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WerbungDa ich hier über mehr als ein Jahr lang das Gesamtwerk von The Black Keys habe Revue passieren lassen, erlaube ich mir, ihr neues Album ebenfalls hier zu besprechen. Da ich die Musik der Keys seit 2003 wohlwollend verfolgt habe, möchte ich das neue Album in den gesamten Zusammenhang stellen. Meinungen, Einwürfe, Beschwerden etc. sind willkommen.
Was gibt es zu EL CAMINO überhaupt noch zu sagen? Letzten Samstag schlage ich beim Frühstück völlig arglos die Zeitung auf und was sehe ich auf der ersten Seite des Feuilletons? The Black Keys. Am Montag drauf gehe ich den Plattenladen und stelle fest, dass auf der neuen CD der Black Keys ein Aufkleber prangt, der sie als das Album des Monats im Rolling Stone auszeichnet. Dienstag schalte ich das Radio an und höre was? Die neue Black Keys-Single LONELY BOY. Direkt im Anschluss wird ein Stück von T.Rex gespielt und der Moderator kommentiert, dass dieser Song von „the highly anticipated new album by The Black Keys“ stammt und dass The Black Keys „have been compared to T.Rex“. Auch andernorts überschlagen sich die Lobeshymnen.
Vielleicht rekapitulieren wir einfach mal. The Black Keys haben seit 2002 sieben Alben veröffentlicht und unzählige Gigs gespielt. Dazu kommen noch ein Soloalbum des Gitarristen Dan Auerbach, ein Seitensprung des Drummers Pat Carney mit der Band Drummer und eine Hip Hop-Kollaboration mit verschiedenen Rappern. Aber so viel Medienpräsenz wie jetzt genoss die Band noch nie. Was ist passiert?
Mit ihrem letzten Album BROTHERS hatten die Keys 2010 nach Jahren in den USA endlich einen Hit gelandet. Eine Goldene Schallplatte und 3 Grammys waren die Folge. Mit EL CAMINO erleben sie jetzt auch den internationalen Durchbruch. Von ihren im Übungsraum in do-it-yourself Ethos und lo-fi Sound aufgenommenen Alben bis hier war es ein langer Weg. EL CAMINO ist dann auch das spanische Wort für Weg oder Pfad und der Name eines Automodells von Chevrolet – nicht aber eines der Mini Vans, die das Cover des Albums zieren, darunter auch das Modell, mit dem The Black Keys jahrelang durch die USA tourten.
Die Erwartungen an den Nachfolger von BROTHERS waren – zumindest in den USA – hoch und EL CAMINO übererfüllt diese sogar noch. Das Album ist ein Hit und man meint herauszuhören zu können, dass genau das auch die Zielrichtung war. Zwar bleiben die Keys ihren Einflüssen aus dem Fundus der Blues und Rockgeschichte treu, auf EL CAMINO pressen sie diese jedoch in kurze und harte Stücke, die in kürzester Zeit auf den Punkt kommen. Jedes einzelne Stück ist ein Rocker, komplett mit Gitarrenriff, Uuuh- und Oohohoooh-Chor, der direkt in die Glieder fährt. Die Produktion von Danger Mouse (mit dem sie auch schon 2008 auf ATTACK & RELEASE und einem Stück von BROTHERS zusammengearbeitet hatten) ist äußerst dicht und laut, oft am Rande der Reizüberflutung, so dass es manchmal schon penetrant wirkt. Von Anfang an wird kräftig aufs Gaspedal getreten und es wird höchstens mal etwas Tempo raus genommen um einen Gang runterzuschalten und sofort mit höherer Drehzahl weiterzufahren.
Wenn auf BROTHERS eine Melange aus Rock, Blues, Soul und Country breit ausgewalzt wurde und man sich auch mal Zeit für ein paar nachdenkliche Momente nahm, verdichtet EL CAMINO das alles in harten Rock, dem man aber auch Dan Auerbachs und Pat Carneys Liebe zu Black Music und den Einfluss des Hip Hop Produzenten Danger Mouse anhört.
Ein sehr gutes The Black Keys-Album, wahrscheinlich genau das Album, das das Duo nach ganz oben katapultieren und sich massenhaft verkaufen wird. Auch der enorme PR-Aufwand, den ihr Label für EL CAMINO betreibt, wird seine Wirkung nicht verfehlen. Verdient haben die Keys den Erfolg allemal. Schade, dass dabei die ruhigen und gefühlvollen Seiten der Keys zumindest dieses mal auf der Strecke bleiben. Man darf neugierig sein, in welche Richtung das Pendel das nächste mal ausschlägt.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)FriedrichFür eine Band, die meines Wissens noch nie in Deutschland als Headliner unterwegs war..
Das stimmt nicht, sie waren schon auf 2 Tourneen hier, plus Festivalauftritte.
Friedrich…der enorme PR-Aufwand, den ihr Label für EL CAMINO betreibt…
was meinst du damit? Ich habe da nichts ungewöhnliches bemerkt.
Friedrich Auch der enorme PR-Aufwand, den ihr Label für EL CAMINO betreibt, wird seine Wirkung nicht verfehlen. .
Hab ich was verpaßt? Also ich lese regelmäßig diverse Musik-Mags, auch ausländische, aber vermehrt auf das Album wurde ich im Grunde nur übers Forum draufgestoßen. Was soll denn da noch mehr passiert sein? Außer den handelsüblichen Interviews finde ich nichts Aufregendes.
