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In der Zeit ab Februar 1962 entstanden auch zwei Roost-Sessions, die eine (mit Hank Jones am Piano) vervollständigte das oben bereits besprochene Album „Stitt in Orbit“, das andere, zwischen Februar und April entstandene, hiess Feelin’s (SLP 2247) und fand Stitt erneut in Gesellschaft des Trios Patterson-Weeden-James (die überdies auch von Gene Ammons und Eddie „Lockjaw“ Davis als Begleiter für Plattenaufnahmen gebucht wurden).
Stitt spielte vom 2.-18. Februar 1962 im Half Note in New York und nahm in der Zeit zwei Prestige Alben mit Jack McDuff (auf dem einen war nochmal Gene Ammons dabei), dann vom 20. März bis 1. April in Chicago im Sutherland. Im April war er dann wieder zurück in New York und nahm mit Pattersons Trio das Jazzland-Album „Low Flame“ auf. Das Roost-Album stammt ungefähr aus dieser Zeit.
Das Roost-Album öffnet mit „S’posin'“, einem feel good tune, in dem Stitt auf den sparsamen Groove eingeht, seine Töne weniger dicht als üblich sprudeln lässt, sich sehr schön auf den flow einlässt und ein organisches Solo bläst. Es folgt Weeden (der übrigens nur ca. ein Jahr zur Band gehören sollte, danach waren Stitt, Patterson und James als Trio zu Gange). Das zweite Stück, „Goodnight Ladies“, ist keins, das man auf einem Jazz-Album erwarten würde. Als Basis für die Improvisation dienen die ersten acht Takte der rhythm changes, auf eine Bridge wartet man vergebens. Stitt spielt ein tolles, sehr gleichmässig phrasiertes, swingendes Solo. Patterson folgt, etwas wenig quietschig als im ersten Stück – es gelingt ihm jedenfalls erfolgreich, sich vom Sound des Orgel-Übervaters jener Jahre, Jimmy Smith, abzugrenzen.
Für „Stretch Pants“, einen mittelschnellen Blues, wechselt Stitt aufs Altsax. Patterson und Weeden solieren ähnlich relaxt wie Stitt, James bringt mit seinem aggressiven Spiel Leben in die Bude. Auch „If I Should Lose You“ wird entspannt angegangen, Stitt immer noch auf dem Altsax. Weeden soliert als erster, mit singendem Ton und schönen Linien. Stitt folgt und ist in Zitierlaune – erst gibt’s „Pop Goes the Weasel“ (?) und dann seinen Favoriten, „Softly as in a Morning Sunrise“. Sein Solo bewegt sich nahe am Thema, er verbindet gekonnt schnelle Läufe mit langsameren melodischen Ideen, streut einen angedeuteten growl ein, geht dann über Pattersons Tremolo kurz ganz nach oben, schreit, und führt die tolle Aufnahme mit still-brennender Intensität zu Ende – sie bewegt sich beinahe auf demselben Niveau wie jene auf dem Roost-Album „Sonny Stitt Plays“ mit Hank Jones.
Zurück zum Tenor, zurück zum Blues heisst es mit „Nightmare“. Die Band setzt den flüssigen Groove, James punktiert ihn mit seinen fills. Stitt gleitet mühelos über den Teppich, den die Band ihm auslegt. Das Stück ist sehr kurz, fast die ganze zweite Hälfte gehört einem Vamp, über den es zu Ende gebracht wird. Blues am Altsax und im schleichenden Tempo hören wir mit „Hollerin‘ the Blues“. Stitt gelingt es scheinbar immer, solche Nummern zum Leben zu erwecken, so auch hier. Sein Ton ist reich und satt, die Linien perfekt ausgeführt und mit schönen Kommentaren und Echos von Weeden versehen. Patterson bleibt tief, sein Solo spielt er dann mit einem weicheren Ton als auf den vorangegangenen Stücken.
Für die letzten drei Stücke wechselt Stitt wieder ans Tenor. Da ist zuerst „O Sole Mio“, ein alter Gassenhauer, dann folgt ein schneller Blues, „Look Up“, in dem Stitt mit dem Beat spielt, mal anzieht, mal hinterherhinkt, und so eine grosse Spannung schafft.
