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  • #1023823  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    Noch eine kurze Bemerkung zum Thema Kinks: Für mich war die erste Kinks-Phase wesentlich wichtiger als alles was danach kam. Nachdem ich „You Really Got Me“ damals das erste Mal gehört hatte, war ich Kinks-Fan – da traten selbst Beatles und Rolling Stones in den Schatten. Mein erstes LIVE-Konzert waren die Kinks, als sie noch mit Rüschenhemden auftraten und „All Day All Of The Night“ spielten – ich fand sie obercool, „Kinks In Germany“ und „Kink Kontroversy“ gehörten zu meinen Lieblingsalben. Ich habe damals sehr bedauert, dass sie ab „Dedicated Follower Of Fashion“ ihren Sound und auch ihre Themen änderten. In der Rückschau sehe ich das etwas differenzierter.

    @ KL
    Ich sehe nicht, dass hier am Thema vorbei geredet wird.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
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    #1023825  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    MistadobalinaNoch eine kurze Bemerkung zum Thema Kinks: Für mich war die erste Kinks-Phase wesentlich wichtiger als alles was danach kam. Nachdem ich „You Really Got Me“ damals das erste Mal gehört hatte, war ich Kinks-Fan – da traten selbst Beatles und Rolling Stones in den Schatten. Mein erstes LIVE-Konzert waren die Kinks, als sie noch mit Rüschenhemden auftraten und „All Day All Of The Night“ spielten – ich fand sie obercool, „Kinks In Germany“ und „Kink Kontroversy“ gehörten zu meinen Lieblingsalben. Ich habe damals sehr bedauert, dass sie ab „Dedicated Follower Of Fashion“ ihren Sound und auch ihre Themen änderten. In der Rückschau sehe ich das etwas differenzierter.

    @ KL
    Ich sehe nicht, dass hier am Thema vorbei geredet wird.

    Ist es möglich, dass es (vor allem in England) vielen Leuten so ging, dass die Kinks durch die Hinwendung zu diesen anderen Themen eben ihre Coolness, die sie mit ihren frühen Alben und Singles erworben hatten, verloren?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1023827  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    nail75Ist es möglich, dass es (vor allem in England) vielen Leuten so ging, dass die Kinks durch die Hinwendung zu diesen anderen Themen eben ihre Coolness, die sie mit ihren frühen Alben und Singles erworben hatten, verloren?

    Keine Ahnung, bei mir war es jedenfalls so. Das Jugendliche, Umgestüme – auch: Harte (obwohl sie auch damals wunderbare, zarte Balladen hatten) – das war einfach weg. Für die Band aber sicherlich die richtige Entwicklung.

    Generell fand ich die Veränderung des Sounds vieler Bands von Anfang 1965 bis zu Ende 1966 eklatant. Bei Manfred Mann ging es mir z.B. ähnlich.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #1023829  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    MistadobalinaKeine Ahnung, bei mir war es jedenfalls so. Das Jugendliche, Umgestüme – auch: Harte (obwohl sie auch damals wunderbare, zarte Balladen hatten) – das war einfach weg. Für die Band aber sicherlich die richtige Entwicklung.

    Generell fand ich die Veränderung des Sounds vieler Bands von Anfang 1965 bis zu Ende 1966 eklatant. Bei Manfred Mann ging es mir z.B. ähnlich.

    Sofern Du nicht nur auf den reinen Sound, sondern auch auf Inhalte und Themen abzielst, würde ich meinen, dass das der Einfluss von Dylan ist, der das Vokabular wie die Thematik der Pop/Rockmusik entscheidend erweiterte. Er eröffnete Wege, die vorher einfach nicht wahrgenommen wurden, nämlich dass Pop/Musik neben Unterhaltungswert auch Gehalt haben konnte.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1023831  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    nail75Sofern Du nicht nur auf den reinen Sound, sondern auch auf Inhalte und Themen abzielst, würde ich meinen, dass das der Einfluss von Dylan ist, der das Vokabular wie die Thematik der Pop/Rockmusik entscheidend erweiterte. Er eröffnete Wege, die vorher einfach nicht wahrgenommen wurden, nämlich dass Pop/Musik neben Unterhaltungswert auch Gehalt haben konnte.

