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FilterWie seht ihr das?
Wenn Du das für übertrieben hältst, heißt das noch lange nicht, dass das den oder die Betroffenen nicht stört. Anders gesagt, nicht der, der „Asylant“ sagt bestimmt, ob dieser Begriff angemessen ist, sondern der, der als solcher bezeichnet wird. Eigentlich ganz einfach.
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WerbungClauWenn Du das für übertrieben hältst, heißt das noch lange nicht, dass das den oder die Betroffenen nicht stört. Anders gesagt, nicht der, der „Asylant“ sagt bestimmt, ob dieser Begriff angemessen ist, sondern der, der als solcher bezeichnet wird. Eigentlich ganz einfach.
Das ist von „oben“ herab und überflüssig. Alles davor passt.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Mit der Ergänzung dass wenn einer oder eine Gruppe selbst sich mit einem bestimmten Wort bezeichnet, das noch lange nicht heisst, dass Aussenstehende dies auch tun dürfen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAugust RamoneDas ist von „oben“ herab und überflüssig.
Hä?
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How does it feel to be one of the beautiful people?ClauWenn Du das für übertrieben hältst, heißt das noch lange nicht, dass das den oder die Betroffenen nicht stört. Anders gesagt, nicht der, der „Asylant“ sagt bestimmt, ob dieser Begriff angemessen ist, sondern der, der als solcher bezeichnet wird. Eigentlich ganz einfach.
Diese Argumentation gehe ich nicht mit! Beispiel: Wenn der Nazi sagt, „dieser Begriff „Nazi“ stört mich“, dann kann der das zwar sagen und ihn mag meine Wortwahl stören. Ändern wird sich letztere durch seine Befindlichkeiten aber nicht.
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Filter hat die Situation genau beschrieben und darauf habe ich geantwortet. Mit der von Dir geschilderten Situation hat meine Antwort nichts zu tun.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Verstehe und akzeptiere. Teile aber nicht die Sicht der Dinge. Es ist ein zu hoher Anspruch von den Betroffenen zu erwarten sich auf einen Begriff zu einigen, der angemessen ist. Realitätsfern meine ich.
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dougsahmVerstehe und akzeptiere. Teile aber nicht die Sicht der Dinge. Es ist ein zu hoher Anspruch von den Betroffenen zu erwarten sich auf einen Begriff zu einigen, der angemessen ist. Realitätsfern meine ich.
Ja, kann sein, dass das etwas kurz gedacht ist. Da müsste ich länger drüber nachdenken.
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How does it feel to be one of the beautiful people?@filter
So sehe ich das:Der Begriff „Asylant“ ist ein gebräuchlicher abwertender Begriff für alle Menschen (ob mit oder ohne Aufenthaltsstatus; Das ist den Verwendern des Begriffs nämlich in der Regel egal.) die in Deutschland Asyl suchen, der Anfang der 80er Jahre durch Teile der Presse etabliert wurde und dann leider auch von Staatsorganen und –vertretern übernommen wurde.
Die maßgeblichen Flüchtlings(selbst)organisationen lehnen diesen Begriff ab (The Voice, Karawane, Flüchtlingsrat, Pro Asyl etc.). Weitere negative Begrifflichkeiten, die aus dem Begriff erwuchsen, sind die bekannten Verächtlichmachungen: Scheinasylant, Asylantenflut etc.
Der Begriff ist also explizit negativ konnotiert und wird, wenn auch leider in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen (kein Wunder: der gesellschaftliche Umgang mit Geflüchteten und Asylsuchenden geht in die gleiche Richtung), als sprachliche Ausgrenzung und letztendlich Entmenschlichung verwendet.Gerade weil viele der hier ankommenden Menschen der deutschen Sprache nicht (oder kaum) mächtig sind, ist diese Begriffswahl besonders bedenklich. Den meisten Menschen ohne deutschen Pass fehlen die Mittel, sich gegen diese Abwertung zu wehren.
Wenn die Solidarität mit Geflüchteten schon an dieser Begrifflichkeit scheitert, also von aufgeklärten Menschen nicht dagegen interveniert wird, dann wird es m.E. schwierig auch weitere Mindeststandards (Schutz vor rassistischer Behördenwillkür z.B.) durchzusetzen. Es ist kein Witz von den Flüchtlingsorganisationen, dass sie dieses Problem seit spätestens Anfang der 90er immer wieder (vergeblich) thematisieren.
