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Soeben beendet:
John D. Macdonlads Travis McGee ReiheWunderbar, auch beim zweiten Lesen ein reines Vergnügen.
Diesmal haben mich besonders „A Tan and Sandy Silence“, „Pale Gray for Guilt“ und „Cinnamon Skin“ beeindruckt.
Beispiel „Cinnamon Skin“: Die Spurensuche, die McGee und Meyer bis in die hintersten Winkel von Texas führt, und dort zum banalen Herz der Finsternis, wird immer bedrohlicher und hoffnugsloser. Wie Captain Willard bei der Reise entlang des Mekong immer tiefer in das Böse eintaucht, seine Spuren sieht, so finden auch McGee und Meyer immer mehr Gewißheit, ohne das personifizierte Böse jemals greifen zu können. Dazu müssen sie erst nach Mexiko reisen. Der Showdown dort ist archaisch, gewalttätig und furchterregend (während es bei Apocalypse Now leider erstmal schwülstiges Geschwall gibt, weiß MacDonald, dass es keinen Sinn macht, das Böse zur Rede zu stellen). Ganz groß.
Aber es gibt in der Serie ohnehin nur einen echten Ausfall („Nightmare in Pink“) und einen halben („Free Fall in Crimson“), der Rest ist sehr gut bis exzellent.
Für mich steht die Serie gleichrangig neben den großen Chandlers, Hammets und Ross Macdonalds, wenn nicht gar darüber. Besonders angenehm ist, dass Travis McGee kein lonesome wolf ist, sondern ein sozial eingebundenes Wesen mit seinen Zweifeln und Überzeugungen. Bei Wikipedia heißt es dazu sehr passend: „… unlike other fictional detectives such as Raymond Chandler’s jaded and world-weary Philip Marlowe, McGee clings to what is important to him: his senses of honor, obligation, and outrage.“ http://en.wikipedia.org/wiki/Travis_McGee
Nebenbei bekommt man noch Einblicke in das Amerika der 60iger bis 80iger, speziell natürlich Florida und die Entwicklungen dort.
Und obendrauf hat MacDonald mit Meyer („just Meyer“) einen Sidekick erfunden, der origineller kaum vorstellbar ist. Zudem ist er für den Fortgang der Stories oft unerlässlich und zugleich das intelektuelle Gegenstück zu Travis. Die Dialoge der beiden sind denn auch vom Feinsten.
Gesamtwertung: *****
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
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Alan Russell | Shame
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edit
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„Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder Benutzer das Recht haben sollte, sein Benutzerkonto zu löschen!!“Hat jemand zufällig „Indigo“ von Clemens J. Setz gelesen und kann was dazu sagen? Beim Stöbern über den „Umweg“ von Herrndorfs „Sand“ drauf gestoßen, und die Meinungen gehen ja sehr auseinander (bei „Sand“ aber auch, und das ist weiterhin mit mein liebstes Buch aus dem letzten Jahr)
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Wenn Du an meiner Kritik interessiert bist:
„Indigo“ ist inhaltlich eher sperrige Lektüre, „Sand“ wirkt (leider kenne ich bis jetzt nur Auszüge) deutlich eingängiger. Sperrig einerseits aufgrund der Handlungsstruktur, andererseits aufgrund der vordergründig emotionslos und nüchtern erzählten Geschehnisse. Was am Buch verblüfft, ist die Sprache des Autors – seine Analogien, Metaphern, und Wortspiele. Auch die Themen (Intoleranz, Gewalt gegenüber Tieren, Isolation, etc.) sind durchaus spannend, alles durchzogen von Misanthropie und Pessimismus.
Insgesamt: * * * *
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The basis of optimism is sheer terror. Oscar Wilde–
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraJohannes_ReiterWenn Du an meiner Kritik interessiert bist:
„Indigo“ ist inhaltlich eher sperrige Lektüre, „Sand“ wirkt (leider kenne ich bis jetzt nur Auszüge) deutlich eingängiger. Sperrig einerseits aufgrund der Handlungsstruktur, andererseits aufgrund der vordergründig emotionslos und nüchtern erzählten Geschehnisse. Was am Buch verblüfft, ist die Sprache des Autors – seine Analogien, Metaphern, und Wortspiele. Auch die Themen (Intoleranz, Gewalt gegenüber Tieren, Isolation, etc.) sind durchaus spannend, alles durchzogen von Misanthropie und Pessimismus.
Insgesamt: * * * *
Natürlich bin ich an deiner Meinung interessiert. Danke.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!„Beautiful Losers“ von Leonard Cohen
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?" -
Schlagwörter: Kulturgut, Lesetagebuch
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