Sophie Hunger in Reutlingen – franz.K – 29. April 2009

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    masureneagle

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    Sophie und ihre vier Männer

    Sophie Hunger im franz.K. Ja wo liegt denn das? In Tübingen?
    Nein, in Reutlingen. Ja gibts denn da auch Konzerte?
    Das fragt man sich, wenn man so die Konzertkalender der Region betrachtet.

    Man erwartet innovative Konzerte im Karlstorbahnhof, im Tollhaus, in der Manufaktur, manchmal auch im Sudhaus, in der Scala oder auch im Schocken. Aber das franz.K.?

    Die Macher des Reutlinger Jazzclubs haben im Herbst 2008 für den Jazzfrühling Sophie gebucht, in der Hoffnung beim Umzug ins franz.K ein volles Haus zu haben.

    Die Rechnung ging auf, > 300 Besucher.

    Sophie enterte dezent sich an die Tasten setzend die Bühne und sang sich in den vollen Raum.

    Die Schweizerin macht ihre erste Auslandstournee, und Reutlingen war dabei das zweite Konzert. Von ruhigen bis zur vollen Inbrunst aller Instrumente reichten die Töne.

    Man konnte sich auf die Reise mitnehmen lassen oder gelangweilt an dem Weinglas nippen.

    Aber die Besucher reisten gerne mit.

    Das aus eigenen Liedern gestützte Konzert wurde mit zwei Covern durchmengt. Ein Lied kündigte Sophie, als vom berühmtesten Reutlinger Autor, Robert Zimmermann, an. Das erfahrene Publikum lachte und lauschte dem rollenden Stein.

    Bevor es zum Duschen ging, zeigte sich Sophie ein letztes Mal mit den vier Jungs auf der Bühnenkante einen Text hauchend.

    Mit freudigen Empfindungen umlagerten die Gäste den Plattenstand und räuberten die Eigenproduktion (2006) als auch die Vinylausgabe der letztjährigen Veröffentlichung. Sophie aber war schon zum duschen gegangen und wurde nimmer gesehen.

    …. auch aus der Schwiz kommen spannende frische Künstler.

    Mit Ihrer Schüchternheit und Natürlichkeit wirkt sie wie eine Schwester ihrer Namensvetterin aus Schweden.

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    masureneagle

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    Sophie HUNGER zu Reutlingen im franz.K
    Mittwoch, den 29. April 2009

    Sophie HUNGER vocals, guitar, piano
    Michael FLURY trombone,
    Christian PRADER flute, guitar, vocals
    Julian SARTORIUS drums
    Balz BACHMANN bass

    Beginn 20:37 Uhr Ende 21:48 Uhr
    Zugaben
    Beginn 21:49 Uhr Ende 22:12 Uhr

    Setlist
    1. D`Red
    2. Walzer für Niemand
    3. Traveloge
    4. Shape
    5. Drainpipes
    6. The boat is full
    7. Mr Shades
    8. House of gods
    9. Marketplace
    10. Spiegelbild
    11. Ruler of my heart
    12. Birth-day
    13. Round and round
    Vorstellung der Band
    14. Citylights
    15. Rise and fall

    Zugaben
    16. Hotel Belfort
    17. Like a rolling stone
    18. D’Red
    19. Tell the moon

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    #7117763  | PERMALINK

    masureneagle

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    Die Nase des Posaunisten

    Sophie Hunger begeisterte beim Reutlinger Jazzfrühling ihr Publikum

    Reutlingen. Als Sophie Hunger im Oktober mit ihrem Album „Monday’s Ghost“ ungebremst auf Platz eins der Schweizer Charts rauschte, da rauschte nur eines noch lauter, nämlich der Blätterwald, in den enthusiastische Kritiker plötzlich Liebesbriefe kritzelten, statt nüchterner Kritiken. An Donnerstagabend hatten gut 300 Zuschauer/innen im Kulturzentrum franz. K, beim letzten Konzert des Reutlinger Jazzfrühlings, veranstaltet vom Jazzclub in der Mitte, das Vergnügen sich selbst ein lebendiges Bild der 26-jährigen Schweizerin zu machen.

    Und die zeigte beim zweiten Konzert ihrer ersten Auslandstournee auch gleich ihre Stärken. Bei „D’Red“ begann Hunger alleine am Flügel und spielte die betörendste Karte ihres musikalischen Könnens aus: Es ist eine fantastische Stimme, die vor allem auch bei den ganz leisen Tönen, derart nuancenreich ist, dass das Publikum unwillkürlich die Luft anhielt. Dann stieg die Flüsterposaune von Michael Flury ein und wahrscheinlich hätte es in diesem spannungsgeladenen Moment niemanden gewundert, wenn auch noch der selige Chet Baker auf der Bühne vorbeigeschaut hätte.

    Es kamen andere, nämlich der Züricher Filmmusiker und Bassist Balz Bachmann, der Schlagzeuger Julian Sartorius und der Allrounder an Klavier, Querflöte, Mundharmonika, Gitarre und Gesang, Christian Prader. Zusammen spielten sie ein Konzert, das bei den ruhigen Stücken magisch und bei den anderen zumindest sehr ansprechend war. Viele Stücke aus dem aktuellen Album wie „Shape“, „Birth-Day“ oder das energiegeladene und groovige „Round and Round“ erklangen.

