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AutorBeiträge
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Ich möchte hier 45s vorstellen, welche mir aus verschiedenen Gründen in meiner noch recht überschaulichen Sammlung und auch noch jungen Singles-Begeisterung schon sehr ans Herz gewachsen sind. Ich werde je nachdem in unregelmäßigen Abständen die ein oder andere Single in die Runde werfen. Beginnen möchte ich mit „Dirty Water“ und „To Find Out“.
The Standells – Dirty Water
A: Dirty Water
B: RariReleased: 1966
Label: Tower
Catalog#: 185Wenige Bands, die im Nachhinhein das Prädikat „Garage“ erhielten, waren zu ihrer aktiven Zeit einem breiten Publikum bekannt, vielmehr füllte man lediglich die Klubs und Tanzflächen des Heimatortes. Doch The Standells konnten mit dieser Single einen kleinen Erfolg verbuchen. Der Produzent und Songwriter Ed Cobb schaffte es, die Band für eine Session unter dem Tower Label zu gewinnen. Die Single Dirty Water stieg bis auf Platz 11 der amerikanischen Billboard Charts. Doch was macht diesen Track so besonders? Um diese Zeit wimmelte es schließlich von Kompositionen im E-A-D-A-Schema mit Bluesrhythmus. Oder war es dieser zynische Text, der die Stadt Boston mit all seinen Schattenseiten darstellt? Vielleicht war es dieses Schönfinden am Verwerflichen? Zumindest hallt Dirty Water nach. Der Text hat die von Cobb gewollte direkte, aggressivere Untermalung. Die B-Seite folgt ähnlichen Prinzipien, jedoch weniger mit markantem R’n’B-Riff, das Keyboard treibt den Song hypnotisch, psychedelisch unterlegt an, in Erinnerungen an eine wohl wundervolle Rari.
The Keggs – To Find Out
A: To Find Out
B: GirlReleased: 1967 (Reissue 1998)
Label: Orbit Records
Catalog#: /Oftmals stellen unbekannte Bands durchaus interessantere, wenn auch nicht gleich bessere Tracks. The Keggs würde ich als Beispiel dafür durchwinken. Lediglich 75 Kopien wurden 1967 von dieser Single gepresst. Eine einwandfreie Originalpressung ist schon längst nicht mehr im Umlauf und selbst die abgenutzen Exemplare dürften mehr als nur ein heiliger Gral sein. Nahezu unmöglich hier fündig zu werden. Bei meinem Exemplar handelt es sich um eine detailierte Nachpressung, lediglich die originale Seriennummer fehlt.
Zu der 4-köpfigen US-Band selbst sind mir leider keine Informationen bekannt, aber das besondere, einzigartige ist ohnehin ihr Sound. Diese schief klingenden, verstimmten Gitarren könnte man leicht als Dilettantismus abstempeln, doch das wäre mir zu einfach. Die Intention nahezu jeder Garageband sich vom herkömmlichen Sound abzuheben haben The Keggs in neue Bahnen gelenkt. Selbst der 70er Punk könnte auf einmal professionell und gekonnt gespielt wirken. Abgerundet werden die Tracks, vor allem die A-Seite, durch einen scheinbar nicht zum Rhythmus passenden Gesang, der jedoch, wenn man sich in die Aufnahme verliebt hat, passend wirkt. Die Single ist frech, rotzig und simpel. Ich glaube, die Kerle haben sich nach der Aufnahme ins Fäustchen gelacht. Vielleicht auch ein Auslachen gegenüber anderer Bands.--
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WerbungYeah, Roseblood!
„Dirty Water“ besitze ich auch, tolle Single, The Keggs hingegen habe ich noch nie gehört. Vielleicht finde ich ja auch mal ein Reissue der Single, mein Interesse hast Du jedenfalls geweckt. Ich freue mich schon auf weitere Vorstellungen.--
How does it feel to be one of the beautiful people?Willkommen im Club! Schöne, angenehm kurze Texte.
