Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Umfrage 2017 – Die besten Alben des Jahres
-
AutorBeiträge
-
irrlicht
krautathaus10 Fünfsterner jedes Jahr wäre ein musikhistorischer Supergau, den es vielleicht mal in den 60s gegeben hat und das auch nur rückwirkend betrachtet.
Ich sehe das anders, schon immer. Jedes Jahr werden Tausende von Alben releast, vermutlich Zehntausende, sprich mehr als die meisten der User hier überhaupt in ihrem Leben angesammelt haben. Jährlich wird mehr produziert, durch die DIY Kultur wird das noch verstärkt, heute kann fast jeder mit einem Aufnahmegerät und einer guten Kamera zu einem Welthit gelangen, das war früher vermutlich so nicht möglich. Was sind vor diesem Hintergrund zehn brilliante Alben pro Jahr? In meinen Augen nichts. Und dass die 60s und 70s als Jahrzehnte bessere Werke hervorgebracht haben stimmt m.E. nichtmal dann, wenn man zugibt, dass damals Albenkonzepte oft relevanter waren.
also ich sehe das anders… ist wie in der klassik oder im jazz… da sind ja jetzt auch viel mehr komponisten unterwegs, aber was neues und gutes bringt kaum mehr wer hervor… in der klassik war es ja so, dass innovationsschübe vor allem mit neuen musikinstrumenten oder größeren orchestern einhergingen (klarinette, richtig spielbare trompete, bessere klaviere, etc..)… das war in der popmusik ähnlich: zuerst in den fünfzigern die e-gitarre und anfang der achtziger dann nochmal billige keyboards und die sampletechnik…
--
i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)Highlights von Rolling-Stone.deRobert Miles und „Children“: Sanfte Rettung vor dem Auto-Tod
„Helter Skelter“ entstand, als die Beatles vollkommen betrunken waren
„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
Kylie Minogue im Interview: Mit „Golden“ ein Trauma überwinden
Kiefer Sutherland: „Ich liebe Rock’n’Roll – aber ich wollte Geschichten erzählen“
Wie die Beatles mit „I Want To Hold Your Hand“ Amerika eroberten
Werbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
jimmydean
irrlicht
krautathaus10 Fünfsterner jedes Jahr wäre ein musikhistorischer Supergau, den es vielleicht mal in den 60s gegeben hat und das auch nur rückwirkend betrachtet.
Ich sehe das anders, schon immer. Jedes Jahr werden Tausende von Alben releast, vermutlich Zehntausende, sprich mehr als die meisten der User hier überhaupt in ihrem Leben angesammelt haben. Jährlich wird mehr produziert, durch die DIY Kultur wird das noch verstärkt, heute kann fast jeder mit einem Aufnahmegerät und einer guten Kamera zu einem Welthit gelangen, das war früher vermutlich so nicht möglich. Was sind vor diesem Hintergrund zehn brilliante Alben pro Jahr? In meinen Augen nichts. Und dass die 60s und 70s als Jahrzehnte bessere Werke hervorgebracht haben stimmt m.E. nichtmal dann, wenn man zugibt, dass damals Albenkonzepte oft relevanter waren.
also ich sehe das anders… ist wie in der klassik oder im jazz… da sind ja jetzt auch viel mehr komponisten unterwegs, aber was neues und gutes bringt kaum mehr wer hervor… in der klassik war es ja so, dass innovationsschübe vor allem mit neuen musikinstrumenten oder größeren orchestern einhergingen (klarinette, richtig spielbare trompete, bessere klaviere, etc..)… das war in der popmusik ähnlich: zuerst in den fünfzigern die e-gitarre und anfang der achtziger dann nochmal billige keyboards und die sampletechnik…
Diese Denke wäre für mich der blanke Horror. Eine Einwegstrasse im Jammertal. Warum hörst Du Dir denn überhaupt noch aktuelle Musik an, wenn eh schon feststeht, dass nichts „gutes“ mehr erscheint?
--
Diese Denke wäre für mich der blanke Horror. Eine Einwegstrasse im Jammertal. Warum hörst Du Dir denn überhaupt noch aktuelle Musik an, wenn eh schon feststeht, dass nichts „gutes“ mehr erscheint?
Gut sind aber auch Alben, die „um“ die 4 Sterne herum landen. Und da gibt es natürlich weiterhin eine Unzahl von zu entdecken. Es ging ja ursprünglich um die herausragenden Alben mit ***** Sternen.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.onkel-tom
Diese Denke wäre für mich der blanke Horror. Eine Einwegstrasse im Jammertal. Warum hörst Du Dir denn überhaupt noch aktuelle Musik an, wenn eh schon feststeht, dass nichts „gutes“ mehr erscheint?
