Travis – Ode To J. Smith

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  • #6618743  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    songbirdNoch mal in den Singles geblättert, Travis würden Queen wohl nicht als Beleidigung auffassen, „Killer Queen“ haben sie fast originalgetreu gecovert.

    Nein, sicherlich nicht, Andy Dunlop ist wohl auch Fan, jedenfalls der frühen Sachen. Dennoch kann ich diesen Einfluß auf J.Smith nicht wirklich ausmachen.

    SokratesIch finde, drei 35-Jahre-alte Beispiele qualifizieren für die „Mottenkiste”.

    Ich finde den Begriff Mottenkiste in Bezug auf Musik (oder Kunst im Allgemeinen) allerdings mehr als bedenklich. Das Zitieren ist nicht nur Stilmittel, sondern auch fast unumgänglich. In dem Moment, in dem man anfängt zu spielen oder zu komponieren, greift man bereits, gewollt oder ungewollt, auf bereits Dagewesenes zurück. Reminiszenzen gehören zur Musik, wie zum Film, zur Malerei, oder zur Literatur. Die Frage ist doch höchstens, wie viel Eigenes man einbringt (oder wie gut verschleiert man seine Einflüsse).

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    #6618745  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    atomNur weil in manchen Tracks die Gitarre etwas mehr im Vordergrund steht, würde ich nicht auf die Idee kommen von einem Rockalbum zu sprechen. Hör mal im Vergleich dazu „Black Ice“ – das ist für mich ROCK.

    Richtig. Nicht wenige würden AC/DC gar als HARD Rock einstufen. :lol:

    Achtung, feine Unterscheidung, wie sie sonst nur in Kreisen gepflegt wird, die Popmusik zur Wissenschaft erheben: Ich schrieb „für Travis-Verhältnisse”.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6618747  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,107

    weilsteinIch finde den Begriff Mottenkiste in Bezug auf Musik (oder Kunst im Allgemeinen) allerdings mehr als bedenklich. Das Zitieren ist nicht nur Stilmittel, sondern auch fast unumgänglich. In dem Moment, in dem man anfängt zu spielen oder zu komponieren, greift man bereits, gewollt oder ungewollt, auf bereits Dagewesenes zurück. Reminiszenzen gehören zur Musik, wie zum Film, zur Malerei, oder zur Literatur. Die Frage ist doch höchstens, wie viel Eigenes man einbringt (oder wie gut verschleiert man seine Einflüsse).

    Ich würde meine Kritik an dem Album nicht an diesem Begriff festmachen wollen. Dahinter verbirgt sich die Klage darüber, dass das Travis-typische, die Travis-Persönlichkeit gewissermaßen, zugunsten von Gewöhnlicherem verloren ging – s. nochmal meinen größeren ersten Post.

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    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #6618749  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,481

    MistadobalinaEben. Warum gebärden sie sich dann jetzt als Rockband?

    Mal ehrlich Leute, übertreibt Ihr es nicht etwas mit Eurem Schubladendenken? Das neue Travis-Album nimmt die Energie der letzten Tour (wart Ihr da?) einfach ins Studio mit und ist überhaupt kein Bruch, sondern eine tolle Platte einer Band, die wieder zu sich gefunden hat und Spaß am Musizieren hat. Und 12 memories bleibt eine zwiespältige Platte, die ansich tolle Songs hat und auch interessante Wege geht, aber für mich als Album so nicht funktioniert. Wenn ich die Live at Alexandria Palace-DVD anschaue, dann sind die Songs im Liveset super, selbst wenn ich die Videos anschaue gefallen sie mir und trotzdem schaffe ich es nur noch unter Anstrengung das Album durchzuhören.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #6618751  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich erinnere mich sogar an eine Cover-Version von AC/DC, weit nach Mitternacht beim Konzert in Haldern. Alles zu seiner Zeit. Auf und vor der Bühne wurde eine Menge Bier getrunken.
    Ich bemängele an dem neuen Album, wie bereits geschrieben, in erster Linie das Songmaterial, vor allem der ersten Hälfte. Darüber hinaus habe ich Travis immer mit den Platten am stärksten empfunden, bei denen sie einen starken Produzenten zur Seite hatten, bspw. ein Nigel Godrich, dessen Liebe zum feinsinnigen Detail ich ohnehin sehr schätze. Ich glaube, bei Godrich wäre die Band mit diesem Material größtenteils nicht durchgekommen. Der hier viel gescholtene Vorgänger weist neben den besseren Liedern so viele Feinheiten auf, die mir bei diesem Album überwiegend fehlen. Mir fehlt der glänzende Pop, beliebig rocken können andere auch.

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    #6618753  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Songbird, zumindest hier ist „The Boy With No Name“ kein viel gescholtenes Album – über 50 User haben der LP vier Sterne und mehr gegeben.

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    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #6618755  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,481

    Ich finde die Songs in der ersten Hälfte bravourös. Der Gitarrensound von Something anything ist mitnichten furchtbar, weiß gar nicht was Du da hast, songbird!

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #6618757  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,732

    @songbird:

    aber meinerseits vollste Zustimmung zu dem was Du zu Godrich gesagt hast, der ja an allen drei richtig guten Platten beteiligt war (und zu denen zähle ich auch The Boy With No Name)

    J Smith werd ich gleich nochmal einlegen, wenn Lu ausgeträllert hat (die neue von der ist wieder ganz toll)

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    out of the blue
    #6618759  | PERMALINK

    jules

    Registriert seit: 18.12.2004

    Beiträge: 7,606

    Habe es gestern zum ersten Mal gehört und muss sagen dass das mit dem Rocken gründlich daneben gegangen ist. Andererseits finden sich auf dem Album auch sehr schöne Stücke wie „Song To Self“. Wird sich wohl so bei ***1/2 einpendeln.

