Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
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@ m.c.
siehe Titel meines Posts.:-)
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WerbungAmadeusIch halte dies für widersprüchlich. Entweder ist Rock/Pop als Teil der Kultur förderwürdig oder nicht. Wenn du nichts von solchen Preisen hältst, wieso machst du dich andererseits so für die Förderung stark?
Habe ich doch oben geschrieben. Weil es in der Popmusik andere Förderungsmöglichkeiten gibt, die meines Erachtens viel wichtiger sind. Im Literaturbetrieb sind Preise wichtig, weil man ansonsten kein Geld verdienen kann, außer durch den Verkauf von Büchern. Im Popbetrieb (und das gilt nicht für Klassik oder Jazz) sollte man eher Konzerte geben und sich eine Fanbase aufbauen, als sich an Preisen orientieren, die dann letztlich doch nichts bedeuten oder gar negativ sind (siehe WLP). Die großen Preise sind ja vollkommen lachhaft, weil da nur Acts mit der aggressivsten Fanbase gewählt werden oder im Falle der Grammys einfach tausende Preise vergeben werden, die niemand interessieren. Die Preisvergabe in der Musikszene ist aufgrund deren Komplexität sowieso sehr schwierig.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.AmadeusIch halte dies für widersprüchlich. Entweder ist Rock/Pop als Teil der Kultur förderwürdig oder nicht. Wenn du nichts von solchen Preisen hältst, wieso machst du dich andererseits so für die Förderung stark?
Für einen Schriftsteller, Choreografen, Regisseur oder Tenor ist es in der Regel kein (Image-)Problem, einen Förderpreis zu erhalten und dem Bürgermeister die Hand zu drücken, weil es da keine direkten ideologischen Konflikte gibt und es für diese Künstler oft nicht relevant ist, sich von irgendwelchen arrivierten gesellschaftlichen Gruppierungen abzugrenzen. Er kann das wunderbar in seinen Lebenslauf aufnehmen.
In Bezug auf die Popmusik teile ich hingegen die Auffassung von Nail und Pete, dass Preise dort oft eher von zweifelhaftem Wert sind, weil sie anders funktioniert, anders rezipiert wird und von einem anderen Publikum konsumiert wird. Man kann halt in der Kultur doch nicht alles über einen Kamm scheren – auch wenn man Popmusik für gleichwertig hält gegenüber anderen Disziplinen der sog. E-Kultur. (Innovative) Popmusik ist in der Regel auch Teil einer Jugend-, Sub-, Alternativ- oder Gegenkultur, sie nährt sich aus Szenen mit bestimmten Verhaltenscodes, Überzeugungen und Publikationen, lebt auch von Abgrenzung und Provokation. Öffentliches Tätscheln von (un)berufener Stelle schadet da oft eher, wird auch gerne zurückgewiesen. Sie trägt bei den Zielgruppen nicht zu einem Statusgewinn und mehr Anerkennung bei. Die Kunde vom Wert der Musik wird ohnehin über andere Leitungen mit höherer Credibility verbreitet. Ich kaufe jedenfalls nicht irgendein Album, weil es einen Grammy oder Echo bekommt hat.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)just medie beste Band Deutschlands war „Rammstein“
das ist allerdings ein Kulturwunder….Tatsächlich ein Wunder. Allerdings hatte Rammstein auch den „Ost-Bonus“:
Die politische Absicht dahinter, den Osten nicht zu kurz kommen zu lassen.
Und die Musiker ( auch die Straßenmusiker ) haben in der ehemaligen DDR alle eine klassische Musik-Ausbildung bekommen.
Im Vergleich zu z.B. Michael Jackson, welcher mit „Learning by doing“ schon als Kind im Musik-Biz gearbeitet hat, sind die Verkäufe von Rammstein natürlich bescheiden. Zu recht…--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )Sonic JuiceFür einen Schriftsteller, Choreografen, Regisseur oder Tenor ist es in der Regel kein (Image-)Problem, einen Förderpreis zu erhalten und dem Bürgermeister die Hand zu drücken, weil es da keine direkten ideologischen Konflikte gibt und es für diese Künstler oft nicht relevant ist, sich von irgendwelchen arrivierten gesellschaftlichen Gruppierungen abzugrenzen. Er kann das wunderbar in seinen Lebenslauf aufnehmen.
In Bezug auf die Popmusik teile ich hingegen die Auffassung von Nail und Pete, dass Preise dort oft eher von zweifelhaftem Wert sind, weil sie anders funktioniert, anders rezipiert wird und von einem anderen Publikum konsumiert wird. Man kann halt in der Kultur doch nicht alles über einen Kamm scheren – auch wenn man Popmusik für gleichwertig hält gegenüber anderen Disziplinen der sog. E-Kultur. (Innovative) Popmusik ist in der Regel auch Teil einer Jugend-, Sub-, Alternativ- oder Gegenkultur, sie nährt sich aus Szenen mit bestimmten Verhaltenscodes, Überzeugungen und Publikationen, lebt auch von Abgrenzung und Provokation. Öffentliches Tätscheln von (un)berufener Stelle schadet da oft eher, wird auch gerne zurückgewiesen. Sie trägt bei den Zielgruppen nicht zu einem Statusgewinn und mehr Anerkennung bei. Die Kunde vom Wert der Musik wird ohnehin über andere Leitungen mit höherer Credibility verbreitet. Ich kaufe jedenfalls nicht irgendein Album, weil es einen Grammy oder Echo bekommt hat.
okay. Kann ich nachvollziehen. Bedeutet eine Verabschiedung von bestimmten öffentlichen Geldquellen. Dann eben Imagegewinn statt Kohle.
