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Das stimmt nun nicht gerade. Allerhöchstens das Album selbst ist eine Großtat.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mick67 hat zwar nie Recht, hier aber schon. Das musst du jetzt wohl oder übel fressen, Irrlicht.
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IrrlichtMick67, Du wirst wohl oder übel damit leben müssen, dass ich das anders sehe – und „Exile on Main St.“ sogar noch ein paar mehr Tracks enthält, die mich eher weniger begeistern.
Es geht hier um das Gesamtwerk. Ich käme nie auf die Idee, die Einzeltracks bei EOMS zu bewerten. Hier muß man wirklich die Entstehung des Albums berücksichtigen, eigentlich so wie bei keinem anderen Stones Album.
Je öfter ich EOMS gehört habe, desto abstruser kam es mir vor Einzeltracks zu bewerten.--
pinchMick67 hat zwar nie Recht, hier aber schon…
Über die Logik dieses Satzes denk noch mal, Schlaumeier!
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Die guten Tracks von Exile kann man sehr wohl solo hören. Die meisten kann man aber nicht solo hören. Vielleicht sollte man auch über diese Logik mal nachdenken.
Bei Let It Bleed dagegen funktioniert alles: LP am Stück, mitten in der Platte einsetzen, eine Aufnahme solo genießen (z.B. You Got The Silver – natürlich fünf Sterne und kein Deka weniger!), nur die letzte Minute anhören. Immer der Wahnsinn!!--
Muffin ManDie guten Tracks von Exile kann man sehr wohl solo hören. Die meisten kann man aber nicht solo hören. Vielleicht sollte man auch über diese Logik mal nachdenken.
Bei Let It Bleed dagegen funktioniert alles: LP am Stück, mitten in der Platte einsetzen, eine Aufnahme solo genießen (z.B. You Got The Silver – natürlich fünf Sterne und kein Deka weniger!), nur die letzte Minute anhören. Immer der Wahnsinn!!Du hörst EOMS einfach falsch. Ich würde mir NIE einzelne Tracks rauspicken. LIB ist klar hinter EOMS, ohne jeden Zweifel. Beggars Banquet und Sticky Fingers sind wesentlich homogener als LIB.
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Logische Geschlossenheit wiegt viel mehr als Homogenität, BB ist vielleicht homogener (wobei in meinen Augen ein, zwei Tunes die LP stören), aber auf Let It Bleed ergibt sich für mich ein Song logisch aus dem vorhergehenden, auch wenn augenscheinlich ein Stilbruch erfolgt. Das beste Beispiel für so einen Übergang ist die Erlösung durch Live With Me nach dem Gefiedel von Country Honk, das wiederum wunderbar den stilistischen Touch von Love In Vain aufnimmt, aber von deprimierter Lethargie zur kreuzfidelen Brunft wechselt.
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pinchMick67 hat zwar nie Recht, hier aber schon. Das musst du jetzt wohl oder übel fressen, Irrlicht.
Muss ich?
Mick67Es geht hier um das Gesamtwerk. Ich käme nie auf die Idee, die Einzeltracks bei EOMS zu bewerten. Hier muß man wirklich die Entstehung des Albums berücksichtigen, eigentlich so wie bei keinem anderen Stones Album.
Je öfter ich EOMS gehört habe, desto abstruser kam es mir vor Einzeltracks zu bewerten.Ich bewerte Kunst immer als Gesamtwerk. Aber wo Du die Entstehung des Albums ansprichst: Ich habe erst gestern einen sehr köstlichen Verriss des Albums gelesen, der dahin gehend ist, dass die wirkliche Großtat des Albums eigentlich die ist, dass The Rolling Stones sich mit „Exil on Main St.“ mehr auf Studiomusiker verlassen mussten, wie auf jedem anderen Album. Meine Wahrnehmung ist bislang ebenso die, dass dieses Album tatsächlich als Gesamtwerk funktioniert, erstaunlich, da es im Grunde kein wirkliches Konzeptalbum ist, sondern das Ergebnis von zahllosen Sessions und Streitereien zwischen Keith, der nur selten für ein paar Takes hereinschneite und Jagger, der immer wieder das Ruder übernehmen musste. Das Songmaterial finde ich meistens dennoch verblüffend gut – die Produktion der Songs hingegen nicht.
Ich finde es bezeichnend, dass ich in diesem Forum selten zu Konsenswerken einen fundierten Text lese, sondern die Anhänger meist in Gedenkstille verfallen und sich allenfalls zu „Das ist so groß, hörst Du das etwa nicht?“ Statements oder leeren Hülsen – wie Verweisen auf irgendwelche Essenzen, Konzepte und Entstehungsgeschichten – hinreißen lassen. Oder eben der Tatsache, dass das doch schließlich „fast alle so hören“. Das ist mir egal. Und zumindest daran wird sich auch nichts ändern.