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    #6618761  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Ian Cohen von Pitchfork ist der Meinung, dass die Band ihre Stärken vernachlässigt und ihre neuen Ideen nicht funktionieren:

    Ian CohenWhile Ode to J. Smith was probably the most fun record for the band to make since Good Feeling, it’s also the worst one since then– and its problems are almost exactly the same. Travis aren’t the kind of band you spend a lot of time trying to wrap your mindgrapes around („If we turn/ We might learn/ Learn to turn“) and they don’t hit at a gut level viscerally. Their best songs tend to go for the spaces in between, the heart, the lump in your throat. Or, more succinctly, Travis don’t rock, which is why all the newfangled additions, the edgeless distortion and feedback, the aggressive lyrical themes, the forceful vocal lines, the constipated boogie tempos that are supposed to justify the turgid melodies, are so easily peeled away to reveal sadly generic cores.

    (…) A lot of the more immediate songs buckle under the weight of failed experimentation. „Get Up“ and „Something Anything“ feature Healey retreating from the painfully overt politicking of 12 Memories, pining for a general faith and assertiveness, but they come off more as mere sketched vehicles for clicky desktop drumming and an out-of-nowhere Slash turn, respectively. At least the latter has a hook that could’ve been a contender if it didn’t wear out its welcome. And then there’s first single „J. Smith“, which is emblematic of where the record fails: It so obviously wants to be the biggest thing Travis has ever done, tacking on piercing guitar bends and an Arcade Fire choir, and each new trick is stitched together by verses of dithering modesty. (…)

    I suppose it’s defeatist to use The Man Who as a comparison– especially since Travis went so obviously out of their way to make J. Smith sound nothing like it. But trying to forge a new identity doesn’t necessarily mean working against your strengths: It’s no shock that the most memorable tune here, „Quite Free“, features a longing „Knives Out“ vocal line. It’s understandable that these guys are seeking an escape hatch from competing with Keane, Snow Patrol, and Coldplay, considering that they’ve spent the past seven years making writers rue those „next Radiohead!“ plaudits. But one Stereophonics is more than enough.

    Nette punch line!

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    To Hell with Poverty
    #6618763  | PERMALINK

    yellow

    Registriert seit: 07.11.2008

    Beiträge: 23

    ich finde es prinzipiell gut das bands experimentieren. das kann mal in die hose gehen oder etwas großartiges werden. manche bands werden, wenn sie das nicht tun, dann auf dauer eintönig. meine persönlich meinung ist das The Invisible Band das letzte richtig gute album war. auf dem album The Boy with No Name gab es auch gute stücke, aber da fand ich die gesamt komposition nicht so harmonisch. ich habe das neue album mal mit vier sternen bewertet, weil ich denke das man den spass der band am machen dieser scheibe hören kann. das ist doch mal was :-)

    --

    #6618765  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    Habe es jetzt drei mal gehört und es gefällt mir jedes Mal etwas besser. Ich finde, wie j.w., dass gerade die etwas flottere Gangart bei den ersten Tracks dem Album gut zu Gesicht steht. Von Rock würde ich aber auch nicht sprechen. Es ist halt einfach etwas mehr „Drive“ in einigen Tracks. Das „Weinerliche“, dass bei Travis doch des öfteren durchschlug, ist auf dem neuen Album nicht so ausgeprägt vorhanden. Gefällt mir insgesamt besser als sein Vorgänger.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #6618767  | PERMALINK

    bauer-ewald

    Registriert seit: 26.10.2005

    Beiträge: 4,279

    Onkel TomHabe es jetzt drei mal gehört und es gefällt mir jedes Mal etwas besser.

    Geht mir auch so, ich bin froh daß ich dem Album nach der ersten Enttäuschung noch eine Chance gegeben habe. Die meisten Songs gehen nicht direkt ins Ohr sondern brauchen eine Weile zur Entfaltung. Ist das erst geschehen kommt die ungezügelte Spielfreude und Direktheit des Albums umso besser. Ein weiteres Album im Stil von „The Boy with No Name“, so gut mir das auch gefiel, hätte ich jetzt nicht gebraucht.

    Edit: Übrigens eine vorbildliche Vinylpressung.

    --

    #6618769  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Onkel TomHabe es jetzt drei mal gehört und es gefällt mir jedes Mal etwas besser.

    Bei mir ist es eher umgekehrt. Beim ersten Hören dachte ich, dass das Album ziemlich gelungen ist, aber dann nahm meine Begeisterung stetig ab. Ganz gefestigt ist mein Urteil aber noch nicht.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6618771  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    nail75Bei mir ist es eher umgekehrt. Beim ersten Hören dachte ich, dass das Album ziemlich gelungen ist, aber dann nahm meine Begeisterung stetig ab. Ganz gefestigt ist mein Urteil aber noch nicht.

    Inzwischen ist es das und ich bin nach kurzer Anfangssympathie schnell zur Überzeugung gelangt, dass das Album eine Riesenenttäuschung ist. Ich wage mal die Prognose, dass Travis eine längere Auszeit nehmen werden, vielleicht wird die Band auch auseinanderfallen. Auf jeden Fall wird es Zeit brauchen, sich grundlegend zu erneuern. Ich habe aber keine Ahnung, wohin der Weg gehen sollte.

    Übrigens ist das Schweigen hier im Thread auch ziemlich bezeichnend. Ich könnte mir denken, dass viele das Album relativ schnell beiseite gelegt haben.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
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