    Das war aber eine allgemeine Entwicklung, an der Dylan zwar – vielleicht auch entscheidenden – Anteil hatte, die aber mit der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung in der westlichen Welt konform ging.

    @clau

    Nicht das wir uns falsch verstehen, die Kinks Singles sind alle großartig. Bis Ende der 60er auf jeden Fall. Und das fand ich damals schon so und viele andere meines Alters auch. „Waterloo Sunset“ ist eine der besten Singles des Jahres 1967, und „Autumn Almanac“ gehört ebenfalls zu den Highlights des Jahres. Letzteres bei mir zumindest gerade auch wegen der Lyrics, in denen ich ein Stück weit mein eigenes Leben erkannte.

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    #1023833  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 37,226

    Ich denke auch, dass die Kinks Diskussion mittlerweile weit über das hinaus geht, was die ursprüngliche Intention des Threads mal war.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #1023835  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    MikkoDas war aber eine allgemeine Entwicklung, an der Dylan zwar – vielleicht auch entscheidenden – Anteil hatte, die aber mit der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung in der westlichen Welt konform ging.

    Das ist zweifelsohne richtig, Mikko.

    Sparch: Ach so? Warum?

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    #1023837  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    nail75Das ist zweifelsohne richtig, Mikko.

    Sparch: Ach so? Warum?

    Ich verstehe die Proteste inzwischen schon ein bisschen. Der Thread ist dafür da, Alben zu präsentieren.

    Die Diskussion ist aber zu interessant, um sie abzubrechen. Nur wohin damit? Vorschläge? Einen allgemeinen Kinks-Thread habe ich nicht gefunden.

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #1023839  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    Okay, es gibt einen Ray Davies/Kinks Thread.
    Ich packe die Beiträge da mal rein.

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    #1023841  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,887

    MistadobalinaOkay, es gibt einen Ray Davies/Kinks Thread.
    Ich packe die Beiträge da mal rein.

    Bitte für die Kinks-Diskussion jetzt benutzen.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #1023843  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 37,226

    nail75Sparch: Ach so? Warum?

    Es geht hier um Alben, die wiedergehört wurden, vergleichbar mit der Wiederhören-Rubrik auf der Rolling Stone Homepage. Eine Diskussion zu einzelnen Beiträgen ist durchaus erwünscht, aber im Falle der Kinks geht dies meiner Meinung nach weit über den entsprechenden Beitrag und das besprochene Album hinaus.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #1023845  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    sparchEs geht hier um Alben, die wiedergehört wurden, vergleichbar mit der Wiederhören-Rubrik auf der Rolling Stone Homepage. Eine Diskussion zu einzelnen Beiträgen ist durchaus erwünscht, aber im Falle der Kinks geht dies meiner Meinung nach weit über den entsprechenden Beitrag und das besprochene Album hinaus.

    Und worin besteht das Problem, wenn das geschieht?

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1023847  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 37,226

    nail75Und worin besteht das Problem, wenn das geschieht?

    Mista hat es doch schon richtig geschrieben. Es geht hier in erster Linie um Alben. Eine Diskussion wie diese, die ja durchaus interessant ist, wird man später nur schwer wiederfinden, da zumindest ich sie hier nicht vermuten würde. Von daher ist sie in einem Kinks Thread doch viel besser aufgehoben.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #1023849  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,195

    sparchMista hat es doch schon richtig geschrieben. Es geht hier in erster Linie um Alben. Eine Diskussion wie diese, die ja durchaus interessant ist, wird man später nur schwer wiederfinden, da zumindest ich sie hier nicht vermuten würde. Von daher ist sie in einem Kinks Thread doch viel besser aufgehoben.