Den Abschluss macht das l-a-n-g-s-a-m-e Titelstück. Stitt erzählt eine Geschichte, punktiert von einzelnen Tönen, tiefen cries, rasanten Linien, Riffs und Blues-Phrasen, spielt hübsche Töne, hässliche Töne, feine Töne, laut-kreischende Töne… grosses Kino. Weeden und Patterson folgen mit kurzen Soli und dann setzt Stitt zu einem zweiten Statement an, das dem ersten nicht unähnlich ist.Am 16. Februar traf Stitt in Rudy Van Gelders Studio auf Jack McDuff: Stitt Meets Brother Jack (Prestige PR 7244) war das Ergebnis. Stitt spielt nur Tenorsax, die beiden werden von Eddie Diehl (g), Art Taylor (d) und Ray Barretto (cga) begleitet. Die Band ist eine Spur altmodischer als Pattersons Trio, McDuff war unter all den Organisten/Bandleadern dieser Jahre derjenige, der am stärksten als Arrangeur hervorstach, selbst seine kleinen Bands klangen oft wie grosse Orchester. Dieses „plandende“ merkt man seinem Spiel in einer Session wie der vorliegenden mit Stitt zwar weniger an, aber doch ist zu spüren, wie er seine Ressourcen gezielter einsetzt als die meisten Organisten, wie alles seine Zeit hat, die zuckenden Begleit-Rhythmen, die Pedal-Point-Bässe, die verdoppelten Walking-Bass-Linien, die kreischenden Orgel-Linien, die rollenden Triller, die richtig lauten, druckvollen Passagen. Diehl klingt gut, schnörkellos, einfacher als Weeden. Für Stitt ist das ein schönes Fundament, auf dem er sich streckenweise wohl fast eine Spur zu weit zurücklehnt und nicht mit dem Druck und der Leidenschaft spielt, die nötig wären, um eine solche Session zum richtig tollen Erlebnis werden zu lassen. Dennoch ist das ein schönes Album und eins, das innerhalb des Stitt’schen Orgelwerkes mit Sicherheit eins der stilbewusstesten ist. Wir hören als Opener den Standard „All of Me“ (Stitt hatte ihn 1960 mit Miles Davis oft gespielt), die schöne Styne-Cahn-Ballade „Time After Time“, sowie eine Reihe von Blues-Originals: Stitts „Pam Ain’t Blue“, „Ringin‘ In“, „‚Nother Fu’ther“ (ein langsam walkender Blues mit sehr tollem Solo von Stitt!) und „Thirty-Three, Ninety-Six“, sowie eine weitere Ballade gegen Ende des Albums, das wunderbare „When Sonny Gets Blue“ (das in der OJCCD-Ausgabe fälschlicherweise als Stitt/McDuff-Komposition ausgegeben wird).
Drei Tage später, am 19. Februar 1962, fanden sich nicht nur Stitt und McDuff sondern auch Gene Ammons (sowie Drummer Charlie Persip) in Van Gelders Studio ein, um „Soul Summit“ einzuspielen – oben schon mal vorab das hässliche Cover des CD-Twofers, der auch „Soul Summit, Vol. 2“ (ohne Stitt, aus Ammons-Sessions mit einer Big Band, Sängerin Etta Jones sowie der Band von McDuff mit Harold Vick, Diehl und Joe Dukes zusammengestellt).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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WerbungDer Soul Summit (PR 7234) brachte wie erwähnt Ammons, Stitt und McDuff zusammen. Nat Hentoff zitiert Stitt über seine Zusammenarbeit mit Jug in den Liner Notes wie folgt:
„I dig these dates so much,“ says Sonny, „because we always have a ball. We create as we go. We say what we feel right now. We don’t muddle over things. This is how the song goes – and bang! bang! And we also have fun feuding on our horns. It’s always a contest, but not a bitter one. I love Jug and he’s fond of me, but once we get going, we try our hardest to outdo each other.“
Das Album beginnt mit „Tubby“, einem Ammons-Original im 6/8-Takt, das Ammons und Stitt in altbewährter Manier zweistimmig präsentieren. Persip glänzt mit tollen Rhythmen (ist das wirklich nur er oder ist noch ein Conguero dabei?), während McDuff für eine ruckelnde Begleitung besorgt ist, die zuerst Ammons und dann Stitt zu äussert emotionalen Soli anspornt. Stitts „Dumplin'“ ist ein fingerpoppin‘ Blues, die Rhythmusgruppe changiert zwischen 2/2 und 4/4 und wie üblich soliert Ammons zuerst. Stitt folgt und dann haben die beiden ihre erste battle des Tages, ein äusserst angeregter Austausch von Ideen.