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Include me out!JanPPDas stimmt nicht, sie waren schon auf 2 Tourneen hier, plus Festivalauftritte.
Du hast Recht. Hier in Berlin waren sie allerdings nur einmal als Support. Das war mir entfallen. Aber die gesamte Tour 2011 ist abgesagt worden.
JanPPwas meinst du damit? Ich habe da nichts ungewöhnliches bemerkt.
wernerHab ich was verpaßt? Also ich lese regelmäßig diverse Musik-Mags, auch ausländische, aber vermehrt auf das Album wurde ich im Grunde nur übers Forum draufgestoßen. Was soll denn da noch mehr passiert sein? Außer den handelsüblichen Interviews finde ich nichts Aufregendes.
Album of the week allüberall, und das ist nur geringfügig übertrieben. Interviewtour u.a. durch Europa und Geschichten in der Tagespresse noch und nöcher:
http://stereogum.com/898411/album-of-the-week-the-black-keys-el-camino/top-stories/
http://www.tagesspiegel.de/kultur/gold-an-der-decke-rost-in-der-seele/5915804.html
Das Eigenartige ist: Ich lese eigentlich überhaupt keine Musikmagazine, und trotzdem stolpere ich in den letzten Tagen immer wieder über The Black Keys. Finde ich schon ein bisschen auffällig.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Everlasting Light ist bei mir ein dauerbrenner, eines der wenigigen lieder, das nicht sofort totgehört ist
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martina449Everlasting Light ist bei mir ein dauerbrenner, eines der wenigigen lieder, das nicht sofort totgehört ist
Ich weiß zwar nicht, welche Lieder Du meinst, die sofort totgehört werden, aber EVERLASTING LIGHT ist auch für mich einer der Höhepunkte des Albums BROTHERS. Das wiederum ist mit RUBBER FACTORY einer meiner Favoriten der Black Keys. Eins der deutlich soul-beeinflussten Stücke der Keys, nicht nur musikalisch, sondern auch vom Text her, den man sowohl religiös als auch als Liebeslied verstehen kann, etwas was man beim Soul öfter mal findet:
Let me be your everlasting light
The sun when there is none
I’m a shepherd for you
And I’ll guide you through
Let me be your everlasting lightDan Auerbach singt da außerdem Falsett, was den Song noch näher in Richtung Soul rückt.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)„How two Rust Belt refugees became an arena-size, supercharged stomp machine“:
http://www.rollingstone.com/music/news/cover-story-excerpt-the-black-keys-20120104
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Warum ist eigentlich die Vinyl Ausgabe so beschissen teuer? Das günstigste ist 27,99 € bei jpc.
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Wurde ausgiebig im „Meine neue LP“ Thread ohne Ergebniss diskutiert, Mick. Selbst in den Staaten kostet sie $27.
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Da schaue ich auch nie rein. Was soll ich da auch als Gelegenheitsvinylkäufer? Aber danke für den Hinweis.
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Mick67Warum ist eigentlich die Vinyl Ausgabe so beschissen teuer? Das günstigste ist 27,99 € bei jpc.
Wahrscheinlich glaubt man, daß der Markt das im Moment hergibt, sowohl was die Black Keys als auch Vinyl an sich betrifft.
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Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.Was ist hier eigentlich passiert?
Als ich The Black Keys vor inzwischen fast 10 Jahren kennenlernte, spielten sie ihre Alben noch lo-fi im eigenen Keller ein und waren ein obskures Rock Duo, für das sich nur ein paar Spinner interessierten. 2013 spielen sie in der Champions League – ach was sag ich: in der World Series! – und räumen bei der Selbstbeweihräucherungsveranstaltung der Musikindustrie die Grammys ab.
Zufall? Verdienter, weil lang erarbeiteter Erfolg? Sell out? Oder hatte das Publikum hier bloß eine extrem lange Leitung?
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Friedrich
Zufall? Verdienter, weil lang erarbeiteter Erfolg? Sell out? Oder hatte das Publikum hier bloß eine extrem lange Leitung?Wahrscheinlich ein bisschen von allen. Ihr letztes Album El Camino war gut (auf jeden Fall besser als das verunglückte Brothers) und komerziell erfolgreich, aber für mich sind Thickfreakness und Rubber Factory immer noch MIT ABSTAND die besten Alben. Und sie funktionieren einfach als 2-Mann-Band am besten.
Aber wahrscheinlich bin ich einer jener Spinner, die sie am liebsten als obskures Lo-Fi-Duo erleben:lol:
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FriedrichWas ist hier eigentlich passiert?
Als ich The Black Keys vor inzwischen fast 10 Jahren kennenlernte, spielten sie ihre Alben noch lo-fi im eigenen Keller ein und waren ein obskures Rock Duo, für das sich nur ein paar Spinner interessierten. 2013 spielen sie in der Champions League – ach was sag ich: in der World Series! – und räumen bei der Selbstbeweihräucherungsveranstaltung der Musikindustrie die Grammys ab.
Zufall? Verdienter, weil lang erarbeiteter Erfolg? Sell out? Oder hatte das Publikum hier bloß eine extrem lange Leitung?
Also ich muß gestehen, daß ich zu den Leuten mit der „langen Leitung“ gehöre, ich habe sie erst mit El Camino entdeckt. Ihren Back Katalog mußte ich mir dann aber sofort nachkaufen und habe Spaß satt mit den Alben!!
Ich hoffe sehr, daß sie mal hier bei uns Konzerte geben, denn live stell ich mir das sehr geil vor!
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