Gut sind aber auch Alben, die „um“ die 4 Sterne herum landen. Und da gibt es natürlich weiterhin eine Unzahl von zu entdecken. Es ging ja ursprünglich um die herausragenden Alben mit ***** Sternen.
ja das sehe ich auch so… gibt immer wieder auch innovative sachen wie z.b. kendrick lamar, aber so wirklich in die top 100 schaffes es nur die wenigsten neuen alben … ist aber vielleicht auch eine altersfrage, und in 50 jahren sind „die 100 besten alben aller zeiten“ alle nach 2000 entstanden…
--
i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)onkel-tomKann man sicher so sehen. Man kann aber auch vermuten (behaupten), dass die meisten Sachen heute nur mehr oder weniger Wiederholungen gelungener Konzepte aus den früheren Jahren sind. Zumindest was den Bereich des „klassischen“ Pop und Rock betrifft.
Was ist schon „klassischer“ Pop? Von solchen Denkweisen sollte man sich schon lösen können. Mehr Veröffentlichungen bedeutet auch mehr Vielfalt. Und Pop wurde ja nicht in den 60s definiert und in Stein gemeißelt.
--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Ich sprach nicht explizit von den 60ern. Beziehe da gerne die 70er, 80er und auch die folgenden Jahrzehnte mit ein. Und nochmal, mehr Vielfalt bedeutet nicht zwangsläufig mehr Qualität.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.jimmydean also ich sehe das anders… ist wie in der klassik oder im jazz… da sind ja jetzt auch viel mehr komponisten unterwegs, aber was neues und gutes bringt kaum mehr wer hervor… in der klassik war es ja so, dass innovationsschübe vor allem mit neuen musikinstrumenten oder größeren orchestern einhergingen (klarinette, richtig spielbare trompete, bessere klaviere, etc..)… das war in der popmusik ähnlich: zuerst in den fünfzigern die e-gitarre und anfang der achtziger dann nochmal billige keyboards und die sampletechnik…
Ja, aber Qualität und auch Kreativität bemisst sich ja nicht nur daran, ob etwas „neu“ ist. Von der Warte aus – klar: Viele Stile sind definiert, das Instrumentarium sämtlicher Kulturen vermischt. Ich weiß nicht, für mich ist das aber nicht so wichtig, weil für mich Kunst keinen simplen Maßstäben folgt – Gefühl ist wichtig, Songwriting ist wichtig, Tiefe ist wichtig, auch die Art, wie man Dinge zusammenbringt. Man kann genauso einwenden, dass es früher viel weniger technische Möglichkeiten gab, Szenen noch getrennter bestanden – die letzten fünfzehn Jahre bestechen doch gerade durch ihren musikalischen Clash, was ich sehr erfrischend finde. Ich erwarte nicht, dass ein Musiker von heute ein ganzes Genre neu erfindet – das hat übrigens auch Kendrick nicht, dazu muss man sich nur diverse Talib Kweli Sachen anhören. Dieser Kulturpessimismus turnt mich aber generell ab, wenn ich ehrlich bin.
--
Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
onkel-tom
Diese Denke wäre für mich der blanke Horror. Eine Einwegstrasse im Jammertal. Warum hörst Du Dir denn überhaupt noch aktuelle Musik an, wenn eh schon feststeht, dass nichts „gutes“ mehr erscheint?
Gut sind aber auch Alben, die „um“ die 4 Sterne herum landen. Und da gibt es natürlich weiterhin eine Unzahl von zu entdecken. Es ging ja ursprünglich um die herausragenden Alben mit ***** Sternen.
Diesen rückwärts gewandten nostalgischen „früher-war-alles-besser“ Blick, der teilweise dann noch von gesättigten Journalisten bis zur Farce geschürt wird, habe ich mir zum Glück abgewöhnt. Innovation ist ohnehin kein Qualitätsmerkmal. Die ersten Handys waren auch scheiße. Wenn man im hier und jetzt lebt kann man immer noch großartige Musik entdecken. Ob man diese mit 4 oder mit 5 Sternen absegnet liegt im Auge des Betrachters.
--
onkel-tomIch sprach nicht explizit von den 60ern. Beziehe da gerne die 70er, 80er und auch die folgenden Jahrzehnte mit ein. Und nochmal, mehr Vielfalt bedeutet nicht zwangsläufig mehr Qualität.
Nein, mehr Vielfalt bedeutet nicht zwangsläufig mehr Qualität, aber die Wahrscheinlichkeit steigt, auch wenn man gerade in diesem Forum nicht viel davon mitbekommt. Man merkt das ja auch bei StoneFm, die erfolgreichsten Sendungen sind die, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen.
