The Sound of German HipHop

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  • #4587871  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    IrrlichtDas heißt im Grunde aber doch wenig anderes, als dass Weisse keinen HipHop machen sollten. Und Soul in der Regel auch nicht.

    Mir scheint, du verstehst großteils leider nur die Hälfte. Ich fordere kein Verbot weißer MusikerInnen, Hiphop oder Soul machen zu dürfen, außerdem sollte man Soul nicht automatisch mit Pop verwechseln. Oder findest du die Bezeichnung „Blue-Eyed Soul“ denn irgendwie sinnvoll? Das sind hilflose Etikettierungen, nichts weiter. Anders: würden vier Kölner Jungs (oder Mädels) einen auf Last Poets machen, man würde sich darob kringeln.

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    #4587873  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    pinchNaja, mit 35 – 45 wird man ja nicht über Nacht plötzlich senil. Es gibt immer wieder Acts, die aus dem Einheitsbrei herausragen. Romano ist das jüngste Beispiel.

    Romano ist ganz großartig, ja. Und er hat einen generationenübergreifenden Appeal. Ob er sich aber dauerhaft etablieren kann, wird man abwarten müssen.

    Aber mir geht es um etwas ganz anderes. Man wird älter und das eigene Leben entfernt sich von der Lebenswirklichkeit der folgenden Generation. Ich erlebe eben, wie Bands wie K.I.Z die Generation 25-x erreichen. Ich kann das teilweise nachvollziehen, respektieren und sogar mögen, aber die ganz große emotionale Erweckung bleibt aus, weil die mir eben vor 20+ Jahren mit anderer Musik stattgefunden hat. Jede Generation braucht ihre Musik und wenn ich in der Musik der 20-jährigen etwas entdecke, dann ist das schön, wenn aber nicht, dann geht davon die Welt nicht unter. Aber ohne Zwang zur Entscheidung, ob „Hurra, die Welt geht unter“ ein Meisterwerk oder Schrott ist, kann ich anerkennen, dass K.I.Z damit den Nerv vieler getroffen haben.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #4587875  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Einverstanden, belassen wir es dabei. Jedem Aff‘ sei Kapp‘.

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    #4587877  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    pinchAnders: würden vier Kölner Jungs (oder Mädels) einen auf Last Poets machen, man würde sich darob kringeln.

    Schon. Aber im Grunde ist das doch die Forderung. Wenn deutscher HipHop persönlich ist, findest Du ihn sentimental und gefühlig, wenn er politisch engagiert ist, ist es bestenfalls Renegatentum, wenn HipHop ein Image verkauft, ist es Dir nicht geschichtsträchtig genug und wenn ein Maß an Authentizität durchaus vorhanden ist (wie etwa bei Haftbefehl) stößt Dich das genauso ab. Ich sehe da im Grunde keinen Zweig, der auch nur theoretisch etwas abwerfen kann.

    Und bei aller Wertschätzung: Dendemann, Beginner, Stieber Twins und Samy Deluxe als einzige, schmale Juwelen anzuerkennen, ist doch auch ein sehr fadenscheiniges Schwert.

    Das mit Romano ist jedenfalls köstlich: Da wird HipHop ganz zur Pose (obwohl wunderbar gemacht) und das soll dann die ruhmreiche Ausnahme der letzten Zeit sein?

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    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4587879  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    IrrlichtDas mit Romano ist jedenfalls köstlich: Da wird HipHop ganz zur Pose (obwohl wunderbar gemacht) und das soll dann die ruhmreiche Ausnahme der letzten Zeit sein?

    Ne, das gar nicht, nur extrem unterhaltsam und die reduction ad absurdum funktioniert auch wunderbar, siehe das Köpenick-Video, das in Compton gedreht wurde und lustvoll Kendrick Lamars und zahlreiche andere Hip-Hop-Klischees zitiert. Und für etwas Lockerheit und Selbstironie muss man ja heute schon dankbar sein. :-)

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #4587881  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtUnd bei aller Wertschätzung: Dendemann, Beginner, Stieber Twins und Samy Deluxe als einzige, schmale Juwelen anzuerkennen, ist doch auch ein sehr fadenscheiniges Schwert.

    Stimmt, da fehlt Torch noch.

