist mir insgesamt zu zögerlich, zu wenig ausdrucksstark und prägnant – und zu sehr in den Hintergrund gemischt.Titel 11:
Leider auch so ein Stück, zu dem ich noch keinen Zugang gefunden habe. Ich mag zwar die Instrumentierung gern, aber finde auch hier das Zuhören bis zum Schluss eher anstrengend.Titel 12:
Auf jeden Fall schon wieder zugänglicher. Ich kann mich gut einlassen auf die Melodie, die das Klavier (und die Gitarre) da spielt. Werde ich sicher noch öfter anhören.Titel 13:
Beginnt ebenfalls mit einer Tonfolge, die mir arg bekannt vorkommt… Schade nur, dass es von der Instrumentierung insgesamt so reduziert ist. Weitere Instrumente hätten dem Titel noch viel mehr Spannung verliehen, finde ich.1, 6, 7, 8 und 9 sind somit meine klaren Favoriten in diesem BFT. Wie oben schon gesagt, ich hätte nicht alles davon wirklich so unter diesem Aspekt „Afrika“ erwartet, bin dann aber mal auf die Auflösung und Erklärungen gerade in diesem Zusammenhang sehr gespannt.
Nein, exakte Titel oder gar Interpreten kann ich auch dieses Mal nicht benennen; das müssen dann also auch diesmal die Jazz-Kenner hier unter uns probieren. Ich werde jetzt zumindest schon mal lesen, was meine Vorredner hier schon alles gepostet haben, denn ich habe mich wieder mal ganz unvoreingenommen auf diesen BFT eingelassen, habe keinerlei Erläuterungen o.ä. davor gelesen.Nochmals danke an Badlands! Hat viel Spaß gemacht, bei Dir reinzuhören!
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schnief schnief di schneufHört bitte auf mich zu @-en – komme erst in einer Woche oder noch später dazu umd will hier bis dahin nicht mitlesen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch bin unschuldig!!
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schnief schnief di schneuf
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@friedrich: Dann wünsche ich viel Spaß beim Hören und bin auf Deine Eindrücke gespannt :-)!
@vorgarten: Ok. Ich bin mir sicher, Du wirst einiges rausbekommen, manches hast Du ja auch schon, oder fast…
@cloudy: Vielen Dank für Deine schönen Kommentare! Ich werde morgen ausführlicher darauf eingehen.
gypsy-tail-wind hatte schon angekündigt, dass seine Zeit momentan sehr, sehr knapp ist. Freue mich natürlich dennoch auf seine Eindrücke.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vorgartenvielen dank für die schönen hinweise und erklärungen. ich forsche weiter und antworte auch noch mal ausführlicher, aber zunächst halte ich mich mal zurück.
#5: Hier muss ich mich korrigieren. Frankreich stimmt nicht, Marokko dagegen schon. Der Bogen Marokko – Israel – USA macht hier Sinn. Es handelt sich um ein Debut aus den 2000er Jahren, herausgebracht von einem Label, das Du anfangs vermutetest.
#10: Habe jetzt noch mal mit Uhr nachgehört, den Klavierpart hätte ich jetzt gar nicht so lange vermutet, es sind ja immerhin ca. 5 Minuten. Duch den tollen Groove vergeht die Zeit viel schneller. Irgendwann kommen dann Trommeln/Perkussions und wollen dem Pianisten sagen, es reicht jetzt und läuten die letzten Minuten ein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
cloudyDann hier auch mal mein Senf zum neuen BFT – und danke an Mr. Badlands für seine Mühe!
Gern geschehen!
cloudyTitel 1: Mit dem Thema „Afrika“ hätte ich diese Nummer jetzt anfangs erstmal nicht unbedingt assoziiert… Es beginnt mit Getrommel, das mich nicht so arg mitreißt. Erst, als dann auch andere Instrumente einsetzen und sowas wie eine Melodie gezupft wird, wird es für mich interessant. Ab da höre ich sehr gerne zu, und es entwickelt sich etwas Mitreißendes, was an der Melodie / den Melodien, aber auch sehr stark an der Instrumentierung selbst liegt. Ich kann nicht jedes Instrument identifizieren; finde aber alle toll und im Zusammenspiel ganz großartig!
