U2 – Achtung Baby – 1991

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  • #5789975  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    SENOL PIRGONDick – es geht doch einfach nur darum, dass wir darüber nachdenken, was Bono mit seinem Text sagen will. Und er kann es beweisen (…)

    Tut mir leid, beweisen kann mir Bono garnix. Er kann sich natürlich gerne daran erinnern, was er vor 18 Jahren gedacht haben mag, als er diesen Song geschrieben hat.
    Was hast du denn vor 18 Jahren gedacht? Beweise es mir!

    --

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    #5789977  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    Was hat denn das jetzt mit mir zu tun? Ich habe keinen Text geschrieben, den ich jetzt erläutern müsste. Es könnte doch auch eine alte Stellungnahme von Bono geben – sag‘ mal, provozierst Du jetzt absichtlich? Oder warum maßt Du Dir an, auszuschließen, dass Bono (wann auch immer) weiß, was er sagen wollte – ob sinnvoll oder nicht???

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    #5789979  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    Senol, das ist einfache Logik. Selbst Bono kann seine eigenen Gedanken nicht beweisen, objektiv schon gar nicht. Wie denn auch? Darum geht’s Dickie doch nur.

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    #5789981  | PERMALINK

    bullitt

    Registriert seit: 06.01.2003

    Beiträge: 20,740

    SENOL PIRGONWas hat denn das jetzt mit mir zu tun? Ich habe keinen Text geschrieben, den ich jetzt erläutern müsste. Es könnte doch auch eine alte Stellungnahme von Bono geben – sag‘ mal, provozierst Du jetzt absichtlich?

    Willkommen im RS-Forum! ;-)

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    #5789983  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    Gut, Mick! Aber Wort ist doch Wort…und SO meinte ich das…warum soll ich jetzt in Bonos Kopf gucken wollen? Aber wenn Bono sagt, es handelt von xyz, dann unterstelle ich, dass er auch xyz meint/denkt – das IST für mich objektiv, weil nur er das wissen kann, was in seinem Kopf abgegangen ist.

    Ich finde es ja irrwitzig, dass ihr dachtet, ich würde „sichtbare Gedanken“ meinen…*tztztz*

    --

    #5789985  | PERMALINK

    malibu

    Registriert seit: 12.12.2005

    Beiträge: 3,280

    SENOL PIRGONGut, Mick! Aber Wort ist doch Wort…und SO meinte ich das…warum soll ich jetzt in Bonos Kopf gucken wollen? Aber wenn Bono sagt, es handelt von xyz, dann unterstelle ich, dass er auch xyz meint/denkt – das IST für mich objektiv, weil nur er das wissen kann, was in seinem Kopf abgegangen ist.

    Ich finde es ja irrwitzig, dass ihr dachtet, ich würde „sichtbare Gedanken“ meinen…*tztztz*

    Ab und zu bin ich gerne spitzfindig: Du ignoriesrt damit alles, was sich unterbewusst in den Text geschlichen hat, ohne dass Bono es gemerkt hat.

    --

    #5789987  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,646

    Napoleon DynamiteNa, da ist mir Cashs desillusionierte Version aber erheblich lieber. Schön, daß er über ein Gesangsorgan verfügt, das sogar den schlimmsten Pathos aushöhlen kann.

    Was den Song nicht rettet – der bleibt schwach. Wobei ich wiederum nicht verstehe, was man gegen So Cruel haben kann.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #5789989  | PERMALINK

    ragged-glory

    Registriert seit: 22.03.2007

    Beiträge: 11,762

    Ja, streue nur Salz in die Wunde, Malibu!:-)
    Andersherum gesagt: ich ignoriere es nicht…ich habe es nur nicht geschrieben.

    --

    #5789991  | PERMALINK

    kleinunddick

    Registriert seit: 10.10.2006

    Beiträge: 710

    boah, is das arm. an dem tag, an dem ich meinen musikgeschmack rechtfertigen muss, erschiess ich mich. wat interessiert mich denn, was bono vor 15 jahren vielleicht mal gesagt haben wollte? ich hab doch selber´n kopf, da brauch ich den von bono doch nicht benutzen. ausser ich bin in der 6. klasse, da geht so was nicht anders.

    --

    #5789993  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Interessante Diskussion eigentlich. Und ja, irgendwie ist schon alles gesagt. Trotzdem.

    „Achtung Baby“ ist eines der Alben, die ich nur aus allgemeinem Interesse für berühmte Platten der Popgeschichte besitze. U2 habe ich schon die ganzen 80er über als ziemlich peinlich empfunden. Und mit „Achtung Baby“ versuchten sie jetzt auch noch cool zu sein. Das geht natürlich gar nicht.

    Es ist doch so: Bei der Musik, von der wir hier sprechen geht es nicht zuletzt darum: Cool sein, Attitüde. Diese Musik besteht zu ca. 80% aus Interpretation und zu 20% aus Komposition. It’s the singer, not the song.
    Und weil diese Dinge so schwer greifbar sind, schafft es ja auch keiner, sich ernsthaft über das „Rumgemeine“ zu erheben (ein Unwort, in der Tat; der ganze RS besteht letztlich aus nichts anderem als „Rumgemeine“).