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Keep on Rocking!Ich lese gerade in der heutigen SZ, dass das mit dem Kultur-Sponsoring gar nicht so einfach ist, da es auch auf die steuerliche Absetzbarkeit ankommt. Wer wollte diese den Sponsoren verdenken.
Nur ist diese Absetzbarkeit im Kulturbereich nicht so einfach gegeben, es müsse eindeutig belegbar sein, dass mit dem Sponsoring eine Erhöhung des betrieblichen und unternehmerischen Ansehens verknüpft sei, dass es also für die Firma unternehmerisch etwas bewirkt. Altruismus in jeder Form sei nicht absetzbar, höchstens als Spende mit dem Maximalbetrag von 5% des zu versteuernden Einkommens.--
FAVOURITESstimmt und da das Ehrenamt , also der Altruismus nicht absetzbar ist, gibt es das Ehrenamt ausgeprägt auch fast nur in den Gegenden, in denen die Leute noch mit auf den Weg bekommen haben , dass es abseits des Mammons eine besondere Alternative gibt
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Guitar fightin' the TV! ain't singin' for politicians, ain't singin' for spuds: This Note's For You! http://www.neilyoung.com/lwwtoday/index.htmlwolle… da das Ehrenamt , also der Altruismus…
Glaube ich nichts von.
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smash! cut! freeze!schussrichtungGlaube ich nichts von.
tja wenn man s nie erfahren hat , bzw. noch nie etwas gemacht hat , ist mir das schon klar
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Guitar fightin' the TV! ain't singin' for politicians, ain't singin' for spuds: This Note's For You! http://www.neilyoung.com/lwwtoday/index.htmlwolletja wenn man s nie erfahren hat , bzw. noch nie etwas gemacht hat , ist mir das schon klar
So so. Mehr kannst Du nicht sagen? Z.B. warum viele Menschen ehrenamtlich tätig sind? Das es da unterschiedliche Motivationen gibt, die nicht zusammen unter dem Begriff Altruismus laufen können. Abseits davon handeln Menschen nie altruistisch.
Otis bezog sich auch nicht auf ehrenamtliche Tätigkeiten sondern auf (finanzielles) Sponsoring von Firmen.
Auch wenn ich mir den ganzen Tag die Eier schauklen würde, hättest Du mit Deinem Post eben daneben geschossen.--
smash! cut! freeze!In der Kunst läuft das „Sponsoring“ über den Werbeetat. Wer Gewinnne macht, muss auch Verluste machen. Ankäufe werden über Büroausstattung abgesetzt.
Ähnlich in der Musik, schätze ich. Da werden Bands schon mal für die Weihnachtsfeier gebucht. Oder schlicht in den Werbeetat eingebaut.
So läuft das üblicherweise.--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )schussrichtungSo so
und jetzt?
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Guitar fightin' the TV! ain't singin' for politicians, ain't singin' for spuds: This Note's For You! http://www.neilyoung.com/lwwtoday/index.htmlwolleund jetzt?
Schaue nach unten, habe schon was ergänzt.
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smash! cut! freeze!m.c.Für mich bist Du ein Opfer der Gegenwarts Kunst. Und ich habe auch noch einen Spruch von meinem Vater ( er ist ebenfalls Künstler. Akademiker ):
„Gut Sau frisst alles!“Ich bin Zeitgenossenschaftler, ja. Und halte diese alten antipostmodernistischen Das-ist-doch-keine-Kunst-Postulate für überholt. Akademische Feldherrenpositionen.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)otisIch lese gerade in der heutigen SZ, dass das mit dem Kultur-Sponsoring gar nicht so einfach ist, da es auch auf die steuerliche Absetzbarkeit ankommt. Wer wollte diese den Sponsoren verdenken.
Nur ist diese Absetzbarkeit im Kulturbereich nicht so einfach gegeben, es müsse eindeutig belegbar sein, dass mit dem Sponsoring eine Erhöhung des betrieblichen und unternehmerischen Ansehens verknüpft sei, dass es also für die Firma unternehmerisch etwas bewirkt. Altruismus in jeder Form sei nicht absetzbar, höchstens als Spende mit dem Maximalbetrag von 5% des zu versteuernden Einkommens.Das relativiert es zum Glück wieder. 5% des zu versteuernden Einkommens ist i.d.R. deutlich mehr als eine Firma an Sponsoring leisten will. Ich halte diese Grenze dennoch für ärgerlich, weil damit der Staat die Wirtschaft einschränkt, sich gemeinnützig zu engagieren. In USA wird hier eh schon wesentlich mehr gemacht als in Deutschland, wo man mal wieder alles bürokratisieren muss. Leider typisch für unsere viel zu komplexen Steuergesetze.
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