    Ok, das klingt in der Tat besser als was ich vorher gelesen habe.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1023851  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 37,226

    The Walkabouts – Devil’s road (1996)

    Als es Mitte der 90er noch SWF3 gab, war dieser Radiosender in seltenen Fällen der Einäugige unter den Blinden, des öfteren aber eher für Kapitalverbrechen wie der Heavy Rotation eines mißratenen Zitronenbäumchens verantwortlich. In die erste Kategorie fallen die Walkabouts, deren Song The light will stay on Anfang 1996 dort manchmal gespielt wurde. Die Walkabouts hatten zu dieser Zeit gerade das kleine Label Glitterhouse verlassen um in der großen Majorwelt Fuß zu fassen, was aber nachweislich misslang, denn 3 Jahre später kehrte die Band zum kleinen Label nach Beverungen zurück. In ihrer kurzen Majorphase brachte es die Band gerade mal auf 2 Alben und mußte wegen den scheinbar zu pompösen Produktionen herbe Kritik einstecken, was aber nicht nur im Nachhinein ungerechtfertigt war. Sicher, der Einsatz von Streichern, hier gespielt vom Warsaw Philharmonic Orchestra, mögen so manchem vielleicht zu dick aufgetragen gewesen sein, vor allem, wenn man als Vergleich das eher karg produzierte Satisfied mind heranzieht, aber letztendlich muss man dies auch als weiteren Schritt in der Entwicklung der Band ansehen, und die Entscheidung, mit dem größeren Budget auch gleich eine ausgefeiltere Produktion zu realiseren, war sicher nicht die Schlechteste.
    Das Rockige des Vorgängers Setting the woods on fire nimmt die Band hier weitgehend aus der Schusslinie, es überwiegen die ruhigen und melancholischen Momente. Wobei die Musik der Walkabouts auch manchmal etwas Trostpendendes hat, einen Hoffnungsschimmer, ein Licht am Ende des Tunnels. Das eingangs erwähnte The light will stay on hat bereits alle dafür notwendigen Zutaten und verfügt zudem über einen gewissen Ohrwurmcharakter, hier aber auf angenehme Art und Weise. Carlas Gesang, der sicher auch nicht jedermanns Sache ist, feine Gitarrenarbeit, ein wunderbarer Refrain mit opulenten Streichern, das alles zusammen ist fast schon zu perfekt. Und weil es so schön ist, geht es mit Rebecca wild nahtlos weiter, jedoch nicht ganz so euphorisch, wie im ersten Stück. The stopping off place und Fairground blues sind die einzigen beiden rockigen Stücke, die noch ein bisschen an die Vorgänger erinnern und mit schweren Orgeln und grollenden Gitarren aufwarten. Es überwiegt jedoch die Melancholie in den oft ruhigen Stücken und bei Christmas Valley kommt es einem tatsächlich so vor, als würde man Carla durch eine dunkle und kalte Winterlandschaft begleiten, rast- und ruhelos, wie aus dem Paradies Vertrieben: It’s breathin‘ time in Christmas Valley. Aber es bleibt keine Zeit zum Durchatmen, im folgenden mit schweren Streichern garnierten Blue head flame wird der Ton wieder angehoben, ein Stück über Angst und Schicksal, über das Glück, das man verliert und wiederfindet und doch keinen Einfluss darauf hat. Über Schicksal geht es auch in When fortune smiles, ein Stück das scheinbar lässig dahingleitet und einmal mehr mit tollen Orgelklängen zu begeistern weiß. Am Ende gibt es noch einmal zwei wunderschöne Balladen, wie sie Chris Eckman scheinbar mühelos aus dem Ärmel schütteln kann. Zunächst das von Carla gesungene The leavin‘ kind und ganz zum Schluss dann der versöhnliche Forgivness song, der dem Album mit knapp 8 Minuten ein beinahe typisches Walkabouts Finale beschert.
    Devil’s road war mein erstes Walkabouts Album, von daher nimmt es natürlich für mich eine besondere Stellung ein, da ich auch völlig unvoreingenommen an das Album herangehen konnte. Andererseits bin ich überzeugt, dass ich dieses Album auch mit Vorkenntnissen zu schätzen gelernt hätte, da ich mit Sreichern und großem Orcherster grundsätzlich erst einmal kein Porblem habe, schon gar nicht, wenn es so songdienlich eingesetzt wird wie hier. Für mich zählt das Album bis heute zu den besten der Band und wer die Walkabouts noch nicht kennt, findet hier vermutlich einen Einstieg.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
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