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AutorBeiträge
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gypsy-tail-wind Männer lesen Bücher, in denen Männer über die Befindlichkeit von Männern schreiben. Hier ist eigentlich alles gesagt, dünkt mich: https://www.sarah-raich.de/post/wei%C3%9Fe-jungs
So ein Mist, ich bin auch ein Mann. Sollte ich mehr Bücher von Frauen lesen? Tu ich schon auch (alles von Highsmith!), aber am liebsten lese ich einfach, was mich interessiert.
Sorry, den verlinkten Text finde ich wirklich gar nicht überzeugend. Eine Rezension von „Noch wach?“ ist es auch nicht.
Ich erneuere meine Lektürempfehlung: „Noch wach?“ ist toll geschrieben, mit einem genialen Gespür für Tonfälle, Jargons und Haltungen, die sich in Redeweisen spiegeln. Obendrein witzig. Dass ein Mann sich erdreistet hat, das zu schreiben, finde ich verzeihlich …
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WerbungWieso kommt ihr eigentlich darauf, dass Raich eine Rezension geschrieben hat oder schreiben wollte? Das ist eine Medienkritik …
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herr-rossiWieso kommt ihr eigentlich darauf, dass Raich eine Rezension geschrieben hat oder schreiben wollte? Das ist eine Medienkritik …
Was auch immer das Geseire sein soll, vielleicht kann man es woanders weiter besprechen? Bei Kulturelle Aneignung. Männer, die sich anmaßen über Frauen-Themen zu schreiben, oder so ähnlich. Dann auch noch weiß.
zuletzt geändert von bullitt
Es wird wirklich immer blöder.--
bullitt
Was wäre daran verkehrt, wenn es so wäre, was es gar nicht ist?Gar nichts. Wie gesagt: es ist eine Medienkritik. Am Medienrummel um das Buch finde ich tatsächlich ganz vieles verkehrt. Und verkehrt finde auch, dass die betreffenden Männer nicht damit umgehen können, dass nicht die ganze Welt brennend daran interessiert ist, wie es ihnen dabei geht. Oder, wie Simone Buchholz gerade schrieb: „bin gespannt wann er den ersten literarisch relevanten Roman über Mutterschaft schreibt“.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNein, natürlich ist nicht die ganze Welt brennend daran interessiert. Aber es gibt schon ein paar Leute, die das lesenswert, bzw. hörenswert finden. So, wie es eben bei den vorigen Stuckrad-Barre Büchern auch war.
Ich vermute, dass Stuckrad-Barre ganz gut damit umgehen kann.
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How does it feel to be one of the beautiful people?.
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How does it feel to be one of the beautiful people?gypsy-tail-wind
bullitt Was wäre daran verkehrt, wenn es so wäre, was es gar nicht ist?
Gar nichts. Wie gesagt: es ist eine Medienkritik. Am Medienrummel um das Buch finde ich tatsächlich ganz vieles verkehrt. Und verkehrt finde auch, dass die betreffenden Männer nicht damit umgehen können, dass nicht die ganze Welt brennend daran interessiert ist, wie es ihnen dabei geht. Oder, wie Simone Buchholz gerade schrieb: „bin gespannt wann er den ersten literarisch relevanten Roman über Mutterschaft schreibt“.
Der mediale hype ist dadurch entfacht worden, dass „die Medien“ einen Schlüsselroman über Springer witterten, nicht über metoo, was natürlich für alle Medien – außer für Springer selbst – ein gefundenes Fressen ist. Das ist doch auch durchaus verständlich. Endlich kriegen Döpfner und Reichelt aus erster Hand mal ein paar auf’s Maul.
Es geht im Buch um eine zerbrechende Männerfreundschaft zwischen dem Erzähler und seinem Freund, dem Medienmogul, die durch das Fehlverhalten eines nebenbuhlenden Chefredakteurs ausgelöst wird. Also Männerbefindlichkeiten ohne Ende, andauernd, die eher beiläufig und zufällig durch die Haltung zu metoo in unterschiedliche Richtungen abdriften. Dass der Erzähler ausgerechnet in dieser Frage als eine Art moralische Instanz zur lächerlichen Fehlbesetzung zu werden droht, ist ebenfalls bereits Thema des Buchs. Das muss man also gar nicht mehr groß entlarven und deshalb ist es auch großer Käse, ausgerechneten diese Veröffentlichung im Kontext anderer metoo-Texte lesen zu wollen. Denn, wie Raich dann irgendwann ja auch selbst feststellt, geht es darum eigentlich gar nicht.
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clauWenn man schon empört ist, bevor man das Buch gelesen hat oder empört, weil von Stuckrad-Barre es geschrieben hat, bleiben nicht mehr viele Optionen der inhaltlichen Auseinandersetzung.
