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GrievousAngelIch dachte, dass sich die Zeile „She too smart to crave material things“ von „6 Inch“ darauf bezieht.
Dafür haben AnCo lustigerweise sogar einen Writing Credit bekommen. Seit dem „Blurred Lines“-Prozess sind scheinbar alle ein wenig paranoid.
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WerbungDie Musik gefällt mir eigentlich ganz gut, aber die zwischen Pilcher (Herzschmerz) und Freiwild (Betonung der kulturellen Identität, Herkunft und Benachteiligung) pendelnden Texte sind nicht so meins. Mal weiterhören…
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Do you believe in Rock n Roll?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ab jetzt wirds brenzlig…
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Mag sein, dass es etwas arg polemisch war (hey, aber er polarisiert eben), aber ich habe mit dieser Betonung der „schwarzen Identität“ ein Problem. Für mich zementiert man damit eher Rassismus, statt ihn wirklich zu bekämpfen. Ich kann die Beweggründe für diese Betonung verstehen, aber für mich trägt es nicht zur Befreiung der Menschen bei.
Müsste man nicht eher versuchen, diesen kulturellen Ramen zu überwinden? Also nicht verleugnen oder durch einen anderen austauschen, sondern einfach überwinden? Nicht mehr in Kategorien wie black and white denken? Fuck your Ethnicity statt I’m black an I’m proud?
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Do you believe in Rock n Roll?Ab jetzt wirds brezelig…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.captain kiddMag sein, dass es etwas arg polemisch war (hey, aber er polarisiert eben), aber ich habe mit dieser Betonung der „schwarzen Identität“ ein Problem.
Ich habe mit deinem Beitrag oben ein Problem. Damit machst du zum wiederholten Mal eine eigentlich interessante Diskussion kaputt – und zwar gänzlich ohne Not.
Müsste man nicht eher versuchen, diesen kulturellen Ramen zu überwinden? Also nicht verleugnen oder durch einen anderen austauschen, sondern einfach überwinden? Nicht mehr in Kategorien wie black and white denken?
Das ist eine sehr bequeme, sehr weiße Position, die sich in Peine sehr viel leichter durchhalten lässt als beispielsweise in Washington D.C.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.captain kiddMüsste man nicht eher versuchen, diesen kulturellen Ramen zu überwinden? Also nicht verleugnen oder durch einen anderen austauschen, sondern einfach überwinden? Nicht mehr in Kategorien wie black and white denken? Fuck your Ethnicity statt I’m black an I’m proud?
King Kendrick scheint zumindest „Fuck your ethnicity“ und „King Kunta“ gut unter einen Hut zu bringen. Davon ab finde ich die „Betonung“ viel zu subtil, als dass man von Kategorisierungen sprechen kann. Es geht hier ja nicht um einen Machtwechsel, „zu den Waffen“-Rhetorik oder sonstigem. Dass Beyoncé im Rahmen ihrer Herkunft und der ihrer Familie, ihres Mannes, ihrer Sozialisation, auch der politischen Lage, ebenfalls Berührpunkte dazu setzt, versteht sich fast von selbst, finde ich. Ich kann mit „politischer Kunst“ wenig anfangen, aber ein halbwegs kulturell interessierter Mensch, der das Weltgeschehen beobachtet, der kann nur politisch denken.
Daher: Wieso zementiert man damit Rassismus?
(Den Frei:Wild Vergleich überlese ich mal. Billige Provokation)
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Hold on Magnolia to that great highway mooncaptain kiddFuck your Ethnicity statt I’m black an I’m proud?
I’m black an I’m proud kann man nicht oft genug in eine Welt hinausschreien, die noch immer in alten und falschen Denkmustern verhaftet ist.
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nail75Das ist eine sehr bequeme, sehr weiße Position, die sich in Peine sehr viel leichter durchhalten lässt als beispielsweise in Washington D.C.
Das sehe ich allerdings auch so. Sicher kann man Selbststilisierungen & „Opferrollen“ hinterfragen, aber sich hinzusetzen, den Laptop aufzuklappen und mit dem „Müssen die sich denn jetzt so profilieren? Mir ist das zu politisch!“-Hammer anzurücken, ist vermutlich der einschlägigste flashback zur Entstehung des HipHop seit Menschengedenken.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIch finde nicht, dass ich die Diskussion kaputt gemacht habe. Das war auch gar nicht mein Anliegen. Mein Anliegen ist es, eine andere Sichtweise in die Diskussion (die es eigentlich gar nicht gab, weil alle ja nur sagten, dass das ein ganz ganz wichtiges Album ist) einbringen. Natürlich mit einer billigen Provokation, diese Freiheit nehme ICH mir. War Satire. Und gerade palavert Oliver Kahn von dem „südamerikanischen Temperament“. Tut mir leid, genau diese holzschnittartige Darstellung kulturreller Indentitäten liefert halt auch Beyoncé oftmals.
