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„Die da oben! – Warum ich mit dem Gendern AUFHÖRE“
„Die da oben!“ ist einer der öffentlich-rechtlichen FUNK-Kanäle auf YouTube und wendet sich mit politischen Kommentaren und Analysen an ein jüngeres Publikum (235.000 Abonnenten). Ähnlich wie neulich Alicia Joe zeigt Jan Schippman, dass man die Frage auch ohne künstliche „Gendergaga“-Aufgeregtheiten mit differenzierenden Argumenten für sich entscheiden kann und nicht prompt vom ominösen „woken Online-Mob“ zerrissen wird. Bemerkenswert ist die Statistik, dass niemand derart viel übers „Gendern“ twittert wie die AfD, wobei die Union letzthin aufholte.
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WerbungDas ist interessant. Dieter Hallervorden ist ja auch einer, der immer wieder behauptet, das Gendern würde „von oben herab“ aufgezwungen und er würde sich dem widersetzen, solange es sich z.B. um offizielle Bekanntmachungen seines Theaters handeln würde. Seinen Mitarbeitern würde er nichts derartiges vorschreiben, aber er selbst stünde nicht hinter einer Gendersprache.
Da habe ich mich auch schon gefragt, woher dieser Eindruck des vermeintlichen Zwanges von außen überhaupt kommt.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Das irrationale Gefühl des zunehmenden Verlustes von Männlichkeit
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdpheebee
Da habe ich mich auch schon gefragt, woher dieser Eindruck des vermeintlichen Zwanges von außen überhaupt kommt.Kognitive Dissonanz? Schlechtes Gewissen? Einerseits dürfte gerade Leuten wie Hallervorden schon irgendwie bewusst sein, dass die Pro-Gendern-Fraktion einen validen Punkt hat, andererseits ist es sprachlich (oft) wirklich nicht besonders schön.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. DickDas Problem mit dem Gendern ist, lieber @herr-rossi, dass es kaum jemand konsequent beherrscht.
In der aktuellen Version der StVO ist zwar von „zu Fuß Gehenden“ und „Rad Fahrenden“ zu lesen. Aber bereits im § 2 Abs 3a ist der erste Fehler zu finden:
(3a) Der Führer eines Kraftfahrzeuges …
Ich habe mir die letzten Jahre meines Berufslebens einen Spaß daraus gemacht, neue Dienstvorschriften und Gesetzestexte nach Genderfehlern zu durchsuchen. Ich bin jedes Mal fündig geworden
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!pheebeeDa habe ich mich auch schon gefragt, woher dieser Eindruck des vermeintlichen Zwanges von außen überhaupt kommt.
Weil Kultur und Politik zunehmend zusammengedacht werden, wodurch der Eindruck entsteht, kultureller Druck (der in bestimmten akademischen und medialen Kreisen durchaus besteht) wäre politischer. Auch Markus Söder fabuliert seit ein paar Monaten ohne jegliche Basis in der Realität etwas vom Zwang zum Gendern daher. Der amerikanische Kulturkrieg kommt nach Europa.
Ich halte selbst wenig vom Gendern, aber die Schnappatmung der Rechten, wenn sie damit konfrontiert werden, ist Teil desselben Paradigmenwechsels, den sie zu kritisieren glauben. Stattdessen stärken sie ihm den Rücken.
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Da @talkinghead2 das Partizip als genderneutrale Alternative anspricht: Das finde ich tatsächlich schrecklich, zumindest dann wenn es der allgemeinen Bezeichnung einer bestimmten Gruppe dient. Gendersternchen und ähnliches ist ästhetisch unschön, aber semantisch soweit stimmig. Das Partizip als Standardform führt aber zu einer Sinnesabänderung, die der deutschen Sprache eine Unterscheidung raubt. „Arbeitende“ sind eigentlich nur Leute, die gerade in diesem beschriebenen Moment einer Arbeit nachgehen. Geht ein Arbeiter nach Hause, ist er kein „Arbeitender“ mehr. Wer nun also politische Forderungen für die Rechte von „Arbeitenden“ statt „Arbeitern“ oder „Arbeiter*innen“ einfordert, walzt diese durchaus praktische Unterscheidung sprachlich nieder.
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Vielen Dank für diesen Post
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!I.d.Regel werden Texte, die von Fachleitern oder Vorständen an uns Mitarbeiter gerichtet sind, gegendert. Aber auch da ist mir schon mal eine Ausnahme aufgefallen. Aber im Großen und Ganzen ist mir das auch ziemlich egal, solange man es noch gut lesen kann. In den Allgemeinen und Besonderen Versicherungsbedingungen wird eh‘ nicht gegendert…die liest ja auch auch kaum ein Mitglied.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoWas mich ein wenig nervt ist, dass es jetzt manchmal ohne eine Microsekunde Pause nur noch Frauen sind, die da in Reden und Vorträgen angesprochen werden. Da sehe ich in meinem geistigen Auge nur die Mitarbeiterinnen und Lehrerinnen vor mir. Und ich gendere eigentlich schon ewig gerne. Nicht konsequent, aber doch.
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerrestormy-mondayWas mich ein wenig nervt ist, dass es jetzt manchmal ohne eine Microsekunde Pause nur noch Frauen sind, die da in Reden und Vorträgen angesprochen werden. Da sehe ich in meinem geistigen Auge nur die Mitarbeiterinnen und Lehrerinnen vor mir. Und ich gendere eigentlich schon ewig gerne. Nicht konsequent, aber doch.
finde ich ok. Von mir aus könnten wir auch die nächsten 2000 Jahre generell die weibliche Form nehmen. Danach wechseln wir wieder. Fände ich nur fair.
Frauen vor meinem geistigen Auge stören mich auch nicht.
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Eben.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?zissou… Frauen vor meinem geistigen Auge stören mich auch nicht.
Frauen stören mich nicht nur vor meinem geistigen Auge auch nicht.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!jan-lustigerDas Partizip als Standardform führt aber zu einer Sinnesabänderung, die der deutschen Sprache eine Unterscheidung raubt. „Arbeitende“ sind eigentlich nur Leute, die gerade in diesem beschriebenen Moment einer Arbeit nachgehen. Geht ein Arbeiter nach Hause, ist er kein „Arbeitender“ mehr. Wer nun also politische Forderungen für die Rechte von „Arbeitenden“ statt „Arbeitern“ oder „Arbeiter*innen“ einfordert, walzt diese durchaus praktische Unterscheidung sprachlich nieder.
Da stimme ich zu, aber im Beispiel von @talkinghead2 passt es eben doch: Die „zu Fuß Gehenden“ und „Rad Fahrenden“ sind keine Berufsbezeichnungen, sondern es geht dabei um Menschen, die zu Fuß gehen bzw. Rad fahren – und zwar genau im Vollzug dieser Tätigkeiten, nicht davor und nicht danach. Von daher sehe ich keine stilistischen Bedenken, solche Formulierungen in juristischen Texten zu verwenden. Für eleganten Plauderton ist diese Textsorte noch nie bekannt gewesen.
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talkinghead2
zissou… Frauen vor meinem geistigen Auge stören mich auch nicht.
Frauen stören mich nicht nur vor meinem geistigen Auge auch nicht.
Genau. Man muss nur an die Richtigen denken…
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
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