„When You Wish Upon a Star“ klingt in diesem Arrangement (wieder mit Two-Beat) fast ein wenig nach einem novelty tune. Ammons soliert zuerst, gefolgt von Stitt. „Shuffle Twist“ stammt von Ammons, es enthält den nächsten Dialog der beiden Tenöre, sehr entspannt aber auch kompetitiv.
Es folgt Jimmy Mundys „Sleeping Susan“, in dem erneut Ammons zuerst soliert, dann endet das Album mit „Out in the Cold Again“, der einzigen Ballade. Ammons demonstriert die Kraft, die im Understatement liegen kann, Stitt ist lyrisch auf seine leichtere Weise, seine Klage ist von grosser Zärtlichkeit.Ein späterer Reissue von „Soul Summit“ (PR 7454) kriegte das obige Cover.
Am 4. April 1962 fanden sich Stitt, Weeden, Patterson und James im Plaza Sound Studio in New York ein, um Stitts einziges Jazzland- (und Riverside-)Album aufzunehmen: Low Flame (Jazzland 971). Nach all den Tenor-Schlachten mit Ammons und dem Tenor-Album mit McDuff ist Stitt hier wieder vermehrt am Altsax zu hören.
Die eingespielte Band begleitet Stitt in Blues-Nummern aller Schattierungen: da ist das traurige, langsam kochende „Low Flame“, das mittelschnelle „Silly Billy“ (beide am Tenor) und das locker-entspannte „Donald Duck“ (am Alt). Das dritte Tenorstück ist ein Überbleibsel der Zeit mit Miles Davis: „Put Your Little Foot Right Out“ (Davis‘ Paraphrase hiess „Fran Dance“). Am Altsax hören wir Stitt in „Close Your Eyes“, dem rasanten „Fine and Dandy“ (am Tenor hatte er es 1949 in den klassischen Sessions mit Bud Powell aufgenommen), eine zärtliche Stitt-Ballade namens „Baby, Do You Ever Think of Me“ und Weedens soulvolle Ballade „Cynthia Sue“.
Stitts Tenor in „Low Flame“ ist grossartig. Gelassen schreitet er durch die ersten Chorusse, hält sich im Zaum, spielt mit etwas Vibrato, mit einem cry, wie er ihn sonst eher auf dem Altsax hat, streut dann immer mehr rasante Phrasen ein, während Patterson, Weeden und James (der drum roll!) langsam die Temperatur erhöhen. In „Put Your Little Foot Right Out“ rauht Stitt seinen Ton am Tenor etwas auf mit growls, seine Linien changieren zwischen Pres und Bebop-Licks. James treibt den mittelschnellen Groove toll an, Weedens Akkorde sorgen viel Farbe, während Patterson sich – wie eigentlich immer – in der Begleitung angenehm zurückhält. Stitts Altsax und Weedens Gitarre verschmelzen in dessen „Cynthia Sue“ zu einer Stimme – sehr schön, wie sie gemeinsam das Balladenthema präsentieren! Pattersons „Donald Duck“ ist eine simple Riff-Nummer, Stitt präsentiert entspannt das Thema, Weeden spielt das erste Solo mit singenden Linien und repetitiven Tönen und Figuren. Patterson folgt mit einem tollen Orgel-Solo. Auch „Close Your Eyes“ wird in einem entspannten Groove vorgstellt, Stitt hebt rasch zu rasanten Linien ab, streut aber immer wieder deutliche Bezüge zum Thema ein, rauht den Ton mal kurz auf, lässt Raum, während James ihn antreibt.
Das Tempo von „Silly Billy“ ist höher, noch eine simple Riff-Number, die Stitt (am Tenor) und Weeden unisono präsentierten. Stitt hebt sofort zu einem bewegten, riffenden Solo ab, swingt hart und lässt sich von Weeden und James treiben. Kein grosses Solo, aber wieder mal eins, das einfach verdammt gut klingt und Spass macht. Weeden und Patterson folgen mit schönen Soli, am Ende rifft Stitt noch ein wenig und hängt eine etwas Kadenz an, die ins leere läuft, als hätte er keinen rechten Schluss gefunden.