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Hold on Magnolia to that great highway moonIrrlichtMick67, Du wirst wohl oder übel damit leben müssen, dass ich das anders sehe – und „Exile on Main St.“ sogar noch ein paar mehr Tracks enthält, die mich eher weniger begeistern.
Du bist da nicht der Einzige. Ändern wird sich an seiner Einstellung zu dieser Frage aber nichts.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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IrrlichtIch finde es bezeichnend, dass ich in diesem Forum selten zu Konsenswerken einen fundierten Text lese, sondern die Anhänger meist in Gedenkstille verfallen und sich allenfalls zu „Das ist so groß, hörst Du das etwa nicht?“(…) hinreißen lassen.
Das liegt einerseits daran, dass ohnehin schon viel zu viel über diese Platten geschrieben wurde, andererseits man aber auch nicht zwingend alles zerschwafeln muss, was man in erster Linie mit Herz und dann mit Hirn erfasst.
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pinchDas liegt einerseits daran, dass ohnehin schon viel zu viel über diese Platten geschrieben wurde, andererseits man aber auch nicht zwingend alles zerschwafeln muss, was man in erster Linie mit Herz und dann mit Hirn erfasst.
Gute, versierte, leidenschaftliche Texte zu guten Platten wird es nie zu viele geben. Ich bin weit mehr der Überzeugung, dass derlei Kontexthuberei meist nur davor bewahrt, seine eigene Faszination ergründen und darlegen zu müssen – denn Ansichten werfen immer Angriffsflächen auf, Verweise auf „ist ein Klassiker, Junge! Hast Du Dich denn schon genug damit befasst?!“ eher nicht. Wenn „Herz“ lediglich zu blanker Intoleranz und „Ich hab Recht und Du bist halt zu blöd“ führt, habe ich damit echt ein ganz gewaltiges Problem.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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IrrlichtGute, versierte, leidenschaftliche Texte zu guten Platten wird es nie zu viele geben.
Kann sein. Wobei man die guten Texte wirklich an einer Hand abzählen kann. Und „Herz“ führt natürlich nicht zu „blanker Intoleranz“, sondern setzt eben jenes voraus: Herz. Niemand wird dir Soul, Blues, Jazz oder Funk erklären können/wollen, das musst letztlich du ganz alleine für empfinden können/wollen.
Und „Das ist so groß, hörst Du das etwa nicht?“-Statements oder leere Hülsen sind nicht zwangsläufig am Umfang eines Textes festzumachen.
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IrrlichtIch bewerte Kunst immer als Gesamtwerk. Aber wo Du die Entstehung des Albums ansprichst: Ich habe erst gestern einen sehr köstlichen Verriss des Albums gelesen, der dahin gehend ist, dass die wirkliche Großtat des Albums eigentlich die ist, dass The Rolling Stones sich mit „Exil on Main St.“ mehr auf Studiomusiker verlassen mussten, wie auf jedem anderen Album. Meine Wahrnehmung ist bislang ebenso die, dass dieses Album tatsächlich als Gesamtwerk funktioniert, erstaunlich, da es im Grunde kein wirkliches Konzeptalbum ist, sondern das Ergebnis von zahllosen Sessions und Streitereien zwischen Keith, der nur selten für ein paar Takes hereinschneite und Jagger, der immer wieder das Ruder übernehmen musste. Das Songmaterial finde ich meistens dennoch verblüffend gut – die Produktion der Songs hingegen nicht.
In mir dreht es sich gerade. Wer hat denn das geschrieben? Wenn man mit Pink Floyd oder Genesis Ohren rangeht (Hi Tom :wave:), mag das alles stimmen. Das sind dann aber Leute, die sich mit der Chemie der Band nicht auskennen und nicht wissen, wie die Stones von je her funktioniert haben. Die Produktion von EOMS ist großartig und absolut stimmig, weil sie den ganzen Entstehungsprozess widerspiegelt. Und das mit den Gastmusikern ist ausgemachter Blödsinn. Die Stones hatten vorher und nachher immer Gastmusiker im Boot. Solche Verisse, die insbesondere von Unkenntniss zeugen, kann ich nicht ernstnehmen. Und mit Einflüssen wie dem von Gram Parsons können nur Ignoranten ein Problem haben.
IrrlichtIch finde es bezeichnend, dass ich in diesem Forum selten zu Konsenswerken einen fundierten Text lese, sondern die Anhänger meist in Gedenkstille verfallen und sich allenfalls zu „Das ist so groß, hörst Du das etwa nicht?“ Statements oder leeren Hülsen – wie Verweisen auf irgendwelche Essenzen, Konzepte und Entstehungsgeschichten – hinreißen lassen. Oder eben der Tatsache, dass das doch schließlich „fast alle so hören“. Das ist mir egal. Und zumindest daran wird sich auch nichts ändern.