So funktioniert exzellentes Marketing. Wenn der Konsument den Eindruck bekommt, er müsste ein Produkt, dass ihn überhaupt nicht interessiert, doch erwerben, damit er mitreden kann. Dazu benötigt man vor allem eine schöne künstliche Polarisierung.
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close-to-the-edge
clauWenn man schon empört ist, bevor man das Buch gelesen hat oder empört, weil von Stuckrad-Barre es geschrieben hat, bleiben nicht mehr viele Optionen der inhaltlichen Auseinandersetzung.
So funktioniert exzellentes Marketing. Wenn der Konsument den Eindruck bekommt, er müsste ein Produkt, dass ihn überhaupt nicht interessiert, doch erwerben, damit er mitreden kann. Dazu benötigt man vor allem eine schöne künstliche Polarisierung.
Also ich wollte das Buch lesen und ich kenne niemanden, der das Buch liest, obwohl es ihn nicht interessiert. Ich sehe auch die Pole nicht. Aber natürlich spreche ich da nur für mich.
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How does it feel to be one of the beautiful people?close-to-the-edge
clauWenn man schon empört ist, bevor man das Buch gelesen hat oder empört, weil von Stuckrad-Barre es geschrieben hat, bleiben nicht mehr viele Optionen der inhaltlichen Auseinandersetzung.
So funktioniert exzellentes Marketing. Wenn der Konsument den Eindruck bekommt, er müsste ein Produkt, dass ihn überhaupt nicht interessiert, doch erwerben, damit er mitreden kann. Dazu benötigt man vor allem eine schöne künstliche Polarisierung.
Das Problem ist dann doch offensichtlich eher solcher Natur, dass die Leute einfach mitreden, ganz ohne es gelesen zu haben.
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Deshalb rede ich ja auch nicht über das Buch, sondern über sein Produktmarketing. Und ich wundere mich, dass man in der Musik nicht auch viel stärker solche Strategien fährt.
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Wayne’s interessiert: hier mal eine tatsächliche inhaltliche Kritik von „Noch wach?“, die auch Punkte konkret benennt und nicht davon abrät, das Buch zu kaufen oder zu lesen: „Applaus für das Mindeste“ – von Teresa Bücker
Die aktuelle Ausgabe von Sascha Lobos Podcast nimmt sich auch des Buches an. Hörenswert.--
How does it feel to be one of the beautiful people?herr-rossiWieso kommt ihr eigentlich darauf, dass Raich eine Rezension geschrieben hat oder schreiben wollte? Das ist eine Medienkritik …
… gipfelnd in der ausdrücklichen Aufforderung, das Buch nicht zu kaufen. Solch eine Pointe kennt man sonst am Ende von Verrissen (die ihr Verdikt vorher mit Lektürebefunden begründet haben).
Dass der Text zu so einem Ergebnis kommt, ohne sich die Mühe von Lektüre und Rezension zu machen, ist doch gerade das Problem! Insofern macht der Hinweis, dass das natürlich keine Rezension ist, nichts besser, sondern führt geradeaus zum ärgerlichen Kern des Textes und zeigt, wie irrelevant literarische Fragen werden, wenn man nur in ideologischen Kategorien denkt.
Die Argumentation des Textes lautet letztlich (zugegeben etwas verkürzt): Weil dies ein Buch von einem Mann ist, das von Männern besprochen wird, sollte man die Finger davon lassen.
Tatsächlich eher ein Fall für den Nachbarthread um kulturelle Aneignung, Identitätspolitik usw.
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Denn diese Debatte führt uns zurück an den Anfang des Nachbarthreads: Dort ging es um die Forderung, dass die weiße Künstlerin Dana Schutz kein Gemälde über das schwarze Lynchopfer Emmett Till malen solle, gipfelnd in dem Satz: „The picture must go.“
Wieder läuft es darauf hinaus, die Auseinandersetzung um die künstlerische Qualität zu verweigern, weil angeblich bereits die Hautfarbe oder das Geschlecht die Malerin oder den Autor disqualifiziert. Identitätspolitik at its worst. Dabei könnte man sowohl über Schutz‘ Bilder wie Stuckrads Roman selbstverständlich kontrovers diskutieren (in beiden Fällen fielen mir jede Menge Pros und Contras ein) – aber doch nicht so!
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
bullschuetz. Dabei könnte man … über … Stuckrads Roman selbstverständlich kontrovers diskutieren…
Könnte man, aber das lohne sich nicht, weil nix interessantes oder neues drin stehe. Und nicht weil es ein alter, weißer Mann geschrieben hat.
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