    Und was Romano macht, funktioniert deswegen so gut, weil er sich gerade ganz gezielt dieser Stereotypen annimmt und sie konterkariert. Und genau deswegen ist er die Ausnahme (nein, eine Ausnahme, bevor nun gleich wieder Einwände kommen, das könne doch nicht der Einzige sein… „Gautsch“ war auch noch so einer u.a., musst halt mal googeln). Was bei fast allen anderen stets unfreiwllig komisch, da maßlos gestelzt, unbeholfen, fremd und aufgesetzt wirkt, erhebt er zum Stilmittel. Alles richtig gemacht. Aber ja, nur so geht das!

    --

    #4587883  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Ich mag seinen Act sehr und stimme dir in der Interpretation komplett zu, aber bitte vergiss nicht, dass Romano sich vorher im Schlager versucht hat und dass hinter seinem Act ein major label steht, das nicht nur das Geld bereitstellt, sondern auch kräftig mitredet. Am Ende muss das alles eben irgendwie finanziert werden, künstlerischer Anspruch hin oder her.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #4587885  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    Was kommt eigentlich als nächstes: Moneyboy als Heilsbringer der deutschen HipHop Szene?

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4587887  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    IrrlichtWas kommt eigentlich als nächstes: Moneyboy als Heilsbringer der deutschen HipHop Szene?

    Herrjeeeeeeeeeeeeee!

    Genau diese Humorlosigkeit ist es, die den deutschsprachigen Hiphop zu einem nicht unerheblichen Teil so übelmistig macht. Du willst doch nicht Romano ernsthaft auf eine Stufe mit Moneyboy stellen? Das wäre in etwa so, als würde ich Kay One mit Casper in ein und denselben Topf werfen.

    Schonmal was von z.B. Biz Markie gehört? Auch sowas hat Tradition.

    --

    #4587889  | PERMALINK

    i-c-wiener

    Registriert seit: 28.08.2015

    Beiträge: 846

    Ich weiß garnicht warum Romano jetzt auf einmal als Beispiel angeführt wird, der ist doch gerade nur so ein komplett konstruiertes Youtube Produkt, das ist doch komplett absurd.
    Die Mühe für Gegenbeispiele erspar ich mir allerdings, bringt eh nichts.

    --

    #4587891  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,448

    pinchDu willst doch nicht Romano ernsthaft auf eine Stufe mit Moneyboy stellen?

    Die Übergänge sind da jedenfalls fließend. Auf der einen Seite eine Kunstfigur, die HipHop (und andere Stile) parodiert und zur Karikatur entstellt, auf der anderen Seite ein Typ, wo nach Jahren immernoch nicht klar ist, ob der Kram ernst gemeint ist. Schenkt sich nicht viel. Aber wir sind wieder bei den „Was bei fast allen anderen unfreiwllig komisch, da maßlos gestelzt, unbeholfen, fremd und aufgesetzt wirkt,…“ Slogans, die Du nicht bekräftigten oder belegen kannst, weil Dir die Szene seit vielen Jahren im Grunde völlig fremd ist – da ist ein Patronus wie Romano, der die vermeintlich ach so dumme Community clever aufs Korn nimmt, natürlich gefundes Fressen als Beleg für jegliche Art von steiler These. Lahm.

    Mich würde jedenfalls immernoch interessieren, was es mit diesem Geschichtsbewusstsein und entsprechenden Codes auf sich hat. Immer nur als Bollwerk vorgeschoben klingt das wie eine Worthülse. Und das hat so ein G’schmäckle, wie Du sagen würdest.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #4587893  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Meine Güte, lies doch einfach mal. Steht doch da. Ich kann mich leider nicht besser ausdrücken. Sonst wäre ich Rapper geworden.

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    #4587895  | PERMALINK

    travis-bickle

    Registriert seit: 30.06.2007

    Beiträge: 7,562

    pinchSonst wäre ich Rapper geworden.

    Pinchie Pinch.

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    When shit hit the fan, is you still a fan?
    #4587897  | PERMALINK

    witek-dlugosz

    Registriert seit: 19.11.2010

    Beiträge: 5,114

    pinchMeine Güte, lies doch einfach mal. Steht doch da. Ich kann mich leider nicht besser ausdrücken. Sonst wäre ich Rapper geworden.

