Bob Dylan – Songs mit den schönsten Lyrics

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  • #70501  | PERMALINK

    dylanesque

    Registriert seit: 28.07.2010

    Beiträge: 62

    Dass Bob Dylan nicht zu Unrecht immer mal wieder für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen wird, zeugt von der Qualität seiner Lyrik, die vielleicht ihresgleichen in der Geschichte der Musik sucht.

    Doch welche Songs haben die schönsten Texte? Was meint das Forum?

    --

    "Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -
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    #7683895  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    #7683897  | PERMALINK

    dylanesque

    Registriert seit: 28.07.2010

    Beiträge: 62

    Ich gehe mal davon aus, dass du mit deinem kommentarlosen Link dir die Argumente des Textes zu eigen machst, aber dir nicht die Mühe machen willst, sie darzulegen? ;-) Na gut, wie auch immer…

    „… Eben weil heute von jedem Pop-Schreiber pflichtschuldig die Mär von der ach so unberechenbaren Wandlungsfähigkeit Dylans, von seiner ewig währenden Neuerfindung auf den Bühnen dieser Welt etc. nachgebetet wird, verstellt sich der Blick auf diese einzige und eben wesentliche Konstante in seinem Schaffen: den geistigen Diebstahl. Das Kuckucksdasein.“

    Zu behaupten, Dylan habe geklaut, heißt nicht weniger, als ihn völlig misszuverstehen. Sind nicht gerade die Referenzen und die Intertextualität von Dylans Lyrics das, was ihren Reiz ausmacht (Ich denke hier z.B. an die Kafka-Bezüge in „Love Minus Zero“, wobei die Liste natürlich unendlich wäre).

    Und wenn – wie im Text anklingt – die Lyrik Dylans nur dann funktioniert, wenn mit Musik untermalt, frage ich mich, warum sich so viele Literaturwissenschaftler für „Visions of Johanna“ interessieren.

    Am deutlichsten zeigt der Autor des Textes bei seinen despektierlichen Kommentaren zum Weihnachtsalbum, dass er Dylan überhaupt nicht verstanden hat. Hier geht es nicht darum, Kapital aus Klassikern zu schlagen – das hat Dylan wirklich nicht nötig (schon gar nicht finanziell). Dylan sieht sich auch als Teil einer bald jahrhundertelangen Tradition, in der das Schreiben von neuen Songs genauso wichtig ist und war wie die Weitergabe der alten Songs an die neue Generation. Nichts anderes macht er mit seiner Weihnachtsplatte.

    Ich empfehle auch mal einen Blick auf die Kommentare zu dem Artikel – allesamt negativ. Besonders lesenswert:

    „…Empfehle in diesem Zusammenhang die Lektüre von Heinrich Deterings Artikel in der neuesten Ausgabe von LITERATUREN, auf den Herr Bruckmaier sich offensichtlich bezieht, dies aber leider nicht benennt. (Uff, die Kuckucksfalle.) Detering benennt dort einfach einen – auch nicht gerade neuen – Ansatz der Bewertung von Dylans Arbeit (yes, Arbeit), indem er die Einheit von Schrift- und Singstimme, Schrift und Lied, Strandgut und Eigenem in Zimmermanns Schaffen hervorhebt und das Ergebnis als durchaus nobelpreiswürdig einstuft.“

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    "Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -
    #7683899  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Bob Dylan ist ein Songschreiber, der keine (eigenen) Songs schreibt. Da helfen selbst die üblichen Etiketten aus der Waffenkammer der Philologen wie „Intertextualität“, „experimentell“ und „postmodern“ nicht.

    „Er ist ein Plagiator, und sein Name und seine Stimme sind falsch. Alles an Bob ist Betrug. Wir sind wie Tag und Nacht, er und ich.“ (Joni Mitchell)

    --

    #7683901  | PERMALINK

    dylanesque

    Registriert seit: 28.07.2010

    Beiträge: 62

    CanzioneDa helfen selbst die üblichen Etiketten aus der Waffenkammer der Philologen wie „Intertextualität“, „experimentell“ und „postmodern“ nicht.