Sein „Baby, Do You Ever Think of Me“ ist die Rarität unter seinen Originals: eine zärtliche Ballade, kein Instant-Blues. Er beginnt das Thema im tiefen Register des Alt, growlt ein wenig, sein Spiel ist direkt, ehrlich und tief empfunden. Patterson legt einen Teppich, Weeden schmückt sparsam und leise aus, James hält sich ganz zurück – das Stück ist kurz gehalten und gehört ganz Stitt. Weniger verbindlich geht’s im schnellen „Fine and Dandy“ zur Sache. Die konzentrierte Brillanz der Einspielung mit Powell wird nicht erreicht, Stitt scheint hier anfänglich etwas zu coasten, fängt sich aber und es gelingt am Ende doch, über fast acht Minuten (es ist das einzige so lange Stück des Albums) das Interesse hochzuhalten, auch dank der schönen Soli von Weeden und Patterson. Stitt setzt dann zu einem zweiten Solo an, das er mit einem repetierten Riff beginnt, sich in schnelle Läufe stürtzt, um wieder zu riffen und zum Thema zurückzukehren. Auch das ist nicht der ganz grosse Stitt, aber es ist verdammt gut gemacht!Die nächste Session von Stitt fand am 14. Mai für Blue Note statt – und war ein Desaster. Seit Anfang 1961 hatte der wiederauferstandene Dexter Gordon bei Blue Note Unterschlupf gefunden und irgendwem kam die Idee, ihn mit Stitt (und dessen Trio) für eine Sessions ins Studio von Rudy Van Gelder zu beordern.
Das eine Stück, das einigermassen erfolgreich eingespielt wurde, war ein alter Jam-Session-Favorit, Gershwins „Lady Be Good“. Es wurde erstmals 1996 auf „Dexter Gordon: The Complete Blue Note Sixties Sessions“, einem 6CD-Set, veröffentlicht, und fand 1999 auch auf der CD „Blue Note Records Presents: The Lost Sessions“ Unterschlupf.
Das Stück ist eine klassische Battle, Stitt soliert zuerst, gefolgt von Gordon, dann Patterson, und dann folgen die exchanges. Es macht Spass, den beiden Eckstine-Alumni zu lauschen, aber Stitt klingt eher desinteressiert und auch Gordon wird nicht ganz warm. Die Session sollte Stitts einzige für Blue Note bleiben – er und Alfred Lion waren vermutlich wirklich inkompatibel…
Das einzige ausführliche Aufnahme von Stitt und Gordon, die ich kenne, ist der Mitschnitt eines Auftrittes in Rotterdam, Ende Juni 1976.Ich bin auf eine Website gestossen, auf der sich weitere Infos zu abgebrochenen Session finden, die teils von Paul Weeden stammen. Die Liner Notes der „Lost Sessions“ CD stammen übrigens von Michael Cuscuna (und orientieren sich wohl an Dan Morgensterns Session-Kommentaren im Booklet zur Gordon-Box).
Blue Note recently released, October 1999, a new cd with old recording sessions.
The title of this cd:“The Lost Sessions“.Among the musicians who were present on the cd, I recognized a familiar one: Paul Weeden.
The information in the booklet learned that The Paul Weeden trio did a studio date on the 14th of May 1962 with Dexter Gordon and Sonny Stitt. At that time Paul played in a trio with Don Patterson at the Hammond and Billy James at the drums. They were rather successful and business was booming. I had spoken with Paul concerning this period and he had told me about the sessions with Jugs (Gene Ammons), Eddie ‘Lockjaw‘ Davis and Sonny Stitt, but Paul never mentioned a recording session with Dexter Gordon. Strange, because Paul did play many times before and after this period with Dexter. But they never recorded.The ‘The Lost Sessions‘ cd liner notes gave the following information:
„Sonny Stitt’s style of making records (pick some standards, make up some blues and play your ass off) was antithetical to the Blue Note system of planning, composing, rehearsing and refining. It was no surprise that he recorded for just about every label but Blue Note. It turns out that he did, in fact, do a session for the label, but with generally disastrous results. „Lady Be Good,“ which first appeared in a Dexter Gordon boxed set of his complete sixties Blue Note sessions, is the single salvageable performance. Dexter remembered this session as one of the more amusing events in his professional life. Everyone was a little juiced and getting more so as the date went on. A nervous Alfred Lion was getting more and more stressed by the loose approach of Stitt and his working band. Dexter was there to play on three tunes, but after the first one, everything went down hill fast. Dex remembered, „Alfred was a wreck. When Sonny started playing „Bye Bye Blackbird,“ I knew that was it. Alfred jumped up, yelling ‚who needs another version of this? What is he doing?‘ I was laughing too hard to say anything .“ Session over.