    Ich lese hier ahnungslos, aber interessiert mit – und finde ebenfalls, dass du hier keine gute Figur machst. Ein halbwegs valides Argument für deine Thesen hast du in meinen Augen noch nicht geliefert. Schade, ist doch sonst nicht deine Art, dich so zu verrennen.

    --

    #4587899  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Manche haben hier wirklich eine lange Leitung. Aber bitte…

    Das Grundproblem, das ich mit deutschsprachigem Hiphop habe:

    pinchWas mir an der Haltung oder an einer eventuellen Ironie (die ich allerdings häufig nur als die fadenscheinigste und dümmste aller dummen Begründungen empfinde) im Deutschrap abgeht: es gibt hier keinerlei Entsprechung bzw. Grundlage den amerikanischen Acts gegenüber. Da werden einfach Codes und Inhalte adaptiert, die hierzulande vollkommen ohne adäquates Szenario laufen.

    Braucht es hierfür namentliche Beispiele oder reicht es, wenn ich sage, dass Brunsbüttel nicht Compton ist, von der jeweiligen Mentalität ganz zu schweigen? Ja, ich weiss, es gibt auch Non-Gangsta-Rapper in D-Land.

    zum Punkt der Unkenntnis bzw. zum Geschichts(un-)wissen:

    pinchHabe es mir aber abgewöhnt, jeden Kram „probezuhören“, von dem ich schon im Voraus weiß, dass er mich zu 99% abstößt. Das ist auch absehbar und zudem ungeheuer nervig und kolossal zeitraubend. Ich habe mich in den letzten Jahren daher auch ganz bewusst nicht mehr damit befasst, warum auch?

    Eine Sendung wie 16bars reicht mir überdies vollkommen, um mir da eine kleine Übersicht zu verschaffen bzw. um meine Meinung darin gestärkt zu sehen, dass das großteils dilettantischer Ausstoß ist. Außerdem schieben mir irgendwelche Leute, die es gut meinen, hie und da Links mit „zeitgenössischen Acts“ zu, die ich dann beurteilen soll. Auch da hebt sich mir fast immer dezent der Magen. Und nein, früher war das nicht alles besser, da gabs auch schon Unmengen an Bullshit.

    pinch(…)der Ursprung soll ja nicht irgendein Boom Bap Track von De La Soul sein, sondern einer aus dem Universum des afroamerikanischen Musikkosmos‘. Das Recyclen von Recycling ist öde, das kickt mich auch nicht (es sei denn als Querverweis o.ä.). Aber davon abgesehen sind ja schon die 90er Jahre für viele der „Künstler“ mittlerweile Steinzeit. Nicht dass sie sich ausschließlich davon ernähren sollten, aber der Spirit darf doch bitte nicht vor der eigenen Historie einknicken!

    Hiphop ist primär auch eine eklektische Kunst, eine Kultur, die auf verschiedene Stile, Quellen und Ursprünge baut und daraus entsteht. Bebop, Cool Jazz, Soul, Funk… all das habe ich hierzulande immer nur 2nd Hand. Okay, in der Popmusik auch, aber so gravierend wie beim Hiphop ist es sonst nirgends, weil die Mechanismen hier das Ergebnis stellen.
    Eines der Hauptmerkmale ist überdies der Flow, der fließende Sprechgesang. Den beherrschen meiner Meinung nach gefühlt 80% der deutschsprachigen Acts nichtmal ansatzweise und schon da liegt die Sau im Dreck. Weder Versmaß noch Metrik scheint denen was zu sagen. Da waren „olle Kamellen“ wie die Fantas einfach besser, wenngleich ich deren Musik nicht hören möchte. Gleiches gilt für 3P bzw. Moses P. und Thomas H., denen man eines sicherlich nicht vorwerfen kann: keine Ahnung vom Flow zu haben. Ich sage es gleich dazu: das waren nur zwei Beispiele von einigen. Nur damit nicht der Eindruck entsteht, es gebe nur 2 oder 3 Künstler, die das draufhatten.

    Man kann das alles natürlich goutieren, wenn es einen anmacht. Man darf den Plunder aber auch einfach unisono scheiße finden, ohne vom Hundertstel ins Tausendstel kommen zu müssen.

    Sonst noch was?

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