Deine Vergleiche mit „Zigeunerschnitzel“ und „Nigger“ sind mir in diesem Zusammenhang völlig unverständlich.
Ganz konkret:
Zur Bezeichnung „Zigeuner-…“ für kulinarische Angelegenheiten hat sich der Zentralrat der Sinti und Roma z.B. ziemlich deutlich geäußert. Wer diese Begriffe weiter verwenden will, darf das. Es gibt kein Verbot für abwertende Sprache (auch wenn das gerne behauptet wird, von den selbsternannten Kämpfern gegen die „political correctness“).Der Begriff „Neger“ und „Nigger“, im Kontext von Kolonialismus und Sklavenhandel, ist (außer bei den üblichen 10%) allgemein geächtet. In der Literatur, also der historisch-kulturellen Entwicklung, ist dieser Kontext so wichtig: Bei Mark Twain (hat and beard hat das treffend zusammengefasst) sind diese Begrifflichkeiten Teil der Kritik, beim unsäglichen „Negerkuss“ nicht. Im Gegenteil.
Sprache entwickelt sich, so wie die gesellschaftliche Zustände (und Bewusstseinszustände) sich entwickeln. Momentan habe ich den Eindruck, es geht rückwärts („Rollback“) und so ist diskriminierende Sprache auch für mich, der keiner der genannten diskriminierten gesellschaftlichen Minderheit angehört, ein Angriff auf den Humanismus und die Aufklärung.
Gerade in Anbetracht der rasant anschwellenden Hetze gegen Asylsuchende (inkl. der dazugehörigen Wutbürger- und Mobaufläufe) halte ich es für angebracht, die eigene Sprache zu reflektieren. Dazu zwingt mich niemand und die durchsichtige Demagogie der „neu“rechten „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen-Fraktion“ spornt mich eher an.
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Danke für den Beitrag, nicht nur Du siehst das so.
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ClauWenn Du das für übertrieben hältst, heißt das noch lange nicht, dass das den oder die Betroffenen nicht stört.
Ganz richtig.
dougsahmDiese Argumentation gehe ich nicht mit! Beispiel: Wenn der Nazi sagt, „dieser Begriff „Nazi“ stört mich“, dann kann der das zwar sagen und ihn mag meine Wortwahl stören. Ändern wird sich letztere durch seine Befindlichkeiten aber nicht.
dougsahm, wenn ich Dich nicht als einen besonnenen und grundsätzlich sympathischen Forumsnutzer kennen würde (wenn auch nur virtuell), würde ich diesen Schwenk von der Diskussion über die Bezeichnung bzw. Beleidigung von Minderheiten hin zum Umgang mit (Neo-)N4zis als äußerst fehlführend betrachten, als einen abstoßenden Versuch, durch Nivellierung die Diskussion aufzulösen (ähnlich wie bei der Diskussion rechter Gewalt von Trolls immer wieder auf linke Gewalt verwiesen wird).
So finde ich den Einwurf nur völlig absurd. Es ist etwas völlig anderes, als jemanden wegen Herkunft oder Hautfarbe zu beleidigen.@notdarkyet
Alles richtig.--
God told me to do it.Hat and beard
Schön, dass Ihr Euch nicht zu blöd seid, das so zu äußern. Dann weiß man gleich, woran man ist. Wer rassistische Sprache verwendet, ist allermindestens saudumm.danke für die offenherzige Sprache; da weiß man doch, mit wem man es zu tun hat
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Software ist die ultimative Bürokratie.Sehr guter Beitrag! Danke dafür.
Den von dir sogenannten Rollback nehme ich ebenfalls mit Schrecken wahr. Es wird kalt in Deutschland, und dunkel. Leider.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDemondanke für die offenherzige Sprache; da weiß man doch, mit wem man es zu tun hat
Allerdings.
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God told me to do it.Hat and beard
Mark Twains Werke sollen selbstverständlich so bleiben wie sie sind, beißendere Angriffe gegen Rassismus gibt es ja kaum.Wobei man Twain nicht überschätzen sollte. Zwar liebe ich Tom Sawyer und Huck Finn, und natürlich schreibt Twain darin unter anderem gegen den Rassismus der Weißen gegenüber den Schwarzen an, aber Twain selbst war m.W. dennoch ein Rassist. Ein Indianerhasser, um genau zu sein. Die Figur des Indianer-Joe ist z.B. keineswegs zufällig gewählt.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame -
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