Was liest der Forumianer im Moment?

Ansicht von 15 Beiträgen - 8,491 bis 8,505 (von insgesamt 10,971)
  • Autor
    Beiträge
  • #444475  | PERMALINK

    nerea87

    Registriert seit: 03.02.2005

    Beiträge: 3,185

    Soeben beendet:
    John D. Macdonlads Travis McGee Reihe

    Wunderbar, auch beim zweiten Lesen ein reines Vergnügen.

    Diesmal haben mich besonders „A Tan and Sandy Silence“, „Pale Gray for Guilt“ und „Cinnamon Skin“ beeindruckt.

    Beispiel „Cinnamon Skin“: Die Spurensuche, die McGee und Meyer bis in die hintersten Winkel von Texas führt, und dort zum banalen Herz der Finsternis, wird immer bedrohlicher und hoffnugsloser. Wie Captain Willard bei der Reise entlang des Mekong immer tiefer in das Böse eintaucht, seine Spuren sieht, so finden auch McGee und Meyer immer mehr Gewißheit, ohne das personifizierte Böse jemals greifen zu können. Dazu müssen sie erst nach Mexiko reisen. Der Showdown dort ist archaisch, gewalttätig und furchterregend (während es bei Apocalypse Now leider erstmal schwülstiges Geschwall gibt, weiß MacDonald, dass es keinen Sinn macht, das Böse zur Rede zu stellen). Ganz groß.

    Aber es gibt in der Serie ohnehin nur einen echten Ausfall („Nightmare in Pink“) und einen halben („Free Fall in Crimson“), der Rest ist sehr gut bis exzellent.

    Für mich steht die Serie gleichrangig neben den großen Chandlers, Hammets und Ross Macdonalds, wenn nicht gar darüber. Besonders angenehm ist, dass Travis McGee kein lonesome wolf ist, sondern ein sozial eingebundenes Wesen mit seinen Zweifeln und Überzeugungen. Bei Wikipedia heißt es dazu sehr passend: „… unlike other fictional detectives such as Raymond Chandler’s jaded and world-weary Philip Marlowe, McGee clings to what is important to him: his senses of honor, obligation, and outrage.“ http://en.wikipedia.org/wiki/Travis_McGee

    Nebenbei bekommt man noch Einblicke in das Amerika der 60iger bis 80iger, speziell natürlich Florida und die Entwicklungen dort.

    Und obendrauf hat MacDonald mit Meyer („just Meyer“) einen Sidekick erfunden, der origineller kaum vorstellbar ist. Zudem ist er für den Fortgang der Stories oft unerlässlich und zugleich das intelektuelle Gegenstück zu Travis. Die Dialoge der beiden sind denn auch vom Feinsten.

    Gesamtwertung: *****

    --

    ...falling faintly through the universe...
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #444477  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    „Alfred Hitchcock And The Making Of Psycho“ von Stephen Rebello

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #444479  | PERMALINK

    kantnerslick

    Registriert seit: 08.04.2006

    Beiträge: 13,387

    Anthony E. Zuiker & Duane Swierczynski – Level 26 / Dark Origins

    --

    #444481  | PERMALINK

    sarahliciouz

    Registriert seit: 17.09.2009

    Beiträge: 140

    Roger Willemsen – Der Knacks

    --

    #444483  | PERMALINK

    fletcher

    Registriert seit: 29.07.2008

    Beiträge: 3,021

    Paul Auster – Mond über Manhattan

    --

    Well I'm going where the water tastes like wine We can jump in the water, stay drunk all the time.
    #444485  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    #444487  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    „Beim Fressen beim Fernsehen fällt der Vater dem Kartoffel aus dem Maul“

    Zum x-ten und nicht zum letzten Mal. Wir haben keinen Besseren.

    --

    #444489  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #444491  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Alan Russell | Shame

    --

    #444493  | PERMALINK

    hakan39

    Registriert seit: 07.08.2011

    Beiträge: 417

    edit

    --

    „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jeder Benutzer das Recht haben sollte, sein Benutzerkonto zu löschen!!“
    #444495  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,095

    Hat jemand zufällig „Indigo“ von Clemens J. Setz gelesen und kann was dazu sagen? Beim Stöbern über den „Umweg“ von Herrndorfs „Sand“ drauf gestoßen, und die Meinungen gehen ja sehr auseinander (bei „Sand“ aber auch, und das ist weiterhin mit mein liebstes Buch aus dem letzten Jahr)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #444497  | PERMALINK

    johannes_reiter

    Registriert seit: 08.02.2004

    Beiträge: 410

    Wenn Du an meiner Kritik interessiert bist:

    „Indigo“ ist inhaltlich eher sperrige Lektüre, „Sand“ wirkt (leider kenne ich bis jetzt nur Auszüge) deutlich eingängiger. Sperrig einerseits aufgrund der Handlungsstruktur, andererseits aufgrund der vordergründig emotionslos und nüchtern erzählten Geschehnisse. Was am Buch verblüfft, ist die Sprache des Autors – seine Analogien, Metaphern, und Wortspiele. Auch die Themen (Intoleranz, Gewalt gegenüber Tieren, Isolation, etc.) sind durchaus spannend, alles durchzogen von Misanthropie und Pessimismus.

    Insgesamt: * * * *

    --

    The basis of optimism is sheer terror. Oscar Wilde
    #444499  | PERMALINK

    scorechaser

    Registriert seit: 02.05.2003

    Beiträge: 46,551

    --

    "Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
    #444501  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,095

    Johannes_ReiterWenn Du an meiner Kritik interessiert bist:

    „Indigo“ ist inhaltlich eher sperrige Lektüre, „Sand“ wirkt (leider kenne ich bis jetzt nur Auszüge) deutlich eingängiger. Sperrig einerseits aufgrund der Handlungsstruktur, andererseits aufgrund der vordergründig emotionslos und nüchtern erzählten Geschehnisse. Was am Buch verblüfft, ist die Sprache des Autors – seine Analogien, Metaphern, und Wortspiele. Auch die Themen (Intoleranz, Gewalt gegenüber Tieren, Isolation, etc.) sind durchaus spannend, alles durchzogen von Misanthropie und Pessimismus.

    Insgesamt: * * * *

    Natürlich bin ich an deiner Meinung interessiert. Danke.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #444503  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,730

    „Beautiful Losers“ von Leonard Cohen

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
Ansicht von 15 Beiträgen - 8,491 bis 8,505 (von insgesamt 10,971)

Schlagwörter: ,

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.