    „Er ist ein Plagiator, und sein Name und seine Stimme sind falsch. Alles an Bob ist Betrug. Wir sind wie Tag und Nacht, er und ich.“ (Joni Mitchell)

    Naja, wenn du Begriffe aus der Literaturwissenschaft als „Etiketten“ abtust, scheinst du von Wissenschaft generell ja nicht viel zu halten. Lieber zitierst du jemanden voreingenommenen, der mit Dylan noch eine offene Rechnung hat.

    Kommen eigentlich noch irgendwann Argumente?

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    "Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -
    #7683903  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Dylanesque

    Kommen eigentlich noch irgendwann Argumente?

    Bob Dylan – Sugar Baby

    Gene Austin – The Lonesome Road

    Bob Dylan – Bye And Bye

    Billy Holiday – Blue Moon

    Bob Dylan – Tweedle Dum And Tweedle Dee

    Johnny & Jack – Uncle John´s Bongo

    Bob Dylan – To Ramona

    Rex Griffin – The Last Letter

    Bob Dylan – Beyond Here Lies Nothing

    Howlin´Wolf – Who´s Been Talking

    Bob Dylan – Make You Feel My Love

    Erin Rocha – Can´t Do Right For Doing Wrong

    Bob Dylan – Someday Baby

    Muddy Waters -Trouble No More

    etc.

    Und: Bob Dylan´s song borrowing

    Oder: Dylan´s influences

    --

    #7683905  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,387

    So what, Canzione?
    Ich gehe doch auch nicht in den Tom Waits Thread und schreibe, dass alles was er gemacht hat schlechte Beefheart-Plagiate sind.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7683907  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Statt großer Worte lasse ich ein kleines Zitat für sich sprechen:

    atom“Anywhere I Lay My Head“ ist tatsächlich ein tolles Album und besser als jede Waits LP.

    „Closing Time“, „Swordfishtrombones“ und „Rain Dogs“ jeweils * * * 1/2

    --

    #7683909  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,387

    Ich kann mich noch sehr gut an meine Worte erinnern, du hättest mich nicht unbedingt erinnern müssen. Oder was wolltest du mir sagen?

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #7683911  | PERMALINK

    dylanesque

    Registriert seit: 28.07.2010

    Beiträge: 62

    CanzioneUnd: Bob Dylan´s song borrowing

    Oder: Dylan´s influences

    Danke für die Links, werde mir die recht umfangreichen Übersichten mal zu Gemüte führen. Für so eine Diskussion und konträre Ansichten ist in dem Thread schon Platz, denke ich, zumindest solange sie mit Argumenten geführt wird.

    Was ich bis jetzt aus den Links entnommen habe sind für meine Begriffe aber lediglich Einflüsse und Songs, auf die sich Dylan bezieht, die er zitiert. Und mal angenommen, es seien tatsächlich Plagiate – warum hat denn nie einer der vermeintlichen „Original-Künstler“ gegen Dylan wegen eines Plagiats geklagt geschweige denn gewonnen???

    Schön wäre es – bei aller berechtigten Diskussion, die wir führen -, wenn auch mal jemand auf die ursprüngliche Idee des Threads antwortet und über seine Lieblings-Dylan-Lyrics schreibt.

    --

    "Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -
    #7683913  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    Dylanesque….Und mal angenommen, es seien tatsächlich Plagiate – warum hat denn nie einer der vermeintlichen „Original-Künstler“ gegen Dylan wegen eines Plagiats geklagt geschweige denn gewonnen???..

    Ich zitiere mal aus dem Thread zu „Modern Times“:

    Mistadobalina“Rollin‘ and Tumblin‘ ist meines Wissens Public Domain.

    Aber das Album ist auch sonst voll von musikalischen und textlichen Zitaten. Ich schrieb ja schon, dass „Beyond the horizon“ eigentlich eine Coverversion von „Red sails in the sunset“ ist. Warum Dylan das aber nicht auch so in den Liner Notes kennzeichnet, ist mir ein Rätsel. Es heißt nur lapidar: „All Songs written by Bob Dylan“.