Everyone a little juiced? Knowing Paul for a longer period I knew that you could say a lot about his manors but not that he was juiced. So I decided to ask him concerning this forgotten recording session. When I first contacted him, Paul was strongly surprised about the fact that Blue Note had released a cd on which he performed with his trio. He didn’t remember anything concerning a recording session with Dexter. It should have been a mistake because the only thing he did for Mr. Alfred Lion should be a session with Jugs. But when I convinced him that it was unmistakably Dexter who was blowing ‘Lady Be Good‘ Paul started to remember vaguely the session.
„Yeah, I remember this session now. Honestly I don’t want to remember it at all, because it was a disastrous one. In those days the Paul Weeden Trio was gaining a name and Alfred Lion contacted me to do a recording session for Blue Note. It should be one with two tenor players -a kind of tenor-battle idea – because that was very fashionable in those days. He invited us to record with Dexter and Sonny with whom we had played in various combinations. We came to the Rudy van Gelder’s recording studio in Englewood Cliffs and were eager to record. The trio was ready for a good recording date. We were at point. That’s not what I can tell about Dexter and Sonny. They were also at point but on a different level. They were pissed off. Incredibly. I can’t imagine that they could save even one track from this session. We did three or four tracks and then Alfred Lion aborted the session. The two horn-blowers weren’t able to perform anymore. It made me mad, because I saw it as a great opportunity to establish the name of the Paul Weeden Trio“
So far Paul’s comment on ‚The Lost Sessions‘
Robert Rhoden.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDanke gypsy!
Ja Stitt hat wohl den Soul Jazz populär gemacht hat einfach einen wunderbaren runden Klang.
Hab von ihm noch eine Aufnahme von 81 mit Art Pepper gefunden.
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alexischickeHab von ihm noch eine Aufnahme von 81 mit Art Pepper gefunden.
Es gibt zwei – beide sind in der Hollywood Sessions Box von Pepper drin.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBewundernswert ist vielleicht, wie Stitt immer das Heft selber in die Hand genommen hat. Da hatte er wohl auch einen Ruf als Dickkopf, der Respekt einfordert. Hat er sich eigentlich produzieren bzw. was sagen lassen, wie ist er mit Einmischung in seine Arbeit umgegangen?
Hat er Einmischung zugelassen? Seine interessante Meinung über Coltrane steht im Coltrane-Thread, glaube ich. Wie lief die Zusammenarbeit mit Barry Harris, der ja auch ganz schön hohe Ansprüche hat, sicherlich aber umgänglicher war/ist? Steht dazu was in den Notes?--
Ja, er hat sich anscheinend schon ein wenig dreinreden lassen, zum Beispiel liess er sich seltsame Stücke einreden („O Sole Mio“ dürfte das Extrembeispiel sein). Viel hab ich bisher dazu aber nicht gelesen – irgendwie kann ich mir schlecht vorstellen, dass ihn das produzieren interessiert hat, ich denke eher, er kam ins Studio und machte dort einfach das, was er am besten konnte: drauflos spielen, unabhängig davon, wer sonst dabei war und welche Stücke auf dem Programm waren… oder er zauberte einfach irgendwas aus dem Hut, irgendeinen Blues, einen alten Standard. Er war ja bekannt dafür, dass er jedes Stück in jeder Tonart spielen konnte.
Was ich im Mosaic-Booklet gelesen habe ist, dass er zwar sehr fordernd war, aber auch sehr … sich fast schon wie ein Beschützer um seine Musiker gekümmert habe – Charlie Persip hat sich gemäss Zan Stewarts Liner Notes so geäussert. Ich hatte mir beim Schreiben über die betreffenden Alben noch überlegt, ob ich daraus zitieren soll. Das wird demnächst nachgeholt!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch hab das vermischt, das eine Zitat kommt von Kenny Dennis und ich hab’s weiter oben schon gepostet:
„Stitt really tester your mettle,“ said Dennis. „You either could play with him or you couldn’t. Those days, as we toured around the country – this band was together at least a year – he would invite people to sit in. He’d call something simple, like a blues, then run it through the 12 keys [Stitt was renowned for being able to play any tune in any key]. He’d test everybody. It was really a challenge to play with him on any instrument at any level, period.