Und meine Kritik ist kein „Müssen die sich denn jetzt so profilieren? Mir ist das zu politisch!“-Hammer. Mir kommt diese Betonung der Herkunft einfach oft zu festgefahren in alten Denkschablonen vor. Für mich liegt die Zukunft in der Überwindung dieser Kategorien. Natürlich ist das einfach als nicht unterdrückter, weißer Mann. Aber ich halte es nicht für verkehrt, darauf hinzuweisen. Fuck your ethnicity. Das ist für mich die Lösung. Vielleicht bin ich aber auch nur ein verdammter Hippie…
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Do you believe in Rock n Roll?nail75Das ist eine sehr bequeme, sehr weiße Position, die sich in Peine sehr viel leichter durchhalten lässt als beispielsweise in Washington D.C.
Das stimmt, aber illegitim wird captain kidds Kritik dadurch nicht. Man sollte nicht alles verklären, was mit schwarzer Bürgerrechtsbewegung zu tun hat, sonst nimmt man ihr die Möglichkeit, ihre eigenen Linien durch einen Reflexionsprozess zu definieren. Das war schon zu Zeiten von Malcolm X und Martin Luther King Jr so. Natürlich traf ersterer völlig nachvollziehbarerweise auch einen Nerv, die Politik der Nation of Islam wird dadurch aber nicht weniger reaktionär. Der Captain drückt sich, wie so oft, zwar sehr überspitzt aus, aber was er anspricht, ist durchaus kein uninteressanter Diskussionspunkt, wenn nicht sogar ein wichtiger.
Da Irrlicht kurz die Wirkungsgeschichte des Hip Hop anreißt: Das Gelungene an Kendrick Lamars letzter Platte war ja eben, dass er den zwischen diesen beiden Polen (separatistische vs. integrationistische Emanzipierung) stattfindenden internen kulturellen Kampf weder verherrlicht noch zur Seite gekehrt, sondern sich damit auseinandergesetzt, seine Zerrissenheit thematisiert und ihn in einen persönlichen Bezug gesetzt hat. Wie sich Beyoncé da jetzt genau positioniert, weiß ich nicht, weil ich das Album noch nicht gehört habe. Aber ihre Wahl, eine subversive Aussage etwa durch Black-Panther-inspirierte Outfits zu verbildlichen, kann man durchaus mal hinterfragen, denn Black Nationalism ist nun mal eine höchst fragwürdige Ideologie, die sich de facto für Rassentrennung ausspricht. Und um das kritisch zu beleuchten, muss man auch kein rechter Tea-Party-Spinner sein, der denkt, sie wolle damit einen Rassenkrieg anzetteln.
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nail75Das ist eine sehr bequeme, sehr weiße Position, die sich in Peine sehr viel leichter durchhalten lässt als beispielsweise in Washington D.C.
Wenn meine Position bequem ist, was ist denn dann die Position von Beyoncé? Einer Multimillionärin, die im bequemen Tonstudio über Unterdrückung singt? Ich definiere mich nicht als weißer Niedersachse. In diesen Kategorien denke ich nicht. Und diese Kategorien halte ich eben für falsch. Nicht immer nur zurükschauen auf die Traditionen, sondern nach vorne auf neue Möglichkeiten.
„My daddy Alabama, Momma Louisiana
You mix that negro with that Creole make a Texas bama“Man stelle sich vor, Sarah Connor würde singen:
„Meine Mutter aus Bremen, mein Vater aus Hamburg
mix es mit Delmenhorst und ihr bekommt ein freches Bürgermädchen“Das ist doch einfach nur peinlich.
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Do you believe in Rock n Roll?captain kidd
„My daddy Alabama, Momma Louisiana
You mix that negro with that Creole make a Texas bama“Man stelle sich vor, Sarah Connor würde singen:
„Meine Mutter aus Bremen, mein Vater aus Hamburg
mix es mit Delmenhorst und ihr bekommt ein freches Bürgermädchen“Das ist doch einfach nur peinlich.
Ich kann deinen Ansatz ja nachvollziehen. Aber das Nivellieren kontextueller Unterschiede ist einfach – zu einfach. Und damit auch die Wirklichkeit verfälschend, Millionen Dollar hin oder her (ich habe das Album allerdings noch nicht gehört).
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Jetzt wollte ich gerade auf Jans interessante Gedanken antworten, aber der Thread nervt schon wieder entsetzlich.
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Hold on Magnolia to that great highway moonNee, antworte doch bitte. Den Beitrag von Jan kann ich natürlich voll unterstützen. Und klar, Kontextualisierung ist schon wichtig. Aber auch Kontextulisierung kann nicht alles legitimieren.
Und was ist denn an einer wirklichen Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen nervig?
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Do you believe in Rock n Roll? -
Schlagwörter: Beyoncé, Kendrick Lamar, led zeppelin, Lemonade
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