    Auf dieser Seite sind alle Bezüge unter den jeweiligen Texten aufgelistet:
    http://republika.pl/bobdylan/mt/

    Mick67Kannst Du bitte mir Unwissenden erklären, was das heißt?

    atomWenn eine Komposition nach einer bestimmten Zeit keinem Urheberrecht mehr unterliegt, ist es gemeinfrei (public domain).

    --

    #7683915  | PERMALINK

    dylanesque

    Registriert seit: 28.07.2010

    Beiträge: 62

    Danke für die Hinweise, Mick67.

    Der Republika-Link funktioniert leider nicht mehr.

    Um nochmal zu meiner Frage zu kommen: Wenn Dylan sich angeblich so schamlos bedient, warum hat dann der Autor von „Red Sails in the Sunset“ ihn nicht wegen eines Plagiats verklagt?

    --

    "Crimson flames tied through my ears, Rollin’ high and mighty traps, Pounced with fire on flaming roads, Using ideas as my maps, “We’ll meet on edges, soon,” said I, Proud ’neath heated brow, Ah, but I was so much older then, I’m younger than that now" - Bob Dylan, My Back Pages -
    #7683917  | PERMALINK

    titanic-deckchair

    Registriert seit: 27.06.2009

    Beiträge: 4,100

    schön ist der Text vermutlich nicht – wie es der Thread-Titel eigentlich verlangt- aber seine Abrechnung mit einem imaginären Freund ist mehr als deutlich..keine Umschreibungen oder Metaphern, voll mitten ins Gesicht gesagt..

    Positively 4.th Street – ich glaube, er hat mal in NY City in dieser Strasse gewohnt.

    Positively 4th Street

    You got a lotta nerve
    To say you are my friend
    When I was down
    You just stood there grinning

    You got a lotta nerve
    To say you got a helping hand to lend
    You just want to be on
    The side that’s winning

    You say I let you down
    You know it’s not like that
    If you’re so hurt
    Why then don’t you show it

    You say you lost your faith
    But that’s not where it’s at
    You had no faith to lose
    And you know it

    I know the reason
    That you talk behind my back
    I used to be among the crowd
    You’re in with

    Do you take me for such a fool
    To think I’d make contact
    With the one who tries to hide
    What he don’t know to begin with

    You see me on the street
    You always act surprised
    You say, “How are you?” “Good luck”
    But you don’t mean it

    When you know as well as me
    You’d rather see me paralyzed
    Why don’t you just come out once
    And scream it

    No, I do not feel that good
    When I see the heartbreaks you embrace
    If I was a master thief
    Perhaps I’d rob them

    And now I know you’re dissatisfied
    With your position and your place
    Don’t you understand
    It’s not my problem

    I wish that for just one time
    You could stand inside my shoes
    And just for that one moment
    I could be you

    Yes, I wish that for just one time
    You could stand inside my shoes
    You’d know what a drag it is
    To see you

    --

    "Fuck the Liberty Bell, shove it up Ben Franklin's ass"
    #7683919  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich bin auch gegen einen Nobelpreis für Dylan: zuviel schlechte Gesellschaft da.

    --

    #7683921  | PERMALINK

    canzione

    Registriert seit: 03.05.2010

    Beiträge: 689

    Dylanesque
    Und mal angenommen, es seien tatsächlich Plagiate – warum hat denn nie einer der vermeintlichen „Original-Künstler“ gegen Dylan wegen eines Plagiats geklagt geschweige denn gewonnen???

    Das ist ein interessantes Phänomen, weil es die Methode des Songschreibers beleuchtet, der nicht nur gegenwärtige Erfahrung im mythischen Gewand literarisiert, sondern sich dieses Gewand auch – statt aus dem Museum – gewissermaßen aus dem Theaterfundus einer mittlerweile geschlossenen Bühne entleiht, darauf vertrauend, dass niemand sich an den längst verloschenen Glanz erinnert.

    Hinter der Methode steckt, so läßt sich vermuten, auch eine Absicht, die ich aber vorerst nur negativ bestimmen kann.

    Bob Dylans Mythisches Gegen-Amerika

    --

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