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Alejandro Escovedo – The boxing mirror (2006)
„Have another drink on me, I’ve been empty since Arizona.“, mit diesen Worten beginnt Escovedos neues Album, das erste seit 5 Jahren, das erste nach dem großartigen ‚A man under the influence‘. Nach überstandener Hepatitis C Erkrankung zeigt sich das Leben zumindest musikalisch von seiner Sonnenseite, denn mit ‚The boxing mirror‘ wagt Escovedo den Schritt in die Major-Welt, was natürlich ein größeres Produktionsbudget mit sich bringt. Und an der Produktion wurde wahrlich nicht gespart, als müssten die 5 Jahre mit einem einzigen Album nachgeholt werden wird hier nicht gekleckert sondern ordentlich geklotzt und gleichzeitg macht sich Escovedo damit natürlich angreifbar, denn einige werden im sicher vorwerfen, dass das Album überproduziert sei. Und auch ich muss gestehen, dass mich das Album nach dem ersten Durchgang einigermaßen ratlos zurücklies. Gleichzeitig traf das Album aber auch ein ganz bestimmten Nerv und man spürt, dass hinter den Songs weit mehr steckt als nur die bloße Produktion, auch wenn hier und da einiges vom Hörer abverlangt wird. An den Reglern saß übrigens kein geringerer als John Cale, der sich auch für den verstärkten Einsatz von Streichern verantwortlich zeigt. Am Anfang steht also das dunkle ‚Arizona‘ mit besagten Zeilen, das sich zunehmend regelrecht um den Hörer schmiegt und ihn in seinen Bann zieht. Hier ist noch alles einigermaßen dezent umgesetzt wie auch im fogenden ‚Dearhead on the wall‘, ein monotones Midtempostück mit markantem Streichereinsatz. ‚Notes on air‘ sollte wohl ein Wüstenrocker sein, aber die Gitarren lärmen hier seltsam und doch eindringlich im Hintergrund und der verstärkte Einsatz von Keyboads in ‚Looking for love‘ erinnern bisweilen an eine 80er Jahre Produktion. Wem das alles schon zuviel war, der kann sich bei ‚The ladder‘, einer entspannten und gleichzeitig sentimentalen TexMex-Ballade zurücklehnen. ‚Break this time‘ ist ein rustikaler Rocker, bei dem man am Ende dann doch nicht auf ein paar Synthesizer Effekte verzichten wollte. Die beste Stelle an diesem Song ist übrigens, wenn Jon Dee Graham mit seinem Solo fertig ist und für ein paar Sekunden nur noch Schlagzeug und Streicher zu hören sind. Bei ‚Evita’s lullaby‘, einer melancholischen Ballade, wird dann wieder 2 Gänge zurückgeschaltet, ehe mit ‚Sacramento and polk‘, das schon auf dem 1999er Album ‚Bourbonitis blues‘ enthalten ist, das lärmigste Stück lospoltert. ‚The boxing mirror ist ein sehr vielschichtiges und abwechslungsreiches Album, bei dem jeder Song für sich alleine steht, aber dennoch Teil eines Ganzen ist. Man kann regelrecht hören, ja spüren wieviel Liebe und Herzblut in dieses Album geflossen ist. Ein Album, das hier und da auch biopgraphisch ist und die Jahre der Krankheit aufarbeitet, wie im wunderschönen ‚Died a little today‘. Und weil ‚The boxing mirror‘ auch ein Album der musikalischen Gegensätze ist, folgt dieser wunderschönen Ballade das wie ein verunglückter Prince Song wirkende ‚Take your place‘. Verblüffend, diese Keyboards und diese Gitarren und wie es Escovedo gelingt es ganz nach ihm selbst klingen zu lassen. Am Ende steht das Titelstück, bei dessen Marschgetrommel und dezentem Keyboardeinsatz ich auch ein bisschen an Peter Gabriel denken musste. Als Bonus gibt es dann noch einmal ‚Take your place‘, dieses mal jeodoch als Rock’n’Roll Stück, das auf diese Art und Weise ein fantastischen Album gekonnt beendet, auch wenn es freilich nicht so charmant klingt wie die „Prince“-Version kurz zuvor.
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WerbungFreue mich hier noch etwas zum Album zu lesen nachdem es ja in diversen User Listen aufgetaucht war. Bisher konnte ich mich nicht recht zum Kauf entschließen, vielleicht eine willkommene Gelegenheit in der zu erwartenden Vö Ruhe.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]Hmmmh, habe das mit großem Interesse gelesen, bin aber noch ziemlich ratlos.
Warte mal ob noch mehr Forumuser sich positiv äußern….--
"Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)Geniales Album und auch eine von John Cales besten Arbeiten. Auf dem Weg in meine Jahres Top Twenty.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Bei mir derzeit sogar Top 10. Und das könnte auch durchaus so bleiben, da nicht mehr allzu viel Neues in die Wertung kommen wird. Allemal ein schönes Album.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killMistadobalinaGeniales Album und auch eine von John Cales besten Arbeiten. Auf dem Weg in meine Jahres Top Twenty.
Als Produzent oder als Interpret oder übrerhaupt?
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waAls Produzent oder als Interpret oder übrerhaupt?
Als Produzent.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Okay, Nummer drei nach „Horses“ und „Modern Lovers“. Mehr Produktionsarbeiten von Cale kenne ich aber auch nicht.
Mit „Boxing Mirror“ werde ich noch nicht ganz warm. Die Produktion, den Sound und die Arrangements finde ich zwar sehr gut gelungen, aber Escovedo hat schon eindeutig bessere Songs gschrieben.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waOkay, Nummer drei nach „Horses“ und „Modern Lovers“. Mehr Produktionsarbeiten von Cale kenne ich aber auch nicht.
Nico, Stooges, Element of Crime, Happy Mondays..? Eine Reihenfolge möchte ich aber nicht bilden.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857) -
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