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AutorBeiträge
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Bin mir angesichts der Fülle der auftretenden Musiker da nicht so sicher, ob sich Dylan da wirklich im Klaren war.
The 30th Anniversary Concert Celebration – Wikipedia
Und neu wäre auch, dass ihn die Organisation gross interessiert hat, er überliess und überlässt das immer seinem Management. Ob er backstage diesen Skandal mitgekriegt hat während des Konzerts ist Spekulatius. Kann natürlich sein. Dass auch Dylan, Kristofferson und Neil manchmal seltsames Publikum anziehen, geschenkt.
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Werbung@clasjaz,
danke dir für deinen leidenschaftlichen Kommentar!
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!clasjazDanke auch von mir. Aber ich würde gerne wissen, wie sich Bob Dylan dazu, zu diesem unsäglichen Publikum zu seiner Irgendwasfeier geäußert hat, zum Irgendwasfeiertag, zum 30. irgendwas. Ich sehe nur den anteilnehmenden Kris Kristofferson. Aber Dylan wird doch nicht weit weg sein, oder ist er auch nur einer unter anderen? Wenn Dylan da war, hätte er sofort seine Publikumsmeute nachhause schicken müssen. Um Rechtsstreiten vorzubeugen, so etwas sagen wie: Ich, wir spielen jetzt nicht für Euch, sondern nur für uns und für Sinéad, vor allem für sie. Ich fürchte, es ist nicht so weit her mit Dylan. Nein: Es hat keinen Sinn, mit mir über Religion diskutieren zu wollen. Ich habe den Sandalenmann gewiss nicht gebeten, für mich zu sterben. Was maßt der sich an? Ein Idiotenvolk, die Religiösen. – Man darf traurig sein, wenn wieder einmal ein Mensch zerstört wurde. Es ist unsäglich, dass sogenannte Gefühle nicht verletzt werden dürften. Die ersten und jederzeit, die ich sogenannt verletzen würde, wären die der „Religiösen“. Ein Unfug. Was wollen die? Hinübermachen nach Südamerika, bisschen größer als das gesamte Europa, und was folgte daraus? Die Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark, btw, halte ich für dummen Blödsinn. Nicht, weil ich irgendwas mit diesen islamistischen Idioten am Hut hätte, nicht einmal mit den islamischen. Da kommt ein Idiot daher und verurteilt Rushdie. Joh, das mache ich jetzt auch. Unter den besten Tracks oder Alben oder im MT? Mich interessiert es, ob der große Dylan irgendwann oder irgendwie einmal seine Haltung zu O’Connor geäußert hat? Ich wünsche dem Weltjugendtag der katholischen Scheiße die Lieder Troy und War.
Ich war damals vor dem Fernseher und das Konzert wurde von Fritz Werner Haver, der gerade über Dylan promoviert hatte, moderiert und leidlich kommentiert. Der Auftritt machte in seiner Radikalität sprachlos, ihre offensichtliche Verletzbarkeit berührte mich und ich war froh, als sie dem gnadenlosen Publikum, das sich in seiner Aggression gemeinschaftlich hochschaukelte und über sie ohrenbetäubend herfiel, den verbalen und musikalischen Finger zeigte. Danach übten sich die Nachfolgenden im Ignorieren dieses Ereignisses, wohl weil niemand ein Rezept hatte, sich so kurzfristig angemessen zu äußern. Man kann das verurteilen, aber auch erklären und bedingt entschuldigen. Dylan selbst reagierte auf seine Art, so schien es mir in der Nacht. Er war als Hauptperson sichtbar gewollt nicht präsent und lieferte einen Auftritt ab, der auch unter dem Etikett Selbstdemontage und -boykott in seiner Teilnahmslosigkeit treffend beschrieben ist. Er besang das Girl From The North Country, die Eloge an Suze Rotolo, seine ehemalige Freundin und ziemlich radikal links. Das habe ich damals als Analogie zu Sinead O’Connor empfunden. Typisch Dylan und auch ein Statement!
zuletzt geändert von claque--
Habe das damals ähnlich gesehen wie @ Claque, auch vor dem Fernseher. Eine Sprachlosigkeit, bis auf den Bastards- Spruch von Kris. Selbst Neil war sprachlos. Und der geht ja schon mal in die Konfrontation, wenn ihm mal was nicht passt.
Anders als Rossi sehe ich den Kommentar von @ Clasjaz natürlich eher formidabel. Religion ist heilbar. Egal, welche. Must try hard.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreDas Konzert bleibt mir auf ewig in schlechter Erinnerung wegen der Moderation in der ARD; u.a. Fritz Egner war dabei, meine ich. Alles zerredet, echter Stimmungskeller. Aber man war natürlich froh, dass das live lief, ziemlich spät abends bis in die Nacht.
Den Kommentar zum Sinead-Auftritt hab ich auch als unpassend abgespeichert, weiß aber nicht mehr, was da geredet wurde. Muss ich mal checken…
Wie Sinead O’Connor da behandelt wurde fand ich sehr schlimm, es kam unerwartet, weil ich das Publkum für progessiver gehalten hatte.
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Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I]Das Konzert an sich war schon ziemlich toll.
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreDas Konzert habe ich damals auch gesehen. Die Moderation war tatsächlich ziemlich unterirdisch. Egner und der bereitgestellte Experte laberten auch schon mal Belangloses, während die nächste Band im Hintergrund schon spielte.
Und später entblödete sich Wolfgang Niedecken im ME/Sounds nicht, dem Publikum und dessen Reaktion zu Sinéad O’Connor auch noch Verständnis entgegenzubringen.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Und im Rolling Stone hat Wolfgang Niedecken das Verhalten des Publikums zu erklären und zu rechtfertigen versucht.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Ist der Wolfgang Christ?