Ich habe nichts gegen Deine Interpretationen bzw. Kritiken, die mich i.d.R. an dunkle Deutschunterrichtszeiten erinnern. Aber mein Fall ist das nicht. Mir ist das für Rock ’n‘ Roll häufig zu verkopft.
pinchDas liegt einerseits daran, dass ohnehin schon viel zu viel über diese Platten geschrieben wurde, andererseits man aber auch nicht zwingend alles zerschwafeln muss, was man in erster Linie mit Herz und dann mit Hirn erfasst.
:bier:
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pinchKann sein. Wobei man die guten Texte wirklich an einer Hand abzählen kann. Und „Herz“ führt natürlich nicht zu „blanker Intoleranz“, sondern setzt eben jenes voraus: Herz. Niemand wird dir Soul, Blues, Jazz oder Funk erklären können/wollen, das musst letztlich du ganz alleine für empfinden können/wollen.
Michael, ich weiß nicht, was Du Du mir damit sagen willst. Musik ist bei mir immer Herzensangelegenheit, daran hat sich nie etwas geändert. Erst danach setzt mein Intellekt ein und versucht seine gefühlten Eindrücke in Gedanken zu übersetzen. Ich weiß auch nicht, warum mir jemand etwas „erklären“ sollte. Das ist gar nicht nötig, ich entdecke gerne für mich selbst. Und ich werte und beurteile auch ganz gerne für mich selbst, wie jeder andere auch und bin der Auffassung, dass gönnerhaftes Gepose eher jegliche Launen verdirbt, als das Interesse an etwas zu heben.
Mick67Solche Verisse, die insbesondere von Unkenntniss zeugen, kann ich nicht ernstnehmen. Und mit Einflüssen wie dem von Gram Parsons können nur Ignoranten ein Problem haben.
Mit Verlaub: Substanz lese ich hier aber ebenso wenig. Eigentlich läuft wieder alles ausschließlich darauf hinaus, dass der Kritiker nichts verstanden habe, die Produktion natürlich (welch Zweifel!) „großartig und absolut stimmig“ ist, Du das sowieso alles nicht „ernstnehmen kannst“ – und sowieso: Der Entstehungsprozess, der sowieso jede Kritik mit müdem Lächeln abwinkt. Wie wäre es denn mal mit wirklichen Argumenten? Warum hat dieses Album fünf Sterne verdient, warum jeder Song?
Mick67, die Sache ist die, dass Du in dieser Hinsicht nicht konsequent bist. Wir können ja gerne mal über die Entstehungsgeschichte eines Joanna Newsom Albums sprechen. Ich werde Dich bei Deinem nächsten Verriss daran erinnern, dass es in Gottes Namen verdammt nötig ist, dass Du das Konzept und die Entstehungsgeschichte bis zur letzten Zelle durchleuchtet hast – und er sei Dir sehr gnädig, wenn dann nur ein deppertes „der Song ist trotzdem schlecht, was interessiert mich das Konzept?!“ als Anwort kommt.
Gram Parsons ist für mich übrigens ein rotes Tuch.
Mick67Ich habe nichts gegen Deine Interpretationen bzw. Kritiken, die mich i.d.R. an dunkle Deutschunterrichtszeiten erinnern. Aber mein Fall ist das nicht. Mir ist das für Rock ’n‘ Roll häufig zu verkopft.
Das ist schade. Aber meinetwegen. Ich habe die längste Zeit des Deutschunterrichts gehasst, weil ich spürte, dass meine Kameraden an Büchern sowieso kein Interesse hatten, die Lektüre meist nicht zum Alter passen wollte und mich das Abgrasen des dreißigsten rhetorischen Mittels immer ernüchtert hat, weil es einfach nichts über das Kunstwerk selbst aussagt. Gegen ein Erforschen und Ergründen von Dingen hatte ich aber nie etwas. Sich mit Texten und Wirkungen von Stimmungen auf sich selbst zu befassen ist definitiv Rock’n’Roll.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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@irrlicht: Drücke ich mich so undeutlich aus? Ich meinte damit, dass seichte Salbaderei über Rock ‚N Roll ungefähr so effektiv ist, wie das berühmte „über Architektur zu tanzen“, nämlich nullkommanull. Wenn du z.B. bei „Exile“ vermeintliche Defizite in der Produktion für erwähnenswert hälst, dann hat dich die Musik dieser Platte einfach nicht so weggeblasen, wie sie es wahrscheinlich hätte tun sollen. Und das hat jetzt nichts mit „du bist doof, wenn du das nicht so siehst/hörst“ zu tun.
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Schlagwörter: 1969, fuckin' genius, Let it bleed, The Rolling Stones
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