Kenne beide Singles nicht, aber insbesondere The Standells könnten mir gefallen. Nur: welche „wundervolle Rari“ wird da angepriesen auf der B-Seite? Schwanke zwischen Mädchen und indischem Musikinstrument.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)danke! nehm mal an, es ist gepfuscht, sich die stücke bei youtube anzuhören; habs jedenfalls gemacht, und bis jetzt ist nichts schlimmes passiert…, im Gegenteil! grad Rari (Mädchen) ist super
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.Roseblood Die Single ist fresch, rotzig und simpel. Ich glaube, die Kerle haben sich nach der Aufnahme ins Fäustchen gelacht. Vielleicht auch ein Auslachen gegenüber anderer Bands.
Ist sie nun fresh oder frech? Oder vielleicht beides?
Egal, neugierig gemacht hast Du mich jedenfalls. Wo hast Du sie her?
Ich schau mal, ob ich zuhause Infos zu Band und Single finde.
Willkommen im Club übrigens, Roseblood!
Weiter so!
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Sonic JuiceKenne beide Singles nicht, aber insbesondere The Standells könnten mir gefallen. Nur: welche „wundervolle Rari“ wird da angepriesen auf der B-Seite? Schwanke zwischen Mädchen und indischem Musikinstrument.
Dirty Water war sogar ein Hit, Sonic. Bekannt nicht zuletzt durch die berühmte Nuggets Doppel-LP. Rari ist ein Mädchen, und der Song ist übrigens wunderschön!
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Und Dirty Water gibt es gar als dt. Single mit „stimmungsvollem“ Pic-Sleeve ,-)
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FAVOURITESMikkoIst sie nun fresh oder frech? Oder vielleicht beides?
Du hast mich natürlich erwischt! Eigentlich war frech gedacht, aber die Symbiose aus frech und fresh trifft es im Nachhinein noch besser.
MikkoEgal, neugierig gemacht hast Du mich jedenfalls. Wo hast Du sie her?
Ich hatte sie hier bestellt.
@ Clau und Mikko
Wenn ihr YouTube nicht abgeneigt seid, A- und B-Seite der Keggs-Single sind dort zu finden (aber Mikko dürfte es sowieso gefallen).
Und danke für die netten Willkommensgrüße!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Schöne Texte!
Leider kenne ich die vorgestellten Singles nicht.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
keksofenSchöne Texte!
Dem kann ich mich nur anschließen. Guter Einstand, Roseblood! Bitte weitermachen. Die KEGGS Single habe ich dank Dir übrigens gerade geordert.
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Thanks!
pinch Die KEGGS Single habe ich dank Dir übrigens gerade geordert.
Erfreulich dies zu hören. Deine Einschätzung der Single würde mich sehr interessieren.
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The Only Ones – Another Girl, Another Planet (12″)
A: Another Girl, Another Planet
B: As My Wife SaysReleased: 1978
Label: CBS
Catalog#: 12-6576Was schreibt man über eine Single, zu welcher schon alles geschrieben wurde? Man pickt sich vielleicht die 2. Veröffentlichung heraus und lobt die B-Seite. Oder man vergleicht die Erstveröffentlichung mit der zweiten. Oder man lässt es ganz sein. Oder… ja, oder man stimmt einfach zu, dass Another Girl, Another Planet großartig ist.
„I always flirt with death, I could kill, but I don’t care about it“, oder doch „I look ill, but…“? Obwohl Peter Perretts Aussprache bewusst zweideutig und verschwommen vorgetragen ist bleibt kein Zweifel, dass ein Drogentrip hinter Another Girl, Another Planet steht. Schon das Intro könnte dafür ein Anhaltspunkt sein. Langsam und noch recht zurückhaltend bauen die Powerakkorde das Grundgerüst des Liedes auf. Es sammeln sich nach und nach weitere Instrumente. Die Lead-Gitarre scheint sich aus dem Nichts leise bemerkbar zu machen, die Drums ziehen das Tempo an. Es kulminiert. Bang! Die Droge fängt an zu wirken, und wie! Man wird als Hörer auf einen Trip geschickt, der Track lässt einen nicht ruhig. Verständlich, warum es wohl POWER-Pop heißt. Die B-Seite behält mit As My Wife Says diesen spritzigen Touch bei. Die Strophen werden durch einen rock’n’roll-angehauchten Riff zusammengehalten. Als Gesamtes gefällt mir die Zweitveröffentlichung besser, obwohl die 7″ mit dem Blumencover einen kompakteren, impulsiveren und auch von der Grundstimmung lauteren Klang bietet.Ranking:
01. The Only Ones – Another Girl, Another Planet (12″)
02. The Keggs – To Find Out
03. The Standells – Dirty Water--
Lou Reed – Walk On The Wild Side
A: Walk On The Wild Side
B: ViciousReleased: 1973 (D)
Label: RCA
Catalog#: 74-16284Nachdem Lou Reed 1970 noch während der Abmischung des „Loaded“-Albums The Velvet Underground verließ, dauerte es nicht lang, um den Erfolg zu bekommen, den er gerne mit VU bekommen hätte. Sein erstes Solo-Album bestand zur Hälfte aus unveröffentlichten Velvet-Nummern. Zwar durchgehend homogen und bündig, aber es fehlte das Spezielle in den Arrangements, was den Nachfolger „Transformer“ zu einem Highlight in Reeds Soloschaffen werden lassen sollte. Die erste Singleauskopplung des zweiten Albums war „Walk On The Wild Side“. In den USA und im UK erschien diese Single 1972 mit der B-Seite „Perfect Day“ und erreichte in England die Top 10 der Charts. Für den deutschen Vertrieb wurde ein Jahr später „Vicious“ für die zweite Seite verwendet.