Aber ursprünglich ging es ja darum, dass es heute doch gar nicht mehr möglich sein kann, dass in einem Jahr so viele ***** Alben erscheinen. Das halte ich aber auch dann noch für falsch, wenn man sich darauf einigen würde, dass doch alles schon mal da war (war es nicht). Gerade im Bereich Singer/Songwriter ist Innovation für mich nicht primär wichtig sondern es geht um den Song an sich und wie er interpretiert wird. Wenn dass dann auch gleich noch innovativ ist umso besser, aber nur weil man vor 50 Jahren schon Gitarre-Bass-Schlagzeug gespielt hat (überspitzt formuliert), bedeutet das ja nicht, dass damals alles zwangsläufig besser war.--
Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?sparch Gerade im Bereich Singer/Songwriter ist Innovation für mich nicht primär wichtig sondern es geht um den Song an sich und wie er interpretiert wird. Wenn dass dann auch gleich noch innovativ ist umso besser, aber nur weil man vor 50 Jahren schon Gitarre-Bass-Schlagzeug gespielt hat (überspitzt formuliert), bedeutet das ja nicht, dass damals alles zwangsläufig besser war.
Ich sag ja gar nicht, dass du Unrecht hast. Es ist halt schwer zu belegen. Und klar, in diesem Genre, dass mir ja auch sehr am Herzen liegt, ändert sich im Laufe der Zeit nicht arg viel. Ich frage mich dann nur manchmal, brauch ich jetzt noch ein Album von einem Interpreten, dass, z.B. nach Nick Drake oder auch Elliot Smith (um mal jemand aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen) klingt. Ich scheitere dann oft an der „5 (Prozent) Sterne Hürde“ und bewerte ein solches Album mit ****1/2. Mag falsch und ungerecht sein ……
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
onkel-tomIch frage mich dann nur manchmal, brauch ich jetzt noch ein Album von einem Interpreten, dass, z.B. nach Nick Drake oder auch Elliot Smith (um mal jemand aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen) klingt. Ich scheitere dann oft an der „5 (Prozent) Sterne Hürde“ und bewerte ein solches Album mit ****1/2. Mag falsch und ungerecht sein ……
Ganz so drastisch könnte ich das nicht sehen. Es gibt sicherlich die typischen Nachahmer aber auch welche, die ein großartiges Erbe zu ihrem eigenen machen oder weiterspinnen.
--
Eines ist für mich aber auffällig: soviel Meisterwerke Pop Künstler zwischen 1965 – 1975* in kürzester Zeit aufgenommen haben, finde ich im vergleichbaren heutigen Zeitrahmen nicht. Und dann sind die Pausen zw. den Veröffentlichungen größer, was zwar nicht per se schlimm ist, aber in dem damaligen Zeitraum doch für eine außerordentliche Dichte der veröffentlichten Meisterwerke sorgt.
Das ging doch bei den bekannten Bands wirklich Schlag auf Schlag und manche (wie z.B. Led Zeppelin) sind zwischen den jährlichen und halbjährlichen Veröffentlichungen noch getourt. Anders gesagt die Produktivität war schon sehr hoch, aber nicht zu Lasten der Produktion oder Songwriting.
Das heißt natürlich nicht, daß es heute keine Meisterwerke geben würden, aber halt nicht mehr in dieser Dichte b.z.w. kurzen Zeit.
*oder auch die kreativen Jahre der Soulmusik vor allem auf Singles zw. 62 – 67
--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykosparchGerade im Bereich Singer/Songwriter ist Innovation für mich nicht primär wichtig sondern es geht um den Song an sich und wie er interpretiert wird. Wenn dass dann auch gleich noch innovativ ist umso besser, aber nur weil man vor 50 Jahren schon Gitarre-Bass-Schlagzeug gespielt hat (überspitzt formuliert), bedeutet das ja nicht, dass damals alles zwangsläufig besser war.
Genau. Und dann lässt man die mal weg (nach etwas über 20 Jahren), nimmt ein Gitarrenalbum ohne Gitare auf (Goths) und bekommt ***** (von mir; und einigen anderen – wenn auch nur außerhalb Deutschlands offenbar. Woran auch immer das liegen mag – dass in Deutschland andere Alben vorne liegen oder es überhaupt in die Bestenlisten geschafft haben. Vielleicht ja an der riesigen Zahl der Veröffentlichungen.)
--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)@thokei
Die Sidewalk Society LP gefällt mir auch sehr gut. Wird auch bei mir in der Top 10 vertreten sein…
--
"I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Oh, das überrascht mich, dass die noch jemand kennt. Ich kenne einen der Band ein wenig (Dan West), dafür aber nicht das Originalalbum..
--
-
Schlagwörter: 2017, Bestenlisten, Fave Albums, Jahresbestenlisten, Umfrage, Umfragen
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.