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Wahrscheinlich wird da in Zukunft noch mehr kommen. Wenn eine URL zu einem Verb mutiert, hat es die Webseite geschafft.
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WerbungMick67Wahrscheinlich wird da in Zukunft noch mehr kommen. Wenn eine URL zu einem Verb mutiert, hat es die Webseite geschafft.
in diesem Sinne rollingstonen wir also weiter….
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asdfjklögestern gelesen, diese brillante neue Wortschöpfung:
„parshippen“…..
na, dann fröhliche Partnersuche!
„Tindern“ habe ich auch schon gehört.
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http://hyphish.wordpress.com "Every generation has its one defining moment. We are yours."Interessant, wo ihr Euch so rumtreibt….
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Tindern sagt mir nix, aber paarshippen wohl, WO treibst DU Dich denn rum Mick?
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„Kinderschänder“
Das Stichwort war an anderer Stelle gefallen, was ich dazu sagen wollte, passt aber wohl besser hierhin. Zunächst einmal zur Klarstellung: Sexuelle Gewalt gegen Kinder ist verwerflich und nicht zu tolerieren und es kann auch keine gewaltfreie Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern geben.
Wo Menschen zusammenleben, gibt es Gewalt in unterschiedlichsten Formen. Wenn man Gewalt soweit wie möglich verhindern will, muss man genau hinschauen: Wie entsteht Gewalt, wer übt Gewalt aus? Hilft ein Begriff wie „Kinderschänder“, irgendetwas zu verstehen – nicht im Sinne von „gutheißen“ – und zu verhindern? Er dient eigentlich nur dazu, besondere Abscheu zu artikulieren. Und Gewalttäter zu dämonisieren. Aber nur selten ist der „Kinderschänder“ der sprichwörtliche „böse Onkel“, der unheimliche Fremde, der Kinder mit Süßigkeiten anlockt. Die Täter stammen meist aus dem Umfeld der Kinder, sind eigentlich Vertrauenspersonen und eben keine Dämonen.
„Pädophiler“ wäre kein Begriff, der stark genug ist, um einen „Kinderschänder“ zu bezeichnen? Es ist vor allem der falsche Begriff. Nur ein Teil der Erwachsenen, die sexuelle Gewalt an Kindern ausüben, ist pädophil. Und längst nicht jeder Pädophile wird zum Gewalttäter. Wir verbauen aber Pädophilen, die verantwortungsbewusst mit ihrer sexuellen Störung umgehen wollen, jede Chance für ein solches Verhalten, wenn wir sie zu „Kinderschändern“ dämonisieren und die bürgerliche Existenz des Pädophilen vernichten, sobald seine Störung publik wird. Und das ist die Realität. Genauso wie Realität ist, dass Kinder in ihrem Umfeld, in dem sie eigentlich geschützt sein sollten, Gewalt erfahren können, durch Menschen, die nicht per se „böse“ oder „Triebtäter“ sind. Wir verdrängen nur die tatsächlichen Probleme, wenn wir vom „Kinderschänder“ sprechen, in dessen Kopf wir auf gar keinen Fall schauen wollen, und das mit dem Gefühl tiefster Abscheu. Damit ist aber keinem Kind geholfen.
Natürlich verwendet nicht nur die „Bild“ den Begriff „Kinderschänder“. Aber er ist symptomatisch für Medien, die gezielt Ängste und Gefühle ansprechen, um Auflage zu machen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Herr Rossi
Aber er ist symptomatisch für Medien, die gezielt Ängste und Gefühle ansprechen, um Auflage zu machen.Die Neonazis mischen auch mit, es gibt T-Shirts, Aufkleber und Badges mit dem markigen Slogan: Todesstrafe für Kinderschänder.
netz-gegen-nazis--
Vielen Dank, Roland! Ganz genau meine Ansicht, die ich allerdings so präzise nicht hätte in Worte fassen können. Diese inflationäre und fälschliche Verwendung der Begrifflichkeiten rund um das Thema „Sexuelle Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen“ geht mir als Jemandem, der sich ein wenig mit der Materie auskennt, schon lange auf die Nerven.
Ja, danke, Rossi, für ein Plädoyer für Vernunft und reflektierten Gebrauch von Sprache. Der angesprochene Begriff ist emotional aufgeladen, er verstellt den Blick auf die Hintergründe.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.„Orgelsausen“
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How does it feel to be one of the beautiful people?Herr Rossi“Kinderschänder“ […]
Grade erst gesehen. Super Beitrag, vielen Dank dafür!
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameJa, ein sehr guter Beitrag. Das Wort legt außerdem nahe, dass sexueller Missbrauch wegen der „Schande“ (also das „Was sollen die Nachbarn denken?“) und nicht so sehr wegen des erzeugten Leids zu verurteilen wäre. Und das lässt auf ein altes, ziemlich widerliches Wertesystem schließen, das dem Begriff zugrunde liegt.
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Ja alles richtig, was Rossi geschrieben hat, aber wie bezeichnet man dann Menschen, die sich in verbrecherischer Weise an Kindern vergehen?
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MalibuJa, ein sehr guter Beitrag. Das Wort legt außerdem nahe, dass sexueller Missbrauch wegen der „Schande“ (also das „Was sollen die Nachbarn denken?“) und nicht so sehr wegen des erzeugten Leids zu verurteilen wäre.
Ich hab das bisher so verstanden, dass Schänder in dem Zusammenhang von „schänden“ kommt und nicht von „der Schand“, was hier bei einem nicht gekehrten Gehsteig anfängt und bei Unehelichkeit endet (wo wir bei deinen Nachbarn wären). Oder wenn es einem um jemand anderes sehr leid tut, den es gerade hart erwischt hat.
Etwas oder jemanden schänden, setze ich eher mit gezielter Zerstörung (Grab- oder Tempelschändung) gleich.--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
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