Der Anfang ist schleppend, da gebe ich Dir Recht. Die Perkussions sind bei dieser Aufnahme auch komprimiert (@vorgarten hatte das schon erwähnt). Ich finde Perkussions/Drums kommen im mp3 Zeitalter oft besonders schlecht weg. Wie dem auch sei…ich finde den fast unmerklichen Einstieg der Instrumente sehr beeindruckend. Die Steigerung höre ich hier auch sehr gerne.Es finden sich auf diesem Album auch andere Titel mit sehr tollen Anfängen, z.B. Geräusche eines nordafrikanischen Marktplatzes, über die Geräusche und Stimmen ist der Muezzin von Ferne zu hören.
cloudyTitel 2: Beginnt schon mal aufregender als Nr. 1, wenn ebenfalls auch nicht wirklich „afrikanisch“. Ist mir insgesamt etwas zu hektisch, was das Lead-Instrument da spielt. Gleichzeitig bleibt die hektische Melodie mir aber sofort im Kopf.
Das ist interessant, für mich ist diese Melodie auch ein Ohrwurm :-)!
cloudyTitel 3: Hier finde ich keinen rechten Zugang, da mir eine erkennbare Melodie fehlt. Das ist mir zu sehr Free Jazz.
Ja, das ist wirklich freier als die Stücke davor. Das Stück lebt auch eher von der Dramatik um das Thema „Mandela“, als von Melodien. Das Stück lebt von der Dynamik, laut und leise, schräg-laut und lyrisch-sanft…
cloudyTitel 4: Da kommen mir schon bei den ersten Takten Gedanken an bayrische Blasmusik in den Sinn. Danach wird es dann ebenfalls wieder viel zu experimentell für mich. Ich finde keinen roten Faden in diesen hingetupften Tönen der Blasinstrumente. Wieder wird das mit dem Einsetzen weiterer Instrumente besser für meine Ohren, aber unterm Strich eben doch nichts, was mich insgesamt besonders kickt.
Kann ich verstehen, nach dem Dir #3 auch nicht zusagte. Das ist nochmal freier. Es ist ca. 10 Jahre alt, das Stück.
cloudyTitel 5: Ein sehr schwungvoller Titel, der mich zum Mitwippen bringt. Muss ich aber noch öfter hören, um noch besser reinzufinden, denn auch er ist von der Grundtendenz eher hektisch und irgendwie ungeordnet.
Hier bewegen wir uns auch in Nordafrika, zumindest stammen seine Vorfahren aus Marokko. Mittlerweile lebt der Musiker in den USA, geboren ist der in Israel. Ich finde, das Stück reiht sich gut ein. Muss es aber auch noch öfter hören, dann kann ich mehr dazu schreiben.
cloudyTitel 6: Wieder für mich ein Highlight in diesem BFT. Ich mag den Percussion-Part sehr. Der Anfang erinnert mich übrigens an ein anderes (sehr bekanntes) Jazz-Stück, auf dessen Titel ich aber gerade nicht komme.
Das freut mich. Das Stück ist ungewohnt kurz für diese Kombo. Sie existiert immer noch, soviel ich weiß. Das gesamte Album wurde in Deutschland aufgenommen.
cloudyTitel 7: Auch dies von Beginn an ein mitreißender Titel mit einer Melodie, der ich gut folgen kann und auch folgen will. Mir gefällt hier (neben dem Saxofon-Solo) sogar der Piano-Part – und das, obwohl ich doch sonst, wie schon öfter hier gesagt, mit Klaviermusik nicht so arg viel anfangen kann…
Ich war am Schluss auch überrascht, dass es doch einige Stücke mit Klavier in diesen bft geschafft haben. Ich wusste ja anfangs noch nicht wohin die Reise gehen wird. Etwas zum kurz Durchschnaufen, dennoch mit Drive.
cloudyTitel 8: Hier ist meine erste Assoziation bei den ersten Takten des Stücks (Streicher) das Summen einer Biene… Und auch hier bin ich von dem, was das Klavier (vor allem da am Anfang !) spielt, überaus angetan! Tolles Stück!
Das Klavier ist von einem sehr bekannten Musiker, den Bass spielt ein relativ bekannter Afrikaner.
Es wurde Anfang der 80er Jahre in Frankreich aufgenommen.cloudyTitel 9: Wow, diesmal ein Titel mit Stimme, Gesang! Auch der hat mich sofort, vor allem, als dann noch die Trompeten einsetzen. Irgendwann geht’s dann Richtung Blues, und ich fühle mich an die US-Südstaaten erinnert. Okay, vielleicht so in Richtung Problem Südstaaten-Sklaverei (ich sage nur: „Freedom“!), dann wäre der Bogen zu „Afrika“ wieder gespannt…? Wie auch immer: sehr, sehr toller Titel!