Das musikalisch Besondere bei „Walk On The Wild Side“ sind ohne Frage die beiden Bässe, die sich durch das Lied ziehen, mal gemeinsam, mal allein. Der Kontrabass slidet von C zu einem tieferen F. Der elektrische Bass spielt von einem C zu einem höheren F. Und trotzdem scheinen die Bässe sich nicht zu entfernen, sie bilden vielmehr das charmante, dominante und gleichzeitig auch subtile Grundgerüst des Tracks. Eine andere Raffinesse war es, das Stück mit einem jazzigen Saxophon-Solo zu beenden. Oft wurde vermutet, dass David Bowie zu hören wäre, jedoch spielte hier Ronnie Ross, ein musikalischer Weggefährte Bowies in dessen früheren Musikjahren. Textlich dreht es sich in „Walk On The Wild Side“ um die Clique der Warhol Superstars und behandelt Tabuthemen wie Transsexualität oder Drogen, welche die wilde Seite darstellen sollen, von der es zu kosten gilt. In „Holly came from Miami F-L-A / Hitchhiked her way across USA / Plucked her eyebrows on the way / Shaved her legs and then he was a she“ wird Holly Woodlawn thematisiert, eine Strophe weiter besingt Reed Candy Darling („Candy came from out on the island / In the backroom she was everybody’s darling“), für welche er schon „Candy Says“ schrieb. Die „Doo-Doodoo“-Backgroundvocals unterstreichen diesen homoerotischen Touch. Die B-Seite mit „Vicious“ zielt auf ähnliche Aspekte. Unliebe SM-Erfahrungen werden hier mit einem ironischen Augenzwinkern besungern: „You want me to hit you with a stick / But all I’ve got’s a guitar pick / Huh… Baby, you’re so vicious“. Dazu der immer wieder aufblitzende, bissige Riff. Stark, verdammt stark!--
Schön, dass Du dranbleibst, Roseblood! Dass Lou Reed früher oder später kommen würde, hatte ich mir schon gedacht. Ich habe zwar kein drängendes Bedürfnis, mir „Walk on the wild side“ auf 7″ zu beschaffen, kann aber die Faszination für Text und Arrangement natürlich nachvollziehen. „Vicious“ fand ich musikalisch hingegen immer schon ziemlich anstrengend (gerade dieses Riff!) und halte ihn für einen der schwächeren Tracks von „Transformer“.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Schöne Betrachtung, Roseblood. Was ich bei „Walk“ immer lustig fand, ist dass die BBC den amerikanischen Slang („giving head“) nicht verstand und das Lied deshalb nicht aus dem Programm verbannte.
Vicious hat auch aus meiner Sicht musikalisch einen gewissen Nervfaktor, aber der Text mit Zeilen wie „You hit me with a flower, you do it every hour“ ist schon ziemlich cool. Dass das Lied mehr Witz hat als die gesammte übrige Solokarriere von Lou Reed zusammengenommen, mag auch damit zu tun haben, dass diese Zeile laut Reed von Andy Warhol stammt.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Musik-Blog
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