„In the studio, he wanted perfection but he was very supportive, protective about having his band, his rhythm section. He wasn’t going to take any guff, but I think Teddy Reig probably wanted New York „killers“ and not players he didn’t know.“~ Zan Stewart (July 2001), Liner Notes zu „The Complete Roost Sonny Stitt Studio Sessions“, Mosaic MD9-208, 2001, S. 10.
Jenes von Persip:
Persip, in a recent interview, recalled recording and performing with Stitt. „Sonny liked me,“ he said. „We were friends on the job, though off the bandstand, I had absolutely no relationship with him. In the studio, he was beautiful, very nice but very serious. I was like the new kid on the block. I had just finished five years with Dizzy and my star really rose in the recording arena. I wasn’t first call but I started doing a lot of record dates. [By this time, Persip had also made Blue Note albums with Hank Mobley, Lee Morgan and Curtis Fuller.] Sonny helped me, relaxed me.“
~ Zan Stewart (July 2001), Liner Notes zu „The Complete Roost Sonny Stitt Studio Sessions“, Mosaic MD9-208, 2001, S. 13.
Dann noch, was Stewart zu „O Sole Mio“ schreibt:
O Sole Mio became a #1 hit for Elvis Presley two years before when he recorded it as It’s Now Or Never, with different lyrics. Reig often tried to challenge Stitt with unlikely material. This may be just such a challenge, but the tenorman plays it with emotion, and once more a first-rate performance results with a surprising vehicle. […]
~ Zan Stewart (July 2001), Liner Notes zu „The Complete Roost Sonny Stitt Studio Sessions“, Mosaic MD9-208, 2001, S. 19.
Wenn ich in den Notes zu den Muse-Alben mit Harris was weiteres finde (ich hab aber einige Alben in einem Camden/UK-Billig-2CD-Set ohne originale Notes), dann berichte ich wieder… in den Argo-Notes steht gewöhnlich nichts von Belang, das trifft auch auf das Album mit Harris zu.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaNa ja „O sole mio“ ist doch ein schönes Lied,Gypsy und Stitt improvisiert doch im Mittelteil doch auch schön oder?
Ich denke er hätte aus „Alle meine Entchen“ auch noch was tolles machen können.
Es war damals nicht ungewöhnlich, dass man eine Platte poplulärer machen wollte in den man noch ein bekanntes Stück draufpackte.
Ich muss gestehen wenn ich eine Platte kaufe, dann schau in der Regel auch auf die Stücke.
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gypsy tail wind
[…]
Das erste hiess schlicht Sonny Stitt und stammt von ca. 1957/58, man kennt die Rhythmugruppe nicht, Lord gibt dieselbe an wie für „Burnin'“: Barry Harris (p), William Austin (b), Frank Gant (d). Fresh Sound hat sie zusammen auf einem Twofer vorgelegt.
Larry Kart schreibt (hier und hier) gerade, dass die Rhythmusgruppe, die Stitt auf diesem ersten Argo-Album („Sonny Stitt“, LP 629) deutlich als das Ramsey Lewis Trio mit Eldee Young und Red Holt zu erkennen sei.
Läuft jetzt grad wieder – ich kenne Ramsey Lewis nicht so gut, als dass ich das beurteilen könnte, aber auf Larry Kart dürfte da wohl Verlass sein.--
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http://www.jazzwax.com/2011/12/sonny-stitt-varitone-redux.html
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alexischickeArtikel über Sitts elektrische Alben.
http://www.jazzwax.com/2011/12/sonny-stitt-varitone-redux.html
Endlich angeschaut… da steht ja gar nichts. Schade.
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Nach dem Reinfall mit Sonny Criss bin ich da vorsichtiger.
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Klar geht der Link – aber da steht nichts. Die Alben auflisten kann ich selber (brauch ich nicht mal weil ich weiss wie sie heissen).
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Doch natürlich! Die Live-Scheibe bei Label M ist grandios!
Und einige der anderen sind ebenfalls toll – die frühen auf Roulette kenne ich allerdings alle nicht.Ich hatte mir einfach eine eingehende Beschäftigung mit den Alben gewünscht, stattdessen stehen da die plattesten Dinge (Dylan inklusive – ach so, weil Dylan goes electric, jazz goes electric? HALLO!?) und nichts, aber auch gar nichts über die Musik!
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Schlagwörter: Bebop, Dizzy Gillespie, Don Patterson, Gene Ammons, Orgel, Sonny Stitt
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