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Bei mir war nichts dergleichen vorhanden.
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WerbungBei mir leider auch nicht.
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Leider ohne.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Schade, Danke für die Info.
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Nach einem Durchlauf und um mal etwas zur Musik und nicht zu den Texten zu sagen:
Erstaunlich viele 70er Soul Einflüsse! Bei ‚America‘ hatte ich sogar, allerdings dann doch auch wegen der Thematik, ganz ganz leichte Assoziationen zu James Browns ‚Hey America‘, nur dass der Gesang natürlich das genaue Gegenteil zu James Brown ist.
Auf jeden Fall eine Weiterentwicklung zur letzten Platte!--
Ich finde EAGLE ist ein Meisterwerk, aber mit APOCALYPSE kann ich bislang wenig anfangen…
Naja, ich brauchte aber auch etwa zehn Jahre um LAUGHING STOCK nach SPIRIT OF EDEN schätzen zu können
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„My apocalypse. D.C. 45O“
Ganz anders und doch typisch Callahan. Ich finde, wenn man den Vorgänger mit „Apocalypse“ vergleicht, fällt zunächst auf, dass die Musik wieder zurückkehrt, viele Jahre, tatsächlich besinnt sich so manches wieder auf die Zeit um „A river ain’t too much to love“. Alles ist spärlicher, reduzierter, der Fokus liegt auf den Worten, auf dem Klangbild, das sich um das Gesagte legt, nicht so sehr auf opulenten Arrangements. Mich erinnert hier vieles an Folk (tatsächlich scheint „Astral weeks“ zu den Referenzen gehört zu haben), aber auch an eher abseitige Klänge, die an die Geräuschkulisse an Bahnhöfen erinnert, u.a. „Baby’s breath“, aber auch das stoische „America!“ rufen immermal wieder Erinnerungen an „Dead man“ wach (composed by Neil Young). Das Album hat ein paar zentrale Themen, die Callahan immer wieder aufgreift, schon auf den Vorgängern, hier klingt es allerdings überblickender, beobachtender, abschließender.
„Was nun, wenn die Lösung im Nichts mehr Wollen liegt?“ höre ich da immer wieder, die Definition der Freiheit ist auf „Apocalypse“ vielleicht der eigentliche Dreh- und Angelpunkt. Schon der Viehhändler in „Drover“ spricht von seinem Steckenpferd, einer Herde, die man im Grunde als Verbildlichung jedweder Sucht samt Klammergriff lesen könnte („Don’t touch them, don’t try to hurt them/My cattle“). Es ist der harsche Humor, den Callahan an vielen Punkten aufbringt – am Ende hat sich der kämpfende Zeigefinger beruhigt, aus dem Viehhändler wird eine lange Straße, ein Teil von allem. Callahan lässt das Ego in sich zerfallen.
„Was, wenn Abschluss auch Neuanfang ist?“ – „Riding for the feeling“ ist wieder ein schöner, träumerischer Song, der dementgegen aber mit eitler Träumerei im Grunde humorvoll bricht. Nähe ist nicht gleich Nähe, Abhängigkeit nicht Beziehung, Verlangen nicht Liebe – man mag es vergessen haben. Nicht im Taumel dem Glück nacheilen (ist doch immer schneller), sondern mit Gefühl im Sattel gen Sonne, so rät der Erzähler. Sehr asketisch, diese Bedingungslosigkeit. Da bröckelt sie, Macht und Perfidie.
„Ohne all sie, Irrungen und Wirrungen, was würde ich sein?“ – „Universal applicant“ klingt ein wenig, als habe sich Callahan, allerdings auch schon bei den anderen Titeln, zielgerichtet am Existentialismus vergnügt. Schwerer Geschmack liegt da auf den Lippen, als man plötzlich bemerken muss, dass man der pflichtbewussteb Honigbiene gar nicht so unähnlich ist – träge, nur zum Fliegen bereit, mag die Wohnungssuche anstehen. Und ohnehin: Immer auf Kosten anderer, notfalls in der muffigen Büffelbrust! Sodann Boot zu Wasser gelassen, Fackel in Lavendel getaucht, sollte es doch nicht unmöglich sein, dieser ewigen Nutznieserei Einhalt zu gebieten. Aber o weh, die Fackel fällt und das Boot sinkt ab, mit allen Erscheinungsformen: Der Affe, der Revolutionäre, der Idiot, selbst das Stinktier – alle in einem Punkt gleich: Sind lebendig. Da schwindet sie dann dahin, die Strebsamkeit, gefählich nahe ist doch die Selbstlosigkeit an der Selbstauflösung.