    Die Bandleaderin spielte bei den poppigen und folkigen Stücken mal E-Gitarre, oft Westerngitarre, aber bei den intensivsten ihrer Lieder in Englisch, Deutsch und Schweizerdeutsch saß sie wieder selbst am Flügel. Dazwischen versprühte die hübsche junge Frau gnadenlos ihren liebenswerten Charme, zum Beispiel nachdem sie dem Techniker am Mischpult signalisiert hatte, dass sie zu wenig höre. „Ich habe ihm gerade mit Zeichensprache erklärt, dass sie sehr schön sind“, beschummelte sie lächelnd ihr Publikum. Einmal bekam sie einen Lachkrampf, nachdem sie etwas zu detailliert geschildert hatte, was in des Posaunisten kränkelnder Nase vorgegangen sei, nachdem sie ihm ein Mittel verabreicht habe.

    Auch ein paar ganz neue Stücke wie „Mr Shades“ oder bei der Zugabe das alleine auf der auf der Akustikgitarre vorgetragene schöne, aber nicht außergewöhnliche „Hotel Belfort“ erklangen. Bevor auch noch Bob Dylans „Like a Rolling Stone“ den musikalischen Abend komplett machte. „Von Robert Zimmermann“, verriet Hunger Dylans bürgerlichen Namen. Ihren eigenen, nämlich Emilie Jeanne-Sophie Welti, behielt die Künstlerin aber lieber für sich.

    Schwäbisches Tagblatt von Bernhard Haage, 02. Mai 2009

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    #7117765  | PERMALINK

    masureneagle

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    Jazz – Sophie Hunger und Band stellen im franz.K Kompositionen vor, die entfernt an Roadsongs erinnern

    Schweizer Jungstar lässt den Funken überspringen

    REUTLINGEN. Gut beraten waren die Organisatoren des »Jazzclub in der Mitte« beim Konzert mit Sophie Hunger, bei dem sie mit den Veranstaltern des franz.K kooperierten. So konnten am Mittwochabend im großen Saal des Kulturzentrums mehr als nur die hundert Besucher, die im Jazzkeller möglich gewesen wären, einen denkwürdigen Abend erleben.

    Für die Band und Sophie Hunger war es die zweite Station ihrer Tournee. Ihren Auftritt hatten die Schweizer bis ins Detail vorbereitet: Das gesamte Equipment stand für die fünf Musiker am richtigen Platz, sodass ohne Verzögerung begonnen werden konnte; die Anlage war – bis auf den mitunter dröhnend lauten Bass – genau einjustiert, und die je nach Songatmosphäre zwischen Rot- und Blautönen wechselnden Scheinwerfer waren auf die Künstler ausgerichtet, ließen aber die übrige Bühne im Dunkeln. Mit Christian Prader, Flöte und Gitarre, Michael Flury, (mittels verschiedener Dämpfer) »sprechende« Posaune, Glockenspiel und Schellenkranz, Balz Bachmann, E-Bass, und Julian Sartorius, Schlagzeug und Glockenspiel, hatte die Sängerin vier Landsleute um sich, die auch als Gesangsbackground agierten. Überdies überzeugten sie in verschiedenen Kombinationen durch ebenbürtige Bühnenpräsenz. Als Band bestachen sie unter Verzicht auf gängige Small-Talk-Späßchen und waren und blieben von Anfang an bei der Sache, eben bei ihrer Musik.

    Die Kompositionen der Sängerin erinnerten entfernt an Roadsongs mit melancholischem, jedoch optimistischerem Ton. Die Melodien entwickelten sich fließend und eingängig, die Harmonien unaufdringlich, wenn auch nicht ohne Überraschungen. Der Rhythmus war pulsierend und selbst bei Taktwechseln ruckfrei und organisch. So ergab sich ein individuell profilierter Personalstil, der die verschiedenen Themen wie »The Boat Is Full«, »Birthday«, »Like a Rolling Stone« oder »Walzer für Niemand« auf eine authentisch Weise erfüllte und trug.

    Besonders nahe gingen zwei Songs in Schweizerdeutsch, auch wenn sie ähnlich wie die englischsprachigen nicht leicht verständlich waren. Die Sängerin vermittelte aber deutlich genug, um was es ging – und dies mit einer fantastisch sitzenden Mezzo-Stimme, ausgewogen in allen Registern und auf Gitarre oder Piano stets in einem Guss von ihr selbst begleitet. Es war wohl die musikalisch traumwandlerische Sicherheit in Verbindung mit einer unverstellt sympathischen Natürlichkeit, die das Publikum berührte und den Funken bald überspringen ließ.

    Sophie Hungers erstaunt spontanes »Danke Reutlingen, wir sind doch Schweizer!« steigerte sie noch nach einigen Zugaben durch eine Darbietung, bei der sie mit ihren vier Kollegen am Bühnenrand sitzend ohne Verstärkung den Zuhörern noch näher kam. Ihr Gastgeschenk, einen Song des Reutlinger Komponisten Robert Zimmermann, hatte sie in ihrem Publikum schon zuvor überbracht.

    Reutlinger General-Anzeiger von HANS-JÖRG LUND, am 02. Mai 2009

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