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Dass U2 sich durch „Coolness“ und Ironie vom eigenen Image emanzipieren wollten, ist ganz eindeutig, und manches auf Achtung Baby und späteren Alben ist eindeutig diesem Wunsch geschuldet. Bonos beste Momente sind aber für mich die, wo er den ganzen Quatsch sein lässt. Und dazu gehören Songs wie „One“ oder „Stuck In A Moment“.
Die Definition von Pathos ist eindeutig, den Begriff sollte bitte nicht jeder verwenden, wie er lustig ist: Pathos ein rhetorisches Stilmittel, das auf emotionale Wirkung zielt (bitte hier weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Pathos).
Auch Sam Cooke ist pathetisch, wenn er „A Change Is Gonna Come“ singt, oder Johnny Cash, wenn er „One“ interpretiert. Cash ist nur der subtilere Pathetiker, weil er sich auf ein anderes rhetorisches Stilmittel verlassen kann, die Autorität seiner eigenen Person. Aber auch sein Vortrag zielt immer auf emotionale Wirkung. Was Bono macht, ist also weder ungewöhnlich noch unredlich.
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