Das war auch eine Überraschung für mich. Ein Album, das ich schon länger besitze. Es ist nicht das bekannteste, dennoch wird im es Allgemeinen sehr wohlwollend bewertet. Der Bassist trägt das Gedicht höchst persönlich vor:
This mule ain’t from Moscow
This mule ain’t from the South
But this mule has some learnin‘
Mostly mouth-to-mouthThis mule could be called stubborn and lazy
But in a clever sorta’ way this mule could be workin’
Waitin’ and learnin’ and plannin’
For a sacred kind of day
A day when burnin’ sticks and crosses is not mere
Child’s play
But a madman in his most incandescent bloom
Whose lover’s soul is imperfection and is most lustrous
GroomSo, stand fast there young mule
Soothe in contemplation
That burning whole and aching thigh
Your stubbornness is ever living
And cool anxiety is about to dieFreedom for your daddy
Freedom for your momma
Freedom for your brothers and sisters
But no freedom for mecloudyTitel 10: Beginnt etwas schleppend, wird dann irgendwann spannender. Letztlich ist mir der Titel aber insgesamt zu lang, und ich merke, wie meine Aufmerksamkeit schwindet. Der Gesang ist mir insgesamt zu zögerlich, zu wenig ausdrucksstark und prägnant – und zu sehr in den Hintergrund gemischt.
OK, das kann ich verstehen, dass es Dir nicht zusagt, nach Deinen bisherigen Favoriten aus diesem bft.
cloudyTitel 11: Leider auch so ein Stück, zu dem ich noch keinen Zugang gefunden habe. Ich mag zwar die Instrumentierung gern, aber finde auch hier das Zuhören bis zum Schluss eher anstrengend.
Das empfinde ich als sehr spannend, toll gespielt, viel Vibrafon, was eher ungwöhnlich ist, da der Meister sehr geschmackvoll, eher im Hintergrund agiert.
cloudy Titel 12: Auf jeden Fall schon wieder zugänglicher. Ich kann mich gut einlassen auf die Melodie, die das Klavier (und die Gitarre) da spielt. Werde ich sicher noch öfter anhören.
Dann kann ich Dir gerne das Album/Interpret mal durchgeben, wenn Du magst. Hier spielt ein Tunesier eine mittragende Rolle. Er ist auch bekannt für sein Spiel auf einer arabischen Kurzhalslaute.
cloudyTitel 13: Beginnt ebenfalls mit einer Tonfolge, die mir arg bekannt vorkommt… Schade nur, dass es von der Instrumentierung insgesamt so reduziert ist. Weitere Instrumente hätten dem Titel noch viel mehr Spannung verliehen, finde ich.
Es ist auch ein Cover eines älteren Stückes eines sehr bekannten Saxophonisten. Auf dem gesamten Album gibt es nur diese Art der Instrumentierung zu hören. Ich würde es eher unter dem Begriff „Obskures“ einordnen. Insgesamt sind über 70 (!) Titel auf dem Album, es besteht aus 6 (!) CD’s.
cloudy1, 6, 7, 8 und 9 sind somit meine klaren Favoriten in diesem BFT. Wie oben schon gesagt, ich hätte nicht alles davon wirklich so unter diesem Aspekt „Afrika“ erwartet, bin dann aber mal auf die Auflösung und Erklärungen gerade in diesem Zusammenhang sehr gespannt. Nein, exakte Titel oder gar Interpreten kann ich auch dieses Mal nicht benennen; das müssen dann also auch diesmal die Jazz-Kenner hier unter uns probieren. Ich werde jetzt zumindest schon mal lesen, was meine Vorredner hier schon alles gepostet haben, denn ich habe mich wieder mal ganz unvoreingenommen auf diesen BFT eingelassen, habe keinerlei Erläuterungen o.ä. davor gelesen. Nochmals danke an Badlands! Hat viel Spaß gemacht, bei Dir reinzuhören!
Freut mich, dass es Dir Spaß gemacht hat und Danke für das Kommentieren! 5 Favoriten sind doch eine gute Quote :-). Die Auflösung bzgl. des Themas Afrika kommt Stück für Stück. Bin ja auch selbst noch an suchen, wie sich die afrikanischen Elemente ausdrücken. Doch sie sind in jedem Stück vorhanden. Werde am Ende meine gesammelten Kommentare posten. Bin auch gespannt, was noch so geschrieben wird.
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Besten Dank für die ersten Infos!
Bin jetzt besonders gespannt, was es mit Album Nr. 1 auf sich hat, denn allein die (von Dir erwähnten) dort offenbar eingebauten „Geräusche“ und „Stimmen“ klingen sehr spannend und reizvoll für mich.
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schnief schnief di schneuf
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz
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