    Gerade „One“ illustriert das sehr schön. Ein an sich guter Song, wie ich finde. Der Beste auf dem Album. Aber auch ein Song mit etwas heiklem Text. Schwere Metaphorik und Mehrdeutigkeiten, die Tiefgang vorgaukeln sollen. Man kennt das ja. Jedenfalls ein Text, der keinerlei weitere Zufuhr von Pathos durch den Interpreten verträgt. (Unter „Pathos“ verstehe ich hier nicht „Leid, Leidenschaft“, sondern die unangemessene, übertriebene Darstellung derselben.) Meine Einschätzung dürfte schon klar geworden sein: Bono übertreibt es bei jeder Silbe, so wie er das eigentlich immer tut.

    Ganz anders dagegen dieser alte Country-Sänger: Furztrocken, wie in Stein gemeißelt steht seine Stimme im Raum. Und plötzlich klingen auch Jesus und die Lepra völlig zwingend und richtig. Gerade weil Cash die Emphase rausnimmt klingt er wesentlich eindringlicher.
    Eben dies ist die Kunst des Vortrags: Ein guter Interpret könnte das berühmte Telefonbuch zum Besten geben und dabei die komplette menschliche Gefühlswelt ausdrücken. „Sam Cooke sings the Dieter Bohlen Songbook“ wäre sicher eine feine Platte.

    Dabei ist es tatsächlich nur der Gesang, der den Unterschied macht. Sicher ist es guter Lackmus-Test für die Qualität eines Songs, wenn er auch mit minimaler Begleitung funktioniert (was wiederum nicht heißt, dass Produktions-Aufwang illegitim wäre). Abgesehen davon ist die Cash-Version so minimalistisch gar nicht, wie sie vorgibt zu sein (zwei Gitarren, Klavier, Synthesizer, Hall). Ein Schlingel, dieser Rubin.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5789995  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    Wow, Ah Um! Wie immer

    P.S. U2 habe ich allerdings in den 80ern nicht als peinlich empfunden.

    --

    #5789997  | PERMALINK

    kleinunddick

    Registriert seit: 10.10.2006

    Beiträge: 710

    Ah Um

    Es ist doch so: Bei der Musik, von der wir hier sprechen geht es nicht zuletzt darum: Cool sein, Attitüde. Diese Musik besteht zu ca. 80% aus Interpretation und zu 20% aus Komposition. It’s the singer, not the song.

    und von welcher art musik sprechen wir deiner meinung nach?

    --

    #5789999  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    Ah Um
    Eben dies ist die Kunst des Vortrags: Ein guter Interpret könnte das berühmte Telefonbuch zum Besten geben und dabei die komplette menschliche Gefühlswelt ausdrücken. „Sam Cooke sings the Dieter Bohlen Songbook“ wäre sicher eine feine Platte.

    Ich hoffe nicht. :-)

    Das mit dem Telefonbuch ist ein netter Spruch, aber ich glaube nicht, dass das funktionieren würde – so im dem Sinne von „großartiges Werk“. Ein Song existiert bereits als Sheet Music, also auf dem Notenblatt, genauso wie auf einem Demo oder auch im Kopf des Komponisten. Ohne Song gibt es keinen Track und schon gar keine genialen Cover Versionen. Für mich gehören Song und Interpret zusammen – es muss passen.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5790001  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,035

    Dass U2 sich durch „Coolness“ und Ironie vom eigenen Image emanzipieren wollten, ist ganz eindeutig, und manches auf Achtung Baby und späteren Alben ist eindeutig diesem Wunsch geschuldet. Bonos beste Momente sind aber für mich die, wo er den ganzen Quatsch sein lässt. Und dazu gehören Songs wie „One“ oder „Stuck In A Moment“.

    Die Definition von Pathos ist eindeutig, den Begriff sollte bitte nicht jeder verwenden, wie er lustig ist: Pathos ein rhetorisches Stilmittel, das auf emotionale Wirkung zielt (bitte hier weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Pathos).
    Auch Sam Cooke ist pathetisch, wenn er „A Change Is Gonna Come“ singt, oder Johnny Cash, wenn er „One“ interpretiert. Cash ist nur der subtilere Pathetiker, weil er sich auf ein anderes rhetorisches Stilmittel verlassen kann, die Autorität seiner eigenen Person. Aber auch sein Vortrag zielt immer auf emotionale Wirkung. Was Bono macht, ist also weder ungewöhnlich noch unredlich.

    --

    #5790003  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,157

    Krautathaus

    Napo, was siehst Du nun als wichtige Basis des Songs „One“? Nicht die Melodie und Harmonie, b.z.w. den Text?

    Inwiefern hat Cash von dem Song nichts übriggelassen?

    „Da gebe ich mal aber einfach zu bedenken, daß in seiner Version einfach alles, was den Kern der Komposition & des Textes ausmacht nicht vorhanden ist.“ Napoleon Dynamite

    Aus aktuellem Anlaß: Falls Napo hier mal wieder reinschaut…

    Herr Rossi
    Bonos beste Momente sind aber für mich die, wo er den ganzen Quatsch sein lässt. Und dazu gehören Songs wie „One“ oder „Stuck In A Moment“.

    …oder „Mysterious Ways“.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
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