„Ist es (dann) das, was Freiheit bedeutet? Oder was es heißt, zu den Freien zu gehören?“ singt es dann beruhigt kurz vor Schluss in „Free’s“; Flöten, Becken, Pfeifen, Klavierklimpern, ein genügsamer Angler, ruhige See. A suitable end?
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Hold on Magnolia to that great highway moonMit einigem Abstand zum Konzert jetzt nochmal gehört:
Sehr durchwachsenes Album, besonders die erste Hälfte finde ich ausgesprochen schwach für Callahan-Verhältnisse. Echte Großtaten fehlen für mich ganz, aber es gibt doch einige Lichtblicke im wertungstechnischen Sinne.
Insgesamt noch ein ordentliches Album mit Tendenz zum Vergessen, meilenweit vom Vorgänger entfernt.
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Was sind denn aus Deiner Sicht die Höhepunkte?
Ich halte „Apocalypse“ für ein ungemein vielschichtiges, ungeheuer komplexes und insgesamt sehr rätselhaftes Werk. Natürlich stürzten sich alle auf das vergleichsweise einfach zu enträtselnde „America!“, aber „Drover“ ist aus meiner Sicht eine ungeheuer faszinierende Amerika-Meditation mit schwer zu greifender Symbolik. Die 1. Seite lebt von sehr spannenden musikalischen Kontrasten, während die zweite Seite eine fast durchgehende Suite mit wiederkehrenden Themen ist (Apokalypse, Reiten), wie überhaupt das ganze Album Motive immer wieder aufgreift und neu verarbeitet, beispielsweise Wasser, Tiere und Babies. Klingt wirr? Ja, aber gleichzeitig auch sehr spannend.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.weiß nicht, ob ich’s jetzt spannend finde. aber drover ist einfach der beste song auf dem album.
spannend finde ich hingegen, wenn hier leute behaupten, mit dem album so GAR NIX anfangen zu können. das album ist bill callahan pur. auch wenn der vorgänger tatsächlich einen kleinen tick besser war.
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gehöre zu denen die erst mal gar nix mit anfangen konnten, was aber immer mal wieder mit allen möglichen alben/künstlern vorkommt.
Vieles braucht Zeit und manches seine Zeit um zu greifen.
Eigene Stimmungen spielen vor allem bei dieser Art von Musik eine wichtige Rolle.
Mittlerweile empfinde ich das Album als sehr gelungen und macht Lust auf mehr.
Momentaner Lieblingstrack: one fine morning!--
Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!Mehrmals gehört. Ich werde mit dem Album nicht warm. Die Aura des Bill ist da unbestritten. Aber das ist mir zuwenig. Wenn sein Ansatz ist mit Rumsinnieren den Hörer zu fordern, dann gehe ich diesen Weg nicht mit. Dann lese ich lieber. America! ist einnehmend. Ebenfalls unbestritten. Durchanalysieren will ich das Album gar nicht. Gesamteindruck eben. Zweieinhalb mit Wohlwollen drei Sterne.
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@Boco: Hast Du meine Frage oben überlesen?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.„Apocalypse“ ist auf der frisch veröffentlichten Bestenliste 3-2011 der Schallplattenkritik. Ralf Dombrowski meint:
Dunkel, lakonisch, introvertiert – Bill Callahan ist ein Visionär des amerikanischen Songwritings und sein Album „Apocalypse“ ein Panoptikum abstruser Alltäglichkeiten und faszinierender Absurditäten.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsEndlich!
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Schlagwörter: Bill Callahan, Smog
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