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerreEr hat (aus meiner Erinnerung heraus) die Theorie vertreten, dass es in einem religiösen und ethnischen Schmelztiegel wie New York niemanden brauche, der durch Provokationen den Tiegel unnötig zum Kochen bringe!
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waEr hat (aus meiner Erinnerung heraus) die Theorie vertreten, dass es in einem religiösen und ethnischen Schmelztiegel wie New York niemanden brauche, der durch Provokationen den Tiegel unnötig zum Kochen bringe!
So erinnere ich das auch. Und er hat damit nach eigener Aussage einem Anwesenden widersprochen, der „what happened to the freedom of speech“ gerufen hat.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Yo. Samma hoid a wenig deppert, Wolferl. Problem-oder Erklärbär? Kennst Di scho guat aus in New York…
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...but everybody wants you to be just like them Contre la guerre
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
His Bobness Jr. oder II eben. Ich habe Niedecken schon auch gerne gehört, aber so richtig passt’s nicht. Danke Euch jedenfalls für die weiteren Aufklärungen, alberto, claque, padam, sparch, stormy, wa. Ich habe das Konzert damals nicht gesehen, wie ich auch von Sinéad O’Connor (kann jemand den Akut mal auf das „e“ im Thread-Titel setzen?) damals nichts wusste. Da war ich tief im Einbruch in die Klassik. Aber man kann ja auch nacharbeiten oder nachsitzen, so heißt das, glaube ich. Und sich immer noch aufregen. Es ist dann z. B. eben eine Haltung, für mich: seltsame Haltung, von Dylan, sich um nichts zu kümmern, was da vor sich geht. Wie diese ganze Hysterie der Massen aber wirklich funktioniert – und man damit wirklich nichts mehr zu tun haben will -, weiß ich einfach nicht. Ich fürchte, es ist sehr einfachsimpel. Die Masse. Umso schlimmer.
Es ist doch belegt, wie dieses Musikbusiness O’Connor geschnitten, abgewürgt hat. Und sie sagt noch, ihre ersten drei Platten seien ein Fehler gewesen. Was höre ich daraus? Wie sie aus einem höchst gefährlichen, elenden Missbrauch (einer Zerstörung) heraus Wege sucht, die sie irgendwie noch verantworten kann, gleichsam unheilsam suchend. Jeder gefundene kleine Anker bedeutet sofort drei Riesenanker. Ist er weg, verschwinden gleich zehn Riesenanker, die Langsamkeit und Schnelligkeit der Psyche zugleich. O’Connor konnte mühelos in späteren Jahren einem E-Gitarren-Solo mit ihrer Stimme beistehen, die ging nicht unter, die Stimme. Die Klugheit bei allem, die „Instant Emotions“ (um ein Wort abzuwandeln, das ich drüben heute gelernt habe), in einem Song wie von selbst von der Arktis in einem Schritt in Afrika sein zu können, das soll hinweggewischt sein mit dem Hinweis auf das Problematische bei alledem? Nur, wer ist die Ursache des Problematischen? Und da, Roland (danke talkinghead), magst Du mir nun sehr widersprechen, ja, gut. Aber ein Weltjugendkirchentag, vulgo Gottesparty, empfinde ich als sehr abstoßend. Eine Party mit Gott kann man auch gepflegt mit den Lana del Rey oder Talk Talk oder Gainsbourg, oder was weiß ich, wen wir hier alles verhandeln, haben. Wie hörte ich im Radio: Da trugen ein paar Leute Regenbogenfahnen, ein paar der guten jungen Christen haben sie entwendet, zerbrochen, irgendwohin geworfen. Auf einer Gottesparty, wo alles so toll ist! Nein. Und ich finde Glauben nun einmal eine eigenartige Lebensweise. Meist ist da auch nichts dahinter. Im Zweifel sind sie halt, sollen sie Kant oder Schopenhauer oder Nietzsche lesen, in dieser Reihenfolge, das ist wichtig zur Heilung. Und wenn sie da begründet wider den Stachel löcken, kick against the pricks, o. k. Und O’Connor hat da nicht nur Texte zur Kirche geschrieben (und sag nicht, Kirche und Christsein seien verschieden, stimmt nicht, der erste Grundsatz der Christen ist die Gemeinschaft, und, so schlicht ist das, wo zwei sind, müssen doch drei sein, und wo drei, auch vier usw. … das Überzeugen, die Mission, der anderen, und das muss organisiert sein, das gehört in diese vernagelte Weltkruxauffassung unabdingbar dazu, ist ihr höchst jämmerlicher Boden: Mir geht’s gut, irgendwann, weil jemand für mich gestorben ist. Mach das für mich, Kirche. Einfach nur schräg. Wie heißt es in Kommentaren oft: „Das kann man sich nicht ausdenken.“ Doch.), also, sie hatte sich das nicht nur ausgedacht, sie hatte die Wut und, abgedroschen, aber ja, Sehnsucht in ihrer Stimme. Sie machte keine Musik – wie K-Pop (ich weiß immer noch nicht, was das sein soll, traue mich nicht zu googlen, aber habe die Beispiele gehört, also fünf Sekunden, mehr ging nicht) – sie ist Musik. Nimm das Pathos raus, dann stimmt’s. Oder lass es drin, dann stimmt’s auch.
Ich weiß, Religionsfragen hier interessieren Dich nicht mehr. Ich habe sie auch nur für O’Connor benannt. Und das würde ich auch noch einmal machen.
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